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Geschrieben von tina14 am 07.01.2019, 1:38 Uhr

Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Zunächst mein persönlicher Hintergrund: ich bin berufstätige Mutter von 4 Kindern. Ich bin berufstätig, weil ich meinen Beruf mag, weil ich dabei Geld verdiene, und weil ich natürlich dieses Geld zu Leben brauche. Ich bin Mutter, weil ich schon immer eine sein wollte. Kinder zu haben ist Teil meines Lebensplans. Ich habe das nicht hinterfragt, Kinder zu haben erfüllt mein Leben.
Ich habe natürlich einen Mann, der Vater meiner Kinder. Und wir teilen uns die Erziehungsarbeit. Wir arbeiten beide in Teilzeit, 80%. Wir lieben beide unseren Job, und unsere Kinder. Und mit diesem Modell sind wir in unserer Gesellschaft wohl ziemlich ungewöhnlich.
Warum fühle ich mich nicht gleichberechtigt? Unsere Gesellschaft arbeitet doch stark daran. Keine Rede eines Politikers vergisst das „Bürgerinnen und Bürger“, keine Stellenanzeige das (m/f/d). Liebe „Bewerberinnen und Bewerber“ heißt es, am Elternabend werden „Väter und Mütter“ angesprochen. Am Wahlabend sind es die „Wählerinnen und Wähler“, in der Kirche natürlich „Brüder und Schwestern“
Es bleiben hohle Worte.
Wenn mein Mann mit unserer Jüngsten zum „Eltern-Kind-Turnen“ geht, wird er angeschaut wie ein Außerirdischer. Es ist auch schwer für ihn, als einziger Mann, umgeben von 20 Frauen. Wenn ich irgendwo erwähne, dass ich berufstätig bin und vier Kinder habe, kommt gleich die besorgte Nachfrage: „Wie schaffen sie das nur?“ meist dicht gefolgt von „bestimmt hilft die Oma kräftig mit, oder?“. Im selben Kontext hört mein Mann eher: „Wow, vier Kinder, dann hat ihre Frau bestimmt viel zu tun“. Und darauf hört er gerne noch: „da müssen sie sich ranhalten, genug zu verdienen, ihre Frau kann ja dann nicht arbeiten.“ Die Grundschullehrerin meiner Tochter nannte selbstverständlich ein kleines Heftchen zur Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus „Muttiheft“ und konnte gar nicht verstehen, warum ich diese Bezeichnung ungünstig fand. Elternräte und ähnliche Gremien sind fest in weiblicher Hand. Mein Mann wird angestaunt, wenn er in der Schule erscheint, um ein plötzlich erkranktes Kind abzuholen, die Lehrerinnen haben mit dem Vater nicht gerechnet. Überhaupt, Grundschullehrerinnen und Erzieherinnen. Man kann sich hier getrost die gendergerechte Ausdrucksweise sparen. Männer sind in diesen Jobs nicht zu finden. Personalchefs hört man auch gerne mit dem Satz: „Ich kann es mit echt nicht leisten, noch so eine junge Frau einzustellen. Die wird dann ja doch nur wieder gleich schwanger, und ist gleich wieder weg.“
Kindererziehung ist in unserer Gesellschaft ein Frauenjob, egal ob persönlich oder professionell.
Und deswegen sind wir von Gleichberechtigung endlos weit entfernt.
Nein, ich werde nicht vorschlagen, dass in Zukunft die Männer schwanger werden. Aber ich habe konkrete Vorschläge. Unsere Gesellschaft wird sich nicht von selber umstellen, die Strukturen sind zu tief eingefahren. Wir können mit Quoten durchsetzen, dass auch Frauen den Firmenvorständen angehören, dann können wir auch mit gesetzlichen Regelungen durchsetzen, dass Männer sich an der Erziehung beteiligen
Zunächst der Mutterschutz: Jede Mutter muss zur Geburt ihres Kindes 14 Wochen Mutterschutz nehmen. Diese Zeit ist von Gesetz her vorgeschrieben, und muss auch gegen den ausdrücklichen Willen wahrgenommen werden. Warum gibt es keine ähnliche Verpflichtung für Väter? Wir müssen es ja nicht „Vaterschutz“ nennen, die Regelung des Mutterschutzes diente ja ursprünglich dazu, werdende und frischgebackene Mütter vor beruflicher Überlastung zu schützen. Aber auch Väter müssen erst „werden“, so nennen wir doch 14 Wochen Vaterzeit: „verpflichtende Entwicklungszeit der Erziehungskompetenz für Väter“. Zu nehmen innerhalb der ersten 12 Lebensmonate des Kindes. Die Mütter können dann in dieser Periode den beruflichen Wiedereinstieg wagen. Der Vater kümmert sich ja ums Kind.
Anwesenheitspflicht für Väter: Überstunden und Dienstreisen für Männer werden verboten, wenn ein unter 3jähriges Kind im Haushalt lebt. Außerdem haben Vollzeit berufstätige Väter die Verpflichtung, ihre Erziehungsarbeit nachzuweisen, z.B. durch die Anwesenheit an Elternabenden, durch Besuche von Sprechstunden, Begleitung von Ausflügen, Vorlesestunden in der Kita oder einfach nur dadurch, dass sie anwesend sind, während die Mutter arbeitet. Gelingt es den Vätern nicht, diese Mitarbeit nachzuweisen, werden sie zu Teilzeitarbeit verpflichtet, um ihren Erziehungsauftrag besser wahrnehmen zu können.
Einführung einer Quotenregelung für Erzieher und Lehrer: Was für Vorstände von DAX-Unternehmen gefordert wird, ist doch auch für die KiTa geeignet. 30% (oder vielleicht wenigstens 20%, ich will ja nicht komplett unrealistisch sein) des Personals in KiTas oder der Lehrer an Grundschulen muss mindestens männlich sein. Wie sollen unsere kleinen Jungen, die Väter von Morgen, lernen, dass auch Männer erziehen können, wenn ihnen jegliches Vorbild dafür fehlt?
In diesem Sinne, auf dem Weg in eine gleichberechtigte Gesellschaft!

