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Geschrieben von Butterflocke am 14.04.2013, 11:06 Uhr

Pflege organisieren - wie fängt man es an?

Nun ist es wohl langsam soweit:
Mein Vater wird pflegebedürftig und meine Mutter kann es nicht stemmen. Wie auch, denn sie geht ja noch voll arbeiten.
Aber selbst wenn NICHT, könnte sie es sicher nicht bewältigen.

Nun ist die Frage, neben rein organisatorischen Dingen, mit denen meine Mutter AUCH überfordert scheint: wie "überredet" sie meinen Vater zu dieser Notwendigkeit?

Es ist mittlerweile so, dass er nicht mehr alleine die Treppe des Hauses hoch und runter laufen kann. Sein Schlafzimmer (und natürlich auch das Bad) befinden sich oben. Die Küche befindet sich unten.
Wenn meine Mutter also in der Schule ist, kommt er entweder nicht in´s EG, um sich etwas zu essen zu besorgen...oder aber er kommt zwar runter, aber nicht mehr HOCH, um sich hinzulegen oder sich zu waschen/auf die Toilette zu gehen (die er auch noch, aus welchen Gründen auch immer, nur oben benutzen möchte).

Natürlich stellt meine Mutter jetzt Lebensmittel und Getränke in sein Zimmer, aber gerade heute war es z.B. so akut, dass er es nicht einmal innerhalb des OG´s von seinem Zimmer zur Toilette geschafft hat.
Sie musste ihn also bringen und auch danach waschen, ihn neu einkleiden und wieder in´s Bett zurückbringen.

Ich bin zu weit entfernt, um zu helfen.
SIE ist leider uneinsichtig und versteht nicht, dass sie sich dringend um Hilfe kümmern MUSS, da sonst bald ein Unglück geschieht ODER sie das Haus nicht mehr verlassen kann.

ER will aber - wie gesagt - NICHT. Er mag nicht einmal mehr, dass die Putzfrau kommt. Sie soll am besten nicht das Haus betreten, sein Zimmer schon gleich 3 x nicht:-(

Wie geht man mit so einer Situation um? Meine Mutter verdrängt und hofft, dass er "übermorgen" wieder herumhüpft, als wäre nicht geschehen.
Mein Vater ist allerdings 90 Jahre alt. Hüpfen wird er also vermutlich nicht mehr!

Wie kann ich helfen bzw. wie kann man schonend (für alle Beteiligten) damit umgehen?
Welche Hilfsmöglichkeiten GIBT es überhaupt und wieviel kosten sie?
Dass ich mich gut auskenne, kann ich nun leider auch nicht behaupten....

Danke...

 
14 Antworten:

Re: Pflege organisieren - wie fängt man es an?

Antwort von Julie am 14.04.2013, 11:18 Uhr

Zuallererst müssen deine Eltern bei der pflegekasse einen Antrag auf eine pflegestufe für deinen Vater stellen.
Eine festgestellte pflegestufe ist Voraussetzung für viele Geld- und Sachleistungen.
Danach kann weiter überlegt werden.
Außerdem würde ich dringend zu einer Beratung gehen bezüglich möglicher umbaumaßnahmen / Änderungen im Haus.
Schau mal auf der Homepage der zuständigen Stadt oder des Kreises, in dem deine Eltern leben, nach dem Stichwort Pflegeberatung oder Pflegebüro, das gibt es mittlerweile ganz oft.
Wen. Du Zeit hast, kannst du ja vielleicht telefonisch oder per Mail die ersten Kontakte herstellen.
Manchmal muss nur die erste "hemmschwelle" überwunden werden.

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Re: Pflege organisieren - wie fängt man es an?

Antwort von Loraley am 14.04.2013, 11:23 Uhr

Deine Mutter soll Kontakt mit einem Pflegedienst aufnehmen. Die Menschen die dort arbeiten sind an solche Situationen gewöhnt, niemand lässt sich freiwillig waschen und anziehen, aber es ist nun mal so, daß viele in betagtem Alter Hilfe benötigen. Und nicht nur die zu Pflegenden, sondern auch die Angehörigen. Sie muss sich zu nichts verpflichten, aber beim Erstgespräch kann man schon abchecken, was für deinen Vater geht und was nicht.
Wenn er dauerhaft keine fremden Leute im Haus mag, dann kann man wohl eine ständige Pflegekraft vergessen. Sinnvoller ist auf ihn und deine Mutter abgestimmte Pflege, die kommen z.B. auch, wenn deine Mutter arbeitet und schauen nach dem rechten.

Es ist eben so, daß sich alle an die veränderte Situation gewöhnen müssen, auch dein Vater!

