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Geschrieben von pecanpie am 19.04.2017, 15:11 Uhr

Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Puh, bei uns steht grade eine richtig schwierige Entscheidung ins Haus.

Kurz mal zur Ausgangssituation: Mein Mann arbeitet im Familienbetrieb, den sein Großvater einst aufbaute. Irgendwann soll er den Laden mal übernehmen, zur Zeit gibt es einen anderen Chef. Er arbeitet als normaler Angestellter und in der Saison 4 Monate durchgängig 7 Tage die Woche (alle paar Wochen ist vielleicht mal ein freier Tag dazwischen) von 7-22 Uhr oder manchmal sogar bis 2 Uhr nachts. Wir erwarten nun unser erstes Kind und bald wäre ich dann quasi "alleinerziehend" auf Zeit und muss zusätzlich dafür Sorgen, dass mein Mann immer saubere Arbeitswäsche und ein großes Fress-Paket für die langen Tage hat. Da graut es mir ehrlich gesagt schon vor. In dieser Zeit ist er wirklich kaum mehr ansprechbar weil zu erschöpft und verdient zu allem Überfluss für diese harte Arbeit richtig schlecht (ich bin mit meinem 30Stunden Job Hauptverdiener gewesen, nun mit Elterngeld stehen wir bald ein Ende schlechter da).

Jetzt zum Problem. Mein Mann hat ein Angebot in einer anderen Firma bekommen. Er würde dort deutlich besser verdienen, hätte eine Führungsposition und wäre vor allem auch in der Saison immer pünktlich zu Hause, um bei mir und unserem Kind zu sein. ABER: das Angebot ist in einer völlig anderen Branche, er hat keine entsprechende Ausbildung und es ist Projektbezogen d.h. in 2-3 Jahren wäre definitiv Schluss. In seinem aktuellen Betrieb könnte er ewig bleiben und irgendwann aufsteigen aber auch ist er mit der Gesamtsituation absolut unglücklich (Team, Arbeitsumstände, Bezahlung...) und er sagt, er hat wohl damals das falsche studiert und will eigentlich nie mehr in die jetzige Branche zurück, sollte er gehen. Danach zurückgehen ist für ihn keine Option.

Also was passiert nach diesen 3 Jahren? Die ganze Familie erwartet, dass er den Familienbetrieb mal übernimmt, er will das aber eigentlich nicht und bräche seinem Großvater damit auf seine alten Tage das Herz. Deshalb fällt es ihm total schwer, das andere Angebot anzunehmen. Er fühlt sich seinem Chef gegenüber sehr verpflichtet, da er ihn quasi "aufgebaut" hat und würde sich kaum trauen, mit ihm zu sprechen und zu gehen. Ich ermutige ihn, neue Wege zu gehen, weil er so unglücklich ist, auch, wenn ich Angst habe, was danach wohl kommt. Die Vorstellung, ihn endlich das ganze Jahr über bei mir und unserem Kind zu haben ist außerdem so schön und seiner Gesundheit täte es auch gut, sich nicht immer vier Monate im Jahr halb tot zu arbeiten.

Was sagt ihr denn zu der Situation? Wie würdet ihr euch wohl entscheiden?

 
21 Antworten:

Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von hurraeinszwei am 19.04.2017, 15:21 Uhr

Ich würde den anderen Job machen. Damit er auch andere Erfahrungen sammeln kann und nicht "Betriebsblind" ist. Er kann dann immer noch wechseln.

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von AnnaC am 19.04.2017, 15:26 Uhr

Liebe pecanpie,

meine Meinung dazu: das Leben ist jetzt. Das Angebot klingt doch toll. Wenn es Deinem Mann dort dann gefällt und er sich bewährt, findet er sicherlich wieder etwas. Du sagst, es ist ein Familienbetrieb. Da meine ich, wenn es dem Grossvater so wichtig ist, dass der Enkel weitermacht, sollte er ihn vielleicht anständig bezahlen. Ja, der Chef mag ihn "aufgebaut" haben (wobei es immer noch Dein Mann ist, der seine Fähigkeiten entwickelt und hart gearbeitet hat, oder?), aber das macht Deinen Mann nicht zu seinem Besitz.
Ich würde Euch raten, das neue Angebot anzunehmen. Es ist einfach unersetzlich, gemeinsame Zeit als Familie zu haben. Das könnt Ihr sonst nicht nachholen.
Ich habe übrigens auch schon in vielen verschiedenen Branchen gearbeitet. Das schadet gar nicht und eröffnet oft neue Chancen. Nur Mut!
Alles Gute für Euch,

Anna

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von Zwerg1511 am 19.04.2017, 15:33 Uhr

Die Frage ist, wie emotional ist Dein Mann in den Familienbetrieb eingebunden? Bringt er es fertig, dem Betrieb und seinem Opa den Rücken zu kehren?

