Teenies

Teenies

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Finale am 17.05.2022, 15:59 Uhr

Seid ihr wirklich so cool?

Ich lese hier immer wie ruhig und sachlich hier anscheinend Mütter mit ihren Kindern umgehen. Nie schreien, ausflippen, auch mal ungerecht sind.
Anscheinend geht das schon im Kleinkindalter los, da lese ich auch immer, dass man konsequent sei und es feste Regeln geben würde und die Kinder das auch so akzeptieren. Bei mir hat das nie geklappt, ich war und bin nicht konsequent. Ich flippe zwischendurch aus und kann mich manchmal nicht durchsetzen, weil es meiner Tochter dann egal ist was ich will. Das war auch schon so als sie klein war. Ich bin auch nicht immer gleich. Manchmal kann ich mit Teenager Dramen gelassen umgehen, manchmal, wenn ich zum Beispiel Probleme in der Arbeit habe, klappt es gar nicht.
Seid ihr wirklich da nicht aus der Ruhe zu bringen, sozusagen immer die Erwachsene?

 
106 Antworten:

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Häsle am 17.05.2022, 16:36 Uhr

Nö. Hier kracht's öfter mal, gar nicht pädagogisch wertvoll, allerdings weniger mit der Teenie-Tochter als mit dem Grundschüler.

Aber ich rege mich tatsächlich nur selten über manche Sachen auf, die in anderen Familien ganz dramatisch aufgeblasen werden.
Schlechte Noten, Alkoholkonsum, Sex o.ä. Daraus kann man ein Problem machen, muss man aber nicht, solange es im akzeptablen Rahmen bleibt. Zu viel Terz macht es definitiv nicht besser. Ich beobachte bei Freunden meiner Tochter und bei Kindern meiner Freunde, dass es dadurch nicht besser läuft, eher viel schlechter, und dass dann mit den Eltern nicht mehr offen und ehrlich geredet wird. Das kann zu echten Problemen führen.

"Don't sweat the small stuff", sagt meine Oma dazu. Was "small" ist, oder nicht, definiert halt jeder selber.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von DK-Ursel am 17.05.2022, 16:42 Uhr

Natürlich nicht, wer das von sich behauptet,d er lügt.
Aberwenn Tips gesucht werden, hilft eben eni "benimm dich wie immer, brüll es raus und reagier totsal nubeherrscht und kindisch" ja auch nicht wirklich.
Ich habe mich oft gefragt, ob die Profis, die uns durch unsere Krise halfen, wirklich mit ihren eigenen Kindern ähnlich besonnen und therapeutisch oder pädagogisch wertvoll umgehen wie sie mir empfahlen.
Trotzdem aber kann man dahin kommen, viele Situationen so zu entschärfen - man muß nur erstmal wissen, was man anstelle von einer Wutexplosion udn unsachlichen Ausbrüchen tun könnte.
Das ist wie damals, als den Eltern gesetztlich ihr bisheirges Erziehungsmittel - Schlagen, Prügel - entzogen wurde. Ziemlich ineffektiv, wenn man nicht gleichzeitig Hilfe anbietet, wie man es anders auch schafft.
Und dann muß man es wirklich üben,den Fokus auch mal mehr auf sich haben und sortieren, was - wie die Vorgängerin "small" bezeichnete ist. Hier sagt man schon jungen Müttern: Wähle deine Kämpfe mit Sorgfalt - also reg dich nicht über total unwichtige Dinge auf.
Und ganz ehrlich, vieles, was mir früher wichtig war, sehe ich heute deutlich gelassener...auch weil ich merke, daß vieles eben auch ohne die restriktiven Vorgaben und Abmahnungen rund läuft und -lief.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Pamo am 17.05.2022, 17:03 Uhr

Manchmal ärgere ich mich über die 16-jährige. Aber insgesamt ist sie sehr umgänglich.

Ich verabscheue Geschrei und entziehe mich dann sofort. Von mir gibt's nur im Extremfall ein strenges Wort. Aber ich flippe nicht aus. Insgesamt bin ich eine Frohnatur.

Ergo herrscht bei uns ein guter Ton. Zwischen dem Teen und dem Vater gibt's manchmal hitzige Worte.

Cool würde ich mich nicht nennen. Aber ich bin eine Seniorin, ich stehe nicht mehr so unter Druck.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von memory am 17.05.2022, 17:08 Uhr

Im Großen und Ganzen ja. Ich bin aber auch keine Ewig -rum- bis zum letzten Diskussions - Mutter . Ich war und bin der Typ, der eben wirklich sein Kind mit Schlafanzug in den Kindergarten brachte. Oder eben ohne Kostüm zum Fasching. Nicht weil ich so konsequent war, sondern nur zu faul , oder gestresst, da ewigzu diskutieren. ( komischerweise fanden das dann die Supermuddis total daneben) .

