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Geschrieben von Mehtab am 16.01.2021, 12:48 Uhr

Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Hallo,

trotz Armin Laschet, mich drückt der Schuh gerade woanders.

Gestern ging ich nach 23 Uhr noch einmal in den Wäschekeller und wollte die trockene Wäsche holen, damit ich heute nicht so früh aufstehen muss. Da war dann die Tür des Waschraumes schon offen, und ich dachte, ob jetzt schon wieder jemand anders nasse Wäsche zwischen meine Wäschestücke gehängt hat, weil ich die Wäsche, die vorher trocken war, schon abgenommen hatte.

Ich machte Licht, schaute wie gebannt nach links zu den Wäscheleinen und ging in den Waschraum als mich fast der Schlag traf. Hinter der Waschraumtüre war auf der rechten Seite jemand. Nachdem es mich richtig gerissen hatte, sah ich, dass da unser 101-jähriger Nachbar auf einem Klappstuhl saß.

Er merkte auch, dass ich ganz fertig war und entschuldigte sich mehrmals, bevor er mir erklärte, dass die neuen Nachbarn unter ihm kriminell wären und ihn mit Strahlung vernichten wollten. Deshalb könnte er nicht mehr in seiner Wohnung bleiben, bis das geklärt sei. Er hätte auch schon die Polizei verständigt und jetzt an die Präsidentin geschrieben.

Tatsächlich klingelte vor ca. einer Woche die Polizei bei uns, und teilte uns mit, dass sie nur in die Anlage gewollt hätten. Geklingelt hatten sie anschließend bei unserem 101-jährigen Nachbarn. Da war ich schon in Sorge, weil ich sein Radio nicht mehr hörte, aber dann unterhielt er sich im Gang, und ich war wieder beruhigt.

Tatsächlich hatte der junge Mann, der noch nicht so lange mit seiner Freundin unter ihm wohnt, bei ihm geklingelt, weil sein Radio so laut sei. Wir hätten das niemals gemacht, obwohl es manchmal schon unerträglich laut war, aber vielleicht wusste der junge Mann gar nicht, dass unser Nachbar schon über 100 Jahre alt ist. Egal wie, jetzt kann es einfach nicht so weitergehen, dass unser 101-jähriger Nachbar die ganzen Nächte mit seinem Klappstuhl im Wäschekeller verbringt. Ich habe schon versucht, ihn zu beruhigen, allerdings erfolglos. Er meinte, er kenne sich mit Strahlung aus. Er stammt eigentlich aus Polen und arbeitete nach dem Krieg für die Amerikaner. Die Nazis hatten seine ganze Familie umgebracht.

Vielleicht habt ihr eine Idee, was ich machen könnte. Öffentliche Stellen, die ihn einliefern, kommen nicht in Frage, denn das wäre das Todesurteil für ihn.

Viele Grüße

Mehtab

 
33 Antworten:

Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von Aek. am 16.01.2021, 13:09 Uhr

Hat keine Kinder/ Verwandte die nach ihm sehen können?

Sonst würde mir einfallen, du klingelst bei dem jungen Mann, erklärst ihm die Sache und vielleicht kann er dem 101jährigen klar machen, dass ihm niemand Schaden zufügen will

Ob es allerdings gut ist, dass der alte Mann in diesem "Zustand" alleine lebt, ist eine andere Sache...gibt es wirklich keine Angehörigen die man verständigen kann?

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von Miamo am 16.01.2021, 13:28 Uhr

Das klingt ja schrecklich :( Hat der Mann keine Familie?
Wahrscheinlich würde ich beim Sozialpsychiatrischen Dienst den Fall schildern und um Rat fragen.

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von Berlin! am 16.01.2021, 13:30 Uhr

Also...schwer Grundsätzlichlösen wirst Du das Problem nicht. Es sieht fas so aus, als wenn der gute Mann nicht mehr alleine leben kann oder eben nur mit besonderer Hilfe.
Da würde ich tatsächlich mal bei er zuständigen Behörde fragen (Ordnungsamt? Polizei?) oder bei einer anderen Beratungsstelle, die sich auskennt(Caritas? Diakonie?).

Kurzfristig kann man, je Andacht dem, wie gut das Verhältnis zu den "kriminellen" Nachbarn ist, die ih verstrahlen, vielleicht dem Mann zeigen, dass da nix ist.Oder nicht mehr.
Wichtig bei solchen Geschichten: ernst nehmen. Also zB könnten sich die Nachbarn entschuldigen, die Strahlenanlage war harmlos, weil nur Bio-Strahlen (oder sowas). Sie wurde abgebaut, nachdem die Polizei da war. Seine Wohnung ist jetzt wieder sicher, das kannst Du sagen, weil Du Elektroingenieurin bist (oder Dein Mann....).

Nur so eine Idee. Schön, dass Du hinsiehst und Du Dich kümmerst.

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von Mehtab am 16.01.2021, 13:33 Uhr

Die Nazis haben seine ganze Familie umgebracht, und mit 101 Jahren sind natürlich auch Freunde und Schulkameraden ... meistens nicht mehr am Leben, und wenn dann wären die auch in Polen. Der Mann ist 1919 geboren.