Mal ganz rational betrachtet (was in so einer Situation nur schwer möglich ist):

Arbeitszeiten und Engagement in einem Familienbetrieb sind nicht zu vergleichen mit den Arbeitsbedingungen in einem Angestelltenverhältnis. ABER: die Arbeit in einem Familienbetrieb sollte so bezahlt sein, dass derjenige sich und seine Familie ernähren kann. Ist es denn irgendwo festgeschrieben, dass er den Betrieb übernehmen wird? Wenn der Chef der Opa ist, fehlt da ja noch eine "erbberechtigte" Person dazwischen. Nicht dass Dein Mann sich jetzt für "lau" im Familienbetrieb abschuftet und hinterher leer ausgeht (auf mündliche Ansagen würde ich hier nichts geben).

Die Frage ist, was will dein Mann? Und ist er bereit evt. Konsequenzen zu ziehen. Ansonsten hilft da vielleicht auch mal ein offenes Gespräch zwischen Deinem Mann und seinem Opa bzgl. Aufgabenverantwortung, Gehalt und Arbeitszeiten. Innerhalb der Familie verbleiben Kinder und Enkel ja meistens in dieser Rolle. Vielleicht hat der Opa noch nicht so richtig realisiert, dass der Enkel inzwischen erwachsen ist und eine Familie hat und das vielleicht zu Schüler- und Stundentenzeiten angemessene Gehalt nicht mehr passt.

Sollte der Betrieb allerdings nicht so gestellt sein, dass Deinem Mann ein angemessenes Gehalt gezahlt werden kann, dann würde ich mir was anderes suchen. Denn das wird wahrscheinlich auf Dauer zu nichts führen.

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von 2auseinemholz am 19.04.2017, 16:14 Uhr

Hallo!

SOFORT anderen Job annehmen. Man kommt von einem Projekt zum nächsten und jede Erfahrung außerhalb des eigenen Familienunternehmens ist wertvoll (auch um zu sehne was andere woanders bekommen und welchen Marktwert man tatsächlich hat!)

Das Familienunternehmen kann dann in 3 Jahren entscheiden ob sie Deinen Mann noch brauchen, aber definitiv nicht zu so lausigen Arbeitsbedingungen (wenig Gehalt, keine geregelten Arbeitszeiten und ein vages Versprechen auf eine Befördeurng irgendwann ....). Dein Mann weiß aber jetzt schon, dass er weder die Branche noch das Familienunternehmen will .... und offensichtlich ist das aktuelle Angebot jetzt schon um Längen besser ...

LG, 2.

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Re: Diese Entscheidung ist leichter, als Ihr vielleicht denkt!

Antwort von Hexhex am 19.04.2017, 16:20 Uhr

Hallo,

ich wage mal ein paar Gedanken - vielleicht hilft das ja ein wenig:

- Dein Mann hat ein Leben. Es gehört ihm. Er muss nicht die Träume eines anderen Menschen (Großvater) leben, sondern seinen eigenen Weg gehen. Jeder Mensch hat seinen Weg und sein Schicksal. Der Großvater hat seines, Dein Mann hat ein anderes.

- Dein Mann hat bald eine Familie, und das bist Du und Euer Kind! In dem Moment, wo er Vater wird, ist DAS seine eigentliche richtige, wichtigste Familie. Die "alte" Familie tritt da in den Hintergrund, das ist ein natürlicher Vorgang. Dein Mann kann aber Dich und sein Kind enttäuschen, indem er die Ablösung von der alten Familie nicht schafft und indem er nicht stattfindet als Vater - was für ein Kind und für eine Ehe sehr schädlich ist. Oder er kann den Großvater enttäuschen, was für diesen zwar traurig, aber nicht schädlich ist, denn er hat sein Leben gelebt und seine eigenen Entscheidungen getroffen. Er kann sie aber nicht für seinen Enkel treffen.

