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von Leena  am 29.05.2011, 17:05 Uhr

Leena

Na ja, wahrscheinlich nimmt der Mensch halt nicht nur selektiv wahr oder liest selektiv, sondern reagiert einfach auch auf bestimmte "Schlagworte", und dieser religiöse Unterbau mit den lachenden Teufeln und den Engelschören - der schreckt eben viele einfach ab. Zumal das ja auch zum Sinn des Textes evident dazu gehört - es geht ja eben nicht nur um ein "wir Menschen zerstören unsere Erde", sondern um ein "wir Menschen wenden uns von Gott ab, verfallen der Hybris und zerstören unsere Erde". Sicher steckt in der ersten Aussage verkürzt die zweite Aussage - dieselbe Aussage ist es aber trotzdem nicht!

Ansonsten weigere ich mich schlicht, mich für alle menschlichen Fehler verantwortlich zu fühlen, von daher kann ich auch nach solchen Texten noch in den Spiegel schauen. Andererseits glaube ich aber auch nicht, dass ich ein "besserer Mensch" sei, nur weil ich Ökostrom und Bio-Fleisch kaufe... was mich aber nicht daran hinter, genau das trotzdem zu tun. ;-)

Natürlich hat "Antibiotika in Schweinelendchen" und "radioaktiver Abfall" nicht so viel mit "naturwissenschaftlich" zu tun, und zum Verstehen des Textes reicht schlichte Allgemeinbildung (im Gegenteil, vielleicht wäre zu viel Verständnis der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge potentiell sogar eher schädlich *grins*), ich wollte damit bloß sagen, dass ich von dieser Materie nicht genug verstehe, um die wirklichen globalen Zusammenhänge und Konsequenzen ermessen und somit adäquat diskutieren zu können.

Z.B. die Idee mit "da machte der Mensch das Wetter selbst und verteilte den Regen nach genauem Plan, und es war nur ein kleiner Fehler in dem Rechner, der den Regen verteilt, und bis sie den Fehler fanden,
lagen die Lastkähne auf dem trockenen Grund des schönen Rheins" ist nicht neu. Ich erinnere mich an die Serie "Bezaubernde Jeannie", eine US-Serie aus den 60er Jahren, da konnte der eine Mensch in der einen Folge auch hexen, und er hexte schönes Wetter, und darauf brach an anderen Orten eine Sintflut los, weil er das Gleichgewicht der Natur gestört hatte... und als kleiner Mensch nicht den Überblick über sein Tun in all seinen Konsequenzen hatte.

(Wobei die Formulierung mit dem "schönen Rhein" für mich persönlich schon wieder so ein überfrachtetes "Reizwort" ist - ich wohne am Rhein, und für mich war das lange in erster Linie ein riesiges, stinkendes Gewässer mit ganz vielen Frachtkähnen drauf - mittlerweile hat sich da im Kleinen schon sehr, sehr viel bewegt, sehr viel wurde erfolgreich renaturiert, und der Umweltminister, die sich im Neoprenanzug in die Rheinfluten stürzt, wird nicht mehr direkt als total bekloppt bezeichnet - ein bisschen lernfähig ist der Mensch vielleicht doch..?)

Was ich noch bemerken möchte - mir persönlich hilft es, immer mal wieder meine Relationen zurecht zu rücken. Ich bin Island-Fan, und wenn man dort die Landschaft sieht, dort auf einem großen Berg steht, der jünger ist als man selbst, oder unterhalb eines Berges in einer Landschaft, die komplett mit Asche bedeckt ist und sich täglich durch Gletscherläufe bis zur Unkenntlichkeit verändert... dann relativiert das für mich vieles.

Ich glaube nicht, dass Menschen für die Erde so wichtig sind - auch wenn ich es mehr als erschreckend finde, wenn ich mir anschaue, wie "wir Menschen" die Erde mit unserem Müll belasten, der in so unendlich viel Jahren noch vor sich hin strahlt, wenn an uns wahrscheinlich schon längst niemand mehr denken wird. Da stimmt für mich die Bilanz zwischen Nehmen und Geben so überhaupt nicht mehr... :-(

 
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