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Geschrieben von Daffy am 20.12.2016, 23:07 Uhr

Grenzüberschreitung..?

> Der war wirklich tiefenentspannt und chillt(e) endlos sein Leben. Soll's auch geben

Bei einem 19-Jährigen, der keinen (noch so unrealistischen) Lebensplan hat, würde ich von nackter Existenzangst ausgehen, verbunden mit dem täglichen Empfinden, den (durchaus berechtigten) Erwartungen der Eltern nicht zu genügen. Im Extremfall verdrängt er dann einfach, aber fühlt sich dabei sicher nicht gut (ich muss gerade an den Amokläufer von Erfurt denken. Jeden Morgen aus dem Haus marschiert. Und an Mädchen, die ihr Kind im Badezimmer zur Welt bringen).

> Wir handhaben es so, dass wir jeweils den Partner informieren, aber mit der strikten Auflage, dass er xy nicht wissen darf.

Würde mir schwer fallen - informiert zu sein, ohne was sagen zu dürfen Umgekehrt, als Wissender - ich würde schon versuchen, das Kind zur Beichte zu bewegen. Aber wenn die Alternative ist, dass ich auch nichts mehr erfahre?

Ich meine nicht, dass man nicht authentisch sein soll (auch wenn mir das " immer freundlich und ausgeglichen sein" bekannt vorkommt). Aber in erster Linie hat - bei Schulproblemen - das Kind ein Problem, nicht die Eltern, und dann mit Vorwürfen ("Du warst ja auch faul!") oder sinnlosen Nachfragen ("Warum hast Du nicht gelernt?") zu kommen ist sinnloses Nachtreten. Wenn ein Freund oder der Partner einem erzählt, dass bei der Arbeit was schiefgelaufen ist und er womöglich entlassen wird, würde man niemals so reagieren. Beim Kind kommt natürlich der Erziehungsauftrag dazu - aber erst mal die Anteilnahme. Und danach muss man schauen, was besser gemacht werden kann (und vermitteln, dass Fehler passieren können und man oft aus ihnen lernt - die freundlichen, ausgeglichenen Mütter sind natürlich fehlerfrei - man hat als Kind kein Chance, sondern kann nur zutiefst dankbar sein [wenn wir hier über dieselbe Art Mutter reden]).

In der Oberstufe können sich schon eine Menge Lücken aufgebaut haben; es ist schwierig, das Knäuel zu entwirren und sich zu motivieren, zumal wenn der Jugendliche den Eindruck hat, dass wichtige Entscheidungen über seinen Kopf hinweg getroffen wurden. Und ein 19-Jähriger fühlt sich natürlich kolossal erwachsen (und ist es vor dem Gesetz) - umso schlimmer, wenn anscheinend alles den Bach runtergeht. Jetzt will er ´arbeiten`, also selber Verantwortung übernehmen und sich ggü. den Eltern rehabilitieren, was ja irgendwo rührend ist, aber nicht unbedingt eine Lösung (Trini schreibt nichts von ´Lehre`). Ja, viel Spekulation, aber der vor Selbstbewußtsein strotzdende, chillende Jungmann, dem alles egal ist in der Selbstverständlichkeit des elternlichen ´Nests`, leuchtet mir nicht ein.

 
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