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Geschrieben von lavande am 13.11.2012, 19:13 Uhr

Dyskalkulie? Bitte um Meinungen, Anregungen, Ratschläge

Hallo,

Noch bin ich mir nicht ganz sicher, weshalb ich diesen Beitrag verfasse...ich denke, ich hoffe weniger auf einen Rat, als auf Erfahrungsaustausch, Denkanstöße.

Meine Tochter (13) geht in die 7. Klasse eines Gymnasiums und schlägt sich, trotz massiver pubertärer Erscheinungen, recht gut. Sie hat natürlich ihre Stärken, ihre Schwächen, aber Mathe war und ist eine reine Katastrophe. Bisher konnte sie sich noch so einigermaßen durchmogeln (und nichts anderes ist es gewesen), aber mittlerweile sind ihre Defizite so groß und es geht gar nichts mehr.

Abgezeichnet hat es sich bereits in der Grundschule. Da waren wir (mein Mann und ich) allerdings immer noch der Meinung, dass man halt nicht in allen Bereichen gut sein kann und muss,auch seine Schwächen haben darf.
Zu der Zeit ist mir allerdings schon aufgefallen, dass sie sich enorm schwer tut, sei es mit den Grundrechenarten, dem kleinen 1x1 oder auch im "Leben", mit dem Umgang mit Geld, dem wechseln von Geld (sie versteht teilweise heute nicht, dass es dasselbe ist, wenn sie zwei 5€ Scheine hat oder "nur" einen 10€ Schein..es erscheint ihr weniger).

In der 5. Klasse wurde relativ viel an Wiederholungen gemacht, die Hausaufgaben immer ein zeitintensives Drama und die Arbeiten waren mittelmäßig bis schlecht. In der 6. Klasse hielt sie sich mit 4en und 5en über Wasser und nun in der 7. steht sie so gut wie 6.

Sie hat in den letzten Jahren einiges an Nachhilfelehrern "verschliessen". Freunde von uns, Nachbarn und auch uns selber. Alle haben nach dem Lernen den Eindruck, ja, sie kann es (denkt sie auch oft), nur die Übung fehlt...gibt man ihr einen Tag später die selben Aufgaben, ist alles weg, ebenso in den Arbeiten. Sie kann sich nichts verinnerlichen, versteht keine Rechenwege, lernt nur stur auswendig, hat keine Vorstellung von Mengen (Beispiel dazu: noch im Grundschulalter wollte sie ihr Brot in viele kleine Stücke geschnitten bekommen, weil sie immer der Meinung war, mehr zu haben).

Ich habe jetzt soviel geschrieben und weiß gar nicht, ob mein Problem so wirklich ersichtlich ist?
Ich möchte mein Kind mit Sicherheit nicht in eine Schublade stecken, aber der Gedanke an Dyskalkulie drängt sich mir mittlerweile ganz massiv auf. ich habe mich viel informiert und es passt alles.

Ich bin mittlerweile an einem Punkt, an dem ich es mir fast wünsche, dass sie diese Diagnose bekommt. Dann könnten wir und vorallem auch sie, uns endlich erklären, woher diese Probleme kommen. Sie könnte gezielt gefördert und therapiert werden und hätte vielleicht nicht mehr den Status des "Mathetrottels" der Klasse.
Sorgen macht mir die Tatsache, dass sie schon so "alt" ist. Im Idealfall wird diese Diagnose bereits in der Grundschule gestellt, ich hab Angst, dass sie wegen einem schlechten Fach wirkliche Probleme bekommt.

Ich entschuldige mich für den Roman, aber es tut gut, diesen Bruchteil unsere "Leidensgeschichte" mal niedergeschrieben, mittgeteilt zu haben.

Wer noch möchte...hier der link zu einem online Test für Dyskalkulie. Ich weiß, dass diese Tests nicht wirklich aussagekräftig sind, aber sie bieten zumindest einen Anhaltspunkt. Es gibt noch ausführlichere, aber die möchte ich euch ersparen...ich kann bei sämtlichen Tests so gut wie alles ankreuzen.
http://www.lerntherapie-kuehlmann.de/de/onlinetest-2/index.php

Vielen Dank fürs Lesen. Ich bin für alle Meinungen, Denkanstöße offen und dankbar.
Katja