Ich habe zuerst auch wie du gedacht, aber das geht nicht. Die jungen Leute haben oft die Rollläden zu, wahrscheinlich wegen der Rentner im Haus, die dauernd stalken. Meine Tochter sagt immer, die Anlage hätte überall Augen und Ohren. Überall steht jemand, der gerade glotzt und nach dem Rechten schaut. Tag und Nacht steht jemand auf der Dachterrasse und beobachtet, wann immer jemand zu meiner Tochter kommt. Vor ein paar Tagen kam eine Freundin und fragte, wie viele Stockwerke diese Anlage hätte. Dabei schaute sie im Treppenhaus nach oben, da stand dann schon wieder ein rüstiger Rentner, dem es bei diesen Temperaturen auf der Dachterrasse dann wohl doch zu kalt geworden war. Und für unseren alten Nachbarn ist das jetzt gerade ein Zeichen dafür, dass die jungen Leute mit Rauschgift .. hantieren, und deshalb immer die Rollläden geschlossen hätten.

Ich wollte gestern schon meinen Mann in den Waschraum schicken, aber der meinte, zum Schluss denkt unser Nachbar, dass er auch noch mit den jungen Leuten unter einer Decke stecken würde.

Es ist ein riesiges Problem, dass er mit 101 Jahren alleine in seiner Wohnung ist. In unsere Wohnung will ich den Nachbarn aber nicht aufnehmen, und überzeugen kann ich ihn nicht. Unsere rüstigen Rentner im Haus halten sich anscheinend wieder fein raus, weil mir der Nachbar gestern erzählte, er hätte es schon allen anderen gesagt, dass er jetzt im Waschraum übernachten müsste, weil ihm die neuen Nachbarn unter ihm verstrahlen wollten. Seine Augen wären dadurch schon ganz schlecht geworden. Nur mir konnte er es nicht sagen, weil wir uns nicht getroffen hätten.

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Grundsatzfrage

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2021, 13:33 Uhr

Hej Mehtab!
Vorweg: Ich meine diese Gedanken nicht als Kritik an Dir - sie beschäftigen mich gerade aus aktuellem Anlaß wieder einmal und ich sortiere sozusagen auch mich selber, indem ich das hier schreibe.

Traurig.
Das Schicksal des alten Mannes ebenso wie Deni abschließender Kommentar.
Warum so frage ich mich, wird von so vielen Menschen es als "Todesurteil" angesehen,wenn man sich um sie bemüht und kümmert, weil sie selbst es nicht mehr können - und wenn da niemand privat ist, der das /(rund um die Uhr?) übernehmen kann oder will,d ann leben wir genau darum in einem Sozialstaat, der das tut.
Das da nicht alles optimal läuft - geschenkt, hier in DK genauso wie in Dtld.
Daß´der derzeitige Zustand (wie auchd er anderer, allein lebender alter Menschen,die bereits geistig verwirrt oder physisch zu schwach sind) auch nicht optimal ist, ist doch aber ebenso klar, oder?

Dennoch sehen wir immer mal zuerst den schrecken darin,s eni angestammtes Zuhause zu verlassen und in eine - vermutlich letzte - Wohnung zu ziehen. Statt daß wir auch mal die Seite der Gewinne, die positiven Dinge berücksichtigen!

Unsere Tante hier hat sich jahrelang mit Händen und Füßen gewehrt, aus ihrem Haus auszuziehen. Sie sah außer uns - nicht täglich!!! - keinen Menschen mehr und vereinsamte komplett, ihr geistiger Zustand verschlechterte sich bis hin zu in einem ähnlichen, aber teureren = finanziell auch noch ruinösen Verfolgungswahn wie bei Deinem Nachbarn und als sie endlich ins Heim kam, hatte sie noch 2 gute Jahre, wo sie deutlich auflebte:
es waren Menschen um sie herum; sie lebte in sauberen Verhältnissen, von Körperpflege angefangen; sie bekam ihre Medizin regelmäßig, was die Demenz in ihren Symptomen deutlich verbesserte, sie aß regelmäßig und hatte wieder einen Tagesrhythmus, der ihr half.
Sie machte Ausflüge mit, kam an diefrische Luft, war mit zu Singabenden o.ä. Ihr Leben war abwechslungsreicher geworden,als es jahtrelang vorher war, was die Demenz ja auch begünstigte.

Ich "arbeite" gerade mit der dt. Familie an anderer Front, wo sich eine ähnliche Entwicklung abzeichnet und auch eine "sog. gute Freundin" behauptet, es bringe die betreffende Person um, aus der Whg. ausziehen zu müssen.
Ist es besser,darin zu vereinsamen (übrigens macht Corona da nicht den geringsten Unterschied!!!), ist es besser, im eigenen Dreck zu verkommen und dadurch Depressionen zu entwickeln, weil nicht nur der Mangel an Menschen,sondern auch die Einsicht, nichts mehr zu schaffen, nicht mal mehr ein sauberes, gemütliches Zuhause, einen fertigmacht?
Wo man nicht mehr an die Luft kommt, weil einen die Füße kaum noch tragen, wo man auch die ärztliche Versorgung, Medizin, mehr bekommt, die einem zusteht und hilft?

