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Geschrieben von DK-Ursel am 16.01.2021, 13:33 Uhr

Grundsatzfrage

Hej Mehtab!
Vorweg: Ich meine diese Gedanken nicht als Kritik an Dir - sie beschäftigen mich gerade aus aktuellem Anlaß wieder einmal und ich sortiere sozusagen auch mich selber, indem ich das hier schreibe.

Traurig.
Das Schicksal des alten Mannes ebenso wie Deni abschließender Kommentar.
Warum so frage ich mich, wird von so vielen Menschen es als "Todesurteil" angesehen,wenn man sich um sie bemüht und kümmert, weil sie selbst es nicht mehr können - und wenn da niemand privat ist, der das /(rund um die Uhr?) übernehmen kann oder will,d ann leben wir genau darum in einem Sozialstaat, der das tut.
Das da nicht alles optimal läuft - geschenkt, hier in DK genauso wie in Dtld.
Daß´der derzeitige Zustand (wie auchd er anderer, allein lebender alter Menschen,die bereits geistig verwirrt oder physisch zu schwach sind) auch nicht optimal ist, ist doch aber ebenso klar, oder?

Dennoch sehen wir immer mal zuerst den schrecken darin,s eni angestammtes Zuhause zu verlassen und in eine - vermutlich letzte - Wohnung zu ziehen. Statt daß wir auch mal die Seite der Gewinne, die positiven Dinge berücksichtigen!

Unsere Tante hier hat sich jahrelang mit Händen und Füßen gewehrt, aus ihrem Haus auszuziehen. Sie sah außer uns - nicht täglich!!! - keinen Menschen mehr und vereinsamte komplett, ihr geistiger Zustand verschlechterte sich bis hin zu in einem ähnlichen, aber teureren = finanziell auch noch ruinösen Verfolgungswahn wie bei Deinem Nachbarn und als sie endlich ins Heim kam, hatte sie noch 2 gute Jahre, wo sie deutlich auflebte:
es waren Menschen um sie herum; sie lebte in sauberen Verhältnissen, von Körperpflege angefangen; sie bekam ihre Medizin regelmäßig, was die Demenz in ihren Symptomen deutlich verbesserte, sie aß regelmäßig und hatte wieder einen Tagesrhythmus, der ihr half.
Sie machte Ausflüge mit, kam an diefrische Luft, war mit zu Singabenden o.ä. Ihr Leben war abwechslungsreicher geworden,als es jahtrelang vorher war, was die Demenz ja auch begünstigte.

Ich "arbeite" gerade mit der dt. Familie an anderer Front, wo sich eine ähnliche Entwicklung abzeichnet und auch eine "sog. gute Freundin" behauptet, es bringe die betreffende Person um, aus der Whg. ausziehen zu müssen.
Ist es besser,darin zu vereinsamen (übrigens macht Corona da nicht den geringsten Unterschied!!!), ist es besser, im eigenen Dreck zu verkommen und dadurch Depressionen zu entwickeln, weil nicht nur der Mangel an Menschen,sondern auch die Einsicht, nichts mehr zu schaffen, nicht mal mehr ein sauberes, gemütliches Zuhause, einen fertigmacht?
Wo man nicht mehr an die Luft kommt, weil einen die Füße kaum noch tragen, wo man auch die ärztliche Versorgung, Medizin, mehr bekommt, die einem zusteht und hilft?

Ich habe keine Ahnung, wie Du das mit Eurem Nachbarn hinbekommst. es ist sehr schwer, selbst mit gewissen Vollmachten, jemanden aus - oder bei Dir - in (?) eine Wohnung, ein (neues) zuhause zu bekommen.
Aber glaubst Du wirklich, ein Wechsel ni eine betreute Einrichtung wäre wirklich soviel schlimmer als sein Leben in Wahnvorstellungen und Angst jetzt????

Wie gesagt,an dem Beispiel unserer alten Tante hier haben wir gelernt, daß es auch ein Segen ist, für den Betreffenden, wenn man ihn /sie zu diesem schritt bringen kann.
Wer das aber bereist als "Todesurteil "ansieht, der hat m.E. wenig Ahnung davon, wie sich Demenz tödlich auf das Leben der Betroffenen auswirken kann - seelisch tödlich, aber auch rein physisch (bei uns wurde und wird es dann im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich!)

Man kann Demenz nicht heilen, aber man kann sie verlangsamen und Symptome lindern - unsere Tante hier war ein gutes Beispiel dafür,.wie allein die richtige Medizin schon half.
Daß sie die bekam (denn "ich bin doch nicht dement!") und auch regelmäßig einnahm, ging aber eben nur mit Vollmachten und/oder Heimunterbringung.


Ren praktisch könntet Ihr versuchen ,ihn in ein Krankenhaus einweisen zu lassen: Wir können ja nicht diagnostizieren, woher diese Wahnvorstellungen kommen. Es kann ja auch sein, er ist "nur" dehydriert oder hat eine Blasenentzündung, die bei älteren Menschen ohne die für uns typischen Symptome verläuft und/oder auch Wahnvorstellungen hervorrufen kann!
Dann müßte von da aus weiter untersucht werden, wie man dem Mann am besten hilft.

Gruß Ursel, DK

 
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