 
33 Antworten:

Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Ellert am 07.01.2019, 6:27 Uhr

huhu

auch wir haben vier Kinder und bestehen aus Vater und Mutter
und dennoch leben wir ein ganz anderes Modell mit dem WIR glücklich sind.
ich finde es völligen Unsinn Menschen - ob Vater oder Mutter - in Rollen zu zwingen
denn jeder sollte im Gesamtgefüge das leben können was die Familie zufriedenstellt.

Man ändert eine Gesellschaft nicht durch dieses bekloppte Binnen-I
oder Verpflichtungen zu irgendwelchen Teilungen
oder Quotenregelungen im Job die dazu führen könnten Menschen nach Geschlecht und nicht nach Eignung einzustellen.
Ich finde Können statt Müssen viel sinnvoller.

Ich kenne Familien da bleibt Frau daheim und Mann macht Karriere wie genau den umgekehrten Fall
solange beide dabei glücklich sind sollte es normal sein
ebenso wie es nicht nur normal ist dass Frauen Männer lieben sondern auch dass Frauen Frauen lieben und Männer Männer

dagmar

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Falbala am 07.01.2019, 6:45 Uhr

Mir juckt es in den Fingern, aber ich glaube nicht, dass da Argumente bzw. eine kontroverse Diskussion erwünscht sind. Beweist der letzte Satz.
Nur eines: der Mutterschutz ist medizinisch sinnvoll und wurde nicht eingeführt um die Mutter zu unterdrücken.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von HeyDu! am 07.01.2019, 6:59 Uhr

"Gelingt es den Vätern nicht, diese Mitarbeit nachzuweisen, werden sie zu Teilzeitarbeit verpflichtet..."

Lange nicht so einen Unsinn gelesen, guten Morgen. Ihr könnt Euer Familienleben gestalten wie ihr möchtet aber andere dürfen es bitte auch. Warum sollte sich etwas ändern? Väter dürfen alles, ob sie es nutzen möchten obliegt jedem selbst.

Man kann doch niemanden zwingen! Wir selbst Leben wie ihr, nur 1 Kind statt 4. Mein Mann wird nirgendwo doof angeschaut.

Elternzeit hatte aber auch er keine. War für uns die richtige Entscheidung.

Mütter werden vor und nach der Entbindung geschützt. Sie gebären ein Kind. Mir erschließt sich nicht, warum ein Vater nach der Geburt auf Kosten der Gesellschaft geschützt werden soll. Er kann sich freiwillig eine Auszeit nehmen, um in die Rolle als Vater hineinzuwachsen. Honoriert wird es durch 2 extra Monate EG für diese Eltern. Er braucht keinen Schutz, nur weil er 40 Wochen gefühlschaos seiner Frau geschafft hat :-D Mann und Frau können jeweils 3 Jahre Auszeit nehmen. Reicht doch.

14 Wochen MUSS übrigens keine Frau in den Mutterschutz "gegen ihren ausdrücklichen Willen" gehen. Es sind 8 bzw. 12 Wochen danach, auf die 6 Wochen davor, darf sie verzichten.

Deinen Aufruf nach gleichberechtigter Gesellschaft teile ich also nicht. Ich finde wir haben sie bereits und eine Optimierung ereicht man nicht durch Diktatur.

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Wer's glaubt ... Fake-/Trollbeitrag, garantiert

Antwort von Sille74 am 07.01.2019, 7:22 Uhr

Der Text strotzt doch nur so vor Stereotypen!

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von tanzmit am 07.01.2019, 7:26 Uhr

Liebe Tina.

Ich freue mich, dass ihr für euch eine tolle, funktionierende Aufteilung gefunden habt, mit der alle glücklich sind.

Und grundsätzlich stimme ich dir auch zu, dass in diesem Land noch viel Arbeit vor uns liegt auf dem Weg zur Gleichberechtigung aller.

Aber, entschuldige bitte die Formulierung, deine Vorschläge enthalten einen großen Batzen Scheuklappen, der allen Daseinsformen außer eurem Modell die Berechtigung abzusprechen scheint.