- Das Leben schenkt uns manchmal eine Chance, führt uns zu einer neuen Abzweigung, so wie das gerade mit dem Job-Angebot für Deinen Mann geschieht. Man kann trotzdem auf dem alten Weg weitermachen, weil er sich gewohnter und sicherer anfühlt, und außerdem alle anderen Menschen glücklich macht (nur einen selbst nicht). Oder man kann das Geschenk des Lebens nutzen, das einen auf einen neuen eigenen und persönlichen Weg führen will.

- Etwas Neues zu beginnen, kann für andere Menschen, die gern wollen, das wir IHR Leben und IHREN Traum leben, schmerzvoll sein. Sie müssen loslassen und dem Sohn/Enkel erlauben, sein eigenes Leben zu leben. Dazu haben sie natürlich keine Lust, und das ist nachvollziehbar - aber ihr Problem.

- Letztlich geht es darum: Wessen Leben möchte Dein Mann leben? Sein eigenes? Oder das eines anderen Menschen? Wird es ihn glücklich machen, an seinem Leben vorbei zu leben, damit Andere zufrieden mit ihm sind? Ist es seine Aufgabe, das Leben eines Anderen zufrieden zu machen - oder ist es seine Aufgabe, selbst Zufriedenheit zu erlangen? Ein kleiner Test für ihn selbst: Was soll eines Tages auf seinem Grabstein stehen? "Er machte seinen Großvater stets glücklich" oder lieber "Er war ein glücklicher Mensch!"

Das ist eine Entscheidung, die wir auf ähnliche Art ja alle irgendwann treffen müssen. Sie auf richtige Weise für sich zu treffen, wird Deinen Mann ein Stück erwachsener machen und Euch zu einer glücklichen kleinen Familie mit einem anwesenden, zufrieden Ehemann und Papa. Eigentlich ist die Entscheidung klar, einfach und eindeutig, oder nicht? Man muss es aber aushalten, dass die Familie hier keinen Beifall klatscht, sondern verletzt reagiert. Auch das gehört im Leben dazu - das Richtige zu tun, erwachsen zu werden, sich abzulösen kann heißen, bei anderen Menschen anzuecken, weil diese ihre liebgewonnene Vorstellung loslassen muss. Das tut weh, ist aber zu schaffen.

LG

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von mf4 am 19.04.2017, 16:42 Uhr

Was die Familie erwartet sollte euch egal sein...
er hat bald selbst Familie und die muss auch gelebt und finanziert werden.
7-Tage-Woche, nur zum Schlafen zu Hause. Das Kind wird den Vater kaum kennen.
Viel Stress für so wenig Geld... ich würde aussteigen und das neue Angebot annehmen.

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von hazelbrave am 19.04.2017, 17:36 Uhr

Für mich klingt das nach einer super Chance, um das jetzige Berufsleben (was für euch alle ja nun wirklich nicht toll ist) zu verändern. Ihr seid doch bestimmt noch jung und nach den 3 Jahren öffnet sich bestimmt irgendwo wieder eine Tür. Dein Mann kann neue Erfahrungen sammeln und vor allem Kontakte knüpfen. Die berufliche Situation aktuell hört sich grausam an. Wenn euer Kind geboren ist kann er ja überhaupt keine Zeit mit ihm verbringen! Schon allein das wäre für mich ein Grund für den Wechsel. Wenn dann auch noch der Verdienst mies ist....

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Re: Diese Entscheidung ist leichter, als Ihr vielleicht denkt!

Antwort von hurraeinszwei am 19.04.2017, 17:44 Uhr

So toll geschrieben! ♥

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Das Problem liegt doch ganz woanders

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.04.2017, 20:01 Uhr

DU weißt, wie DU entscheiden würdest (und das Posting ist so formuliert, daß die Antworten erwartbar ausfallen). Aber es ist letztendlich eben nicht Deine Entscheidung - und auch nicht meine oder die von irgendjemand anderem hier im Forum.