Ich habe keine Ahnung, wie Du das mit Eurem Nachbarn hinbekommst. es ist sehr schwer, selbst mit gewissen Vollmachten, jemanden aus - oder bei Dir - in (?) eine Wohnung, ein (neues) zuhause zu bekommen.
Aber glaubst Du wirklich, ein Wechsel ni eine betreute Einrichtung wäre wirklich soviel schlimmer als sein Leben in Wahnvorstellungen und Angst jetzt????

Wie gesagt,an dem Beispiel unserer alten Tante hier haben wir gelernt, daß es auch ein Segen ist, für den Betreffenden, wenn man ihn /sie zu diesem schritt bringen kann.
Wer das aber bereist als "Todesurteil "ansieht, der hat m.E. wenig Ahnung davon, wie sich Demenz tödlich auf das Leben der Betroffenen auswirken kann - seelisch tödlich, aber auch rein physisch (bei uns wurde und wird es dann im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich!)

Man kann Demenz nicht heilen, aber man kann sie verlangsamen und Symptome lindern - unsere Tante hier war ein gutes Beispiel dafür,.wie allein die richtige Medizin schon half.
Daß sie die bekam (denn "ich bin doch nicht dement!") und auch regelmäßig einnahm, ging aber eben nur mit Vollmachten und/oder Heimunterbringung.


Ren praktisch könntet Ihr versuchen ,ihn in ein Krankenhaus einweisen zu lassen: Wir können ja nicht diagnostizieren, woher diese Wahnvorstellungen kommen. Es kann ja auch sein, er ist "nur" dehydriert oder hat eine Blasenentzündung, die bei älteren Menschen ohne die für uns typischen Symptome verläuft und/oder auch Wahnvorstellungen hervorrufen kann!
Dann müßte von da aus weiter untersucht werden, wie man dem Mann am besten hilft.

Gruß Ursel, DK

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von Mehtab am 16.01.2021, 13:46 Uhr

Ach Ursel,

der Mann "geisterte" immer (Tag und Nacht) durch die Anlage. Das war auch vor fast zwanzig Jahren schon so. Ich sagte immer, dass wir durch ihn bestens bewacht seien. Er konnte nicht gut schlafen, da ging er dann halt nachts raus .... . Das machte ja nichts. Er war leise und ging dann draußen spazieren. So jemand kannst du nicht einfach einsperren. Ich glaub, das wäre eine Katastrophe. In einem Heim ginge das doch nie so, wie er es die letzten Jahrzehnte gemacht hat. Das wäre so als würde man einen Vogel, der bisher frei geflogen ist, in einen Käfig einsperren.l

Natürlich wäre es gut, wenn sich jemand um ihn kümmern würde, aber das müsste jemand sein, mit dem er vertraut ist.

Ich bin sehr abgeschreckt von Heimen, da das mit unserer früheren Nachbarin, die bis vor zweieinhalb Jahren unter ihm gelebt hat, schon so schief gegangen ist. Ich frage mich oft, wie es ihr wohl gehen wird im "Kompetenzzentrum Demenz". Nach dem ersten Lockdown habe ich sie noch einmal besucht. Jedes Mal hat sie mich gefragt, warum der Staat die alten Menschen noch am Leben lässt, und ich hatte keine Antwort, denn "Leben" ist das nicht. Das ist nur noch ein Hinvegetieren bis zum Tod. Vor Corona habe ich noch meine Tochter mit ins Heim genommen, die ihr dann auf dem Klavier etwas vorgespielt hat ... . Aber das geht ja alles nicht mehr. Ich weiß gar nicht, ob sie mich noch kennen wird, wenn ich sie wieder besuchen darf.

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von Miamo am 16.01.2021, 13:54 Uhr

Versorgt sich euer Nachbar noch selber? Geht einkaufen, kocht, wäscht, pflegt sich?

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von JakobsMutti am 16.01.2021, 14:03 Uhr

Es klingt ganz nach einem Wahn, was du da schilderst. Einen Wahn kann man leider nicht plausibel erklären oder schön reden. Ernst nehmen sollte man ihn aber auch nicht.

Hier müssten leider wirklich Profis ans Werk.
Du könntest den Sozialpsychiatrischen Dienst informieren oder eine Betreuung anregen.

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2021, 14:32 Uhr

Mehtab - naja, Demenz u.ä., auchwahnvorstellungen, kommen ja nicht erst mit 100 - viel eher genau u mdie 80 herumw, en nich an beide Tanten denke... 8die ene bestätigte neulicherst, daß sie gehört habe, ab 80 gehe es wirklich bergab, sie fühle das aber auchso... und ja, von außensehenwir das auch, obwohjl da natürich immer individuelle Faktoren mit reinspielen).

ich enrnere mich, daß die alte Mutter meines Mannes im Heim bei der Nachtwache sitzen oder eben im Gang rumklaufen durfte, weilsie nachts auchruhelos war. Zuhause hatte mene schwiegermutter ihr schlafmittel verabreicht, weil ma nnie wußte, was ie nachts dann anstellte, und meine Schwiegermutter hatte noch einen Teenie zuhause wohnend, der sie ab morgens tagsüber brauchte,abgesehen von eigener Arbeit und Aufgaben - tagsüber!
Im Heim wurde das anders gelöst.