Ich bin durchaus authentisch und wenn mich was nervt, wird das gesagt. Ich kann das Kind auch mal nerven oder stehen lassen, genauso gut aber auch einfach mal nachgeben, obwohlich es doof finde. Wir müssen nicht immer alles gegenseitig toll finden .
Meine wissen das, hören sich meine Meinung ( wenn gewollt)dann an und wenn es dann doch nicht der ihren entspricht, können wir das auch einfach mal so stehen lassen. Alles in allem muss ich schon sagen, dass mir es zu doof wäre mich " durchsetzen " zu wollen. Wer den Sinn von bestimmten Dingen nicht verstehen will, muss es dann halt anders lernen...oder auch nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 17.05.2022, 17:11 Uhr

Ich habe 2 Mädels, und die Lütte ist immer am Kämpfen. Aber geht da eher immer ums Aufräumen etc. und zwar auch bei beiden Damen. Da werde ich schon mal laut oder wenn beide sich am Morgen umbringen wollen.
Beide haben hätten viel Freiheit, nutzen diese aber nicht aus.
Mein Mann ist davon genervt und bleibt gleich lieber in der Firma.
LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Pamo am 17.05.2022, 17:24 Uhr

Mit zweien gäbe es hier vermutlich auch Geschrei.

Bei uns Zuhause in meiner Kindheit mit meiner Schwester wurde viel geschrien. Pfui.

Aber so hat das Kind keine Chance auf Krach. Sie hat zwei Senioreneltern, die in der Regel erfreut, teils atemlos, zuhören, wenn sie sich mitteilt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 17.05.2022, 17:28 Uhr

War mit meinem Bruder auch so. Sehr viel Gezanke.

Und warum habe ich Teens, die immer so früh wach sind. Einen Wecker brauche ich nicht.
Da war mir die Kleinkindzeit viel lieber, denn da konnte ich in Ruhe am Morgen meinen Kaffee trinken. LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Pamo am 17.05.2022, 17:31 Uhr

Bald sind sie ausgeflogen.

Dann schaffst du dir eine Katze an, die teilt dir um 4:00 Uhr morgens mit, dass sie sich gerade am Fußende deines Bettes übergeben hat. So hier heute früh.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 17.05.2022, 17:37 Uhr

Die Koffer sind schon gepackt. LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Pamo am 17.05.2022, 17:40 Uhr

Der Spruch don't sweat the small stuff hat aber durchaus zwei Seiten.

Reg dich nicht über Kleinkram auf
oder
Achte auf Details

Hochinteressant.

Passender hier m.E.:

Choose your battles.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Häsle am 17.05.2022, 18:27 Uhr

Ich finde, die Sprüche passen beide.

Ich passe nämlich durchaus sehr genau auf, was im Leben meiner Tochter abläuft. Und ich würde auch eingreifen, wenn sie vom (für mich normalen, akzeptablen, relativ breiten) Weg abkommt. Ich finde, sie entwickelt sich super, manche anderen Eltern würden bei so einem Kind die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber ich bin auch weniger perfekt als andere Eltern, habe nicht immer alles "richtig" gemacht, und es ist trotzdem was Gutes dabei rausgekommen, finde ich

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von dhana am 17.05.2022, 19:06 Uhr

Hallo,

bei uns krachts durchaus mal - mit meinem Jüngsten zur Zeit auch öfters.
Naja - in der Theorie weiß ich schon das eine coole sachliche Reaktion besser wäre - aber dann schaffen es mein 17jähriger und ich uns wunderbar hochzuschaukeln. Mein Sohn und ich sind uns vom Temperament her sehr ähnlich und explodieren beide... mein Mann schafft es da besser ausgleichend zu sein.

Was ich schon versuche, ist einen Streit nie so stehen zu lassen, sondern nachdem alles runter gekocht ist wieder aufeinander zuzugehen.

Gruß Dhana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von magistra am 17.05.2022, 23:29 Uhr

Ich bin Lehrerin an der weiterführenden Schule und weder beruflich noch privat leicht aus der Ruhe zu bringen. Bei mir wird geredet, und wenn jemand nicht reden will, dann wird später geredet. Geschrien wird nicht, weder von mir noch von anderen. Klar flippen die Kinder mal aus, aber eigentlich nur die Kleine (10). Die geht dann in ihr Zimmer und tobt ein bisschen. Danach gehts wieder.
Keine Ahnung, warum das bei uns/mir funktioniert (und auch meine Kinder kommen mal zu spät, bringen schlechte Noten, zocken zu viel…), aber Schreien find ich doof, und da ich das anscheinend vermittle, klappt es auch.
Und, wie gesagt, ich finde auch schreiende Lehrkräfte doof. Bringt doch eh nichts.
Mein Erziehungsspruch ist der oben schon genannte: Such dir die Schlachten, die du schlagen willst, weise aus.
Dazu: Konsequenz ist nicht alles, Transparenz ist wichtiger.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von sunshine59 am 18.05.2022, 8:04 Uhr

Da bin ich voll bei dir.

