Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Mucksilia am 01.02.2019, 9:59 Uhr

8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

...so arbeiten wir laut Aussage unserer hiesigen Zeitung. Kommt mir sehr wenig vor.

Es soll deshalb jetzt "umgedacht" werden und die "veraltete" Struktur aufgebrochen werden....

Aber gut. Dann nur noch 3 Stunden für vollen Lohn...

 
15 Antworten:

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von Trini am 01.02.2019, 10:26 Uhr

Kommt auf die Arbeit an.
Im Kundengeschäft (Behörden, aber auch Handel) gibt es nun mal Leerlaufzeiten, die man nicht durch Einschränkung der Öffnungszeiten minimieren kann.

In vielen anderen Jobs ist man wirklich permanent am Arbeiten.
Wenn eine Erzieherin "rumsitzt" beobachtet sie ja durchaus die Kinder und kommt damit der Aufsichtspflicht und auch ihren erzieherischen Aufgaben nach..

Trini

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von Mucksilia am 01.02.2019, 10:29 Uhr

Und die wie ich hier im Büro sitzen arbeiten definitiv auch mehr als 3 Stunden. Klar muss man, wenn man was schwieriges gemacht hat, danach kurz Pause machen (Kaffee holen oder wegtragen, kurz mal hier schauen). Aber dafür mch ich, wenn viel zu tun ist, auch mal kürzer Mittagspause. Und keiner hier spielt PC-Spiele oder telefoniert privat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von Leena am 01.02.2019, 10:47 Uhr

Na ja, ich kenne reichlich Untersuchungen, dass motivierte Teilzeit-Kräfte in 6 Stunden mehr Arbeit "wegschaffen" als so manche weniger motivierte Vollzeit-Kraft in 8 Stunden. Den Ansatz festzulegen, wie viel Arbeit "weggeschafft" sein muss am Ende der Woche / der Monats / des Jahres und es dem Mitarbeiter selbst zu überlassen, in welcher Zeit er das schafft, finde ich grundsätzlich nicht völlig verkehrt. Ich kenne es von manchen Firmen bei AT-Beschäftigen auch als "Vertrauensarbeitszeit" - es wird quasi dem Mitarbeiter überlassen, dass er die Arbeit, die er bekommt, auch erledigt, und in welcher Zeit er das schafft, ist seine Sache. Normalerweise endet es (zumindest meiner persönlichen Erfahrung nach) allerdings damit, dass die Leute mehr erledigen als vorher und die gelegentlichen freien Tage zum "Überstundenabfeiern" wegfallen.

Natürlich ist es schwer, die Arbeit zu gewichten - mal aus meinem Bereich: Den einen Einspruch erledigt man in einer Stunde, für den anderen braucht man effektiv alles in allem mindestens eine Woche, wenn dann alles an x Einsprüchen pro Woche / Monat festgemacht würde und die Arbeitszeit jedem überlassen bliebe, könnte das zwischen den grundsätzlich "vergleichbaren" Kollegen schon zu Frustpotential führen.

Aber grundsätzlich - so gewisse "Funktionsdienstzeiten" für alle festzulegen und wann man dann, ggf. darüber hinaus oder eben nicht, seine Arbeit erledigt, solange hinterher alles erledigt ist, das fände ich schon prima.

"Leerlauf" habe ich bei meiner Arbeit übrigens nicht, da ist immer noch reichlich genug da, ich glaube, wenn nichts mehr dazu käme, hätte ich für über ein Jahr immer noch genug Arbeit. Aber natürlich gibt es Tage, da arbeitet man irgendwie "effektiver" als an anderen, auch wenn ich an beiden Tagen die ganze Zeit am Rechner sitze und arbeite. Ich bin mir ja nicht sicher, ob ich immer effektiver arbeiten könnte, wenn ich die Zeit, die ich dadurch "gewonnen" hätte, hinterher privat nutzen könnte... ich meine, ich arbeite ja auch an "schlechten Tagen" nicht absichtlich weniger effektiv... aber ein Versuch könnte es bestimmt wert sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

naja, wenn so viel über Mindestlohn diskutiert wird, könnte man ja auch mal über

Antwort von Leewja am 01.02.2019, 11:25 Uhr

Mindestleistung diskutieren?
Ich kenne Mitarbeiter, bei denen da durchaus Verbesserungspotential da wäre und die in 10 Stunden Anwesenheit (mit viel Gejammer über die Überstunden) weit weniger schaffen, als ich in 7...

