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Geschrieben von Lennina am 02.12.2020, 21:09 Uhr

Wie mit depressivem Kind umgehen?

Hallo,

mein Sohn (wird bald 12) hat die Diagnose mittelschwere Depression und Angststörung erhalten. Seit einem Monat ist der Schulbesuch nicht mehr möglich, obwohl entlastende Massnahmen mit der Lehrerin besprochen wurden.

Mich würde interessieren, wie ihr mit euren Kindern umgegangen seid, als sie so depressiv waren. Motivieren? In Ruhe lassen? Mein Sohn will nur seine Ruhe. Ihn mal zum Einkaufen mitnehmen ist das höchste der Gefühle, danach ist er fix und fertig. Der Arzt hat Bewegung und Sport empfohlen, nur wie? Würde ich mehr Druck machen, würde er weinen.

Wir warten in drei Kliniken auf einen Platz. Bis dahin hat er Gespräche mit einer Kinderpsychologin.

Viele Grüße

 
6 Antworten:

Re: Wie mit depressivem Kind umgehen?

Antwort von memory am 03.12.2020, 7:55 Uhr

Hallo, zuerst einmal wünsche ich Dir u. Familie viel Kraft. So eine Diagnose ist einfach schwer , beim eigenen Kind noch viel mehr.

Bei meinem Sohn ist es etwas anders gelagert aber er hat auch schon Suizidgedanken und Pläne gehabt , davor depressive Phasen.

" Helfen " ist da eh schwer und was bei dem einen funktioniert, ist für den anderen der Hass.

Bei meinem Kind sind wir in die Natur , spazieren , oft ohne einen Ton zu wechseln oder nur belangloses....auch Ausflüge auf Wasser haben ihm gut getan . Im Garten handwerklich arbeiten ( Zaun bauen, Bienenhäuser , Terasse) haben ihn " abgelenkt" .

Und auch Besuche bei seinen Urgroßeltern, die da von nichts wussten ...die haben ihn einfach völlig " normal " und unbefangen behandelt.

3x waren wir auch wegen ihm in " einsamen" Urlauben , das tat ihm auch sehr gut.

Ach und er hat die Katze bekommen, die er seit 2 Jahren wollte.

Ist ja nicht alles einfach so umsetzbar ( zur jetzigen Zeit sowieso) und soviel " machen" kann man ja auch nicht

Alltagsaufgaben sind hier aber auch so , der Hass für ihn . Einkaufen ect. und alles mit vielen Menschen, macht mein Aspergerkind auch so nur unter Zwang. Deswegen haben wir ihn " Zuhause " doch viel in Ruhe gelassen.

Ich hoffe für euch auf einen schnellen Therapieplatz und alles Gute.

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Re: Wie mit depressivem Kind umgehen?

Antwort von Jorinde17 am 04.12.2020, 8:14 Uhr

Ich denke, dass gemeinsame Projekte, vor allem mit dem Vater, jetzt sehr wichtig sind. Jungs in diesem Alter (und erst recht mit dieser Diagnose) brauchen ihren Vater als Identifikationsfigur sehr. Dein Partner kann mit Eurem Sohn regelmäßige Vater-Sohn-Unternehmungen machen. Das dürfen ganz alltägliche Dinge sein (Reifen wechseln, in den Baumarkt fahren, eine Radtour, heimwerken, irgendwas reparieren...), Hauptsache gemeinsam und „unter Männern“.

Da solltest Du den Papa Deines Sohnes stark antriggern, das Argument „keine Zeit“ gilt hier nicht. Dein Sohn erfährt dann, dass sein Vater sich für ihn interessiert, Anteil nimmt, ihn gut findet – fast nichts ist wertvoller für einen Jungen als diese gemeinsame Zeit und zu erleben, dass er dem Papa wichtig ist.

LG

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Re: Wie mit depressivem Kind umgehen?

Antwort von pflaumenbaum am 04.12.2020, 9:43 Uhr

Ich finde, dass man das überhaupt nicht pauschal sagen kann. Nicht jeder Vater ist gut für seinen Sohn. Das habe ich im Laufe meines Lebens schon auf vielen Spielplätzen und Schwimmbädern beobachten können.
Die Frage ist wohl eher, ob es möglicherweise erwachsene Bezugspersonen gibt, die sich Zeit für den Jungen nehmen könnten. Das können auch Frauen sein oder junge Erwachsene - und natürlich auch der Vater. Aber es sollte eben schon jemand sein, der oder die erwachsen mit dem Jungen umgehen kann.

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Re: Wie mit depressivem Kind umgehen?

Antwort von Naddel2705 am 04.12.2020, 20:52 Uhr

Hallo,
ich denke, dass man das nicht pauschalisieren kann. Man müsste wissen, warum die Depression entstanden ist. Das muss ja einen Ursprung haben und passiert nicht "einfach so"?!
LG

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Re: Wie mit depressivem Kind umgehen?

Antwort von Sonnenkäferchen am 05.12.2020, 10:03 Uhr

Depressionen müssen keinen "Ursprung" haben sondern passieren einfach so.
Es gibt auch reaktive Depressionen, da gibt es in der Tat einen Ursprung, aber der überwiegende Teil lässt sich nicht darauf zurückzuführen.

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Re: Wie mit depressivem Kind umgehen?

Antwort von Erdbeere81 am 07.12.2020, 22:29 Uhr

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass regelmäßige Aufgaben helfen.
Kind mir Selbstverletzungen und Depression.

Über erfüllte Aufgaben kann man loben, weil etwas geleistet wurde. Und sei es nur Biomüll raus.
Dann erzähl ich dem Kind ständig, wie froh ich bin, dass es nicht stinkt, ich weiter arbeiten konnte und mir Arbeit abgenommen wurde.
Nach und nach Aufgaben erhöhen, probieren was passt.

Und ich finde auch Papa ist sehr wichtig. Er vermittelt viel Selbstbild.

Mein Mann macht mit Absicht etwas schweres und ruft das Kind zur Hilfe um den Schrank aufzufangen oder ähnliches.
Dann im Anschluss noch schnell um eine weitere Kleinigkeit bitten usw.
Wieder erzählen was man das Kind gesehen hat.

Fühlt sich oft wie Tropfen an, aber mit aller Kraft wollen wir, dass das Kind fühlen kann und nicht nur hören wie wertvoll es ist.

Medien haben wir auch stark eingeschränkt, das düstere Zeug ist im Internet zu hauf zu finden.

Bücher kontrollieren wir auch.

Wir gehen immer wieder hin und bitten runter. So ist Bewegung da, gebraucht werden, Berührung mit den anderen Geschwistern.
Ich las, dass Gerüche anregen. Da probieren wir herum.
Ich lass für mich viel Lieder laufen, die mir gute Stimmung bringen um selber mich zu halten.

Unser Kind empfindet die Familie als einzigen Anker und Halt.
Deshalb können wir nicht Hilfe von außen holen.
Ich mach das für mich, damit ich nicht abrutsche und mir Tipps hole.

Aber unser Kind geht zur Schule und es gibt immer wieder Lichtblicke und gute Tage.

Wünsche euch vom Herzen, dass Euer Kind wieder gesund werden darf.

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