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Geschrieben von solelo am 24.03.2006, 10:36 Uhr

@sonnenwunder und die anderen wegen einnässen

Ich hols Mal hier hoch, ist schon so weit runtergerutscht.
Wir haben das auch versucht, einfach "nicht zum Thema" machen. Das klappt bestimmt bei manchen, bei vielen aber nicht. Das kann man Mal versuchen, aber wie lang hättest du es versucht, wenn es sich nicht zufällig nach 3 Monaten wieder gegeben hätte? bis er 7 ist? 8? 9? 10? Ich finde es echt schwer eine Grenze zu ziehen und wie gesagt, es kommt immer darauf an, ob organische Hintergründe bestehen, ob das Kind schon Mal zwischenzeitlich trocken war (und jetzt vielleicht aus psychologischen Gründen wieder einnässt), und auch ob die Eltern damit klar kommen. Egal für welche Therapie man sich entscheidet, alle müssen mitmachen.

Das Problem ist, auch wenn 10% der Kinder in diesem Alter noch einnässen, ich finde das trotzdem nicht "normal" es ist trotzdem ein Problem, das die ganze Familie betrifft und oft auch nicht nur die Familie, sondern auch die Schule, die LehrerIn, die Mitschüler, den Kindergarten, die ErzieherInnen, Babysitter etc etc.

Was man auch bedenken muss, ist dass es schon in der 1. Klasse eine Klassefahrt gibt. Es ist sehr unangenehm für das Kind nicht daran teilnehmen zu können oder während der Fahrt einnässen zu müssen - es ist unangenehm, der Lehrerin vorzuenthalten, dass das sicherlich passieren wird und ganauso unangenehm, es ihr sagen zu müssen. Diese Erfahrung - egal wie: das Kind bleibt daheim, das Kind geht mit - ist total sch... und in den meisten Fällen nicht förderlich (außer vielleicht als Schocktherapie - kann sein, dass es dem Kind so peinlich ist, dass es nie wieder passiert - bei uns z.B. liegt es in der Familie, meine Mutter hat auch noch bis sie 14 war eingenässt, damals gab es keine Klassenfahrten, aber mit 14 hat sie bei einer Freundin oder bei ihrem Freund sogar übernachtet und es war so peinlich, dass sie es nie wieder getan hat. Trotzdem...)

Ich kann verstehen wenn man gegen Klingelhose ist oder wenn das Kind davor Angst hat, meine Tochter hat auch Angst gehabt, wollte partout nicht und hat die ersten Nächte geweint "sie sei so laut" (ist ja der Sinn der Sache). Wir haben mir viel Geduld erklärt, wie das abläuft, warum das laut werden muss etc, wir waren für sie da - sie musste die Therapie aber einfach machen! Es ist genauso wie wenn das Kind Krebs hat und es Chemo braucht, auch wenn es unangenehm ist, dann macht man es halt. Wenn das Kind sich im Auto nicht anschnallen will, muss es das trotzdem tun! Und so weiter. Sind zwar krasse beispiele, weil mit Einnässen natürlich kein Tod verbunden ist, aber trotzdem finde ich, dass man sich genauso durchsetzen muss. Auch mit einer anderen Therapie oder wenn es darum geht, ob man überhaupt zu Arzt geht! Wenn organische Gründe vorhanden sein KÖNNEN dann MUSS das Kind zum Arzt, egal ob es will oder nicht, also bitte! Es ist dann KRANK. Ich kann doch nicht das Kind entscheiden lassen, bei so was! Natürlich kann man versuchen, mit Tricks und so, das Kind zu überreden, zu erklären, es ein bisschen hinauszögern, bis es vielleicht von selber will. Wenn es aber nicht klappt dann muss es halt durch!

Sonnenwunder hat Glück gehabt, bei vielen klappt das nicht - bei uns hat das auch nicht geklappt ich habe das natürlich auch probiert. Ich bin der Meinung, je älter das Kind wird, desto schwieriger wird das dann auch sein! Als ich damals im Internet nach Infos gesucht habe, habe ich z.T. Postings/Fragen an Experten von ERWACHSENEN und von Jugendlichen, die immer noch das Problem haben. In vielen Familien ist es dann einfach so, dass die Kinder nach einer Weile selbst lernen, ihre Wäsche zu waschen - jeden Morgen lassen sie schuldbewusst die Maschine laufen. Viele sind verzweifelt.

Ich finde, für das Selbstbewusstsein des Kindes/des Menschen ist es wichtig, sich des Problems anzunehmen, solange es nich KIND ist. Als Erwachsene erinnern wir uns nicht mehr sooo sehr an unsere Kindheit, und wenn Erwachsene uns zur Seite standen und so wird das eher hängen bleiben als das Problem an sich. Wenn man sich noch jahrelang damit rumschlagen muss, in der Schulzeit nie an Klassenfahrten teilnehmen muss (oder in Klassenfahrten nie richtig schlafen konnte aus Angst), wenn man nie bei Freunden übernachten konnte und sich später nicht traut, einen Freund/eine Freundin zu haben, das ist doch echt ganz schlimm. Es spricht nichts dagegen, Sonnenwunders Trick zu versuchen :-) Aber man sollte sich dennoch ein Limit setzen und dann auch andere Sachen erwägen. Es ist nicht so einfach. Zwischen 1,5-5% der Erwachsenen leiden noch daran! Das ist sehr viel!

Gruß
solelo

 
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