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Geschrieben von Leena am 05.05.2010, 13:29 Uhr

Stichwort Familienplanung

"Und zu Punkt 3. Wir haben uns schon vor unserer Ehe über Familienplanung etc. unterhalten und ich habe nicht erst geheiratet um dann festzustellen oh mein Mann möchte nur ein Kind und ich will eine Großfamilie."

Tja, aber wer gibt Dir die Garantie, dass Du oder Dein Mann über Eure Familienplanung im Laufe der Zeit nicht die Meinung ändert?

Mal ein ganz praktisches Beispiel - als ich meinen Mann kennengelernt habe, hatte ich bereits ein Kind und war eigentlich in Sachen Familienplanung nicht festgelegt. Wenn mein Partner damals kein weiteres Kind hätte haben wollen, wäre es für mich absolut in Ordnung gewesen, denn mein "akuter Kinderwunsch" war durch meinen Nachwuchs damals wirklich befriedigt. Ja, ich konnte mir potentiell auch ein zweites Kind vorstellen, aber ohne zweites Kind wäre es mir genauso recht gewesen.

Mein Mann, der früher - nach einem Todesfall - gar keine eigenen Kinder wollte, war dann doch wieder der Meinung, zwei Kinder wären doch ganz nett, na ja, vielleicht auch drei Kinder, mal abwarten.

Okay, nach 9 Monaten Beziehung platzte dann im völlig falschen Moment ein Kondom, und als dann feststand, dass ich schwanger war, hat mein Partner sich von Anfang an wie ein Schneekönig gefreut - ich war erst recht verstört, aber er hat mich dann bald mit seiner Vor-Freude angesteckt.

Wir haben dann geheiratet und hatten zwei Kinder - und noch bei unserer kirchlichen Hochzeit haben wir beide lautstark und im Brustton der Überzeugung gesagt - drittes Kind, nee, bestimmt nicht, jedenfalls bestimmt nicht so bald! Okay, gut ein halbes Jahr später war dann Nr. 3 unterwegs...

Mit drei Kindern war dann für uns beide die Familienplanung abgeschlossen - dachten wir. Mein Mann überlegte, sich sterilisieren zu lassen, von wegen "sichere, praktische Verhütungsmethode". Allerdings stellte ich dann fest, dass mir das zu endgültig war, also hat er deswegen nichts weiter unternommen... Und irgendwann kam dann bei mir doch wieder der Kinderwunsch hoch, mein Mann war erst überrascht und dann auch praktischen Gründen dagegen (bei vier Kindern müssten wir anbauen, wir bräuchten ein neues Auto, weniger Freizeit als Paar, mehr organisatorischer Aufwand etc.), und ich habe seine Gründe ja auch verstanden und mich bemüht, mich mit dieser Entscheidung zu arrangieren. Und dann war es immer wieder mein Mann, der mit dem Thema wieder ankam, der genauso ambivalente Gefühle hatte, hin- und hergerissen war... Letzten Endes haben wir uns dann nach über 2 Jahren Diskussion (nein, nicht dauerhafter Diskussion, bloß nicht, aber eben immer mal wieder!) letzten Herbst entschlossen, es doch noch mit einem vierten Kind probieren zu wollen - mittlerweile bin ich in der 15. Woche schwanger... Und das ICH, die ich früher zwar EIN Kind wollte, vielleicht auch ein zweites genommen hätte, aber mit meinem Einzelkind auch restlos zufrieden gewesen wäre! Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich mir mal 4 Kinder wünschen würde - ich hätte jeden sofort für komplett verrückt erklärt!!!

So, langer Rede kurzer Sinn - ich könnte mich jedenfalls nicht im vorhinein darauf festlegen, wie ich mir mein Leben und die persönlichen Rahmenbedingungen irgendwann einmal vorstellen werde. Ich bin kein statischer Mensch, ich verändere mich. Mein Mann verändert sich auch. Ich denke, man muss immer wieder neu schauen, was man selbst will, was der Partner will, wie man das alles für alle Beteiligten bestmöglich auf die Reihe bekommt und den inneren Kontakt zueinander nicht verliert.

Geheiratet habe ich meinen Mann übrigens, weil ich bei ihm von Anfang an das Gefühl hatte, da gehöre ich hin und mit genau diesem Menschen will ich für den Rest meines Lebens zusammen bleiben! Auch wenn ich weiß, dass es keine Garantie dafür gibt. Ach ja - bisher habe ich diese Entscheidung, ganz im Ernst, noch nicht eine Sekunde bereut - klar, ich habe auch schon mal das Bedürfnis, ihm irgendetwas hinterher zu schmeißen, aber das sind immer nur aktuelle Kleinigkeiten und nie Dinge, die ansatzweise irgendwie das Fundament unserer Beziehung berühren. Da habe ich noch nie gezweifelt - bisher zumindest. :-)

 
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