Die Frage ist doch eher, wie Du Deinem Mann klarmachen kannst, daß Du hinter ihm stehst, wie auch immer er sich entscheidet. Wenn Du es denn tust.....

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von Nala1987 am 19.04.2017, 21:10 Uhr

Eine Firma zu übernehmen bedeutet nicht, sie 100% alleine zu führen. Er könnte auch jemanden einstellen (einem Geschäftsführer) und trotzdem die Firma übernehmen und seinen eigenen Job und seine Träume verwirklichen (natürlich kostet das auch Geld und Zeit). Für die 3 Jahre würde ich ihm vermitteln, dass ich hinter ihm stehe. Vllt. ergibt sich in der Zeit in der gleichen Firma ein neues Projekt und es bleibt nicht bei den 3 Jahren.
Rational betrachtet ist ein besserer Verdienst in einer Führungsposition, mit mehr Zeit für die EIGENE Familie, vllt. ein Hobby oder Kumpels doch wesentlich mit Verbesserung der Lebensqualität verbunden. Es liegt allein an ihm, ob er sich die Einarbeitung in den Job vorstellen kann oder nicht.
Es wäre noch zu brachten, was heißt "ein besseres Angebot ". Es wird viel gesagt in Gesprächen, am Ende zählen aber nur schriftliche Verträge. Ohne diesen in der Hand zu haben bzw. ein konkretes Angebot, würde ich den altuellen Chef noch nicht einbeziehen. Auch wenn er ihn "aufgebaut" hat, ist Dein Mann nicht in der Pflicht und es ist sein Leben. Eine solche Chance kommt nicht jedem Tag. Wenn er wirklich so unglücklich ist, sollte er in seinem Interesse handeln.
Wann wäre denn die Übernahme der Familienfirma angedacht ? Um des lieben Friedens Willen, könnte man auch gerade mit der begrenzten Zeit argumentieren, die Dein Mann in der neuen Firma wäre. Den Opa erstmal vertrösten.
Oder man (n) macht wirklich Nägel mit Köpfen und sagt, dass man die Firma nicht übernehmen möchte! Auch das scheint ja eine große Last darzustellen.

Redet in Ruhe miteinander. Was will Dein Mann? Der jetzige Chef darf kein Hindernis sein!

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Muss doch kein Widerspruch sein

Antwort von Trini am 19.04.2017, 21:27 Uhr

Meine Cousine und ihr Mann sind selbständig.
Sie haben Ihren Sohn ausgebildet.
Er WIRD die Firma übernehmen.
Trotzdem ist er jetzt erst mal ins Angestelltenverhältnis ganz weit weg gegangen, um noch Erfahrungen zu sammeln.

Das kann dein Mann auch so dem Opa gegenüber vertreten.

Alternativ können Sie ihn JETZT zu vernünftigen Bedingungen auf den gesetzlichen Grundlagen beschäftigen.

Trini

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da stimmt doch was nicht

Antwort von Milia80 am 19.04.2017, 21:35 Uhr

Familienbetrieb den dein Mann übernehmen soll?
Schuftet sich halb kaputt bei einem Hungergehalt?

Wie kann das sein? Gerade in Familienbetrieben und gerade wenn man es übernehmen soll sollte man doch wenigstens finanziell einigermaßen gut dastehen?!?!

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Nun ja, ...

Antwort von Trini am 19.04.2017, 21:43 Uhr

wenn ich in die Gastronomie schaue, ist da schon oft ein gutes Stück Selbstausbeutung dabei.

Bei meiner Cousine ist es aber auch so, dass das Unternehmen nicht vier Meister ernährt.

Wenn beim Mann der AP die halbe Familie aus dem Unternehmen bezahlt wird, wird es irgendwann eng.

Trini

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von spiky73 am 20.04.2017, 1:27 Uhr

Hallo -

Leider hast du nicht geschrieben, um welche Branche es sich handelt. Aber aufgrund deiner Schilderung nahm ich an, daß es um eine Firma in der Baubranche geht...