1. verpflichtende Entwicklungszeit der Erziehungskompetenz für Väter: Gibt es indirekt inzwischen mit den verpflichtenden zwei Vätermonaten beim Elterngeld. Mal angenommen, die Mutter WILL überhaupt in der Zeit den Neueinstieg wagen, ist schon wieder voll erholt (ich zum Beispiel war nach drei Kindern in 5 Jahren tatsächlich erst nach einem Jahr nach der letzten Geburt wieder voll leistungsfähig) UND findet eine Stelle: Wohin mit dem Kind nach den 14 Wochen? Kitaplatz? Für ein Kind unter 1? Wir werden vermutlich die nächsten zwei oder drei Jahre definitiv immer eine Absage bekommen, weil wir derzeit eben nicht doppelt berufstätig sind - und einklagen und damit Eltern, die den Platz dringend brauchen, selbigen wegnehmen, werden wir vermutlich nicht. Die Absage zum zweiten Geburtstag haben wir schon und den mündlichen Hinweis zum dritten Jahr auch. In unserer Stadt bleiben zum nächsten Jahr voraussichtlich ca 3.000 Kinder über drei (!) trotz gewünschter Anmeldung ohne Kindergartenplatz, es gibt einfach kein Personal. Selbst wenn die 14 Wochen direkt vor dem ersten Geburtstag liegen sollten, wäre ich mir nicht sicher, dass jedes Paar das so für sich möchte. Und viele Mütter freuen sich ja auch - wie die Väter auch - wenn die Vätermonate am Anfang genommen werden, zeitgleich zum Mutterschutz, damit man sich als Familie aneinander gewöhnt und sich alles einspielt. Aber in der Zeit will vermutlich kaum eine Frau schon wieder arbeiten, nur um am Ende der 14 Wochen wieder in Elternzeit zu gehen.
Und was ist mit Paaren, die aus den unterschiedlichsten Gründen sich für die Alleinernährerversion entscheiden? Weil einer keine Stelle findet? Weil einer nicht arbeiten möchte? Weil einer nicht arbeiten kann? Weil einer seine Rolle als Versorger liebt? Weil ggf neben dem Kind weitere Kinder oder Angehörige versorgt werden? Weil einer pflegt, egal ob behindertes Kind oder Großeltern oder Tante Eunice aus Pusemuckel? Willst du da auch (in deinem Fall die Frau) verpflichtend wieder arbeiten schicken? Denn ganz ehrlich, zwei Monate kann man vielleicht mal mit dem reduzierten Elterngeld auskommen, aber 14 Wochen dürfte NOCH mehr Leuten die Möglichkeit nehmen.


2. Anwesenheitspflicht für Väter: Überstunden und Dienstreisen bringen in vielen Fällen dringend benötigtes Extrageld. Oder sind Teil des Jobs (Vertreter, Sachverständige, Betriebsprüfer, Facharbeiter auf Montage, was weiß ich alles). Oder sind nötig, um die Stelle zu halten (wobei man dann vielleicht sich besser nach was anderem umsieht). Oder machen einem einfach Spaß und man hat eine Passion für die Arbeit. Immer vorausgesetzt, der Partner trägt das (gerne) mit und in der Familie passt das so. Und dann? Zwangsbeglückung und ggf Kündigung?

3. Verpflichtung, ihre Erziehungsarbeit nachzuweisen: Ausflüge und Vorlesestunden in der Kita gibt es bei uns zumindest nur ohne Eltern. Und warum zur...soll mein Mann einen kostbaren Urlaubstag verballern, um eine halbe Stunde zum Elternsprechtag zu gehen, wenn ich eh wegen dem Baby daheim bin? Oder MUSS zum Eltern-Kind-Turnen oder was auch immer? Ich für mich kann zum Beispiel überhaupt nichts mit den ganzen lustigen PEKIP und Kinderturngruppen anfangen, bei Kind 1 hat es mein Mann gemacht, da gerade gekündigt wegen zu früher Ankündigung der Elternzeit außerhalb des Kündigungsschutzes, bei Kind 2 ergab es sich wegen der Behinderung nicht und bei Kind 3 waren alle froh, wenn es weniger als 8 Stunden am Tag gebrüllt hat - ganz sicher hätten wir da jede Art von zusätzlichem Reiz vermieden. Wenn ich mir aber das Recht zugestehe, mit dergleichen Freizeitangeboten nichts anfangen zu können und dem Kind lieber anderweitig Input biete (aber weise einmal nach, dass du dich Zuhause oder auf dem Spielplatz gekümmert hast), dann MUSS ich dieses Recht auch meinem Mann zugestehen. Und dann verpflichtend Teilzeitarbeit? Wenn die Frau vielleicht immer noch nicht arbeiten will oder kann? Hallo Geldmangel und ggf Existenzsorgen. Kommt bestimmt super, wenn gerade ein Haus gekauft wurde oder Auto...

Manchmal können Leute eben mit verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich viel anfangen, ohne gleich ein schlechtes Elternteil zu sein - und bei der Zeit geht Qualität vor Quantität.

4. Quoten für Lehrer und Erzieher: Da gehe ich mit dir konform, wir brauchen mehr männliche Vorbilder. Dafür müssen die Stellen aber auch attraktiv genug werden inklusive Bezahlung, und die Mütter aufhören, gleich sexuellen Missbrauch zu wittern, wenn ein männlicher Kinderpfleger wickelt - bei uns gab es einen BUFDI, der reihenweise die Kinder nicht wickeln sollte.

Noch einmal, grundsätzlich finde ich die Debatte gut und richtig, und du hast gute Ansätze, aber mit Blick aus meiner Filterblase (Mann verdient alleine, Frau bleibt daheim und kümmert sich um die Kinder, alle drei für sich mit besonderen Bedürfnissen und ohne abgeschlossene Ausbildung, weil die Behinderung des Kindes die Fortführung des Studiums unmöglich gemacht hat, Mann ist trotzdem nach Feierabend und am Wochenende ein prima und sehr engagierter Vater) möchtest du euer Lebensmodell auch Familien aufzwingen, die sich bewusst anders entscheiden. Wenn beide dahinterstehen, dass nur der Mann oder nur die Frau Vollzeit mit Überstunden arbeiten geht, dann ist das so zu akzeptieren.

Wichtig wäre lediglich ein ANRECHT darauf, Teilzeitarbeit zu nehmen und später wieder Vollzeit.

So, und jetzt werfe ich meine Bande aus dem Bett, mein Mann arbeitet schon wieder seit gut anderthalb Stunden - Kindergarten, Hausarbeit und Therapien warten. Nachmittags genieße ich den Luxus, dass mein Mann wegen Heimarbeit Schwimmkurs und Vorschule erledigen kann, dafür koche ich dann und bespaße das Baby, was zu dem Zeitpunkt schon wieder überreizt ist. Haushalt wird hier eh geteilt, wie er gerade anfällt und wer gerade Schwung hat. Ich hätte weder Zeit noch Nerven, noch Teilzeitarbeit unterzubringen - selbst wenn mein Mann mehr Kinder und Haushalt übernehmen würde. Nachts stillen muss ja immer noch ich.

