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Geschrieben von Tonic2108 am 31.01.2019, 20:13 Uhr

Bildung in Deutschland....

....und was manche dafür halten.

Ich bin beim Lesen der Zeitung in den letzten beiden Tagen echt vom Glauben abgefallen. Am ersten Tag habe ich diesen Artikel über Realschulen in Baden-Württemberg gelesen. Erschreckend:


https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.realschulen-in-stuttgart-in-not-ueberforderte-schueler-ueberlastete-lehrer.dceb3019-0a56-44d8-91cf-ef7e951de052.html

Heute dann folgende Problematik:

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/intersexualitaet-bayerische-grundschulen-planen-toiletten-fuer-drittes-geschlecht-a-1250719.html

Und das:

https://www.focus.de/familie/schule/gruene-setzen-sich-mit-forderung-durch-hessische-schulen-duerfen-kuenftig-auf-noten-verzichten_id_10258907.html

Es ist unfassbar was in diesem Land vor sich geht! Lehrermangel, Unterrichtsausfall, marode Schulen, Digitalisierung verschlafen, gescheiterte Integration, aber die Grünen diskutieren in ihrem Genderwahn über Unisextoiletten an Grundschulen und schaffen mal so eben ohne driftigen Grund die Schulnoten ab.
Ich fasse es echt nicht.

 
26 Antworten:

klingt schon als Weg in eine Richtung

Antwort von Ellert am 31.01.2019, 20:17 Uhr

die bestimmt zu tollen PISA Werten führen wird

dagmar

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von schneeziege08 am 31.01.2019, 20:41 Uhr

Tja, in unserem Land soll Bildung halt einfach irgendwie funktionieren, aber bitte bloß nichts kosten. Dass ein reiches Land wie Deutschland sich diese "Milchmädchenrechnung" leistet, ist wirklich unfassbar.
Entwickelt und entschieden wird von irgendwelchen Ahnungslosen, anstatt mal die Leute einzubinden, die jeden Tag erleben, was dringend geändert werden müsste... aber dann wird es halt teuer. Da ist die sinnfreie Unisex-Toilette quasi ein Schnäppchen dagegen und kann auf die Liste "Innovative Schulentwicklung" geschrieben werden.

Die geheime Lösung des Gesamtproblems: Das Anforderungsniveau wird immer weiter heruntergefahren, damit die Katastrophe nicht so auffällt. Und die Unis wundern sich dann, dass Abiturienten häufig kaum noch studierfähig sind.

Außerdem vermittelt man Familien dann noch, dass alle anderen Schulabschlüsse minderwertig sind und wundert sich zeitgleich, dass kaum noch einer eine solide Ausbildung im Handwerk etc. anstrebt.

Das treibt mir echt das Adrenalin durch den Körper.
Leider werde ich mir keine Privatschule für mein Kind leisten können und mir graut es davor, ihn in 1,5 Jahren in dieses System der Mangelverwaltung hineinzugeben...

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von Leena am 31.01.2019, 20:42 Uhr

Aber es schafft doch niemand ohne triftigen Grund die Schulnoten ab!

Es geht darum, dass Schulen bis Jahrgangsstufe 8 selbst entscheiden können, ob sie freiwillig schriftliche Bewertungen als Ergänzung oder anstelle von Ziffernnoten einführen können. Beim Verlassen der Schule oder einem Schulwechsel müsste eh ein „Zeugnis mit Ziffernnoten“ erstellt werden.

Es geht nicht um weniger Leistung, eher im Gegenteil - es ist schlicht ein Versuch, vielleicht mit einer anderen Pädagogik (insbesondere mehr Motivation statt Demotivation) die Bildungsziele vielleicht eher zu erreichen - mit dem bisherigen System funktioniert es jedenfalls nicht ganz so dolle, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Und Toiletten fürs 3. Geschlecht sind für die Kinder und Jugendlichen, die betroffen sind, ein echtes Problem. Nur weil wenige Kinder betroffen sind, sind die, die betroffen sind, egal..?

