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Geschrieben von Trini am 30.10.2009, 11:14 Uhr

Was ich nicht verstehe - Werbespot im Fernsehen

Ich bin ziemlich betagt und auch schon eine kleine Ewigkeit im I-Net unterwegs.

Deshalb war ich jetzt ziemlich verblüfft über einen Werbespot im Fernsehen gegen Webmobbing.

Klar, hier (in einigen Unterforen) ist der Ton auch manchmal schärfer, aber ... gibt es denn wirklich Leute, die daraunter leiden, dass wildfremde Menschen sie beleidigen??? Ist es nicht völlig normal, dass man dann aus einem Chat/Forum aussteigt? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die im Spot gezeigte Szene real passieren kann.

Trini

PS: Kuno schreibt (zum Glück) viel zu ungern um zu chatten.

 
5 Antworten:

Das Problem ist....

Antwort von +emfut+ am 30.10.2009, 13:13 Uhr

.... daß es eben viel zu oft nicht irgendwelche gestörten Unbekannten sind, die da mobben, sondern das Mädel aus der Parallelklasse, das Deine Schuhe gestern doof fand, oder der Knabe von einer Klasse drüber, dem Du auf dem Schulhof einen schrägen Blick zugeworfen hast.

Fumi ist bei den Lokis und hat dort 50 "Freunde". Die meisten davon kennt sie aus der Schule - manche auch nur daher, daß man in der Schlange vor der Essensausgabe mal hinter dem Mädel stand oder so. Wenn diesem Mädel dann irgendwas sauer aufstößt, dann KANN es sein, daß sie unter diesen gemeinsamen "Freunden" Verbündete sucht, indem sie Fumi runtermacht und mobbt. Also, nicht daß das falsch verstanden wird - Fumi kennt das real bisher auch noch nicht. Aber das ist das, was ich ihr erkläre, damit sie mir Bescheid sagt, FALLS sowas dann doch mal auftreten SOLLTE.

Meine persönliche und subjektive Wahrnehmung ist, daß 80% der Cybermobbing-Opfer ihre Peiniger kennen.

Und dann:
Selbst hier, wo erwachsene Menschen unterwegs sind, gibt es Leute, die sich von virtuellen Gesprächspartnern angegriffen fühlen, wenn diese mal was Blödes sagen. Glaubst Du wirklich, eine pubertierendes und daher per definitionem unsicheres Kind kann das ohne weiteres wegpacken mit einem "den kenn ich ja gar nicht, was stört mich also sein Gewäsch!"?

Und last but not least:
Wenn ein Mädel auf dem Schulhof ein anderes Mädel beschimpft, dann verhallt das Wort in der Luft und ist, im Idealfall, zwei Stunden später vergessen. Wenn man das gleiche Schimpfwort jemandem ins Gästebuch schreibt, dann kann das noch Wochen oder gar Jahre später jeder lesen. Diese Dinge arten in der Schriftform - und dann noch einer ewig speicherbaren - immer mehr aus als verbal. Es findet dann ja auch kein Ende. Auf dem Schulhof klingelt irgendwann die Pausenglocke und am nächsten Tag ist was ganz anderes wichtig. Aber schriftliche, auf Dauer lesbare Konflikte werden auch mal für zwei Tage auf Eis gelegt, und dann wieder da fortgesetzt, wo man aufgehört hatte. Zumal die Hemmschwelle sinkt, wenn man der Person nicht in die Augen sieht. (Deswegen kann ich aus der relativen Sicherheit meines Autos heraus den Lahmarsch vor mir prima laut und vernehmlich Lahmarsch nennen - in der Fußgängerzone würde ich das niemalsnicht tun, auch wenn der Olle vor mir mich gerade endlos nervt, weil ich eigentlich dringend noch meinen Bus erwischen will.)

Ich begrüße diese Werbespots sehr und bin der Ansicht, daß Medienerziehung (und dazu gehört Cybermobbing genauso wie Privatsphäre im Web 2.0, sexuelle Nöting im Netz und der Umgang mit Freundesnetzwerken, Chats und Foren) als Pflicht in den Lehrplan gehört.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Was ich nicht verstehe - Werbespot im Fernsehen

Antwort von Tathogo am 30.10.2009, 16:27 Uhr

Mhm...ich denke mal ganz so einfach ist es nicht,denn in den Chats in denen die Jugendlichen unterwegs sind gehts nicht mehr nur um "wildfremde" sondern umLeute aus dem direkten Umfeld...aus der gleichen Klasse usw...

Und wie im echten Leben(oder sogar NOCH schlimmer) wird dann eben glästert und gemobbt über XY aus der eigenen Klasse...das zieht dann Kreise usw,usf...

Also wie gesagt ist nicht so wie hier wo man weiter nix vom anderen weiss...und...hier sind Erwachsene unterwegs(naja,bis auf einige Ausnahmen wo man meinen könnt es handele sich um (Klein) Kinder)

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Re: Was ich nicht verstehe - Werbespot im Fernsehen

Antwort von Romacel am 31.10.2009, 12:49 Uhr

Meine Tochter war mal eine Weile im Schüler.cc. Ich habe lange gebraucht, um es ihr überhaupt zu erlauben, weil ich von der ganzen Chatterei nicht so sehr viel halte. das Ende vom Lied war, daß sie sich mit einer etwas weitläufigeren freundin so gezofft hat, daß die Freundschaft hinüber ist. ich bin mir sicher, im realen Leben wäre das nicht passiert. meine Tochter ist eher ´ne ruhige und das andere Mädel auch. Die Schimpfwörter, die da hin und her flogen hätten beide nie so unüberlegt ausgesprochen, wie sie geschrieben wurden.

Ich habe sie dort wieder abgemeldet, seitdem muß das arme Kind mit ihren Freundinnen telefonieren (sofern sie nicht gemeinsam unterwegs sind).

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Re: Was ich nicht verstehe - Werbespot im Fernsehen

Antwort von magistra am 31.10.2009, 15:02 Uhr

Ich arbeite an einem Landgymnasium in Bayern, wo noch einigermaßen Heile Welt herrscht bzw. was man eben dafür hält. Bereits die Zehnjährigen sind hier bei den Lokalisten. Ab Jahrgangsstufe 6 gibt es kaum noch Kinder, die dort nicht unterwegs sind. Immer wieder erfahren wir von "Hassgruppen", z.B. "Max S. ist doof" o.Ä.
Wenn ich mir überlege, was ich erfahre (ich gebe gerne zu, dass ich meinen Schülern ab und an hinterherschnüffle, um auf allzu freizügige Fotos etc. hinzuweisen) und was ich sicher alles nicht erfahre, wird mir manchmal ganz anders und ich bin sehr froh, dass meine Kinder (noch) so klein sind.
Um deine Frage zu beantworten: Ich halte diesen Spot für sehr sinnvoll, denn es fehlt die Sensibilität für dieses Thema.

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Ich danke Euch!!!

Antwort von Trini am 02.11.2009, 8:19 Uhr

Jetzt sehe ich etwas klarer.

Trini

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