Bei meiner Teenagerin habe ich über die Jahre der Pubertät gelernt, dass sich nicht alle Kämpfe lohnen bzw. wo bei ihr "Hopfen und Malz" bereits verloren ist. Mein Partner (nicht ihr Vater) ist da manchmal sehr erstaunt. Wenn ich stark unter Druck/Stress stehe schaffe ich es teilweise aber nicht mich ihren verbalen Angriffen zu entziehen und es knallt heftig zwischen uns. Einige Angelegenheiten klären wir auch mal mit Sticheleien.
Dafür bin ich deutlich gelassener bei vielen Dingen beim Kleinen (4 Jahre). Erfahrungsgemäß. Da tickt mein Partner, bei für mich kleinen Dingen, schneller aus. Das passiert auch eher, wenn er Spät- oder Nachtschicht hatte. Da ist er ziemlich dünnhäutig.
Ich wünsche mir manchmal deutlich mehr Geduld, aber das klappt mit meinen Charakter irgendwie nicht. Leider ist meine Große da genauso.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich schon ;)

Antwort von Caot am 18.05.2022, 8:08 Uhr

Ich hab noch nie meine Kinder angeschrien. Ich bin auch noch nie ausgeflippt oder werde ungerecht.

Es gibt bei mir klare autoritäre Vorgaben - z.B. am Bordstein stehen bleiben. Seit dem Tag der Geburt gilt diese Regel. Weitere Regel: ab dem dunkel werden gilt für meine Teenager-Tochter: Standort-Verfolgung an. Weitere Regel: ich muss für mein Tun gerade stehen, Verantwortung übernehmen. Und auch klar: keine Drogen, da bin ich null tolerant.

Ansonsten bin ich für alles offen. Sofern mir ein Kind sauber erklären kann warum es das jetzt machen möchte. Galt ab dem Zeitpunkt wo meine Kinder alt genug waren. Eine gute Diskussionskultur ist mir wichtig. Brainstorming- es gibt keine falsche Antwort.

So kam es über die Jahre, dass wir es geschafft haben, sachlich zu reden. Argumente auszutauschen und für alle eine Lösung zu finden. Gilt für alle Lebenslagen und im übrigen für die ganze Familie. Das ist nicht nur ein Mutter-Kind-Ding.

Da wo wir jetzt sind, war aber ein Prozess. Langsam führte er zu dem was wir sind. Ich bin da aber in meinem Umfeld auch nicht alleine. Und - ganz wichtig - ich hatte auch solche Eltern. Reden, klären, zusammen eine Lösung finden - ich kenne das nicht anders.

Übrigens, jetzt sind meine Teenager fast erwachsen. Sie tendieren beide in „Beschützer/Helfer“-Berufe. Mein fast 18-jähriger hat zwei Ehrenämter, die Kleine engagiert sich im SMV und gegen Lehrer-Ungerechtigkeiten. Die suchen immer das Gespräch. Im stillen muss ich da ja schmunzeln - meine „Arbeit“ scheint nicht ganz so doof gewesen zu sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 8:31 Uhr

Normalerweise bleibe ich auch ruhig und reflektiert (was aber auch antrainiert ist, ich habe im Job viel Stress und Druck, kann da aber schlecht herumpflaumen, weil mich das meine Existenz kosten würde), aber es gibt ein paar Dinge, die mich auf die Palme bringen:
- völliges Chaos in den Räumen, die ich auch mitbewohne, vor allem nicht entsorgte Abfälle und klebende Böden
- extreme Lautstärke
- gemeines oder ungerechtes Verhalten gegenüber anderen, vor allem Schwächeren oder Tieren.
Da kann ich dann schon auch mal unangenehm werden und manchmal auch aus der Haut fahren.

Mich machen übrigens Menschen aggressiv, bei denen ich das Gefühl habe, sie unterdrücken ihre negativen Emotionen. Da ist mir ehrliches Gepolter deutlich lieber. Ich hatte früher eine Bekannte, die sich viel mit Waldorfpädagogik befasst hat und in deren Selbstbild von Güte, Naturverbundenheit und Harmonie ihre eigene Ungeduld nicht passte - vor allem im Umgang mit ihren Kindern. Sie blieb dann äußerlich gefasst, bekam aber eine schneidende Stimme und einen sehr angespannten, verkniffenen Gesichtsausdruck. Ich fand das schon als unbeteiligt Danebenstehende unangenehm und glaube, dass das für Kinder noch schlimmer ist als mal ein deutliches "Was soll denn dieser Mist jetzt, hör mal auf!"

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

„Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von Caot am 18.05.2022, 8:38 Uhr

Eigentlich schade, dass Du noch nicht die Erfahrung des Gegenteils sammeln konntest. Ich behaupte, dass deine Aussage falsch ist. Natürlich kann ich nicht in meine Mitmenschen hinein sehen, aber zumindest bei mir liegst Du definitiv falsch mit deiner Annahme.