Liebe Grüße

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von mimavi am 07.01.2019, 7:51 Uhr

Du magst bestimmt in einigen Punkten Recht haben, aber zum Thema "Mutterschutz, aber kein Vaterschutz" muss ich einhaken.
Der Mutterschutz dient der Mutter nicht nur zum Schutz vor "beruflicher Überlastung".
Es steht jeder Mutter frei, bis zum ET zu arbeiten. Der Mutterschutz danach dient zur Genesung der Mutter nach Schwangerschaft und Geburt. Ganz ehrlich, ich hätte nicht eine Woche nach der Geburt wieder arbeiten können, mein Mann schon.
Der Begriff Vaterschutz ist demnach absolut fehl am Platz. Sein Körper ist nach wie vor "unversehrt" und voll einsatzbereit.

Wir haben nur 2 Kinder, ich arbeite 70%, mein Mann Vollzeit. Beide Gleitzeit, beide Akademiker, also keine großen Unterschede im Verdienst. Haushalt, Kinder und Beruf bringen wir gemeinsam unter einen Hut. Erzeihung geht logischerweise uns beide an.

Um ein paar Beispile aus deinem Text zu widerlegen: Es gibt männliche Lehrer an unserer Grundschule, mein Mann geht oft mit unserem jüngeren Kind zum ELTERN-Kind-Turnen - und er ist dort nicht der einzige Vater.
Ich hätte mir es aber trotz den ganzen Debatten um "Gleichbrechtigung von Mann und Frau" , "Karrieremöglichkeiten der Mutter" und "größere Einbeziehung des Mannes in die Erziehungspflicht" nicht nehmen lassen, das erste Jahr mit meinen Kindern daheim zu bleiben. Muttersein ist schon von Natur aus Frauensache. Und ja, mein Mann hätte 12 Monate Elternzeit genommen, wenn ich darauf beständen hätte, nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit in meinen Job einzusteigen.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Shanalou am 07.01.2019, 8:06 Uhr

Puh, ich weiß ja nicht, wo du lebst, aber viele Erfahrungen kann ich nicht teilen. Hier bringen und holen immer viele Väter ihre Kinder von der Kita/Schule, gehen auf Elternabende, sind Elternräte, gehen zum Eltern- Kind- Turnen, etc. Klar sind die Mütter in der Mehrzahl, aber exotisch sind aktive Väter schon lange nicht mehr.
Der Mutterschutz ist ein Gesundheitsschutz! und absolut wichtig und notwendig. Ich wüsste nicht, wozu ein Mann das bräuchte. Im übrigen sind die 6 Wochen vor der Geburt freiwillig.
Die Quotenregelung bei den Erziehern und Grundschullehrern (an den weiterführenden Schulen sieht es eh anders aus) finde ich auch schwachsinnig. Das ist nicht umzusetzen, da es die entsprechenden Männer ja gar nicht gibt und wenn es sie gäbe, bräuchten sie auch keine Quote! Das ist bei den DAX- Vorständen was anderes, denn da gibt es die entsprechenden Frauen ja, die ohne Quote an die gläserne Decke stoßen.
Die interessanteste Frage ist, wie man Personaler dazu bringt, Frauen einzustellen. Das ist wirklich ein Problem! In einem gewissen Alter scheint eine Art Einstellungsstopp für jüngere Frauen zu bestehen.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Maxikid am 07.01.2019, 8:21 Uhr

an beiden Grundschulen meiner Mädels, gab es zur Hälfte männliche Lehrer und viele Erzieher im Hort, genauso im KiGa. Die Väter bringen sich hier schon sehr viel ein.....

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Shanalou am 07.01.2019, 8:39 Uhr

Nee, also hier gibt es eigentlich keine männlichen Erzieher und nur 2 männliche Lehrer an der Grundschule. Aber ganz ehrlich, sooo schlimm finde ich das auch nicht. Die Qualität einer pädagogischen Fachkraft hat mit dem Geschlecht nicht viel zu tun und die ist schließlich entscheidend. Das sogenannte Frauenberufe schlecht bezahlt werden, ist ein Problem, aber ein höherer Männeranteil ändert daran meistens auch nichts.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Falbala am 07.01.2019, 8:52 Uhr

Im hiesigen KiGa gab es mal einen männlichen Praktikanten. Der war nicht lange da, wurde von hysterischen Mädchenmüttern mehr oder weniger rausgeekelt.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.01.2019, 9:48 Uhr

Zitat:
"... die dazu führen könnten Menschen nach Geschlecht und nicht nach Eignung einzustellen."

Genau! Weil all die Männer in ihren Führungspositionen aufgrund ihrer Eignung eingestellt wurden! Und nicht etwa aufgrund ihrer Beziehungen, ihrer Netzwerke, und - ja - wegen ihres Geschlechts.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von basis am 07.01.2019, 10:24 Uhr

Und auch in Deinem. Denn offenbar ist es für Dich undenkbar "Gleichberechtigung" ohne Zwang herzustellen.