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Re: Pflege ABC

Antwort von Soie am 14.04.2013, 11:26 Uhr

Schau mal hier:

http://www.pflege-abc.info/pflege-abc/artikel/pflegestufe_beantragen.html

ist ganz übersichtlich, finde ich. Ist dein Vater regelmässig in Ärztlicher Behandlung? Falls ja, würde ich mich auch an den Hausarzt wenden. Bei meinem Vater hat der Hausarzt, bzw das Krankenhaus das ganze eingeleitet.

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Re: Pflege ABC

Antwort von Maximum am 14.04.2013, 12:02 Uhr

wende dich an einen Pflegedienst vor Ort.Rede mit der Leiterin oder dem Leiter.Deine Mutter solltest du vorher informieren das du das nun organisierst.
Die zuständige PDL wird zu deinen Eltern fahren,sich einen Überblick verschaffen und mit den beiden reden .Sie bieten auch Soforthilfe an wenn noch kein Pflegestufenantrag gestellt ist.In Absrache mit den Eltern wird der Antrag vom Pflegedienst gestellt...glaub mir,daß ist effektiver.
Mehr kannst du aus der Ferne nicht tun.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine 24 Std.Hilfe die aber auch über den Pflegedienst organisiert werden kann,denn die haben meistens Kontakt zu den Vermittlungsstellen.
Ich hoffe das hilft dir etwas weiter...LG

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Re: Pflege organisieren - wie fängt man es an?

Antwort von maxwell am 14.04.2013, 12:27 Uhr

Leider ist es so, dass sehr viele alte Menschen Altersstarrsinn entwickeln. Dann kommt man mit Argumenten nicht sehr weit. Trotz allem, informiere dich über die Pflegestufen, damit Deine Mutter zumindest unterstützt wird. Rede mit ihr. Sie tut dem Mann ja keinen Gefallen, wenn er irgendwann die Treppe herunterfällt. Da ist ihr Stolz fehl am Platz. Aber es besteht die Gefahr, dass dein Vater keine fremde Person an sich ranlässt. Hatten wir im Verwandtenkreis. Da wurde jede Pflegekraft aus dem Haus geekelt.... Es gibt auch reguläre Pfelgekräfte aus den Ostblockländern, die sogar, wenn es genug Platz gibt, zeitweise im Haus wohnen.
Schwierige Sache, besonders, wenn du weiter weg wohnst. Meine SchwieMu hat schon verkündet, dass sie nur mit den Füssen voran aus dem Haus gehen wird. Heisst auf gut deutsch, dass wir irgendwann, wie viele andere in unserem Bekanntenkreis, für sie einkaufen, sie zum Arzt bringen, etcpp. und irgendwann auch mit der Pflegeproblematik konfrontiert werden. SchwieVa ist vernünftig, und sieht auch die Probleme, die das Riesenhaus mit sich bringt. Ich hoffe, dass er das behält. Wir sind allesamt vollzeit berufstätig...

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Re: Vater 90-und Mutter unter 65?????????????????????

Antwort von Benedikte am 14.04.2013, 13:59 Uhr

kann das stimmen???

Erstmal- wenn dein Vater noch enen Rest Verstand hat, muss er doch merken, dass er pflegebedürftig ist. Ich hatte neulich einen Fahrradunfall, konnte auch nicht laufen und musste mir von meiner Tochter meine Zahnbürste und eine decke nach unten bringen lassen um dort zu schlafen, oben waere nicht gegangen. DAS MERKT MAN. Wenn er das nicht einieht, gute Nacht.

ansonsten-kleiner Strategietip. Ich habe ja nicht alle deine letzten posts ins detail verfolgt, aber Ihr wollt bauen oder kaufen, Dein Mann einen neuen Job, ein Kind hat eine Beinträchtigung und jetzt pflegebürftige Eltern.

Als alte Militärstrategin will ich nur eins dazu sagen : Mehrfrontenkriege sind kaum zu gewinnen.

Benedikte

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das soll es geben

Antwort von Julie am 14.04.2013, 15:17 Uhr

Paare mit einem größeren Altersabstand gibt es wohl öfter.
Was die Einsichtsfähigkeit in die eigene Gebrechlichkeit angeht, hinkt dein Vergleich (schönes Wortspiel, gelle ?).
Vorübergehend nach einem Unfall o.Ä. auf Hilfe angewiesen zu sein (in der Gewissheit, dass es vorbei geht) ist etwas ganz anderes als den unumkehrbaren Verfall des eigenen Körpers realisieren zu müssen.
Im geschilderten Fall gehe ich davon aus, dass es (noch) um ein Nicht-wahrhaben-wollen geht (zumal mit so einer jungen Frau im schlepptau) als um einen tatsächlichen Verlust der Einsichtsfähigkeit.
Was die mehrfrontenkriege angeht, hast du recht......

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Re: das soll es geben

Antwort von Morla72 am 14.04.2013, 15:37 Uhr

Ich frag mich auch, was diese Überzahl von Fragezeichen soll? Es ist ja nun nichts exotisches, wenn der Mann 20 Jahre und mehr älter ist als die Frau. Umgekehrt ist es eher "exotisch", aber selbst das soll vorkommen.

