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von Jule9B  am 06.10.2014, 10:24 Uhr

Anschlussfrage Wohnsituation

Ich finde das ziemlich ignorant, was du schreibst, und das meine ich nicht böse und will dich nicht angreifen, eher mal zum Nachdenken anregen. Dein Denkfehler (meiner Meinung nach) ist, dass du DEINE Präferenzen auf andere überträgst. Nur weil DU gern alles in erreichbarer Nähe hast und mitten in der City wohnen möchtest mit S-Bahn Anschlüssen vor der Haustür, muss das nicht für alle anderen auch das Richtige sein und wenn man das nicht hat, muss man dir leid tun???

Ich wohne auch sehr ländlich mit meiner Familie, auch hier fährt ein Bus ab und zu vorbei, aber nicht so, dass man alles mit ÖPNV machen könnte - im Gegenteil, wir haben nach dem Umzug hierher dann ein zweites Auto angeschafft. Grundschule und Kindergarten ist hier im Dorf, allerdings keinerlei Läden oder Post oder Ärzte, dafür mus man in einen Ort fahren, der 6 km weit entfernt ist. Dort hat man alles, was man so im Alltag braucht, auch weiterführende Schule, Ärzte, Apotheke, verschiedene Supermärkte, Buchladen, Blumenladen, Bäcker ... sowas eben. Ich habe schon in unterschiedlichen Städten, auch Großstädten, auch zentral, gelebt, und das Leben auf dem Land war anfangs eine Umstellung. Hast du was vergessen einzukaufen, gehst du eben nicht mehr eben mal gerade runter zum Laden und holst es - sondern schreibst es auf die Liste, um es beim nächsten Mal nicht zu vergessen. Wir machen jetzt hauptsächlich Wocheneinkäufe, bringen dann auf dem Weg von der Arbeit vielleicht frisches Brot oder sowas mit. Zur Arbeit haben wir es übrigens beide nicht weit, ich arbeite in einem anderen Ort ländlich und mein Mann in der nächsten größeren Stadt, 20 Minuten Fahrzeit.

Unsere Tochter ist jetzt 8, geht im Dorf auf die Grundschule und demnächst in den besagten Nachbarort in die weiterführende Schule. Es fahren Schulbusse. Sie ging auch hier in den Kindergarten, wo sie allein zu Fuß hingehen konnte. Sie kann sich in unserem großen Garten austoben, ihre Freunde wohnen alle fußläufig, wir haben Wald und Wiesen und Felder rundherum, sie ist mitunter den Tag über mit dem Fahrrad unterwegs und ich muss mir keine Sorgen machen. Sie treffen sich im Wald, bauen Hütten, gehen zum Spielplatz...
In unserem vorherigen Wohnort (städtisch) konnte sie ohne mich nirgends hin, große Straßen rundherum, viel zu gefährlich. Spielverabredungen der Kinder führten zwangsläufig zu Verabredungen der Eltern. ;)
Hier gibt es einen großen Sportplatz, Sportvereine, sie kann zum Musikunterricht und Kunstunterricht hier im Dorf gehen. Ihre Schule macht schöne Nachmittagsangebote. Langeweile kommt da sicher nicht auf.

Mc Donald's vermissen wir hier beileibe nicht. Und mir ist klar, dass du das nur stellvertretend für alle möglichen Teenager-Abhängpunkte genannt hast... Klar wird sie älter, aber dann wird sie auch mobiler. Eltern müssen hier etwas mehr zur Stelle sein, ältere Kinder herumfahren und so. Busse fahren aber auch, viele Kinder machen dann einen Mopedführerschein oder man fährt sie zum nächsten Bahnhof und sie fahren dann in die Städte zum Shopping, z.B. Bonn oder Köln. Damit sind die Mädels hier (wir haben ja auch Teenager in der Nachbarschaft) aber durchaus glücklich. Die hängen hier nicht aus lauter Langeweile in den Malls ab und geben Geld aus, sondern verabreden sich dann zum Shopping und fahren dorthin, es ist noch etwas Besonderes. Nachteile haben sie dadurch aber nicht, denke ich.

Ich bin als Stadtkind aufgewachsen, fühle mich hier aber sehr wohl jetzt. Es muss dir nicht leid tun, dass Leute wie meine Familie und ich hier so wohnen. Wir tun das freiwillig und sind glücklich, sonst würden wir alle in die Stadt ziehen, aber das möchten wir gar nicht!

Viele liebe Grüße
Jule

 
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