Und ich setzte noch oben drauf - meine 83-jährige Mutter hab ich noch nie „brüllend“ oder in der minderen Form „aufbrausend oder schreiend“ erlebt.

Meine Mutter ist definitiv eine „coole Socke“.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Shanalou am 18.05.2022, 9:06 Uhr

Mir geht es wie dir! Je nachdem, wie stark ich selber gestresst bin, rappelt es schon auch mal im Karton. Konsequent bin ich auch nicht. Trotzdem funktioniert hier alles recht ordentlich und ich habe eine sehr gute Beziehung zu meinen Kindern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 9:08 Uhr

So wie bei Euch, ist es hier auch. Besonders kracht es, wenn ich müde von der Arbeit komme und die Wohnung aussieht, als wenn 3 Monate nicht aufgeräumt wurde. Und trotzdem, sind meine Kinder sehr sozial. Meine Große, ist die Stütze für ihre Mitschülern, Schulsanitäterin und sie möchte Krankenschwester werden. Selbst die Lütte, die so gemein zur Schwester sein kann, ist in der freien Wildbahn, so sozial und hilfsbereit. Nur, leider halt nicht zu hause.

Lg maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

„Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Caot am 18.05.2022, 9:13 Uhr

den Spruch bringt hier gerne eine mir gute Bekannte, die ist Familientherapeutin.

Eventuell ist da an der eigenen Einschätzung noch etwas zu arbeiten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 9:14 Uhr

Der eine sagt so, der andere sagt so. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von wolfsfrau am 18.05.2022, 9:25 Uhr

Straßenengel und Hausbengel - hab ich hier mal gelesen.

Finde ich durchaus passend. Zuhause können sie halt alles rauslassen.
Und klar, mal hält man es besser aus und mal nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 9:27 Uhr

ich kenne viele, die zu hause den Musterschüler geben und draussen die "Sau" rauslassen. Solange es, in einem bestimmten Rahmen stattfinde, ist das auch i.O.
Nur diese Eltern fallen dann öfter mal aus allen Wolken, wenn das brave zu hause Kind, dann doch mal Mist verzapft....

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Shanalou am 18.05.2022, 9:34 Uhr

Bei mir selber ist das ja auch so. Bei anderen Leuten schrei ich selten rum . Zuhause passiert das aber schon.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 9:38 Uhr

und die Kinder sind ja auch so verschieden. Was bei meiner Große nur einmal gesagt werden musste, z.B. an der Straße warten, fruchtete bei meiner Lütten erst nach 6 Monaten und immer an jeder Ecke mit Geschrei. Und so war das bei ganz vielen Dingen. Natürlich, blieb ich bei den wichtigen Dingen konsequent....aber meine Lütte war da denn auch sehr, sehr ausdauernd beim Gegenhalten. Bei der Großen, langte ein Blick und sie blieb an der Straße stehen.
Also, einmal alles richtig gemacht und einmal nicht? Oder doch Charaktersache?

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 10:11 Uhr

So ist es, maxi.
Was beim einen wunderbar wirkt, zieht beim anderen gar nicht.
„Zuhause zieht man die ausgelatschten Hausschuhe an“, sagte meine Tante immer.
Und wie jemand beschrieb, benehmen wir uns selber zuhause ja auch anders als im Büro oder sonstwo.
Daß man bei strapazierten Nerven nur noch in den negativen kommunikationsmodus kommt, weiß ich aus Erfahrung. Das kann sehr schnell gehen und bewirkt bei manchen eben auch, daß sie jetzt gerade. So lebt man in einem bösen Rundkreis und erreicht nichts: es wird nur immer schlimmer, da haben mir die Ratschläge, wie und auch wo ich (wieder) gelassener reagieren kann, doch einiges geholfen.

Letztendlich bräuchte niemand mehr um Rat zu bitten, wenn wir nur wüßten, daß außer rumschreien keine andere Reaktion wirkt…wobei: die wirkt ja meistens gar nicht!
Wer um Rat fragt, hat vieles schon durch und manchmal helfen die Tips, böse zirkel zu durchbrechen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 10:15 Uhr

Manchmal liegt es auch an dem, was einem „geboten“ wird und wir rat- und hilflos man sich dabei irgendwann fühlt.
Mit meiner einen Tochter hätte ich das sicher auch so schreiben können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 10:16 Uhr

"Also, einmal alles richtig gemacht und einmal nicht? Oder doch Charaktersache?"