Mein erster Freund hat sich damals vor vielen Jahren mit einer Baufirma selbständig gemacht, gemeinsam mit seinem Vater. Er hatte nur den Gesellenbrief, sein Vater war Architekt und konnte die erforderlichen Unterschriften leisten.
Er ist damals in den Sommermonaten auch immer mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Haus, also sehr, sehr früh (da schlief ich noch), und mit der Dunkelheit wieder nach Hause gekommen, das war dann so um 22 Uhr. Wochenenden kannte er auch nicht... Unsere Beziehung war damals schon ein Auslaufmodell, aber ganz ehrlich, auf Dauer hätte ich DAS nicht mitgetragen.
Er hat dann meine Nachfolgerin geheiratet, und irgendwann ist die Ehe gescheitert. U.a. genau deshalb, weil er mit seiner Arbeit verheiratet war. Zu der Zeit - mit Anfang vierzig - bekam er gesundheitlich die Quittung und musste dann gezwungenermaßen kürzer treten...

Ganz unabhängig von dem Baby, das ja noch gar nicht auf der Welt ist, sehe ich auch bei euch die Gefahr, daß dein Mann früher oder später psychisch und/oder physisch vor die Hunde geht. Und damit ist weder ihm noch euch als Familie noch dem Betrieb geholfen.

Ich fürchte daher, daß noch vor der Überlegung, den anderen Job anzunehmen, ein klärendes Gespräch mit Opa und derzeitigem Chef angesagt ist, um abzuklären, inwiefern dein Mann jetzt schon firmenintern mehr Verantwortung übernehmen kann, bei besseren Rahmenbedingungen, wie entsprechendes Gehalt oder geregeltere Arbeitszeiten bzw. ausreichend Freizeit/Erholungspausen. Vermutlich wäre dein Mann dann auch mit seinem Beruf wieder glücklicher...

Ist das aber nicht drin, ist die Zeit reif für einen beruflichen Wechsel: Scheixxt der Familienbetrieb so auf den Nachwuchs, kann der Nachwuchs genauso gut auf den Familienbetrieb scheixxen...

Vermutlich wäre dein Mann dann auch mit seinem Beruf wieder glücklicher

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von QueenMum am 20.04.2017, 10:29 Uhr

ja das Dilemma kenne ich zudem wenn man noch der einzige Verwandte ist der das dann mal weiterführen könnte und man ist dann zwangsläufig in einer doofen Situation auf der einen Seite will man selber normal leben und auf der anderen will man keine Gefühle nicht verletzen ich würde dir den Tipp geben er soll mal ehrlich mit seinem Opa reden und Ihm seine Situation schildern das ist zwar in Familien oft schwer aber auch das sind nur Menschen die sich den neuen Gegebenheiten anpassen können. Er muss ja nichts entgültig entscheiden nur vorrübergehend für den neuen Job so bekommt er nämlich auch mal andere Eindrücke und eins weiß ich wenn er den Betrieb übernehmen sollte nur ein zufriedener Chef der mit sich im reinen ist ist auch ein guter zu seinen Angestellten und lebt dies dann auch, das sollte auch sein Opa verstehen. Viel Glück

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von Alexa1978 am 20.04.2017, 11:40 Uhr

Wenn der Opa das so will, dann kann er doch jetzt schon entsprechende Schritte einleiten, um deinem Mann bessere Bedingungen einzuräumen. Ohne entsprechendes Entgegenkommen würde ich mich zu nichts verpflichtet fühlen.

Oder ist das Unternehmen so marode, dass unter gnadenlosen Arbeitsbedingungen an allen Ecken gespart werden muss? Unter dieser Voraussetzung würde ich mir die Übernahme aber auch überlegen?

Was möchte dein Mann?

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von pecanpie am 20.04.2017, 15:32 Uhr

Danke für all eure hilfreichen Antworten!
Als mein Mann gestern nach Hause kam, habe ich einige eurer Impulse aufgegriffen, um nochmal mit ihm zu sprechen. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich es toll fände, wenn er den Job annimmt, aber allein daran sollte er seine Entscheidung nicht festmachen.
Er will nun mit dem Chef reden, ob eventuell bessere Arbeitsbedingungen drin sind und wenn nicht, wird er wohl gehen.