Und ja, natürlich kan nes auch im heim schlecht gehen, wir klagen doch nicht alle ums onst, Altenpfleger eingeschlossen, daß es da rosig sei? Aber das ist eben nicht gleichbedeutend damit, daß es zuhause besser funktioniert, ganz und gar nicht. Da geht noch viel mehr schief.
Mit der Betreuung hier, die mein Mann übertragen bekam, hatten wir eben u.a. auch die Erlaubnis, mit dem Arzt zu reden und Therapien zu veranlassen, die eben dazu führten, daß die kostspieligen irren Paranoiazustände aufhörten - hätten wir das nur eher gewußt!!! Wer sagt denn ,daß er durch die richtige medizinische Versorgung nicht weg von diesem Wahn sein könnte, schon seit Jahren???
Wenn er sich danach, bei therapeutischen Maßnahmen noch selber oder wieder selber helfen kann - umso besser.
Dann muß er ja auch nicht eingewiesen werden.
Aber wenn er die Erlaubnis zur Betreuung nicht freiwillig abgibt und Vollmachten erteilt, geht es eben nicht anders als über öffentliche Instanzen, die mit letzter Konsequenz (unmündig erklären) auch dazu führen,daß er nichts mehr selbst entscheiden darf.

Das ist ein sehr schweres kapitel nud führt mir gerade auch vor Augen, mit was sich meine kinder sicher auch mal rumschlagen werden müssen, wenn mich nicht vorher der Schlag trifft, denn wer verläßt schon freiwillig gern seine vertraute Umgebung, sein Zuhause?
Aber momentan sehen wir leider auch keinen anderen Ausweg aus einer trostlosen Situation für einen lieben Menschen in Dtld. - nicht ganz einfach, dies alles aus der Ferne mitzutragen.

Gruß Ursel, DK

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JakobsMutti hat absolut Recht, genau so!

Antwort von Frau Maus am 16.01.2021, 15:51 Uhr

Und bloß nicht so, wie Berlin! vorschlägt, das würde den Wahn verstärken.

Ja, ich weiß wovon ich Rede.

Im übrigen sind die Fragen, die miamo gestellt hat, wichtig zu beantworten, gerade in Hinblick auf eine Betreuungsanregung.

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von IngeA am 16.01.2021, 16:37 Uhr

Die Frage ist auch: war der alte Herr schon immer oder zumindest schon lang etwas wunderlich, oder kam das recht plötzlich? Das kann auch akute gesundheitliche Ursachen haben und damit ist dann nicht zu spaßen. ("Austrocknung", Elektrolytentgleisung, Blutzucker...)

Was hat denn die Polizei gemacht? Eigentlich sollte bei realitätsfernen Phantasien zumindest bei alten Menschen der Notarzt zur Beurteilung dazugerufen werden.

LG Inge

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Re: Der Mann braucht mehr Hilfe, als nur wieder in seine Wohnung zu gehen

Antwort von cube am 16.01.2021, 17:03 Uhr

Du tust dem Mann keinen Gefallen damit, keinen SozPäd Dienst zu informieren.
Ich glaube nicht, dass es damit getan sein wird, ihn zu überreden/überzeugen, wieder ins eine Wohnung zu gehen. Zumindest aber sollte das eben mal überprüft werden.
Was, wenn der Mann im Wahn/aus Angst oä nachts draußen rumgeistert und sich verletzt oder sonstige schrägen Dinge tut, die IHM letztendlich schaden könnten?
Meiner Meinung nach hilfst du am Besten, in dem du Profis die Situation einschätzen lässt.

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Ist er verwahrlost oder gefährdet er andere?

Antwort von Petra28 am 16.01.2021, 17:09 Uhr

Ich bin hin- und hergerissen, tendiere aber dazu, dass es seine freie Entscheidung ist, nachts auf einem Klappstuhl zu sitzen, weil er an etwas Seltsames glaubt.

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von Mehtab am 16.01.2021, 17:31 Uhr

Ja, er versorgt sich noch selbst. Eine Putzfrau hat er seit Jahren, aber ansonsten macht er alles selber. Natürlich könnte seine Wäsche etwas öfter gewaschen werden, aber er stinkt nicht ... .

Bis gestern war eigentlich für mich alles in Ordnung, außer, dass er schwerhörig ist. Das ist er auch schon seit zwanzig Jahren, aber ich glaube, dass auch das immer schlimmer geworden ist, zumindest habe ich die Lautstärke seines Radios in letzter Zeit schon als sehr störend empfunden.

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung!

Antwort von Mehtab am 16.01.2021, 17:42 Uhr

Ich weiß gar nicht, ob sie ihn angetroffen haben, zumindest damals als wir ihnen geöffnet haben, kriegte ich nichts mit, dass er aufgemacht hätte. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber er selbst geht wohl davon aus, dass sie nichts gemacht haben, weil er jetzt ja an die Präsidentin geschrieben hat, damit das in Ordnung gebracht wird.