Mein Mann war bei Kind 1 ein dreiviertel Jahr Zuhause, bei Kind 2 ein ganzes Jahr. Er bringt die Kinder auch zur KiTa, geht zum Kinderturnen, war zur Babymassage mit dem 1. Arbeitet trotzdem Vollzeit, teilt es sich aber halt so ein, dass er nachmittags Zeit für Kinder hat. Elternbeirat ist für ihn trotzdem ein rotes Tuch, weil da eh nur die hysterischen Übermuttis das Sagen haben, die bei allem bestimmen wollen und dann jammern, wenn man nicht so kann, wie sie wollen, weil man halt neben den Kindern noch arbeiten geht.

Bei uns im KiGa werden - zumindest gefühlt - mind. 70% der Kinder von den Vätern geholt und/oder gebracht. Ich sehe vor allem früh mehr Väter als Mütter (von den Kindern mit gleichgeleschlechtlichen Eltern mal abgesehen). Die meisten Müttern, auch bei mehr einem Kind, sind berufstätig, viele Vollzeit, mindestens 30h. Ich kenne wenige, die unter 30h arbeiten. Von irgendwas muss man ja leben und das Haus bezahlen.

Beim Eltern-Kind-Turnen sind jede Woche 3-6 Väter dabei (mein Mann inklusive).

Beim Fußballtraining werden 50% der Jungs vom Vater gebracht und die meisten warten und schauen auch beim Training zu, zwei helfen regelmäßig als Trainer mit aus.

Beim Kuchenverkauf kommen jedes Jahr von etwa 30 Eltern Kuchen, etwa 30% davon werden vom Vater gebacken, gebracht und stolz überreicht.

Bei allen KiTa-Festen bauen die VÄTER alles auf und nur wenige Mütter packen mit an.

Beim Krippenausflug letztes Jahr waren von 10 Kindern 4 von ihren Vätern begleitet.

Ich weiß nicht, wo Du lebst, aber dass Väter sich einbringen ist hier im tiefsten Bayern auf dem Land eine Selbstverständlichkeit.

Das "Muttiheft" kenne ich auch noch aus dem Osten. Das heißt eben traditionell so. Auch zu DDR-Zeiten hat das nicht immer nur die Mutti bekommen, denn schon zu DDR-Zeiten wurden genug Kinder von ihren Vätern hauptsächlich betreut und das war vollkommen normal.

"Väterzeit" gibt es bereits. Heißt ganz gender-neutral "Elternzeit" und steht ALLEN Eltern für 3 Jahre zu. Muss man sich eben leisten können. Nicht jede Familie kann es sich leisten mal für ein Jahr auf mehr als ein komplettes Einkommen zu verzichten. Wer 1800€ Spitzensatz EG bekommt verdient wenn ich mich recht erinnere ungefähr Beitragsbemessungsgrenze, also idR >= 55k/a. Gesetzt beide haben gearbeitet fällt da also schnell mal 70-80% des Einkommens weg, wenn beide ein Jahr daheim bleiben. Da braucht man entweder genug Rücklagen, oder man verdient außerhalb der EZ ein Einkommen "zuviel", das man komplett sparen könnte.

Letztendlich ignoriert dein "Vorschlag" aber vollkommen menschliche Gefühle. Genug Frauen WOLLEN daheim bleiben und sich um die Kinder selbst kümmern. Sie WOLLEN - zumindest eine Zeit lang - nicht arbeiten, sondern Kinder gebären und großziehen. Und in Deutschland haben wir das Privileg, dass diese Frauen das tun dürfen, wenn sie wollen. Ich kenne eine Frau, die war 8 Kinder lang, fast 20 Jahre in Eltern(-aus-)zeit (auch wenn es die früher als solche nicht gab) und fängt demnächst in ihrem alten Job, bei ihrem alten AG, bei dem sie vor fast 20(!) Jahren sich für die Kindererziehung verabschiedet hat, wieder an. Weil sie es KANN. In anderen Ländern hätte sie zwei Wochen nach der Geburt wieder ackern dürfen.

Im Umkehrschluss WOLLEN auch viele Männer gar nicht daheim bleiben. Klar, es gibt die, die das wollen und der Staat hat sehr viel dafür getan, dass sie es DÜRFEN. EZ, EG, Partnerschaftsmonate. Ob sie es machen, ist aber immer noch ihre Entscheidung.

Keine Quote wird etwas daran ändern, ob sie es tun oder nicht. Bei einem Zwang hat man einen Haufen genervter Väter, die ihre Kinder irgendwo abstellen oder sich Gedanken darum machen, wie sie das verlorene Geld wieder reinholen. Denn leisten können sie es sich vielleicht ja gar nicht, nur TZ zu arbeiten.

Quoten sind immer Augenwischerei. Da werden Frauen in Vorstände gerufen, weil man es muss. Und sie werden IMMER mit der Frage belastet sein, ob sie jetzt nur da sind, weil es eine Quote gibt oder weil sie WIRKLICH die bessere Wahl sind. Und diese Frauen haben sich irgendwo für ihre Karriere entschieden, denn um so weit zu kommen muss man Zeit investieren und die fehlt woanders, idR eben bei der Familie/den Kindern. Das sei ihnen völlig gegönnt. Aber dass Karriere und Kinderbetreuung nicht einher geht zeigen Heerscharen von Vätern.

Was ich schlimm finde ist, dass man alles heutzutage "gleichberechtigen" muss. Als ob man als Frau automatisch Hilfe braucht, denn alleine ist man dazu ja nicht fähig. Es muss betont werden, dass es Bürgerinnen und Bürger gibt. Manche brauchen es, dass auf einem blöden Formular bitte nicht nur Kunde steht, sondern gefälligst auch Kundin stehen sollte.

Mir geht der Gender-Wahn deutlich auf den Zeiger, denn jeder neue Bereich, wo darauf hingewiesen wird, dass es doch bitte auch weibliche Personen gibt, die diesen Beruf ausüben zeigt nur wie minderwertig sich die doch fühlen sollen, denn man muss es betonen, dass es sie gibt.

