zurück| Geschrieben von kanja am 21.11.2012, 18:13 Uhr |
Lernt Ihr mit?
Hallo zusammen,
heute habe ich festgestellt, dass ich mit meinem Latein buchstäblich fast am Ende bin.
Sprich, meine Tochter schreibt morgen ihre erste Lateinschulaufgabe, und ich finde, sie kann jetzt schon mehr als ich jemals konnte. (Ich habe mein bisschen Latein in einer freiwilligen AG am Gym gelernt, mehr schlecht als recht, und es ist außerdem seeeeeeeeeeeeeehr lange her).
Die fiesen kleine Wörter habe ich fast alle vergessen. Deklinieren und konjugieren - hm.
Nun ist meine Tochter glücklicherweise eine, die gut selbständig arbeiten kann und leicht lernt. Trotzdem hat sie gelegentlich eine Frage, und in Englisch kann ich ihr noch gut helfen, wohl auch noch eine ganze Weile. Wenn dann Französisch dazukommt, denke ich auch, dass das klappt. Aber Latein ...?
Ich müsste also jetzt quasi mit ihr mitlernen, um am Ball zu bleiben.
Macht Ihr das? Oder lasst Ihr die Kinder in Fächern, die ihr selbst nicht könnt, einfach wurschteln?
lg Anja
Beitrag beantworten
Re: Lernt Ihr mit?
Antwort von Simpleton am 21.11.2012, 18:23 Uhr
Hallo Anja,
noch ziehe ich meinen Sohn auch noch durch aber ich merke das der Stoff viel mehr wird als was ich hatte.(solange ich weiss was sie machen- siehe Elternsprechtag unten)
Solange ich ihm noch helfen kann versuche ich es ihm zu erklären (frag auch im Internet) aber wenn es noch weiter geht muss ich wohl Nachhilfe in anspruch nehmen.
Ich kann zwar mitlernen aber ich sollte meinen Sohn fördern und nicht mitlernen.
LG
Re: Lernt Ihr mit?
Antwort von golfer am 21.11.2012, 18:32 Uhr
jain....ich kann ja in den Heften nachschlagen....und ich hab ja die musterlösungen....und die Schulaufgabnetrainer und Catlux und Klassenarbeitenbörse.....also kann ich abfragen ...und was passiert....es wurde die 4...weil die Zeit zu kanpp wurde...aber da ist er ja ncoh gut dran 1/3 der klasse hat 5er und 6 er....Wörter kann er zu 99%.....na gut 97%....er weis auch normal was folgt ...Akk Abl...mit Inf. etc.....und dennoch....anwenden ist echt schwer..... 
bei drei Kindern
Antwort von like am 21.11.2012, 21:08 Uhr
kannst du nicht mit allen mitlernen. Und vor allem auch nicht bis in die Oberstufe. Da gibt / gab es dann bei meinen Söhnen einfach Fächer, in denen sie schlecht sind, in denen ich aber auch nicht mehr helfen oder Fragen beantworten kann. So ist das halt dann. Wenn sie sehr wichtig sind, gibt's halt mal ne Weile Nachhilfe. Ne 4 oder 5 im Nebenfach verkraftet man auch mal....Der Älteste hat sein Abi so ganz ordentlich geschafft, der Mittlere wird es wohl ( hoffentlich) auch, bei meiner Jüngsten lern ich jetzt schon eigentlich nicht mehr mit, wobei ich Fragen schon noch beantworten kann und auch mal vor Arbeiten abfrage. Sie ist Klasse 6. Und macht das auch ohne mich ganz gut.
Re: Lernt Ihr mit?
Antwort von Emmi67 am 21.11.2012, 22:40 Uhr
In den unteren Klassen kam das bei mir nicht vor (ich hatte 9 Jahre Latein...), aber ab der achten hatte mein Ältester Griechisch. Ich habe die Buchstaben gelernt, damit ich ihn abfragen kann, aber für weiteres hatte ich keine Zeit, denn sie gingen da echt schnell vorwärts. Da er ja schon achte Klasse war, funktionierte das dann auch so. Wenn er Fragen hat, scheint er das anders zu klären, scheint zu klappen, denn er ist jetzt in der 10 und die erste Klausur war 1 minus.
