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Geschrieben von Hexhex am 12.01.2012, 15:50 Uhr

Der spießige alte Frontalunterricht hatte eigentlich den meisten Erfolg...

Unterricht ist ja ständig wechselnden Moden, Trends und auch Ideologien unterworfen. Natürlich ist Gruppenarbeit sinnvoll. Einzelarbeit ist auch sinnvoll. Natürlich spricht Einiges dafür, viel Gruppenarbeit zu fordern. Es spricht auch Einiges dafür, wenig Gruppenarbeit zu vergeben. Letztlich hängt von Gruppenarbeit ja oder nein nicht die Zukunft eines Kindes ab, und ob es in der Schule oder im Job scheitern oder bestehen wird. Es ist letztlich wurscht, ob es nun viel oder wenig Gruppenarbeit leisten musste. Ich denke, es gibt Menschen, die von Natur aus gern und gut im Team arbeiten, und solche, die von ihrer Veranlagung her viel effektiver allein arbeiten. Das ändert sich auch nicht durch viel Gruppenarbeit, auch wenn die einen gewissen Trainingseffekt haben mag.

Ich habe sowohl in meiner eigenen Schulzeit als auch heute bei meinen Kindern schon unzählige Trends kommen und gehen sehen. Und alle wurden heiß diskutiert, es gab wackere Verteidiger der Methode und Gegner - und eines Tages war die Methode sang- und klanglos untergegangen, wie z. B. die Mengenlehre aus meiner eigenen Kindheit. Momentan ist Trend, dass man weg vom Frontalunterricht will, dass man in der Grundschule altersgemischt unterrichtet (obwohl erste Studien an Berliner Schulen schon gezeigt haben, dass dies nachteilig ist) und eben auch, dass man ach so wahn-sin-nig viel in der Gruppe arbeitet.

Man muss es auch mal sagen: Der spießige, alte Frontalunterricht von anno dazumal hat Deutschland erst zu der führenden Kulturnation gemacht, die im 18. und 19. Jahrhundert die größten Philosophen, Forscher und Dichter hervorgebracht hat. Er kann also so schlecht nicht gewesen sein, im Gegenteil. Und heute - wo der Unterricht so dynamisch und so teamorientiert und so unglaublich pädagogisch durchdacht ist, ist Deutschland im bildungspolitischen und kulturellen Niedergang und europaweit eher Schlusslicht als Vordenker.

Wohl und Wehe hängen also von völlig anderen Dingen als der Unterrichtsform ab. Zum Beispiel davon, ob ein Staat sich wirklich für seine Kinder interessiert und genug Geld zur Verfügung stellt, damit sie in kleinen Lerngruppen und mit mindestens zwei Lehrern gleichzeitig unterrichtet werden (wie in Norwegen, wo es kein Sitzenbleiben gibt, weil nicht eher geruht wird, bis ALLE das Klassenziel, zur Not mit Einzelförderung - erreicht haben). Oder ob ein Staat zeigt, dass ihm die Kinder weitgehend egal sind, sie in großen Klassen untergehen, kein Geld für technische Neuerungen oder auch nur eine neue Heizungsanlage oder dichte Fenster da ist...

Sorry für den Roman, das musste jetzt mal raus.

 
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