Und der Vergleich zeugt auch von wenig Empathie. Es ist wirklich überhaupt nicht zu vergleichen, wenn man zeitlich begrenzt wegen eines Unfalls, einer Grippe etc. flach liegt, oder wenn sich ein zeitlebens aktiver, selbstverantwortlicher Mensch eingestehen soll, dass er für den Rest seines Lebens (und das dieser Rest nicht mehr allzulang ist, muss man ja auch erstmal verdauen) auf fremde Hilfe angewiesen sein wird.
Es gibt Charaktere, die gehen damit entspannter um als andere, aber einfach ist das sicher für niemanden.
Was aber die AP nicht davon abhalten soll, den Vater davon zu überzeugen, dass diese Schritte einfach notwendig sind. Zu seinem eigenen Schutz und auch dem seiner Angehörigen.

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Re: das soll es geben

Antwort von tabeamutti am 14.04.2013, 17:13 Uhr

Wie die anderen schon schrieben, wende Dich an eine Pflegedienst. Allein seid ihr machtlos gegen den MDK. Sobald dein Vater auch nur einen Arm über den Kopf heben kann, ist er mobil + "voll fit"".

Wenn möglich, soll deine Mutter jetzt schon ein Pflegetagebuch führen, wo sie JEDE Tätigkeit, die sie für ihn erledigt, reinschreibt. Wann, wie lange, ..
Frag mal bei der Kasse, ob die so einen Treppenlifter bezuschussen. Vielleicht wär das was um von oben nach unten zu kommen (und zurück).

Sag direkt beim Pflegedienst, das es sich um eine schwierige Situation - uneinsichtige Eltern - handelt. Dann weiß d. PDL schon, worauf sie sich einstellen muss.

Ansonsten, es gibt in vielen Städten auch Pflegeberatungsstellen. Vielleicht bei Euch auch.

LG

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Re: Vater 90-und Mutter unter 65?????????????????????

Antwort von Butterflocke am 14.04.2013, 17:19 Uhr

Ja, mein Vater ist 25 Jahre älter als meine Mutter...;-)

Und nochmal ja: es gibt da ein paar Baustellen. Die eine, die ich im wahrsten Sinne des Wortes gerne hätte, allerdings noch nicht.
Alle anderen stimmen....oje, ich erzähle zuviel...

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Danke Euch allen!!! o.T.

Antwort von Butterflocke am 14.04.2013, 17:19 Uhr

.

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zuviel erzaehlen

Antwort von Benedikte am 14.04.2013, 17:57 Uhr

ist so eine Sache

in der Summe finde ich, dass Du gerade einfach zu viel um die Ohren hast

gerade beim Bauen und Kaufen, wie eine Kollegin das sagte, Bauen sei das letzte Abenteuer in dieser Welt

und Du hast viel ueber dein verhaeltnis zu Deinen Eltern, vor allem Deiner Mutter erzaehlt. Dein Vater kam immer Lichtjahre besser weg, fand ich, vielleicht auch, weil ich nicht immer alles ganz durchgelesn habe

deswegen wundert es mich, dass er so alt ist, weil er ja Dann erst mit rund 50 Dein Vater geworden ist, also zwei generationen entfernt war und damit ujralt aus Kinderperspektibe waehrend Deine Mutter ja Anfang 20 bei deiner geburt war und fast noch grosse Schwetser haette sein koennen

ich wuerde das nicht alles auf einmal durchziehen

Hast Du keine geschwister, ich meine, wegen der Eltern?

Benedikte

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Baustellen sind gut...

Antwort von Daffy am 14.04.2013, 19:13 Uhr

... sie sorgen dafür, dass Du nicht so verfügbar bist. Der Extremfall ist doch die alleinstehende Tochter, die gern und selbstverständlich ("Die Eltern haben schließlich auch...!") ihre gebrechlichen Eltern versorgt bis zum Tod. Und die sich genausogut hätte einmauern lassen können.
Ich habe sonst nichts von Dir und Deinen Baustellen gelesen - aber leg bloß Dein Leben (z.B. Hausbau?) nicht auf Eis, weil Du sonst vemeintlich nicht genug für Deine Eltern tun kannst. Abgesehen von der Entfernung (die ich positiv sehen würde), kann ich mir die Pflege eines Erwachsenen überhaupt nicht ohne professionelle Unterstützung vorstellen. Je weniger Du verplant werden kannst, desto eher muss Deine Mutter einsehen, dass sie es allein nicht mehr schafft/schaffen.

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Pflegestützpunkt, wenn es das schon bei Euch gibt

Antwort von Steffi528 am 14.04.2013, 20:51 Uhr

http://de.wikipedia.org/wiki/Pflegest%C3%BCtzpunkt

Würde ich dem Pflegedienst vorziehen, da es erst einmal eine unabhängige Beratung ist.

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