Ganz ehrlich... Ich kenne mehrere Frauen, die Diplom Ingenieure oder Diplom Physiker, Diplom Informatiker usw sind und KEINE von denen spricht von sich als Diplom Ingenieurin, Diplom Physikerin, Diplom Informatikerin. Weil es für sie nicht von Relevanz ist und weil es unnötig ist, wenn man extra betonen muss, dass man eine Frau ist. Warum? Als "Entschuldigung"? Oder soll es einen besser machen? "Seht her, ich bin Physiker, obwohl ich eine Frau bin."?

Es ist eine Kopfsache. Und wenn dein Mann sich komisch angeblickt fühlt, weil er die Kinder abholt, dann ist das vielleicht auch einfach nur in seinem Kopf, weil er sich dabei komisch vorkommt und nicht weil tatsächlich irgendjemand das heutzutage noch derartig ungewöhnlich findet.

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Re: Noch nie hat sich mit Zwang etwas an Einstellungen der menschen verändert

Antwort von cube am 07.01.2019, 10:32 Uhr

eher dadurch, dass so viele Menschen wie möglich das tun können, was sie gerne möchten. Veränderungen fangen im Kopf an - nicht durch Vorschriften.
Du magst sicher Recht haben, dass unsere Gesellschaft noch nicht da angekommen ist, wo sie für viele ankommen sollte. ZB das Männer genau so ganz selbstverständlich Elternzeit nehmen wie Frauen oder das Frauen genau so oft n Führungspositionen sind wie immer etc. Aber erzwingen kannst du das nicht.
Dazu muss es einfach genug Menschen geben, die es einfach machen. Und das muss aus diesen Menschen selbst kommen.
So wie ihr. Ihr lebt eure Modell. Aber ihr könnt es nicht anderen aufzwingen. Andere Eltern wollen eben anders leben. Und manchen müssen etwas leben, was sie nicht wollen (oder weil sie sich nicht trauen). Das wird aber immer so sein. Du wirst es nie allen recht machen können - und schon gar nicht, in dem du alle zu etwas zwingen willst, wozu sie gar nicht bereit sind.

Je mehr du darauf hinweist, we sehr du dieses "Innen" verabscheust - umso mehr zeigst du eigentlich, dass DU selbst DICH offenbar als nicht gleichberechtigt siehst.
Mir ist das völlig schnuppe - ich fühle mich dadurch weder bevorzugt, benachteiligt noch sonst etwas. Ich fühle mich gut mit dem, was ich bin und lebe. Da ist es mir persönlich relativ egal, wie andere das finden. Und ein kann ich dir sagen: mir von anderen aufzwingen lassen zu wollen, wie ich mich gefälligst am besten zu fühlen haben bzw. leben soll, damit ich auch wirklich glücklich und gleichberechtigt bin - das würde mir verdammt noch mal so richtig auf den Zeiger gehen.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Sille74 am 07.01.2019, 10:39 Uhr

Natürlich wurden und werden auch und gerade Männer nicht nur aufgrund ihrer Eignung eingestellt. Ich glaube aber schon auch, dass eine solche Quote das Problem, dass nicht nach Eignung eingestellt wird, verschärfen kann. M.E. ist eine Quote dann sinnvoll und eine gute Sache, wenn es genug Bewerber beiderlei Geschlechts gibt, so dass eine vernünftige Auswahl getroffen werden kann. Wenn ich aber z.B. an unseren Kiga denke ... Da müssten bei einer 30%-Quote 2 oder 3 Erzieher sein. Und wenn ich dann die Bewerberlage anschaue ... puh ... oft muss mehrmals ausgeschrieben werden, um überhaupt eine gewisse Auswahl zu haben bzw. jemand Geeignetes zu finden. Wenn da metzt auch noch auf eine Quote geachtet werden müsste, dann müsste ja erst mal jeder Mann unbesehen genommen werden ...

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Re: Und bei uns kommen genau so viele Väter wie Mütter zu Veranstaltungen etc

Antwort von cube am 07.01.2019, 10:41 Uhr

Vielleicht lebt ihr in einer Gegend, die dem, was du dir wünschst/lebst eben so gar nicht im Allgemeinen entspricht? Dann würde ich mal darüber nachdenken, warum die anderen um dich herum so leben, wie sie es tun - vielleicht ja wirklich, weil sie es so wollen.

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Re: Noch nie hat sich mit Zwang etwas an Einstellungen der menschen verändert

Antwort von SunnyGirl!75 am 07.01.2019, 10:51 Uhr

Die Sache mit dem "Vaterschutz" und das Väter immer noch schief angeguckt werden wenn sie ihr Kind abholen wurde ja schon von mehreren widerlegt.
Da musst ich wirklich lachen.
Das einzige mit dem ich der AP zustimme ist, das es Männern grundsätzlich leichter gemacht wird bei der Einstellung in einen Job, bzw eine Job zu finden.
Bestimmt kaum ein AG würde einen Mann bei der Einstellung fragen ob seine Kinder gut betreut sind, Frauen allerdings schon.
Ich bin grad in einer Bewerbungsphase und muss mir gut überlegen ob ich überhauot angebe ein Kind zu haben und ich bis vor 4 Jahren in Elternzeit war.
Da sieht man ja gleich das es sich um ein kleineres Kind handeln muss.