Re: Lernt Ihr mit?
Antwort von Jayjay am 22.11.2012, 8:04 Uhr
Ja und nein...
Ich lerne sicher nicht mit, um meiner Tochter unter die Arme greifen zu können.
Ich frage sie öfters Vokabeln ab (darum bittet sie mich). Und dabei kommt es schon vor, dass ich bewusst mitlerne, um meinen Kenntnisstand wieder aufzufrischen.
Und im Grunde hätte ich gerne mit ihr richtig Spanisch gelernt... (Sie wollte Spanisch nehmen und ich hatte vor es ebenfalls richtig zu erlenen, aber sie wurde in den Lateinkurs gepackt, weil Spanisch überlaufen war...)
Ansonsten packt mich auch schon mal der Ehrgeiz, das eine oder andere wieder zu verstehen, nachdem ich da 25 Jahre (oder mehr) nichts mehr mit zu tun hatte...
Und in Deutsch überlege ich allen Ernstes, ob ich ihre Lektüre mal durchlesen soll. Die gleiche Lektüre hatten wir früher auch mal - ich kann mich an den Inhalt überhaupt nicht erinnern und frage mich, ob ich sie damals überhaupt gelesen habe... (Ich habe in der Schule diese ollen Lektüren nie gemocht...). Aber ich würde es nicht machen, um evtl. meiner Tochter zu helfen (mit der Lektüre sind sie eh bald durch und die Arbeit ist schon geschrieben), sondern nur für mich...
@emmi wegen Griechisch
Antwort von Jayjay am 22.11.2012, 8:12 Uhr
Darf ich mal fragen, wozu man Griechisch lernt? Ist das dann das normale Griechisch, wie es jetzt gesprochen wird, oder Altgriechisch?
Bei Latein verstehe ich es ja (hatte selber 4,5 Jahre, meine Tochter lernt es auch, wenn auch anfangs nicht freiwillig, sondern weil sie beim Losverfahren Pech hatte), da es als Grundlage vieler romanischer Sprachen hilfreich ist, und auch als Mediziner etc. hat man Vorteile bzw. braucht man es fürs Studium (so wie für manchen anderen Studiengang auch noch).
Griechisch finde ich zwar irgendwie reizvoll, weil es so anders zu sein scheint als die anderen Sprachen, aber ich wüsste jetzt nicht, was man damit soll...
Ich würde mich freuen, wenn du mir das beantworten könntest.
LG
Jayjay
darf ich das beantworten?
Antwort von stjerne am 22.11.2012, 22:38 Uhr
Ich hatte in der Schule auch Griechisch. Ich habe es damals eigentlich vor allem aus einem Grund gelernt: Ich hatte Lust dazu. Ich mochte Latein lieber als Englisch und dachte, dann wäre Griechisch für mich auch besser als Französisch. War auch so :-)
Natürlich braucht man kein Altgriechisch im normalen Leben. Aber als ich dann in der Oberstufe noch Russisch lernte, konnte ich viele grammatikalische Klippen besser umschiffen, weil ich das aus dem Griechischen kannte (die griechische Grammatik ist viel komplizietrer als die lateinische). Außerdem liest man, wenn man Griechisch lernt, keine Texte wie "Oma kocht Kartoffeln", sondern Gedichte, Sagen oder Texte über Geschichte, Philosophie usw. Und natürlich spricht man dann über die Inhalte. Ein Mitschüler fragte mich mal, was ich über Plato gelesen hätte und ob ich ihm was empfehlen könnte. Ich wusste viel mehr über Plato als jeder andere in unserem Religionskurs. Ich konnte ihm leider nichts empfehlen, weil ich Plato tatsächlich nur im Original gelesen hatte.