Er spricht sonst nicht wirr. Mit ihm kann man sich schon unterhalten, wenn er denn hören würde. Ich gehe davon aus, dass die nichts gemacht haben, weil es ja bereits über eine Woche her ist. Vielleicht haben sie unten bei den jungen Leuten geklingelt und nichts Strafbares festgestellt, aber das weiß ich nicht. Als ich damals unsere Wohnungseingangstüre öffnete, weil meine Tochter damals wegging, sah ich nur, dass einer der Polizeibeamten telefonierte. Anscheinend haben sie den Nachbarn, der sie selbst gerufen hatte, damals nicht angetroffen. Sie können aber auch noch einmal da gewesen sein. Ich sehe ja auch nicht alles.

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Re: Ist er verwahrlost oder gefährdet er andere?

Antwort von Felica am 16.01.2021, 18:49 Uhr

Ja, eigene Entscheidung schon.

Was aber wenn was passiert? Er da unten stürzt oder er meint in seinem Wahn das Haus abfackeln zu müssen?

Ich würde wohl auch den sozialen Dienst anrufen.

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Re: Ist er verwahrlost oder gefährdet er andere?

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2021, 19:17 Uhr

Das ist ein ganz gemeiner Balancegang:,durch den wir auch gerade wieder gehen (müssen):
EINERSEITS sind die Betroffenen nie von Anfang an und sehr lange nicht 100% unklar über ihre Situation oder unfähig, manche Dinge in ihrem Leben selbst zu regeln.
Sowas wird schleichend immer schlechter (wie das Gehör, aber durch Vereinsamung - wozu übrigens nicht behobenes schlechtes Hören/Sehen AUCH beiträgt - auch Demenz, Wahnvorstellungen etc.- das alles verschlechtert sich und wird von selbst weder besser noch gelindert.)
ANDERERSEITS nehmen eben die Dinge,die sie nicht mehr richtig einschätzen und regeln einsehen und machen können, weiter zu - wir räumen jetzt zum 2. Mal bei einer altenTante dieFinanzlage ordentlich auf; wir sehen in beiden Fällen, was auch eine Putzfrau nicht schaffen kann; von persönlicher Pflege und Wäsche ganz abgesehen. Essen kochen - und ich wiederhole mich, Medizin zum eigenen Wohle einnehmen, das schaffen die alten Herrschaften leider nicht mehr.
Da kann man nach außen hin wirken,a ls habe man noch alles im Griff, swoeit es detr klapprige Zustand des Köperszläßt und wei lab und zu mal ein vernünftiger Satz über das Wetter oder wie groß die Kindersind rauskommt - i nWirklichkeit haben diese Menschendie Kontrolle über ihr Leben schon längst verloren!!!

Es hat natülrich seine guten Gründe, daß man nicht mal eben en passant für unzurechnungsfähig oder nicht geschäftsfähig erklärt werden kann.
Aber auch hierin DK hört man immer öfter Kritik , weil selten jemand selber zustimmt, sein Zuhause z verlassen - und die Behörden gerade bei alleinstehenden Menschen es versäumen, da wirklich gegen menschliche und physische Zustände einzuschreiten.
Wer will, darf in der Tat in seinem eigenen Mist verkommen - menschenwürdig ist anders.
Und darum sprechen wir eben das aus, was du recht leichtfertig "Todesurteil" nennt, Mehtab, denn so leben wie dieser arme Mensch es womöglich schon seit mehr als 20 Jahren tut, weil niemand merkt oder merken will, wie schlecht es ihm wirklich geht, das ist für mich auch ein Todesurteil, vollstreckt am lebendigen Leibe.

Weißt Du, ob er wirklich noch diesen Drang nach draußen hat, wenn man ihm durch gezielte Demenzmedizin (wie bei unserer Tante) den Wahn nimmt oder lindern kann?
Und wenn er, dadurch klarer und urch einen regelmäßigen Lebensryhthmus strukturiert, nicht noch in ganz anderen Dinge Freude finden kann?

Betreuung und Hilfe sind nicht negativ, die diesen gerade diesen Menschen,d ie nur scheinbar noch funktionstüchtig sind für diese Welt...

Gruß Ursel, DK

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Re: Wie bekommt man einen 101-Jährigen wieder in seine Wohnung! // super - sehr schön

Antwort von Laufente123 am 16.01.2021, 20:57 Uhr

sehr schön skizziert!

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Re: Grundsatzfrage --ich auch für Heim und für Gnade

Antwort von Laufente123 am 16.01.2021, 21:09 Uhr

Ich bin Heimen gegenüber auch sehr positiv eingestellt,
zum einen aus Erfahrung mit Verwandten
zum anderen alternativlos.
Zu Hause verfaulen?