Oder im OP bei uns besonders sichtbar:
ein Oberarzt schafft das (zugegeben extrem straffe) Programm, der andere nicht (qualitativ gleichwertig gut).
Kann man ja durchaus mal diskutieren, ob das dann gleichwertige Arbeit ist...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: naja, wenn so viel über Mindestlohn diskutiert wird, könnte man ja auch mal über

Antwort von Mucksilia am 01.02.2019, 11:28 Uhr

Der Ansatz, nicht nach Zeit, sondern nach Arbeitsleistung zu arbeiten, klingt gut. Aber birgt auch viele Gefahren. Zu viel Arbeit wird zugeteilt. Oder der Arbeitnehmer arbeitet ungenau, damit er schneller fertig ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: naja, wenn so viel über Mindestlohn diskutiert wird, könnte man ja auch mal über

Antwort von Leena am 01.02.2019, 11:31 Uhr

"Oder der Arbeitnehmer arbeitet ungenau, damit er schneller fertig ist."

Das Problem haben wir doch eh schon, wenn die Mitarbeiter in derselben Zeit wie früher immer mehr Arbeit erledigen müssen. Ist zumindest in allen Bereichen, die ich kenne, längst Realität. Ob es Dokumentationsaufgaben sind, die geballt dazu gekommen sind, oder ob Spezialbereich weggefallen sind und diese Aufgaben von der übrigen Belegschaft locker-flockig mal mit-erledigt werden müssen oder oder oder.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von Tai am 01.02.2019, 11:57 Uhr

Nun ja, ich kenne einige Mitarbeiter verschiedenster Behörden, die nach eigenen Angaben ihre dienstliche Arbeit in drei bis vier Stunden erledigt haben.

Die restliche Arbeitszeit wird unter anderem für die Erledigung des Vorsitzes eines Sportvereins oder einer Schulpflegschaft genutzt oder für das komplette Managen einer "nebenberuflichen" Hausverwaltungsagentur.
Das darf ja eigentlich auch nicht sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: naja, wenn so viel über Mindestlohn diskutiert wird, könnte man ja auch mal über

Antwort von Korya am 01.02.2019, 12:02 Uhr

Genau darüber hatte ich mich gerade gestern mit einer chinesischen Kollegin unterhalten. Dort wird ein Basisgehalt an alle gezahlt, das allerdings recht wenig ist. Zum gerade so überleben reicht es. Arbeitszeiten sind völlig frei und werden nicht überprüft. Der Chef verteilt die Aufträge, die man braucht, um das Abteilungs- oder Firmenziel zu erreichen. Die Arbeitspakete, die jeder bekommt, sind natürlich rechtzeitig und qualitativ hochwertig zu erledigen. Sie arbeitet im Vertrieb, da geht es also um Verhandlungen, Vorbereitung für Quotations, Preisanpassungen etc.

Über 3 oder 6 Monate wird geschaut, ob man alle Ziele erreicht hat. Aber wann und wie, bleibt jedem selbst überlassen. Hat man alles erledigt, bekommt man einen Bonus (zusätzlich zum Grundgehalt).

Hat man sich wirklich rein gehängt, und hat die Ziele bei weitem übertroffen, bekommt man einen richtig guten Bonus.

Hat man nichts geleistet, bekommt man null (also außer Grundgehalt).