In den meisten Familien, die ich kenne, sind die Kinder aufgrund ihres Charakters und ihrer Position in der Familie (Geschwisterreihenfolge, Ähnlichkeit/Affinität mit anderen Familienmitgliedern) sehr verschieden. Und man erzieht sie natürlich auch nicht ganz gleich, ein stilles, genügsames Kind behandelt man doch nicht wie eins, das ständig über Tische und Bänke geht. Wenn man zufällig zwei oder mehr Modelle ähnlicher Sorte erwischt hat, mit denen ein erprobtes Rezept durchziehen kann und die Kinder nicht großartig aus der Rolle fallen, ist das toll, aber es ist wahrscheinlich eher die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 10:22 Uhr

ich auch, hätte ich nur Kind 1. Dann hätte ich ein sehr ruhiges Leben und würde das auch so unterschreiben.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 10:25 Uhr

und natürlich gibt es Kinder, die zu hause und draussen sich schlimm benehmen. Das kann den besten Eltern passieren, auch wenn sie päd. alles Richtig gemacht haben. Man steckt da ja auch nie drin. Und ich würde auch behaupten, dass auch etwas Glück mit reinspielt, reinspielen kann.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von Häsle am 18.05.2022, 10:30 Uhr

Bei mir läuft Kind 1 auch "runder" (Schule ausgenommen) als Kind 2. Der hat sehr viel von meinem Bruder und kann ein stures Monster sein. Wenn er mal eine Weile in der Spur läuft, fällt das richtig auf. Ich hoffe, einiges verwächst sich noch. Aktuell schaut es ganz gut aus. Aber das war bei meinem Bruder auch so. Pubertät bis 25 war dann wieder ganz schlimm. Ich hoffe, mein Kleiner hat genug von seinen Eltern geerbt und kommt da besser durch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich schon ;)

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 10:31 Uhr

Siehste, dagegen kann ich nun kontern wie Du oben, denn das kann ich wie sicher mache anderen Eltern, die auch mal weniger besonnen reagierten, nun genauso schreiben, und Maxi unten hat ja auch schon erwähnt, daß ihre Kinder soziale Kompetenzen haben und sich woanders auch anders aufführen.
Da stößt mir … und auch das ust eine traurige, sehr traurige Erfahrung wieder auf, wo sich sowas dann auf die eigene Fahne geschrieben wird.
Haben alle, die hier zugeben, auch mal auszuflippen u d die Nerven zu verlieren, also etwas falsch gemacht, wo Du dieselben Vorzüge Deiner Kinder auf deine „gute Arbeit“ zurückführst?
ich weiß, daß vieles von zuhause mitgegeben wird, und ich glaube, daß die Kinder der Mütter, die sich hier hin und wieder anders als du verhalten, ihren Kindern dennoch viel gutes tun und viel fürs Leben mitgeben.
Aber sie sind nicht die einzigen, due einfluß auf ihr kind haben…und jedes Kind bringt, wie übrigens jede Mutter, andere Voraussetzungen mit.
Wir haben oft gehört, daß wir trotz der Probleme, die sich irgendwann ergaben, unseren Kinder gute Werte mitgegeben haben.
Und auch die gesprächskultur, wie du sie beschreibst, wird sicher auch in Familien nicht zu kurz kommen, wo es hin und wieder lauter oder spontaner zugeht.
Bedenklich ist es dann, wenn man nur nich nörgelt und schreit, und auch dahin kann man kommen, ohne es sofort zu merken.
Dann braucht man wirklich eine veränderte Strategie, die einen hin- oder eben meistens zurückführt zur gesprächskultur, die es ja gibt.
Es ust ja wohl nicht der Normalfall, daß man sich nur anbrüllt und streitet.
DAS ist genau der Fall , wo Hilfe nötig ist, und das kann, auch eine Erfahrung aus dem ansonsten gut bürgerlichen, liebevollen Umfeld, in jeder noch so gearteten Familie nötig werden.
Diese Erfahrung aber finde ich wichtiger als die, daß es Eltern geben soll, die nie ausrasten.
Denn diese Erfahrung lehrt, daß man sich nicht zuviel auf die eigenen pädagogisch-wertvollen einbilden sollte: es steckt am Ende des Tages (um ein neues Modewort ort aus dem Englischen zu zitieren) gar nicht sooooviel in unseren Verdiensten, sondern ist eine (manchmal brisante) Mischung aus sehr vielem.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 10:42 Uhr

Meine Mann ist auch so, wenn der etwas nicht will, dann kommt man an ihn nicht heran. Er ist auch jemand, wo alles alleine aus einem heraus kommen muss.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Shanalou am 18.05.2022, 10:49 Uhr

So negativ wirkt rumschreien nicht unbedingt, zumindest aus meiner Erfahrung. Ich kann mich kurz abreagieren und die Kinder wissen wieder was Sache ist. Solange die Kommunikation nicht nur so abläuft, funktioniert Schreien durchaus. Man darf auch als Mutter mal etwas emotional werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, natürlich nicht :-)

Antwort von cube am 18.05.2022, 10:57 Uhr

Aber es ist hier im Forum wie eben auch sonst: ist man selbst gerade nicht involviert, kann man natürlich deutlich besser objektiv antworten. Außerdem kann man auch noch mal überlegen/nachdenken und dann erst hier antworten.