Meine Schwiemu hatte eine Tag/Nacht Umkehr, wurde vom Heim gezielt therapiert, Medikamente neu eingestellt, nachts eingefangen wenn Mutti für ihre kleinen Kinder das Mittagessen kochen wollte, sorgsam ins Zimmer gebracht, und vor allen Dinge !!! tagsüber "beschäftigt"

Nach ein paar Tagen/Wochen (recht kurz), hatte sie wieder einen normalen Tages/Nachtrythmus. Mutter wollte bis zuletzt immer nach Hause, aber wir haben alle gesehen wieviel besser ihr es dort ging. Ich bin mir auch gar nicht sicher in WELCHES zu Hause sie zurück wollte. Ich nehme an sie wollte zurück in ein selbständiges Leben. Das war aber aufgrund Demenz und körperlichen Einschränkunge nicht möglich.

Mei SchwieVa blieb noch zu Hause. Erst mit Sozialdienst, dann mit 24 Auslandskraft, dann auf eigenen Wunsch ins Heim. Er ist dort >1 Jahr und trotz Corona Durcheinander geht es ihm dort so gut wie in den letzten 10 Jahren nicht. Er hat keinen Stress mehr (muss ich die Rechnung bezahlen, wo ist die Wäsche, warum ist die Heizung aus) UND soziale Ablenkung. Auch mit Corona rennen dort mehr Menschen umeinand als bei ihm vereinsamt zu Hause!


Also den Herrn erst einmal beruhigen, ähnlich wie Berlin es beschrieben hat. UND dem Amt melden!!!
Und wenn er dann nach 3 Tagen im Heim stirbt, ist das wiemit den Corona Geimpften 80++ jährigen, die auch letztens verstorben sind. Keiner weiß: lag es an der Impfung oder am Alter.

Tod kann aber auch eine große Gnade sein!

Liebe Grüße
Laufente

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Re: Ist er verwahrlost oder gefährdet er andere? / nEIN

Antwort von Laufente123 am 16.01.2021, 21:11 Uhr

Nein,
eine Psychose ist eine Krankheit, ebenso wie Fieber oder Beinbruch, und keine freie Entscheidung.

Patienten, mit behandelter Psychose, sind im Nachhinein meist froh.

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Re: Ist er verwahrlost oder gefährdet er andere? / nEIN

Antwort von Petra28 am 17.01.2021, 1:07 Uhr

Ab wann ist es denn eine Psychose? Meine Schwägerin hat sich irgendein Ding ins Wohnzimmer gestellt, dass irgendwelche Strahlen abhalten soll... wo zieht man denn die Grenze?

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Re: Ist er verwahrlost oder gefährdet er andere? / nEIN

Antwort von wolfsfrau am 17.01.2021, 7:07 Uhr

Für mich wäre die Grenze da, wo solche Dinge anfangen, das Leben zu bestimmen oder einzuschränken.

Stelle ich mir irgendwas hin, was Strahlen abwehren soll ist es was anderes, als wenn ich meine Wohnung nicht mehr betreten "kann", weil dort Gefahr lauert.

Ich würde auf jeden Fall den sozialen Dienst informieren.
Du weißt nicht, wie es in seiner Wohnung aussieht. Was.er wirklich isst und trinkt. Ob er Medikamente planmäßig einnehmen kann.

Wir haben eine Tante mit Demenz über viele Monate begleitet. Seit vier Wochen ist sie in einer Pflegeeinrichtung.
Natürlich sagt sie so manches Mal, dass sie wieder nach Hause möchte. Wenn sie erzählt, was sie dort trotz Corona alles machen, lächelt sie und ist auch begeistert bei allen Aktionen dabei.
Vorher hat sie allein gelebt. Hatte soziale Kontakte durch uns und zwei Freundin, die ihr geblieben sind und den Pflegedienst, der zweimal am Tag kam.
Sie war dort, wo sie wollte, aber ist richtig verkümmert. Ihre Gedanken kreisten um immer die gleichen Dinge, es war keine Ablenkung, keine gezielte Beschäftigung da. Körperluch hat sie abgebaut, weil sie nicht allein raus könnte und zum Glück auch nicht wollte - sie hätte einfach irgendwann nicht mehr nach Hause gefunden.

Wir haben als verlängerter arm der Kinder, die alle zu weit weg wohnen, viel versucht und getan, aber als Laien mit Vollzeitarbeit ging da nicht mehr.

Heim ist nicht nur Aufbewahrung und warten auf den Tod.
Heim kann eine wirkliche Bereicherung sein.
Manchmal können Menschen nicht mehr selber beurteilen,.ob sie Hilfe benötigen.

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Re: Die Grenze zwischen "eigen sein" und krankhaft

Antwort von cube am 17.01.2021, 8:51 Uhr

liegt da, wo das eigene Leben und/oder das anderer nicht mehr normal ablaufen kann - platt gesagt.
Wenn ein Mensch nicht mehr schläft, sondern statt dessen die Nacht auf einem Klappstuhl verbringt und das mit nicht realen Gefahren begründet, sind wir genau an dem Punkt.
Wenn deine Schwester sich Dinge ins Zimmer stellt, die Strahlen abhalten sollen, gefährdet sie damit weder ihre noch die Gesundheit anderer.
Wenn deine Schwester aber nicht mehr essen oder schlafen kann, weil sie befürchtet, diese Maßnahmen reichen nicht aus, dann ist die Grenze erreicht.