Ich habe sie gefragt, ob sich überhaupt noch jemand anstrengt, und sie meinte ja klar, jeder ist stolz auf seine Leistung und strengt sich erst recht an, weil eben nur auf das Geleistete geguckt wird, und nicht, ob man die Stunden immer brav abgesessen hat. Sie fand, das System gebe eher einen Ansporn als eine auf festen Stunden basierende Arbeit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von IngeA am 01.02.2019, 12:43 Uhr

"Effektivität" ist oft schwer zu bewerten. Zu einer Arbeit gehören meist halt auch Vor- und Nachbereitung/ Dokumentation. Gute Vorbereitung macht effektiver, gute Nachbereitung zahlt sich oft erst später aus und kann nicht direkt ermittelt werden.

Das würde man erst dann merken, wenn die Arbeit später wieder herausgeholt wird, man daran anknüpfen muss, man weiter bearbeiten muss oder in manchen Fällen auch: Wie gut war die Dokumentation falls ein Fall zu Gericht kommt.

LG Inge

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von lilly1211 am 01.02.2019, 12:57 Uhr

Naja, bei mir ist das tatsächlich so dass ich oft einfach nichts zu tun habe.

Ich gehe dann meist zu Lasten meiner Überstunden früher nach Hause. Aber ein paar Stunden bleibe ich trotzdem nichtstuend dort, entsprechend der Öffnungszeiten des Büros.

Das ist auch vorher schwer abzuschätzen, manchmal ist die Hölle los und manchmal einfach nichts.

Da hilft es dann auch nichts wenn ich effektiver werde und meine Arbeit in zwei Stunden fertig habe statt erst mittags - kann ja nicht einfach um 10 Uhr absperren und nachhause gehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von lilly1211 am 01.02.2019, 13:04 Uhr

Bei mir kommt es sogar vor dass ich an einem Tag wo ich drei Stunden nichts zu tun hatte noch Überstunden mache. Einfach weil 5min bevor wir schließen plötzlich zwei Kunden anrufen die was wirklich dringendes brauchen (zb Leckortung nach Bemerken von Wasserflecken an der Wand, das kann ich nicht morgen regeln) und zwei weitere stehen in der Tür und wollen ein Auto anmelden, heute noch. Dann bleibe ich länger trotz vorheriger Langeweile.

So ist das eben mit Kundenkontakt. Man muss zuverlässig erreichbar sein und Öffnungszeiten abdecken. Langeweile gehört dazu genauso wie länger bleiben oder mal den ganzen Samstag Autos rechnen im November.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Diese Debatte ist ja nicht neu

Antwort von cube am 01.02.2019, 14:36 Uhr

Dazu gab es zuletzt noch einen Bericht im Radio. Der Inhaber einer Agentur hat von 8 auf 5 Std. umgestellt - bei gleichem Gehalt. Ergebnis: die Arbeit wird dennoch, aber effizienter erledigt. Die Mitarbeiter sind motiviert, da ihre Freizeit eben deutlich mehr geworden ist. Jeder will aber dennoch gute Arbeit leisten. Die MA´s selbst haben sich zum größten Teil positiv geäußert: man bereite sich auf Meetings effizienter vor, es wird nicht mehr viel ins nichts geredet dabei, alle sind konzentrierter und lenken sich daher gegenseitig auch nicht ab mit Quatscherei usw.
Aber auch Kritikpunkte gehabt: das Zwischenmenschliche fehlt halt nun. Die Zeit reicht eben nicht, um mal 10 Min. zusammen einen Kaffee zu trinken und sich übers WE zu unterhalten. Man arbeitet durch. Es entstehe auch eine Art Tunnelblick, der auch eine Ideenbremse sein kann.
Fazit war in die Richtung: es muss zum Typ MA passen. Für manche ist der Druck zu hoch. Manchen fehlt eben das freundliche Schwätzchen in der Küche, um sich wohl zu fühlen (und damit war jetzt nicht Tratscherei von 30 min. gemeint ;-)
Eine andere Variante könnte evt. besser funktionieren: es dem MA selbst zu überlassen. Er kann bei erledigter Arbeit gehen, muss es aber nicht. Er kann eben auch seine Pause machen und bleibt dafür entsprechend länger.
Grundsätzlich müssen aber eben auch die Kunden mitspielen. Wenn bei Kunde x eben bis 18 gearbeitet wird und auch noch Entscheidungen getroffen werden, kann ich schlecht sagen "sorry, aber bei uns ist um 15 Uhr Feierabend - bis morgen dann".
Ich persönlich wüsste nicht, was mir besser gefallen würde. Ich denke, ich wäre für die flexiblere Lösung. Da darf man dann eben auch mal einen schlechten Tag haben und mehr Zeit benötigen - weiß aber, wenn es gut läuft, bin ich um 16 Uhr raus und hab noch etwas vom Tag.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Flexible Arbeitszeit und - Ort (wo möglich)