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Re: Noch nie hat sich mit Zwang etwas an Einstellungen der menschen verändert

Antwort von cube am 07.01.2019, 10:58 Uhr

Ja, da gebe ich dir Recht. Als ich mich nach der EZ beworben habe, wurde mir eine Stelle, in der ausdrücklich stand "Mütter bevorzugt" und der Chef selbst Vater war, abgesagt. Begründung: mit einem KiGa-Kind wäre ich ja doch eben sehr unflexibel was mögliche Überstunden etc angeht.
Da könnte die Politik sicher etwas mehr tun. Aber auch das wird dauern - denn das Umdenken muss in den Köpfen selbst stattfinden. Dazu kann man nur immer wieder annimieren, Anreize und Voraussetzungen schaffen. Evt. auch Druck/Vorgaben in gewissem Maße. Aber genereller Zwang hieße ja auch, die Eltern zu zwingen. In ein bestimmtes Schema pressen zu wollen. Das ist so wie mit den Christen (oder anderen) - christlicher Glaube ist toll, deswegen müssen alle das glauben, denn dann geht es allen gut. Sie wissen es nur noch nicht ;-)

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Re: Wer's glaubt ... Fake-/Trollbeitrag, garantiert

Antwort von Salkinila am 07.01.2019, 11:12 Uhr

Das denke ich auch. Ich halte es auch für sehr unwahrscheinlich, dass Väter in Kindergärten, Schulen, Eltern-Kind-Turnen und was sonst noch alles schief angeschaut werden, weil sie und nicht die Mutter das Kind begleiten. Mein Mann war im Kindergarten im Elternbeirat und bis zur Oberstufe Klassenelternsprecher in der Schule, wie viele andere Väter auch - nie hat jemand auch nur mit der Wimper gezuckt. Er war auf außerdem auf den meisten Elternabenden, Grillfesten usw. und auch dort waren immer fast genauso viele Väter wie Mütter. Ich fände es auch sehr befremdlich, wenn z.B. männliche Lehrer darauf merkwürdig reagierten....

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.01.2019, 12:01 Uhr

Ich habe nicht gesagt, daß mit einer Quote alle Probleme gelöst werden können. Aber das Qualifikationen-Argument ist einfach scheinheilig und stößt mir immer wieder sauer auf.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Sille74 am 07.01.2019, 12:48 Uhr

Also, ich finde das Argument hat durchaus seine Berechtigung, wenn die Umstände und die Regelung so sind, dass man, um die Quote korrekt zu erfüllen, die Frau/den Mann quasi unbesehen einstellen muss, auch wenn die Qualifikation deutlich schlechter ist als bei einem anderen Bewerber (m/w, je nachdem).

Klar ist das ein Totschlagargument, wenn damit jegliche Versuche, eine gerechtere Verteilung zu erreichen, abgebürstet wird.

Mir persönlich, aber das nur am Rande, scheinen ohnehin Zielvorgaben praktikabler und besser die verschiedenen Interessen ausgleichend. Aber das ist nuf mein Eindruck. Über das normale Maß hinaus gehende Ahnung habe ich nicht ...

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.01.2019, 13:10 Uhr

Normalerweise lautet die Regelung: "Bei gleicher Eignung....". Man muß also keinesfalls jede Frau einstellen, die einem vor die Schwelle fällt, wenn man einen besser geeigneten Mann findet.

Klar, dadurch wird das Ganze bissi schwammig, denn wenn man fleißig sucht läßt sich immer irgendwas finden, warum der Mann jetzt besser geeignet ist als die Frau. Aber Gedanken machen muß die AG sich dann eben doch, und das wäre ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich habe mich auf eine Stelle im öD beworben, bei der Bewerber mit GdB und/oder weiblichem Geschlecht "bei gleicher Eignung" zu bevorzugen waren. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was den Ausschlag gegeben hat, mich einzustellen: Mein GdB, mein Geschlecht, die Tatsache, daß das JC die ersten Monate mein Gehalt bezahlt hat (was ja derzeit auch heiß diskutiert wird) oder schlicht und ergreifend meine Qualifikation. Jedenfalls mache ich den Job jetzt seit 6 Jahren und bin mir absolut sicher, daß es meinem Chef herzlich egal ist, was letztlich der Grund war - er ist froh, mich zu haben. Wenn ich nur der weibliche Notnagel mit dem GdB und/oder der schicken Subventionierung durch das JC gewesen wäre, wäre ich schon längst wieder auf der Straße.

Spruch meiner Emanzen-Mutter: "Sowas kann Dir aufs Pferd helfen, aber reiten mußt Du schon selber."

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Sille74 am 07.01.2019, 13:38 Uhr

Aber allein, weil es die Formulierung "bei gleicher Eignung ..." gibt, gibt es doch noch nicht unbedingt eine Quotenregelung oder missverstehe ich da etwas? Qotenregelung bedeutet für mich schon, dass es heißt, x% der Stellen im Vorstand (oder wo auch immer) oder x% der Abteilungsleiter etc. müssen Frauen/Männer sein. Und so etwas wird ja auch im AP angesprochen.

Und viele fordern eben durchaus eine sog. starre Quote. Und da sehe ich schon die Gefahr, dass man u.U. erst mal jede(n) einstellen muss. Und die "gleiche Eignung" finde ich auch sehr schwammig, aber es ist natürlich besser als nichts, um die Frauenquote zu erhöhen ... Wie gesagt, aus meiner laienhaften Warte scheinen mir Zielvorgaben am sinnvollsten.

Ich glaube, ich habe meinen derzeitigen Job deshalb bekommen, weil kein Mann ihn machen wollte, sprich: kein Mann sich beworben hat ... und dabei ist der Job m.E. nicht ganz schlecht bezahlt mit einigen Zusatzleistungen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, betriebliche Altersvorsorge ...), 38,5 Stundenwoche und durchaus anspruchsvoll und fordernd ... ABER: es gibt keine großen Aufstiegs-/Karrieremöglichkeiten und groß nach außen profilieren kann man sich auch nicht ...