 
7 Antworten:

Re: Dyskalkulie? Bitte um Meinungen, Anregungen, Ratschläge

Antwort von Drillingsmama am 13.11.2012, 20:02 Uhr

HAllo
Kenn ich alles was du schreibst. Meine Tochter hat auch Dyskalkulie. Wir hatten durch das JA eine Therapie gehabt.
Du brauchst auf jeden Fall einen der sich damit auskennt um ihr zu helfen. Da sie ja jetzt schon in der 7ten ist hat sie einen riiießen Defizit den sie aufarbeiten muss.
Würde sie mal richtig testen lassen bei einem Kinderpsychologen kannst du diesen Test auch in der Schule machen lassen.
Sollte er positiv sein , wovon ich ausgehe, Nachteilsausgleich in der Schule beantragen, ganz wichtig ist es beharrlich bleiben.
Denn leider gibt es dazu keine feste Vorschrift, jede Schule/Bundesland handhaben das anders.
Evtl. tut es ihr auch gut sie nochmals wiederholen lassen, damit das Defizit nicht noch größer wird als es jetzt schon ist.

LG Drillingsmama

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@Drillingsmama

Antwort von lavande am 13.11.2012, 20:24 Uhr

Hallo,

Danke, für deine Antwort.
Wie alt war deine Tochter als sie getestet wurde und wie läuft es jetzt bei ihr in Mathe?
Ich habe beim Förderinstitut für Dyskalkulie in unserer Stadt angerufen und wurde, auch aufgrund ihres Alters, weil es schnell gehen muss, auf den Schulpsychologischen Dienst verwiesen (leben in einer Großstadt, dort gibt es nicht an jeder Schule einen Schulpsychologen).

Über einen Nachteislausgleich habe ich gelesen. Wie sieht der konkret bei euch aus?
Sie das Schuljahr wiederholen zu lassen wäre wirklich so schade, weil sie, bis auf Mathe, eine wirklich gute Schülerin ist und keinerlei Probleme hat.

Katja

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Re: @Drillingsmama

Antwort von huevelfrau am 13.11.2012, 20:32 Uhr

Hast du meine Tochter? Unsere ist zwar erst im 4. Schuljahr. Aber die Testung beim Kinderpsychologen hat einen Hang zur Dyskalkulie ergeben, aber es ist grenzwertig. Nachteilsausgleich bekäme sie nicht. Aber da werde ich auch noch mal mit der Schule sprechen!

Zur Zeit durchlaufen wir eine Testung an der Uni Münster (Cody). Würde ich mal googeln, vllt. könnt ihr da irgendwie reinrutschen.

Bei unserer Tochter ist es auch so, Deutsch 2, Lesen 1, Sachkunde 2, alles andere auch 2, Mathe 5.

Du kannst mir auch gerne PN schreiben.

Lg

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Re: Dyskalkulie? Bitte um Meinungen, Anregungen, Ratschläge

Antwort von marie74 am 13.11.2012, 22:57 Uhr

Hallo,

falls ihr in NRW wohnt, sieht es in puncto Nachteilsausgleich in der Schule nicht gut aus. Es gibt keine im Schulgesetz geregelten Bestimmungen, hier heißt es immer nur in Anlehnung an den Paragraphen zur LRS können ähnliche Fördermaßnahmen ergriffen werden u.ä. Bei den Abschlussprüfungen steht sogar ausdrücklich im Schulgesetz, dass auf Dyskalkulie keine Rücksicht genommen wird.

Wenn euch die Schule entgegenkommt, habt ihr daher -falls ihr in NRW wohnt- Glück.

Bei der Bezahlung eine Therapie kann euch eine Diagnose helfen.

Ggf. zahlt auf Antrag das zuständigen Jugendamt, insofern es anerkannt hat, dass nach § 35a (Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche) aufgrund einer Rechenschwäche eine seelische Behinderung droht (Bundesgesetz: SGB VIII) und deshalb eine Therapie notwendig ist.

Nachdem, was du beschreibst, würde ich versuchen, deine Tochter testen zu lassen - ob privat als Selbstzahler oder wie auch immer. Eine Dyskalkulietherapie wird ihr mit Sicherheit sehr weiterhelfen. Zu spät kann es nie sein, damit zu beginnen.