Antwort von Anna3Mama am 01.02.2019, 17:37 Uhr

Vertrauensarbeitszeit und mobiles Büro. Das ist unterm Strich die beste Art, Effizient zu arbeiten, denke ich.
Klar, der Knackpunkt wird sein, dass Privat- und Geschäftsleben miteinander vermischt werden. Wobei Personen, die zu Burnout neigen (aus welchem Grund auch immer), auch nach dem Ausstempeln die Arbeit im Kopf mit nachhause nehmen. Andere telefonieren am Sonntag morgen um 10 kurz übers Handy mit dem Kollegen, klären das Problem kurz und sind eine halbe Stunde erleichtert weil sie etwas abschließen konnten, was am Freitag noch offen war.

Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich in Teilzeit von acht bis eins zuhause in meinem eigenen Büro deutlich mehr schaffe als viele Kollegen an zwei 8h-Tagen im Geschäft.

Jeden Tag ist das auch nichts und unter der Geschwindigkeit leidet das Kommunikative, Zwischenmenschliche. Wobei ich diese Aspekte in der Freizeit erfülle.

Aber für diejenigen, die außer der Arbeit nichts haben, wäre ein fünf Stunden-Tag eine Strafe. Ich hab da so einen Kollegen....

Wobei dieses zweite Familien/Freizeitstandbein jedem gut täte, glaube ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von RR am 01.02.2019, 18:27 Uhr

Hallo
bei uns (selbstständig) def. nicht, bei keinem meiner MA. Sonst würde sich der Betrieb nämlich nicht rechnen.

viele Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 8 Stunden Arbeit = 3 Stunden effektiv

Antwort von mausebär2011 am 02.02.2019, 2:16 Uhr

Hm.
Ich wage mal zu behaupten daß dies auf die wenigsten Berufe zutrifft.

Nicht jeder arbeitet non stop. Klar ist mal nix zu tun. Aber nur 3 von 8?
Kann ich mir nur sehr sehr schwer vorstellen.


Und was zählt eigentlich als "effektive" Arbeitszeit?
Ich bin täglich im Durchschnitt 1 1/2 stunden effektiv beschäftigt.
Dann fahre ich los zu insgesamt 7 Kunden. Zwischen jedem Kunden fahre ich ja. Gehört theoretisch nunmal zur Arbeitszeit, wohl aber nicht zur effektiven.
Würde bei mir bedeuten ... Von 6 Stunden die ich am Tag arbeite, arbeite ich ca 4 3/4 Stunden wirklich effektiv. Der Rest ist Fahrzeit.



Mein Mann arbeitet im Einzelhandel, im Backshop. Wenn da mal nix los ist suchen sie sich halt was. Aufräumen, Putzen, etikettieren, Planung, sortieren etc pp.
Wirklich da stehen und rein gar nichts tun ausser die Wand zu stützen, würde und könnte da keiner machen.
Was ist da "uneffektiv"? Alles was eben "außer der Reihe" gemacht wird?
An der Kasse sieht das wahrscheinlich anders aus. Wenn kein Kunde kommt kann man eben wirklich nur däumchen drehen. Zumindest in den großen Märkten wo die Damen an der Kasse auch nur für diese zuständig sind und nicht noch nebenbei im Laden mithelfen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.