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von memory am 07.01.2019, 13:47 Uhr

Och Nö....ich wollte doch so gern im nä.Leben ein Mann werden. Für meinem Unwillen bei der ganzen Kiga, Grundschule, Vereins und Kuchenbasar Scheiße mitzumachen , hätte ich dann nicht immer Ausreden suchen müssen , warum ich als Mutter den Ganzen so gar nix abgewinnen kann. Allgemein plädiere ich ja für " jeder wie er mag" . Ich finde sogar , dass nicht wenige Frauen leiden , weil der Vater zuwenig macht, sondern weil generell immer mehr Einsatz, freudige Bereitschaft ,absolutes und ungeteiltes Interesse und völlige Hingabe gefordert wird , sowie man so ein Menschlein auf die Welt gebracht hat. Da werden so viele Termine und noch so bescheuerte Gründe in Kiga und GS -Zeit herangezogen , warum man sich als Eltern doch mal frei nehmen und dort mit selbst gebacken Kuchen und Nudelsalat aufzuschlagen hat. Bei Nichterscheinen erntet man später entweder nur abwertende Blicke oder ganze Belehrungen über arme Kinderseelen. Man stelle sich nur vor, man muss diesen Quark auch noch nachweisen und das wird als Indikator herangezogen ob man gute oder schlechte Eltern sei und man hat dann zwangsweise sein Leben zu ändern.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Sille74 am 07.01.2019, 13:52 Uhr

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Re: Wer's glaubt ... Fake-/Trollbeitrag, garantiert

Antwort von Christine70 am 07.01.2019, 15:55 Uhr

Ich denke auch, das ist ein Beitrag zum Aufmischen.

Mein Mann war auch schon Elternsprecher im Kiga und geht regelmässig zu Elternabenden und wurde noch nie schief angesehen. In der Klasse meines Sohnes sind zwei Männer Klassenelternsprecher.

wenn hier in der Ortsgruppe auf FB Fotos vom Kinderturnen erscheinen, sieht man auch Väter. Alles ganz normal. Und daß es "Mutter-Kind-Turnen" heißt, daran hat sich noch keiner gestoßen.

Auch Blödsinn finde ich den Absatz mit dem "Mutterschutz" für den Mann. Die Begründung hakt!! Da sollte man sich erstmal erkundigen, was Mutterschutz überhaupt bedeutet. Die Frau ist schwanger und daran wird sich auch nix ändern.

Aber wie überall: Man kann es auch übertreiben.

"Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihre Ärztin/ihren Arzt oder ihre Apothekerin/ihren Apotheker"

Dann ändern wir die Firma auch mal fix in "Rossfrau" oder den Namen bei Mustern in "Frau Musterfrau"

Wer sich daran stört, hat keine anderen Sorgen und macht sich selber welche ;D

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und so ist es bei uns zT umgekehrt

Antwort von Ellert am 07.01.2019, 16:32 Uhr

Um die Quote zu erfüllen wird dann das Geschlecht genommen das fehlt und nicht derjenige der wirklich geeignet ist -
auch ein Fehler der keinem hilft

dagmar

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Finale am 07.01.2019, 19:27 Uhr

Man stelle es sich umgekehrt vor. Eine Mutter, die sich nicht nachweislich gut um Haushalt und Kinder kümmert (mindestens eine selbst gekochte Mahlzeit pro Tag und sonntags einen Kuchen?) muss Stunden reduzieren und zum Beispiel einen Kochkurs belegen.

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Re: Wer's glaubt ... Fake-/Trollbeitrag, garantiert

Antwort von kati1976 am 07.01.2019, 19:48 Uhr

Ich denke auch das der Beitrag nur aufmischen sollte.


Hier gibt es männliche Erzieher, männliche Grundschullehrer. Väter sind im Elternrat und bei Aktivitäten der Kinder und bei Elternabenden.

Keine Papa wird beim Turnen schief angesehen.

Hier heißt es aber "Eltern Kind Turnen".

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von basis am 07.01.2019, 21:45 Uhr

Nein, sie muss dann mehr arbeiten, damit der Mann weniger arbeiten kann und sich stattdessen am Essen und dem Kuchen versuchen kann. Gleichberechtigung: Gleiches Recht auf Versagen für alle.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Silvia3 am 07.01.2019, 22:24 Uhr

Ein wunderbarer Beitrag, schade, dass er keine Beachtung gefunden hat!

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Ja, toller, ausgewogener Beitrag, finde ich auch!

Antwort von Sille74 am 08.01.2019, 1:32 Uhr

Dass er bei der hauptsächlich angesprochenen Person, der AP, aber nicht auf Resonanz stößt, war allerdings klar wie Kloßbrühe ...

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Re: Wer's glaubt ... Fake-/Trollbeitrag, garantiert

Antwort von shinead am 08.01.2019, 10:36 Uhr

Mein Vater war sowohl bei meinem Bruder (Jahrgang 1968) als auch bei mir (Jahrgang 1974) in der Schule sehr aktiv. Selbst damals wurde kein Vater auf Elternabenden/Schulveranstaltungen schräg angesehen.

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Re: Meine Probleme mit dem Binnen-I, oder „woran Gleichberechtigung scheitert!“

Antwort von Muts am 08.01.2019, 10:41 Uhr

Mein Bruder hat sich oft beworben als Bauingenieur, wurde dabei oft gefragt, ob er z.B. in der Lage ist, einen Gullideckel alleine anzuheben....... hat dann später mitbekommen, dass die Stellen wegen der Quote einer Frau angeboten wurden!

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