Eigentlich ...

... ist das doch alles ein Nebenkriegsschauplatz. Du bist unzufrieden mit Dir selbst und Deiner Situation. Da gilt ganz einfach: Selbst ist die Frau! Such Dir Hobbies, eine neue berufliche Herausforderung. Du schriebst, dass Deinen Eltern Deine Noten egal waren. Deshalb vermute ich, dass Du nicht den Abschluss hast, den Du gerne hättest. Das kann man mit 21 alles noch locker nachholen. Ist auf Dauer auch viel nachhaltiger und befriedigender als eine Mama-Papa-Kind-Idylle, die ohne ordentlichen Job schnell wie eine Seifenblase zerplatzt.

Meine Mutter ist auch von uns gegangen, als ich 19 und mein Bruder 12 war. Unser Vater war Alkoholiker, ist gestorben als mein Bruder 18 und ich 25 war. Da könnte ich auch ganz viel Schuld für alles Mögliche suchen, was in meinem Leben vielleicht nicht so gelaufen ist. Tue ich aber nicht. Ich habe immer nach vorn geschaut. Mach Dich auch vom Schicksal Deiner Eltern los.

Zum Partner: Es ist der Tod für jede Beziehung, wenn einer glaubt, dem anderen "das Leben zu verdanken". Das ist keine gleichberechtigte Beziehung mehr sondern Abhängigkeit. Glaub mir, keiner bringt sich so leicht um. Gerade in der Jugend ist man mit dem Wort und dem Gedanken an Suizid schnell bei der Hand. So einfach ist das aber nicht. Vermutlich würdest Du auch noch leben, wenn er Dich einen Tag nach dem Tod Deiner Mutter verlassen hätte. Du musst mehr Vertrauen in Dich selbst haben (siehe oben: Hobbies, beruflicher Neuanfang).

Genieße die Zeit mit Deinem Freund. Aber dränge ihn nicht. Sollte Dein Familienwunsch übermächtig sein, dann wirst Du Dir einen anderen suchen müssen. Aber prüfe genau, was Deine Motive sind. Innere Sicherheit und eigenes Glück kannst Du nur in Dir selbst finden.

Gruß,
Stefanie