Im Studium hat mir Griechisch später auch sehr genützt. Im Hauptfach hatte ich Kunstgeschichte, da ist es gut, wenn man sich in der griechischen Mythologie auskennt. Meine Nebenfächer waren Alte Geschichte und indoeuropäische Sprachwissenschaft, da war Griechisch erst Recht von Nutzen.
Ich habe es also nie bereut. Ich habe an der Uni noch ein paar lebende Sprachen gelernt, das ist ja nicht schwierig. Aber so etwas kompliziertes wie Griechisch lernt man in der Schule oder gar nicht.
Habe ich Deine Frage beantwortet? 
Re: darf ich das beantworten?
Antwort von Jayjay am 23.11.2012, 7:58 Uhr
Vielen Dank für deine Antwort, fand ich sehr interessant. Wie in meiner Frage geschrieben, würde mich die Sprache zwar auch irgendwie interessieren, aber wenn das noch komplizierter als Latein ist... Und ich bin heute, 25 Jahren nach Latein-Ende, noch immer zwiegespalten, ob Latein eine gute Wahl war. Es hat mir teilweise was gebracht (beim Erlernen von Französisch wegen der Vokabeln oder später beim Studium wegen vieler lateinischer Fachbegriffe), aber da ich gerne "richtige" Sprachen (also die man noch spricht) lerne, denke ich immer, dass ich mit Französisch zu spät angefangen habe... (Und die ganzen Geschichten in Latein haben mich ncht wirklich interessiert.)
Interessant finde ich ja, dass du schreibst, Griechisch hätte dir bei Russisch geholfen. Russisch hatte ich in der Oberstufe auch mal ein Jahr lang. Soll ja auch recht schwierig sein, aber in dem einen Jahr bekommt man die schwierigen Sachen ja noch nicht so mit. (Danach kam der Kurs nicht mehr zustande, ich hätte gerne weitergemacht.)
Gibt es denn Parallelen zwischen Griechisch und Russisch? Gut, der eine oder andere Buchstabe sieht sich ähnlich, finde ich. Und wie ist es mit den Wörtern und der Grammatik? Gibt es da einen gemeinsamen Ursprung?
Und noch eine Frage: Wenn man Altgriechisch kann, versteht man dann auch das jetzige Griechisch? Ist das so wie Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch o.ä.?
LG
jayjay
Nein, aber ich bringe meinen Kindern bei, wie sie sich Informationen beschaffen können
Antwort von Sailor am 23.11.2012, 11:30 Uhr
Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht.
Re: @emmi wegen Griechisch
Antwort von Emmi67 am 23.11.2012, 13:27 Uhr
Ehrlich gesagt, ich habe mir wenig Gedanken über den Nutzen gemacht. Es handelt sich schon um Altgriechisch. Mein Sohn wollte das unbedingt und es macht ihm viel mehr Spaß als z.B. Englisch. Aber er lernt zumindest viel über Geschichte und Philosophie und das Ausknobeln der Sätze schult auch das logische Denken. Ich finde es jedenfall wichtig, dass die Schüler lernen, was ihnen Spaß macht und nicht immer nur nach dem offensichtlichen Nutzen fragen. (Mein Sohn lernt jetzt auch noch Chinesisch, ob er das später jemals braucht, steht auch in den Sternen).
Re: darf ich das beantworten?
Antwort von stjerne am 23.11.2012, 16:24 Uhr
Beim Russischen hat man auch verschiedene Endungen in den Verbformen, wie bei Latein und Griechisch (da hätte also auch Latein gereicht). Außerdem muss man sich ständig mit Grammatik beschäftigen und kennt Begriffe wie "durativ", "iterativ" etc.
Auch eine fremdes Schriftbild schockt nicht mehr.
Wenn ich neugriechische Schrift sehe, dann kann ich es entziffern, das kann schon ein Vorteil sein, wenn man z.B. auf der Suche nach einer Apotheke ist (ich war allerdings noch nie in Hellas, leider). Wenn Griechen reden versteht man natürlich kein Wort, die Aussprache ist ganz anders.
LG stjerne
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