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von schneeziege08 am 31.01.2019, 20:56 Uhr

Mein Beitrag mit der bemängelten Absenkung des Niveaus war gar nicht als Reaktion auf die Notenabschaffung gedacht. Diese finde ich tatsächlich nicht problematisch- vielleicht sogar wünschenswert, wenn dann die Rahmenbedingungen auch dazu passen...
Ich dachte an die Niveau-Absenkung die z.B. durch Vorgaben der Bezirksregierung im Zentralabitur bedingt ist.

Hier zur Unterhaltung ein Vergleich, was die verschiedenen Länder in ihre Bildung investieren:
https://www.welt.de/wirtschaft/article168081217/Deutschland-verspielt-das-Potenzial-seiner-Kinder.html

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Schulnoten sind nicht unbedingt die beste Wahl...

Antwort von desireekk am 31.01.2019, 21:04 Uhr

Hallo,

was ist den besser:

- eine einstellige, simple Zahl

oder

- 3-8 Zeilen die den Schüler und seinen "Werdegang" (Leistung) im letzten Schuljahr im Fach X beschreiben?

Ich hatte letzteres für die erste 12 Jahre meiner schullaufbahn. und glaub mir:

- es hilft dem Schüler und den Eltern bedeutend mehr ein halbwegs ausführliche Beurteilung der Leistung zu bekommen

und

- für die Lehrer ist das 10x mehr Aufwand!

Gruss

D

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Re: Schulnoten sind nicht unbedingt die beste Wahl...

Antwort von Tonic2108 am 31.01.2019, 21:10 Uhr

Ergänzend habe ich damit kein Problem, was mir fehlt ist die Vergleichbarkeit und die bieten nun mal Noten

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Re: Schulnoten sind nicht unbedingt die beste Wahl...

Antwort von dhana am 31.01.2019, 21:25 Uhr

Hallo,

ich halte Schulnoten für nicht wirklch vergleichbar.

Je nach Lehrer, je nach Schulklasse ist das total unterschiedlich.

Sprich das gleiche Kind, wird bei einem anderen Lehrer, in einer anderen Klasse andere Schulnoten haben. Was ist da vergleichbar?

Mir wäre ehrlich gesagt eine schriftliche Bewertung auch viel lieber als ein paar Zahlen die nicht viel aussagen.

Gruß Dhana

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Vergleichbarkeit?

Antwort von Petra28 am 31.01.2019, 21:49 Uhr

Braucht man das? Oder verhindert das echte Bildung? O-Ton meines Kindes: leider kann ich nicht die interessanten Fächer wählen, sondern die mit der besten Chance auf ein 1...

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Re: Vergleichbarkeit?

Antwort von KKM am 31.01.2019, 22:05 Uhr

In derJahrgangstufe von Kind 1, Q1, NRW, 11. Klasse im Gymnasium G8, gibt es 2 Mathe Leistungskurse.

Kind 1 ist in einem Kurs bei einem Lehrer, den ich bereits hatte. Fast alle Schüler mit einer 1 oder 2 vorzensiert. In den Klausuren gibt es jetzt alle Noten, von 1 bis 6.

Der andere Mathekurs besteht aus Schülern, die etwas schlechter vorzensiert waren. Da hagelt es einsen, 5 oder 6 wird nicht vergeben...

Mies ist das und nicht vergleichbar.

Viele Schüler hier, die vom Gymnasium in die Oberstufe eines Berufskollegs wechseln und dort Abitur machen, haben urplötzlich deutlich bessere Noten.

Mir gefällt das amerikanische System mit den ACT - Tests.
In den ganzen USA wird an zentralen Terminen ein Test durchgeführt, Mathe, Englisch und Naturwissenschaften, ggf. ergänzt durch einen Aufsatz.
Die im Test erzielten Ergebnisse ist entscheidend für die Universität.
Der Test kann mehrfach gemacht werden, schlechte Tagesform kann so ausgeglichen werden.

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Re: Vergleichbarkeit?

