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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 09.08.2018, 7:35 Uhr

Ich möchte mal etwas klarstellen

Zum einen: Bei weitem nicht jeder, der irgendwem die Frage nach der Herkunft stellt, ist ein Rassist. Selbst dann nicht, wenn die Frage unbewußt möglicherweise so gestellt wurde, daß sie ausgrenzt. Das ist manchmal vielleicht gedankenlos, oft eigentlich interessiert, wahrscheinlich selten böse gemeint. Es geht doch nur darum, sich die darunterliegenden Mechanismen vor Augen zu führen, die Einteilung in "Wir" und "Die", die einfach überholt ist.

Zum anderen: Innerhalb eines freundlichen Gesprächs kann man sicher die Frage nach den Wurzeln stellen, ohne deswegen gleich anzuecken. Vielleicht hilft die Überlegung: Würde ich es auch angemessen finden, jemanden mit "deutschem" Aussehen nach seinen Eltern zu fragen? Kenne ich meinen Gegenüber so weit? Paßt es in die allgemeine Konversation? Ist die Gesprächsathmosphäre entspannt und positiv? Zeige ich allgemeines Interesse an meinem Gegenüber, an seiner Geschichte und seiner Person, oder reduziere ich ihn auf seine offenbar fremdländische Herkunft? Ich denke, daß ein normal empathischer Mensch durchaus beurteilen kann, ob der Rahmen "paßt" oder nicht.

Ich möchte lediglich Verständnis dafür wecken, daß es den Gefragten manchmal nerven kann. Der Frager trifft vielleicht einen "Exoten" pro Woche, für dessen Geschichte er sich interessiert, der Gefragte trifft im Zweifel mindestens einen pro Tag. Manchmal ist man guter Laune und gibt gerne Auskunft, manchmal hatte man einen blöden Tag, und dann kommt der dritte mit der "Wo kommst Du eigentlich her?"-Frage gerade recht.

Ich will Alltagsrassismus gar nicht auf diese Herkunfts-Frage reduzieren. Das wäre auch zu einfach, denn der Alltagsrassismus verschwindet nicht, wenn man allen verbietet, diese Frage zu stellen. Die Herkunftsfrage ist ein Symptom, sie ist nicht das Problem. Und sie ist "beweisbar", denn wenn Shary Reeves, zum Beispiel, behauptet, sie sei beim Bäcker wegen ihrer Hautfarbe nicht bedient worden, dann bildet sie sich das natürlich nur ein und feddich. Also redet man über das, von dem keiner behaupten kann, daß man sich das nur einbildet. Wobei - kann man scheinbar doch, siehe unten.....

 
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