Es ist normal, noch mal zurück zu gehen und sich zu vergewissern, dass die Türe doch abgeschlossen ist. Nicht normal ist, wenn ich 1 Std lang dies immer wieder kontrollieren muss bevor ich zur Arbeit gehen kann und deswegen nun schon immer um 5 Uhr morgens aufstehen muss.

Das, was Methab hier beschreibt, ist auf jeden Fall soweit, dass es fachmännisch überprüft und eingeschätzt werden sollte.

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Re: Die Grenze zwischen "eigen sein" und krankhaft

Antwort von Petra28 am 17.01.2021, 10:20 Uhr

Wie gesagt, ich bin hin- und hergerissen. Sollte ich 100 werden, möchte ich bitte meine Nächte auf einem Klappstuhl verbringen dürfen. Wir wissen ja nicht, ob er tagsüber schläft. Ich denke auch, dass man mit 100 ein Recht darauf hat, seine eigene Gesundheit zu gefährden...

Ich habe bewusst das Beispiel mit dem Strahlenabwehrdings gewählt, eigentlich wollte ich schreiben, ob Leute, die Angst davor haben, bei Impfungen gechipt zu werden, in diese Kategorie gehören. Hier wäre ja auch die Gesundheitsgefährdung gegeben - für sich und andere.

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Re: Die Grenze zwischen "eigen sein" und krankhaft

Antwort von wolfsfrau am 17.01.2021, 10:54 Uhr

Eben. Man weiß so vieles nicht in so einem Fall.
Deswegen ist eine Überprüfung durch eine unabhängige Stelle sinnvoll.

Kann sich jemand selbst versorgen?
Kann er Medikamente planmäßig einnehmen?
Kann sich jemand Hilfe suchen und objektiv über sein Leben entscheiden?
Ist die Person zeitlich und örtlich orientiert?

Ich möchte auch über mein Leben selber entscheiden und vielleicht auch komische Dinge tun, aber ich möchte auch Menschen um mich haben, die aufmerksam sind und mir helfen, wenn ich es nicht mehr selber kann.

Unsere Tante hatte zwischendurch die Vorstellung, dass wir alle bald tot sind. Wie schlimm muss es einem mit dieser Vorstellung gehen?

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von NaduNadu am 17.01.2021, 15:53 Uhr

@ Methab.

Ich finde auch besser ihn dort zu lassen.
Aber mit ambulanten Pflegedienst.

Mein Opa kam auf drängen der Tante ins Altenheim.

Er wollte immer weg von da.

Sie haben ihn mit Medizin ruhig gestellt.

Er war noch 2 Jahre gefangen im Bereich Zimmer, Flur, Essenbereich, bevor er verstarb. Er baute auch extrem ab nachdem er aus der Wohnung war.

Demente wurden nicht mit zu Ausflüge genommen, in den Garten durfte er auch nicht alleine, er wurde immer am Aufzug abgefangen.

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von Mehtab am 17.01.2021, 18:03 Uhr

Genau so etwas befürchte ich auch, und so ist es auch bei unserer Nachbarin, die vor über zwei Jahren ins Heim kam. Es ist entsetzlich.

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Danke für eure Beiträge

Antwort von Mehtab am 17.01.2021, 18:10 Uhr

Ich weiß noch immer nicht, was ich machen soll. Vielleicht rufe ich einfach einmal beim sozialpsychiatrischen Dienst an und frage um Rat. Ich kenne den Nachbarn nicht so gut, dass ich mir ein eigenständiges Urteil erlauben könnte, und bin auch nicht mit ihm verwandt, aber einfach wegschauen ist auch blöd, zum Schluss passiert doch etwas, dann mache ich mir auch Vorwürfe.

Den jungen Nachbarn möchte ich auch nicht ansprechen. Heute kam er gerade von der Arbeit heim, als ich die Anlage verlassen wollte. Was soll ich ihm sagen? Die Wahrheit? Wie beruhigend wäre das für den alten Mann, wenn der junge Mann ihm sagen würde, dass er ihm nichts Böses wollte? Da würde der 101-Jährige mir postwendend antworten, dass der junge Nachbar das natürlich sagen würde, damit er ihn ungestört mit seinen Strahlen vernichten könnte.

Irgendwie ist alles schwierig und blöd.

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Bei uns war im Heim Wiederaufbau angesagt ... beste Entscheidung ever

Antwort von Laufente123 am 17.01.2021, 22:09 Uhr

Schwiegermutter war im Heim (inzwischen verstorben), Schwiegervater ist seit 1,25 J. im Heim.
Beiden ging es besser dort als vorher zu Hause im Dreck und Mief und einsam und allein bei insgesamt sehr schlechter Versorgung (Medikamente, Sauberkeit, Essen).

Warum hat Deine Tante Deinen Opa ins Heim gesteckt? Sie wird doch nicht in ein gut laufendes System grundlos eingegriffen haben.
Kann es sein, dass du ihn davor schon Monate kaum noch gesehen hast und wenn dann kurz?

Jetzt an Mehtab
Es kann so oder so laufen
Es kann besser werden
Es kann schlechter werden
egal ob er zu Hause bleibt oder ins Heim geht

Aber lass es doch die Fachkräfte entscheiden.
Zuletzt sind die gar nicht erpicht darauf jemanden ins Heim zu geben, da es zu wenig Plätze gibt. Aber dann können sie mit Sozialdienst, etc. zumindest das notwendigste unterstützen UND einen NOTRUF besorgen.