Antwort von Häsle am 31.01.2019, 22:08 Uhr

Aber schlechte Lehrer haben auch da noch einen Einfluss auf das Ergebnis.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von Korya am 01.02.2019, 1:11 Uhr

Ich zögere immer, als völliger Laie zu kommentieren. Aber gut: meiner Meinung nach krankt das System (a) an der Hoheit der Länder (deren Bildungspolitiker meinen, sich karrieretechnisch dadurch profilieren zu müssen, alle paar Jahr wieder alles umzukrempeln)
(b) dem Geld an den richtigen Stellen (max 20 Schüler pro Klasse, 2 Lehrer pro Klasse)
(c) der Gesellschaft (mehr Leistungserwartung des durchschnittlichen Elternhauses, mehr Vertrauen in hervorragend ausgebildete Lehrer, den Schüler richtig be-, und bei Fehlverhalten auch mal VERurteilen zu können, ohne das Mama und Papa auf der Matte stehen).

Mit gemeinsamen Klassen bis zur 7., 8. oder 9. Klasse habe ich kein Problem, wenn die Bedingungen hergestellt werden, so etwas zu verwirklichen. Es sollten weder begabte noch unbegabte Schüler leiden.

Gleichzeitig (anderes Thema) bin ich persönlich davon überzeugt, dass es nur eine Handvoll wirklich begabter oder wirklich unbegabter Schüler gibt.
Die Noten der großen Masse unterscheiden sich durch das Mindset und verschiedene Grade der Faulheit.
Wenn die gesamte Elternschaft davon ausgehen würde, dass diese fixe Idee eines grundsätzlichen, also quasi angeborenen Mathe- oder Sprachenunverständnis eben eine nicht mehr als eine Mär ist, würden wir unseren Kindern eher helfen können.
Ich glaube mittlerweile wirkich, es reduziert sich auf die innere Einstellung. Wir sind in Deutschland immer sehr schnell dabei, schlechte Mathenoten dadurch zu entschuldigen, dass Tom oder Jule "Mathe einfach nicht liegt", während Katherina "alles so zu fliegt". Schon Grundschüler sagen Dinge wie "ach, Mathe hab ich noch nie kapiert".
Mit diesem Mindset kapituliert man innerlich bei jeder Schwierigkeit, quasi als "self-fulfilling prophecy".

LG Katia

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Re: Schulnoten sind nicht unbedingt die beste Wahl...

Antwort von Maxikid am 01.02.2019, 7:07 Uhr

Das Zeugnis meiner lütten hat alles

- Noten
- Zu jedem Fach ein Text
- allgemeiner Text
- zu jedem Fach ganz viele Ankreuzungen (ca. 6-8 Unterteilung von ganz Schwach mbis sehr Stark)
- Kreuze zum Sozialen, Arbeitsleistungen, Selbsteinschätzungen

Das Zeugnis hat 8 Seiten. Insgesamt passt alles nicht zusammen. Bei meiner Großen war ich froh, als es nur noch Noten gab. Viele Grundschullehrer können leider keine Zeugnisse schreiben, so meine Erfahrungen, legen zu viel persönliches mögen ödes nicht mögen hinein....

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von tonib am 01.02.2019, 8:44 Uhr

Im Economist war neulich ein interessanter Beitrag über das erfolgreichste Bildungssystem der Welt - Singapur. Dessen Geheimnis sind nicht kleine Klassen, sondern dass die Besten Lehrer werden - mit entsprechender sozialer Anerkennung und Gehalt - und dass die Ausbildung der Kinder als eines der wichtigsten Ziele des Staates angesehen wird.

Meine Freundin ist Lehrerin in einem System, in dem es keine Noten, sondern schriftliche Bewertungen gibt. 1) verwenden natürlich alle Lehrer Textbausteine, denn mehr Zeit haben sie dadurch nicht, 2) fragen die Eltern: was wäre das denn als Note? und 3) steigen die ausländischen Eltern komplett aus, weil sie die Bewertung nicht verstehen.