Allerdings haben hier glaube ich einige was falsch verstanden: der Opa ist schon lange im Ruhestand, deshalb leitet derzeit ein Externer die Firma. Der Opa hat deshalb aktuell nicht mehr viel mit zu reden. Es wurde aber von Anfang an so besprochen, dass mein Mann den Betrieb übernehmen soll, wenn der aktuelle Chef in den Ruhestand geht (in 5-7) Jahren. Mein Mann sagte gestern "Mit keiner Zelle meines Körpers will ich da mal Chef werden." ich denke, das ist dann klar.

Wir wohnen in einem BL mit sehr schlechtem Gehaltsdurchschnitt und für seine Branche verdient er schon überdurchschnittlich (kaum zu glauben, aber wahr). Und auch die saisonale erhebliche Mehrarbeit wird man in dieser Branche nicht umgehen können, leider. Daher ist wohl keine große Besserung drin.

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von desireekk am 20.04.2017, 19:20 Uhr

Hallo,

Nun, wenn ich de4ine letzte zeile so lese...

warum zaudert er da noch?

Er will es doch so oder so "nie" machen, warum dann abschuften?
Für was?

Welche Verpflichtung genau verspürt er denn?

Er könnte aber eben auch argumentieren, dass er im neuen Job Führungsverantwortung sammeln könne, aber eben nicht in der Branche quer käme, als für die Konkurrenz arbeiiten müsste.

Er möchte also gerne mal seinen Horizont erweitern, Führungs-Know-How erwerben, sehen wie es andere machen.... BEVOR er denn übernimmt.

DAS sollte für die Familienfirma einleuchtend sein.
Ob er das dann in 2 Jahren (rechtzeitig vor Pensionierung des bisherigen GF) ändert und sagt dass er nicht mehr kommt: das lässt dem Opa genug zeit zu entscheiden ob er verkauft o-. ä.

Gruss

D

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von Terkey235 am 20.04.2017, 22:36 Uhr

Für mich ist das ein No-Brainer. Bin ganz bei Trini.

LG terkey

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Vorsicht!

Antwort von Nala1987 am 21.04.2017, 0:50 Uhr

Je nachdem wie der jetzige Chef drauf ist, sollte man, ohne wirklich konkret (Vertrag schon in der Hand - bildlich), nicht sagen "Wenn es nicht besser wird, gehe ich" (klar, dass man es so nicht sagt, aber das ist ja gemeint). Es passiert, gerade wenn er für das BL viel verdient schneller, als gedacht, dass dann der Chef sagt/ zeigt " Bitte, wenn es Dir hier nicht gut genug ist, dann geh, jemand anders macht gern Deinen Job". Und dann steht man im schlimmsten Fall doch auf der Straße da, wenn die andere Firma all ihre Versprechen doch nicht wahr macht und man womöglich garnicht genommen wird.

Nun, wenn sowieso jemand anders die Familienfirma führt, ist es doch garnicht so blöd. Soll dieser doch jemanden anlernen und einarbeiten, der dann übernimmt wenn er in Rente geht. Deinem Mann kann die Firma ja trotzdem gehören. Oder er macht eben jetzt der Familie klar " Nein, das will ich nicht!". Das kann weh tun, kann für Unmut und Enttäuschung sorgen und schwierig werden, aber wenn er absolut nicht möchte, wäre das für die Firma dann noch viel schlimmer als wenn er das jetzt schonmal klar macht bzw. Jemand anders als Geschäftsführer anlernen lässt.

Auf jeden Fall Vorsicht mit (auch indirekten) "Wenn hier nichts besser wird, gehe ich" - Androhungen, wenn man nicht wirklich ein As im Ärmel hat!!! Vorher nochmal konkret mit dem anderen Arbeitgeber sprechen, Vertrag geben lassen, Verbindlichkeiten prüfen. Denn gerade Jobs Deines Mannes, die für das BL überdurchschnittlich gut bezahlt werden, sind schnell wieder vergeben, wenn man einmal gegangen ist.

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Re: Berufliche Grundsatzentscheidung meines Mannes

Antwort von Häsle am 21.04.2017, 15:00 Uhr

Das hört sich für mich auch ganz klar nach "Gehen" an. Der Job ist stressig, schlecht bezahlt, und eigentlich will er den Betrieb auch gar nicht übernehmen.

Falls dein Mann nach diesem Projekt tatsächlich nicht gleich wieder was findet, gibt es ja auch noch deinen Job.

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