Und Dein Nachbar ist ja offensichtlich schon sehr verwirrt. Nicht mit dem Opa NaduNadu vergleichbar.

Meine Eltern leben noch mit Hilfe des Sozialdienstes zu Hause, aber es wird nicht mehr lange so gehen. Zu oft lag meine Mutter schon am Boden und kam nicht hoch. Zuletzt bei 16 Grad im Nachthemd vorm Bett für fast 1h. Ja, Notruf hätten sie.... der liegt nur irgendwo rum. Zudem beide aufgrund der Vereinsamung und Isolation schwer depressiv, mein Vater hat vor 2 Jahren das Sprechen eingestellt.

Liebe Grüße
Laufente

Immer noch für Heimunterbringung da zu Hause bleiben in den meisten Fällen die schlechtere Wahl ist.

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Re: Grundsatzfrage

Antwort von Lusiana am 18.01.2021, 7:11 Uhr

Das stimmt, meine Mutter war mal zur Kurzzeitpflege auf einer Demenzstation, weil nur da ein Zimmer frei war. eigentlich sollte sie nach einem Krankenhausaufenthalt und Reha noch ein bisschen Zeit bekommen um wieder mobil zu sein. Im Hochglanzprospekt liest sich das ja alles immer so schön, was an Unternehmungen innerhalb und außerhalb stattfindet. Aber das geht abteilungsweise. mit meiner Mutter wurde, weil sie auf der falschen Station war, überhaupt nichts gemacht. Das hatte sie dann auch so abgeschreckt, als es dann wirklich an der Zeit war, die eigene Wohnung aufzugeben. Nichts zu machen, zu doofe Erinnerungen.

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Re: Danke für eure Beiträge

Antwort von reblaus am 18.01.2021, 18:42 Uhr

Wie beruhigend wäre das für den alten Mann, wenn der junge Mann ihm sagen würde, dass er ihm nichts Böses wollte? Da würde der 101-Jährige mir postwendend antworten, dass der junge Nachbar das natürlich sagen würde, damit er ihn ungestört mit seinen Strahlen vernichten könnte.


->>> dann müsste man sich mit dem sozialen Dienst / Polizei zusammentun und das „Spiel“ mitspielen :
Ergo dem alten Mann wird etwas in die Wohnung gestellt, dass alle Strahlung abhält/ einfängt ... dann kann er wieder beruhig in seiner Wohnung wohnen.

Eben wie bei Kindern.

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Re: Bei uns war im Heim Wiederaufbau angesagt ... beste Entscheidung ever

Antwort von NaduNadu am 20.01.2021, 15:18 Uhr

Liebe Laufente,

ich war wegen den Umständen mindestens einmal täglich dort, oft auch öfters... Und auch sehr lange. Manchmal hab ich dort geschlafen.
Ich wollte ihn gerne zu Hause lassen...
Aber die Tante nicht.

Ausserdem kam der Pflegedienst 2 x täglich.

Ofen haben wir abgeklemmt... Weil er ihn leider angeschaltet vergessen hat.

Doch mein Opa war schon recht verwirrt...aber das darf man im hohen Alter auch.

Aber im Heim hat er richtig krass abgebaut und hat kaum noch gesprochen. Fand auch nie sein Zimmer... In der eigenen Wohnung kannte er sich trotz Demenz gut aus.
Davor hat er immer Geschichten aus der Vergangenheit erzählt.
Zwar immer die gleichen...
Aber das war mir egal.


--


PS: für Stürze am Bett gibt es eine Matte die das meldet. Es gibt auch Bewegungsmelder für die Tür und Co.

---

Im Heim wird man teilweise auch erst nach Std gefunden...wenn man genau zwischen den Kontrollen fällt.

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Re: Danke für eure Beiträge

Antwort von NaduNadu am 20.01.2021, 15:34 Uhr

Mit Demenz ist das Hirn verkümmert...
Es versucht sich zu reparieren.
Deswegen sieht man manchmal sowas wie ein Film... Aus der Vergangenheit oder einfach so.
z.B. Besucher die garnicht da sind...
Oder man muss zu ein Termin... Hochzeit der Tochter....

Dann ist die Person kurzzeitig darauf fokussiert.

---

Bei mein Opa hat da gut geholfen kurz die Wohnung zu verlassen. Er ist dann einmal um den Block (mit mir gelaufen) hat seine Mission vergessen und war dann wieder ganz entspannt zu Hause.

Er hat von seiner Oma erzählt die er besuchen will. Bin dann normal drauf eingegangen. Dann war wieder gut. Ist zwar etwas abstrakt wenn ein Ende 90 jähriger sowas erzählt. Aber wenn man sagt sie wäre tot... Wie es meine Tante tat... stürzt man sie in tiefe Trauer...

Oder mit z.b. Kaffee und Plätzchen ablenken oder ne Partie Menschen ärger dich nicht... (Er hat vor allem gewürfelt ) So sind wir am besten gefahren.

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