Mir ist das System fast egal, aber es sollte konsequent von motivierten, guten, ordentlich ausgebildeten Fachkräften mit ausreichend Zeit umgesetzt werden.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von tonib am 01.02.2019, 8:49 Uhr

"hervorragend ausgebildete Lehrer"

habe gerade gestern gelesen, dass 44% der Lehrkräfte in Berlin keine Lehrerausbildung haben

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von Miamo am 01.02.2019, 9:02 Uhr

Ich bin überzeugt, dass der eigentliche Lernerfolg mit den jeweiligen Lehrern steht und fällt, so wie auch aus dem Bericht im Economist hervorgeht.

Für meinen Sohn war das Fehlen von Zensuren, freier Lerneinteilung inkl. ständiger Gruppenarbeit ein k.o. Argument, als wir uns die örtliche Gesamtschule anguckten.

Er ist mittlerweile in der 8. Klasse eine klassischen Gymnasiums mit überwiegend junger und motivierter Lehrerschaft und alles läuft.

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Was die "Abschaffung" der Schulnoten durch die Grünen in Hessen betrifft...

Antwort von Leena am 01.02.2019, 10:00 Uhr

...es geht um ein Projekt, an dem in Zukunft nach derzeitigem Planungsstand gerade mal 30 (!!!) Schulen pro Jahr teilnehmen können, und das auch nur dann, wenn sich die Schulversammlung mit Lehrer-, Eltern- und Schülervertreter darin einig ist.

Das ist also ein Pilotversuch, der erst mal so wenige betrifft, dass ich es tatsächlich lächerlich finde, sich darüber ernstlich aufzuregen.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von 3wildehühner am 01.02.2019, 11:11 Uhr

“Die Besten” werden in Singapur Lehrer.
Was bedeutet da “die Besten”?

Meine Erfahrung ist die, dass die besten Lehrer die Lehrer sind, die den Schülern gegenüber äußern, dass sie selber sich nicht in allen Fächer gut waren.
Diese Lehrer können sich viel besser in die Schüler hineinversetzen und erklären, als die puren Theoretiker mit Bestnoten, die nicht verstehen, warum die Schüler die Themen nicht auf Anhieb verstehen.

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Re: Vergleichbarkeit?

Antwort von 3wildehühner am 01.02.2019, 11:27 Uhr

Noten sind nicht vergleichbar.

Ich habe zwei Töchter, die beide die Q2 des gleichen Gymnasiums besuchen. Sie haben ähnliche Fächer gewählt, sind aber überwiegend in unterschiedlichen Kursen.

Es ist manchmal schon sehr erstaunlich, wie unterschiedlich die Klausuren oder die Anforderungen an den mündlichen Unterricht sind und dann auch die Bewertung ist.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von Korya am 01.02.2019, 11:45 Uhr

Ich sag ja, daran krankt's. Aber um dort wieder hinzu kommen, müssen wir (=Deutschland) Geld in die Hand nehmen und Bildung als wichtigen Baustein einer auch zukünftig funktionierenden Gesellschaft sehen.
Nur - da steht glaub ich auch die Mehrheit nicht dahinter, sonst wäre es Prio 1 im Kanzleramt. Solange alle nur leise vor sich hinschimpfen, kommt das Thema wie gehabt alle vier Jahre auf die Absichtserklärungen der verschiedenen Parteien, um genauso unvermittelt nach der Wahl wieder auf die hinteren Bänke zu rutschen.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von Korya am 01.02.2019, 12:11 Uhr

Meine Kinder waren landesbedingt bis vor einem nur auf Schulen, in denen es keine Noten, sondern nur Text gab - ich kann (vielleicht Gewöhnungssache) nach wie vor mehr mit dem sehr individuellen Text und der ausführlichen Begründung anfangen, als mit den reinen Noten.

Natürlich hilft es, Lehrer zu haben, die etwas verändern wollen, die motivieren können. Aber wenn das Kind nicht in einer Umgebung aufwächst, in der Bildung als wichtig und notwendig erachtet wird, bleibt die Lernbereitschaft vermutlich eher lau.
Man braucht beides.