Ist man selber gerade mitten im "Kampf", würde man gerne so cool und überlegt agieren, wie man hier antworten kann - klappt aber natürlich! nicht immer :-)

Und auch die besten Ratschläge, die total Sinn machen und bei offenbar allen anderen super funktionieren, müssen beim eigenen Kind nicht zum Ziel führen. Theoretisch weiß ich immer, wie man das logischerweise angehen müsste - aber Kind verweigert sich der Logik dennoch einigermaßen regelmäßig ;-)

Also nein, ich versuche, cool , entspannt, logisch und alles andere pädagogisch wertvolle zu sein - oft klappt es, manchmal nicht. Und manchmal klappt es, führt aber dennoch nicht zum Ziel.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich schon ;)

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 11:16 Uhr

Mir fällt in Zusammenhang mit deinen Beiträgen immer die Familie aus meinem Freundeskreis ein, die eine richtige Bilderbuchfamilie ist: Die Eltern sind unheimlich nett, kontaktfreudig, sozial engagiert, mit großem Freundeskreis, haben immer viel gemeinsam gemacht, zusammen musiziert, auch heute noch sehe ich sie beim Vorbeifahren mit dem Fahrrad oft zusammen auf der Terrasse sitzen und klönen, spielen oder essen (die Kinder sind inzwischen alle erwachsen). Trotzdem ist der mittlere Sohn in der Oberstufe "auf die schiefe Bahn" gekommen: erst rauchen und saufen, dann kiffen und permanent herumstreunen, bis er dann schließlich die Schule schmeißen wollte. Er wurde dann für ein Jahr auf eine Farm in den USA verfrachtet, wo er wieder mit Drogen auffiel und aus dem Programm flog, und war dann eine Zeit lang in einer Wohngruppe in der Schweiz, weit weg von allen alten Freunden und Kontakten. Inzwischen hat er sich wieder gefangen.

Die Familie hat da gar nichts "falsch gemacht"; bei ihm hat das pubertäre Synapsenchaos dazu geführt, dass er jegliche Eigenmotivation verloren hat, vielleicht auch depressiv wurde, und dann einfach mit den falschen Leuten zusammengeriet. Kommt in den besten Familien vor.

Vor einiger Zeit war mal eine 37-Grad-Reportage über mehrere Familien, bei denen die Kinder erst in die Drogenabhängigkeit und dann in die Wohnungslosigkeit gerutscht sind. Das waren ganz normale, bodenständige und teilweise sogar sehr gut situierte Eltern, die nichts unversucht gelassen haben, um ihre Kinder da wieder rauszuholen. Eine Familie hat trotzdem ihren Sohn verloren, die Tochter der anderen lebt nach wie vor auf der Straße...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:20 Uhr

Ja, eben, jeder bringt was anderes mit.
Von einer ehem. Nachbarin stammt der Ausspruch, daß Kind 2 garantiert Einzelkind geblieben wäre, wenn es zuerst gekommen wäre.
Frage ist allerdings auch, ob der Knabe sich dann nicht auch anders entwickelt hätte. Auch die Geschwisterposition spielt ja MIT rein, ist aber natürlich auch nicht allein ausschlaggebend.

Ich gebe zu , daß ich mir etwas hochmütig auf unsere Erziehung eingebildet habe, solange wir nur das erste Kind hatten. Das war wie geschaffen für eine ältere Mutter
Dann kam Kind 2 - und ich habe vielen anderen Eltern Abbitte geleistet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:23 Uhr

Meine Schwiegermutter hatte 3 Söhne - 2 dicht aneinander nud 1 Nachzügler.
Sie erzählte:
Kind 1 war in der sog. Trotzphase etwas bockig, dann aber pflegeleicht.
Kind 2 war in der sog. Trotzphase umgänglich, aber in der Pubertät heftig.
Kind 3 war in beiden Phasen pflegeleicht (und sie gab selbst zu, daß sie nach 2 Söhnen, die mitten in der Pubertät waren, als Kind 3 kam, und mit zunehmender Erfahrung und auch Alter sie selbst gelassener auf vieles reagierte, was sie bei den ersten noch aufgeregt hatte).

Ich habe ihr dann gratuliert, daß sie nicht Kind 4 hatten - das wäre dann wohl in beiden Phasen heftig geworden

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das letzte sollte unter Häsle

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:24 Uhr

das letzte sollte unter Häsle

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 11:27 Uhr

jupp, da unterschreibe ich. Kind 2 wäre schon deshalb Einzelkind geblieben, weil Madame 13 Monate nur geschrieen und so gut wie nie geschlafen hat. 20 Minuten geschlafen, 4 Stunden Geschrei. Das war ihr Tagespensum. Ich werde heute noch gefragt, wie ich das überstanden habe. Ja, ich weiß es nicht. Und in der Zeit, habe ich doch die Große sträflich vernachlässigt, war sehr sehr oft ungerecht und ungeduldig. Das tut mir heute noch leid.


LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich schon ;)

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 11:32 Uhr

Hase, ja solche Geschichten kenne ich. Bei uns im Haus wohnt eine Familie, beide Kinder inzwischen so um die 30. Waren bis ca. 20 beide ganz normale Erwachsene, mit "normalen" werde Gang....Erst ging es mit der Tochter immmer mehr bergab, alles mögliche geschmissen. Jetzt mit 27 lebt sie in einer Wohngruppe, ihr Kind lebt bei ihren Eltern. Der Sohn ging zum Studium nach Japan und kam nach 2 Jahren zurück. Komplett seelisch krank und er lebt jetzt auf der Straße......LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich schon ;)

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:34 Uhr

Das ist genau, was ich meine, Hase!
Man sollte sich niemals zu sicher fühlen - als wir erstmal deutlich unsere Probleme hatten, sahen wir natürlich auchdie der anderen --- 1. weil man eben oft erst Augen für etwas bekommt, womit man wovon man selbst betroffen ist (wie ich neulich schn schrieb: als Schwangere sieht man plötlzich nur noch Schwangere...)
Und 2. weil sich dieMenschen eben auch anders öffnen, wenn sie Verständnis und Empathie statt Schuldzuweisung und (einen gewissen) Hochmut erwatren dürfen.

Es gibt in unserem Umfeld Familien, die garantiert sogar noch besser funktionieren als wir - und wo es trotzdem schieflief.
Es gibt aber auch Familien, wo es deutlich "schlechter" lief als bei uns - und trotzdem sind die Kinder wohlgeraten.
Das ist genauso unberechen- und vorhersehbar wie das Gelingen einer Ehe...

Übrigens schreibst Du jetzt ja auch, daß es der Mittlere ist, bei dem es schiefläuft --- warum nicht auch bei den beiden anderen, warum bei ihm und nicht dem Jüngsten oder Ältesten? Fratgen über Fragen...

Eine Freundin mit ADHS-Sohn und SEHR schwieriger Kindheit hat einmal verzweifelt zu mir gesagt, daß sie zum Glück auch noch die beiden anderen Söhne hatte, die "pflegeöleicht" im Vergleich zum anderen waren,sonst hätte siewirklich an sich als mutter ge- und verzweifelt.
Eine andere Freundin, deren Sohn leider noch ohne diese Diagnose aufwachsen mußte, weiles sie in seiner Kindheit schlichtweg noch nicht gab, ist für mich das Urbild der perfekten Familie - das sind sehr liebe freunde (die übrigens durchaus auch mal laut werden konnten ), und dennoch hat der Sohn am Rand zum Selbstmord gestanden. Der Vater sagte mal, sie hatten alles durch bis auf Drogen.
Und ja, WIR wissen, das ist einfach ein Segen, daß es dazu nicht auch noch kommt, wenn das Kind und die Familie an sich verzweifeln...

Ich habe viel durch das Kind und die probleme gelernt, wofür ich dankbar bin.
Vor allem auch mehr Demut und ich weise Eltern nie mehr Schuld zu, wenn ein Kind mal nicht so "gelingt".
Selbst Kinder aus den schrecklichsten Verhältnissen können sich gut entwickeln - und Kinder aus den liebevollsten Familien bringen sich um.

Wohglgemerkt: Natürlich halte ich es für wichtig, sich zu bemühen, gute Eltern zu sein - wie immer wir das jetzt definieren wollen.
Aber ich habe leider sehr schmerzlich gelernt, daß das weder ein Garantieschein ist noch - und das ist dann positiver - einer allein die Schuld oder Verantwortung am oder für das Problem trägt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:40 Uhr

Ja, und dann hat das Kind, das über Tisch und Bänke geht, wie in Deinem Beispiel oder das in der Schule nur faul ist, obwohl es mehr könnte, oder das ständig uerfüllbare Wünsche hegt im Gegensatz zum anderen oder .... --- dieses Kind, das man daraufhin ja anders behandelt, dem man mehr verwehrt, das man öfter ermahnt oder ins Gebet nimtm oder ..., das fühlt sichd an getriezt, "nichts kann ich richtig machen", menie Schwester/mein Bruder bekommt alle Wünsche erfüllt, wird nie ausgeschimpft, bekommt keine Gardinenpredigten - wie auch immer.
Das KLind sieht nicht (ein), daß es just sein eigenes Verhalten,die eigenen überzogen Vorstellungen und Wünschesind, die die Eltern wiederum in anderenZugzwang bringen etc.

