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Geschrieben von suchepotentenmannfürsleben am 13.01.2012, 20:58 Uhr

Können Tabletten das?

Ich kann verstehen, dass dich die Frage nach dem wie und warum des Todes deines Vaters sehr umtreibt.

Im Oktober ist ein mir sehr nahestehender Mensch gestorben, lag einfach tot im Bad, vermutlich schon etwas länger, als ich in die Wohnung kam.
Keine Erkrankungen, nie im Krankenhaus gewesen, also keine Erklärung bezüglich einer Todesursache. Auch der den Tod feststellende Arzt konnte keine Ursache erkennen.
Da äußere Einwirkungen und Gewalt (Kripo da, dann ging das Ganze Aktenwerk zum Staatsanwalt) vorhanden waren, wurde keine Obduktion angeordnet und die Familie hat darauf verzichtet.

Fragen gibt es natürlich viele und eine Antwort werden wir nie bekommen.
Ich für mich habe meine "eigene" Theorie, wie es zum Tod von R. kam. Der Rest der Familie hat diese dann übernommen, da R. und ich uns sehr nahestanden. Für die meisten der Familie endeten damit die Grübeleien über die Ursache von R.`s Tod.
Es gibt neben mir nur noch zwei weitere Personen der Familie, die sich hin und wieder fragen, wie es gewesen sein könnte.
Aber im Prinzip haben wir unsere "Theorie" als _so war es_ akzeptiert und angenommen.

Was ich damit sagen will, ist, dass du irgendwann versuchen musst, ins Reine mit allem zu kommen und eine für dich annehmbare Theorie zu finden und diese nicht ständig wieder zu hinterfragen.

Ich erzähl dir noch was: R. muss zwischen Sonntag 22 Uhr und Dienstag 22.30 Uhr gestorben sein, ein langer Zeitraum.
Die Zeitung (R. las sie leidenschaftlich und täglich) von Montag lag noch im Briefkasten, als ich R. tot fand.
Weißt du, wie oft ich mich gefragt habe, ob R. lange sterbend oder leidend da lag und auf Hilfe hoffte? Ob R. `s Tod schnell kam oder schleichend? Sehr viele Fragen, die uns keiner beantworten kann und konnte. Auch eine Obduktion hätte uns da nicht weiter geholfen.

In der hellen Aufruhr der gesamten Familie habe ich dann "festgelegt" (und das wohlwissend, dass es auch anders gewesen sein könnte), dass R. Montag in den frühen Morgenstunden starb. Zeitung lag ja noch im Briefkasten, Bett war benutzt, R. hatte Schlafsachen an und lag im Bad, ging sonst nie nachts zur Toilette, das weiß ich.
SO war meine Argumentation, alle bis auf oben erwähnte zwei Personen haben diese Theorie angenommen, und das bis heute.

Wir werden es nie wissen, und können noch Jahre drüber grübeln, dass R. möglicherweise gelitten haben könnte.
Es wird keine Auflösung geben, sodass ich dachte (und denke), dass es sinnvoll und gut für die Hinterbliebenen ist, sich den leichter erträglichen, weniger schmerzreichen Weg des Todes für R. vorzustellen. Und ich bin bis heute überzeugt, dass das genau richtig war.
Für einige in der Familie war diese Theorie wie ein Rettungsanker in der riesigen Trauer. Vermutlich auch deshalb wurde meine Hypothese so schnell angenommen (und nie in Frage gestellt).

ICH weiß, dass es auch anders gewesen sein könnte. Immer mal wieder taucht die Frage danach aus. Ob.... und wie wohl....?
Aber eigentlich habe ich meinen inneren Frieden damit gemacht und glaube an meine eigene These, ebenso wie Person 2 und 3 der "Zweifler". Es ist auf diese Art und Weise erträglichER.

Ich wünsche dir, dass du auch deine "These" findest und damit gut leben kannst und zu deiner inneren Ruhe zurückfindest.

Zu deiner Frage:
Ich glaube, dass es durchaus im Rahmen der Möglichkeiten ist, bei den Erkrankungen nach 5 Tagen zu sterben - auch ohne Nachhilfe.

Medikamentös gibt es sicher Möglichkeiten nachzuhelfen, ich persönlich glaube nicht, dass herkömmliche Schmerzmedikamente reichen, um - selbst bei der Diagnose - einen Tod binnen 4 Stunden herbeizuführen. Dazu müsste dein Vater ja auch Unmengen Medikamente gelagert und zuvor beschafft haben, und vor allem des nächtens hunderte Pillen geschluckt haben.

Hat er denn Morphin bekommen? Damit kann man es bei hinreichender Dosierung gut schaffen....

Ich hoffe, du findest bald deinen inneren Frieden.

LG
S

 
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