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Re: Was die "Abschaffung" der Schulnoten durch die Grünen in Hessen betrifft...

Antwort von shinead am 01.02.2019, 15:43 Uhr

Wie schafft es die Gesellschaft nur mit schriftlichen Beurteilungen im Arbeitsleben (die m.E. wichtiger sind als ein Zeugnis der 8. Klasse) umzugehen?

Ich mag per se Noten. Sie lassen mich auf einen Blick erkennen wie ich die Leistung einzuschätzen habe. Zeugnisse ohne Noten wären jetzt für mich aber auch nicht das Ende des Abendlandes.

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Re: Was die "Abschaffung" der Schulnoten durch die Grünen in Hessen betrifft...

Antwort von Maxikid am 01.02.2019, 16:09 Uhr

Die Lehrer müssen diese nur schreiben können. Im Falle der Grundschullehrer meiner Kinder, wäre ein Kurs -wie schreibe ich ein Zeugnis richtig - angebracht. Ich war froh, das ab der 5. Klasse, kein Text dabei war. So ergeht es vielen Bekannten von uns....alle waren froh, nur noch Noten zu bekommen.

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Re: Was die "Abschaffung" der Schulnoten durch die Grünen in Hessen betrifft...

Antwort von tonib am 01.02.2019, 18:31 Uhr

Das weiß doch jeder, wie das geschafft wird - du schaust nach dem Code, und wenn da nicht "stets zur vollsten Zufriedenheit" steht, dann lässt du es.

Das finde ich gerade kein gutes Beispiel, weil die Arbeitszeugnisse eben gar nicht das aussagen, was drinsteht, sondern für Nichtwissende nur mit Decoder zu verstehen sind.

Groß ist der Schreck bei den Eltern, die berufliche Arbeitszeugnisse kennen und dann die schriftlichen Beurteilungen ihrer Kinder lesen (war bei uns jedenfalls so).

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Re: Was die "Abschaffung" der Schulnoten durch die Grünen in Hessen betrifft...

Antwort von As am 01.02.2019, 20:29 Uhr

Haben eure Lehrer vielleicht nicht das geschrieben, was du gern hören wolltest?

Ich lasse mir nicht gern nachsagen, dass ich keine Beurteilungen schreiben kann.
Ich habe Germanistik und Pädagogik studiert und meine, dass ich durchaus in der Lage bin, klar und zutreffend zu formulieren.
Die Verklausulierungen vom Arbeitszeugnis gelten nicht 1:1 für ein Schulzeugnis, aber wenn da steht " Meistens war xy bemüht...." heißt das schon offensichtlich, dass er / sie gelegentlich keine Anstrengungsbereitschaft zeigte. Und es halt auch nicht immer gebracht hat.

Bei uns (Sa.) müssen seit diesem Schuljahr in der Oberstufe keine Worturteile mehr verfasst werden. So geht man der Diskussion mit neunmalklugen Eltern aus dem Weg.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von As am 01.02.2019, 22:12 Uhr

Du hast es auf den Punkt gebracht. Stimme zu.

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Re: Bildung in Deutschland....

Antwort von As am 01.02.2019, 22:28 Uhr

Ich glaube, du kannst die Rahmenbedingungen hier mit denen in Singapur überhaupt nicht vergleichen.
Bildung hat auch beim "normalen Verbraucher" hier einen völlig anderen Stellenwert als dort.
Schule und Bildung und Lehrer genießen dort Wertschätzung, dazu gibt es einen hohen Leistungsdruck. Das mag ich gut finden, du vielleicht auch, aber eine Mehrzahl der Eltern jault hier doch z. B. schon laut auf, wenn ihr Kind mal 30 Minuten nachsitzen muss, weil es seine Aufgaben nicht erfüllt.

Die "Besten" werden hier deswegen keine Lehrer, weil sie in anderen Berufen ungleich mehr Wertschätzung und Anerkennung erhalten werden, und ja, auch oft mehr Geld.

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