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von Leena  am 24.04.2017, 8:42 Uhr

Regionalisierung Ost-West

Doch, das ist - zumindest in der Generation meiner Eltern (geboren 1930 bis 1945) - schon etwas, was mir extrem aufgefallen ist.

Bei Familienfeiern hier im Westen von der Familie meiner Mutter war es völlig normal, dass der Mann arbeitete und die Frau Haushalt und Kinder besorgte, meine Mutter, die mit 2 Kindern (und Großeltern im gleichen Haus) als Lehrerin Teilzeit arbeitete, wurde da teilweise schon schief angeschaut. (Wobei sie teilweise selbst sagte, sie hätte auch länger zu Hause bleiben können nach meiner Geburt, allerdings hätte dann mein Vater gesagt, wenn sie weiter ein eigenes Auto haben wolle, während er mit der Familienkutsche unterwegs war, müsse sie schon wieder arbeiten, was sie dann - wenn auch erst murrend - getan hat.)

Bei den Familienfeiern im Osten von der Familie meines Vater war lediglich eine entfernte Tante, die nicht gearbeitet hat, und da wurde die schief angesehen (meine Mutter allerdings auch, schließlich arbeitete sie nur Teilzeit.) Mein Großvater aus dem Osten hat übrigens seiner Frau wöchentlich Haushaltsgeld in bar gegeben und sie musste mit ihm abrechnen - nach seinem Tod war sie dann erst einmal aufgeschmissen, dass es sein Konto war und sie wochenlang nicht an Geld kam, bis die Besitzverhältnisse bei der Bank im Todesfall geklärt waren. Mitarbeiten durfte meine Großmutter, ans Konto kam sie aber nicht.

Allerdings ist vieles letztlich doch nicht so, wie es von außen aussehen mag. Ich habe es jetzt bei meinen Schwiegereltern erlebt... im letzten halben Jahr ihrer Ehe haben sie sich ganz massiv ums Geld gestritten. War eine klassische westliche 50er-Jahre Hausfrauen-Ehe - er teilte ihr das Geld zu, hatte ihr dann allerdings mal einen ganz soliden Betrag auf ein eigenes Konto überwiesen, nachdem sie gedrängt hätte, was solle sie denn machen, wenn ihm mal was passiert und sie nicht ans Geld kommt. Kurz vor seinem Tod hat er den Betrag dann auf sein Konto rück-überwiesen, anscheinend hatte er Angst, er war pflegebedürftig, sie könne ihn "sitzen lassen" und mit dem Geld durchbrennen o.ä. Da ist sie dann aber sowas von explodiert, ich hätt's nicht für möglich gehalten. Puh, sie schimpft da immer noch wie eine ganze Kompanie Rohrspatzen. Nach seinem Tod stellte sich allerdings heraus (was sie - warum auch immer - nicht wusste), dass es nicht seine Konten waren, sondern gemeinsame Konten, die wirklich beiden gehörten, so dass sie da nach seinem Tod keine Probleme hatte, Rechnungen überweisen konnte etc. Das hätte sie ihm tatsächlich nie zugetraut... auch nach 59 Jahren Ehe nicht.

 
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