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Re: Dyskalkulie? Bitte um Meinungen, Anregungen, Ratschläge

Antwort von hosenmatz05 am 13.11.2012, 23:31 Uhr

Hallo,

bei unserem Sohn (jetzt 9) wurde in der 2. Klasse Dyskalkulie festgestellt, er hat jetzt auch ein Jahr Dyskalkulie-Therapie - bezahlt vom Jugendamt - hinter sich. Dort wurde mit dem "Budenberg-Programm" gearbeitet, also gezielt an den Grundlagen "gefeilt". Er hat sich hier stark verbessert - normale Rechenaufgaben und das kleine Einmaleins kann er fast so schnell wie ich rechnen. Allerdings bereiten ihm alle neuen Themen erst einmal Schwierigkeiten - und ich denke, das wird auch immer so bleiben. Da wir in Bayern leben, hat unser Sohn keinerlei Vergünstigungen in der Schule - es steht ja jeder Schule frei, wie diese das handhabt - unsere ist da sehr ablehnend. Dadurch wird er wohl auch den Übertritt in eine weiterführende Schule nicht schaffen. Ich würde auf jeden Fall schnellstmöglich eine Testung durchführen lassen und dann über das Jugendamt eine Therapie beantragen (denn wenn man das selbst bezahlen muss, ist das ziemlich teuer - lt. Nachfrage bei einem Lerninstitut, die so etwas anbieten, würde die Stunde über 30 Euro kosten - und um Erfolg zu haben, müsste es einmal wöchentlich stattfinden).LG

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Re: Dyskalkulie? Bitte um Meinungen, Anregungen, Ratschläge

Antwort von Schussel00 am 14.11.2012, 19:21 Uhr

Guten Abend,

bei unserer Tochter haben wir und die Lehrerin Leistungsdefizite in der 2. Klasse festgestellt. Ich glaube über den Kinderarzt haben wir einen Termin für einen Test bei einer Psychologin die Dyskalkulie bestätigt bekommen.
Es folgte 1 Jahr Lerntherapie. Die haben wir privat bezahlt, das waren 100 €uro im Monat. Bei meiner Tochter ist es auch so, sie schreibt rechts fährt aber Roller oder spielt Fußball wie ein Linkshänder. Sie unterstreicht mit dem Lineal nicht von links nach rechts, sondern andersherum. Das hat was mit den Gehirnhälten zu tun und bei der Dyskalkulie ist es auch so.Vieleicht ist Deine Tochter zufällig Linkshänder. Dadurch die krative Gehirnhälfte mehr beansprucht wird, kann es sein dass das logische Denken über die andere Gehirnhälte schwerer fällen kann. Deshalb kann auch eine Ergotherapie unterstützen. Hier bekommst Du ein Rezept beim Kinderarzt.
Eine klassische Nachhilfe bei Dyskalkulie hilft nicht.
Also der erste Weg ist testen. Auch die Psychologin gibt Dir einen Rat, ob Ergotherapie oder Lerntherapie.
Bei einer Lerntherapie wird nicht stur der Stoff der Schule nachgholt. Hier gibt es andere Ansätze. Es wird versucht über Übungen auch nur Geschicklichkeitsübungen mit dem Körper im Gehirn Verknüpungen zu schaffen, die nicht da sind. Deshalb ist die Ergotherapie auch kein schlechter Weg.
Unser Tochter ist jetzt 7.Klasse. Mathe ist und wird ein Problem bleiben. Aber solange eine 3 auf dem Zeugnis steht ist alles ok.Und die ist schwer erkämpft.
Ich wünsche euch Erfolg und alles Gute

LG Kathrin

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Re: Dyskalkulie? Bitte um Meinungen, Anregungen, Ratschläge

Antwort von Henriette am 14.11.2012, 20:33 Uhr

Hallo,

In Niedersachsen wird der Nachteilsausgleich, der bis zum Aussetzen der Noten in Mathe reicht, nur bis zum Ende der 4. Klasse gewährt, da die Therapiemöglichkeiten einer Dyskalkulie mit dem Ende der Grundschulzeit ausgeschöpft sind (dem entsprechen auch die Aussagen der diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen, bei denen betroffene Schüler von uns behandelt wurden). Trotzdem denke ich, ist es wichtig, dass du deine Tochter eingehend testen lässt, damit in Absprache mit einem Institut Unterstützungsmöglichkeiten besprochen werden, die ihr vor allem im Alltag helfen können.

Wie sehen denn ihre Leistungen in Fächern aus, die ebenfalls mathematische Bezüge haben (Naturwissenschaften, Musiktheorie) oder in denen logisches und organisiertes Denken erforderlich ist (Gliederung von Aufsätzen, Argumentatiosnsträngen etc.?

Henriette

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