Was wir wollen und meinen und wie es beim Kind ankommt sind auch oft zwei Paar ganz verschiedene Schuhe.
Mir sind da ganz Kronleuchter aufgegangen - und ich glaube durchaus, icvh habe mir auch vorher und bei Beginn aller Probleme immer wieder den Kopf zerbrochen, mit anderen geredet, mir Hilfe in Büchern gesucht und wieder abgewogen, mit mir selbst und meinem Mann diskutiert, was wir "falsch" machen, was wir ändern müssen etc.
Trotzdem sind einem manche Einsichten verschjlossen, weil man ja auch gefühlsmäßig stark beteiligt ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:43 Uhr

Eben.
Wenn mir einer in die Hacken fährt oder auf die füße tritt , schreie ich auch spontan Aua - das darf die Seele auch.
Oft ist es ja auch Grenzen austesten: wo liegt bei meinen Eltern die Schmerzgrenze?
Wir gehen schließlich alle davon aus, daß wir die durchdachten Ratschläge geben für die Situation, wo etwas dauerhafter aus dem Ruder läuft und man nicht weiß, wie man anders als mit Gebrüll reagieren kann.
Wenn man die nicht durchgehend udn in jeder Lebenssituation anwenden kann, gehört das für mich in die Rubrik: Wir sind alle Menschen.
Und machen auch in lebenswichtigen Dingen manchmal Fehler - aus denen wir ja lernen können,.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 11:43 Uhr

und dabei, nehme ich die Lütte ja viel mehr in den Arm, um sie halt zu trösten etc. Dann ist da wieder die Große eifersüchtig, die aber gar nicht in den Arm genommen werden mag. Und wenn ich die Große lobe, ist das aber auch nie genug. Dann beschwert sie sich, dass ich mit der Lütten zu wenig schimpfen würde, da ja faul. Ein blöder Kreislauf. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:44 Uhr

Der Satz ist gut, Maxi!!!
(Wieso gibt es hier nicht ienfach die Daumenhoch-Funktion??? )

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ich weiß gar nicht was Dich so triggert ;)

Antwort von Caot am 18.05.2022, 11:54 Uhr

Es bedeutet ja nicht, wenn man nicht schreit und brüllt, immer pädagogisch wertvoll und angemessen zu reagieren wenn es zu Problemen kommt. Das würde ich trennen. Und ich finde es seltsam, warum Du das immer als Vergleich nimmst und in Verteidigungsstellung gehst. Fühlst Du dich angegriffen? Warum?

Ich sage Dir ganz selbstbewusst: ich hab gute Arbeit geleistet. Das darf ich. Erziehung ist bei mir nämlich rum. Warum muss ich denn mit eingezogenem Kopf da durch die Gegend rennen?
Schleierhaft ist mir, warum Du „meinen guten Job“ auf Dich mit „schlechter Job“ ummünzt. Verstehe ich nicht. Ist dem so? Ist es so, wenn ich sage, bei mir alles ok, bei Dir dann schlecht? Darum geht es doch gar nicht! Davon mal ab, wer bin ich denn, Dir einen schlechten Job vorzuwerfen? Das kann ich doch gar nicht beurteilen.

Eventuell muss man aufhören einen guten Job gleich Du dann schlechter Job zu interpretieren. Es ist nämlich nur etwas was Du in die Worte hinein legst, was aber so nie dastand und auch nie Gegenstand der Sache war.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich schon ;)

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 11:57 Uhr

"Und 2. weil sich dieMenschen eben auch anders öffnen, wenn sie Verständnis und Empathie statt Schuldzuweisung und (einen gewissen) Hochmut erwatren dürfen."

Diesen Satz unterschreibe ich dick und fett. Wobei es meistens nicht mal Hochmut ist, sondern einfach mangelnde einschlägige Erfahrung und kein so gutes Fingerspitzengefühl - zumindest, wenn einem die andere Person bereits geschildert hat, dass es ein Problem gibt. Wenn mir eine Freundin erzählt, dass beim Frauenarzt ein Knoten in der Brust gefunden wurde und sie sich große Sorgen macht, antworte ich ja auch nicht, dass bei mir beim letzten Checkup Gott sei Dank alles in Ordnung ist und das nur daran liegt, dass ich nicht rauche, keinen Zucker esse und mich regelmäßig bewege. Die Freundin wäre dann völlig zu Recht extrem vor den Kopf gestoßen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 11:57 Uhr

Genauso - ein Eiertanz.
Schwiegermutter erzählte mal, daß sich die Frau des jüngeren Bruder beschwert hatte: sie (Schwiegermutter) habe mit dem Sohn zu wenig gemacht, sich zu wenig gekümmert.
Nun ja, die 2 Söhne, altermäßig dicht beieinander, waren aber auch sehr verschieden:
Der Große teilte mehr die eher jünstlerisch-kreativen Interessen der Mutter, der Jüngere war mehr der "typische" Junge mit Basteln am Mofa, Sport, etc. Da wäre der Vater mehr gefragt gewesen, aber den reizte das auch nicht soooo

Hingegen läuft der Jüngste m.E. immer wiederden beiden Großen hinterher und meint wohl, er müsse denen was beweisen, was darin gipfelt, daß er leider oft danebengreift und sich unmöglich aufführt...und damit sogar die beiden großen Brüder auf die Palme bringt.
(Wir Reingeheirateten haben das schon länger erkrannt und uns dann eher zurück- und ferngehalten.)
Letztendlich liegt dieser ihm vermutlich gar nicht bewußte "Minderwertigkeitskomplex" gegenüber den (zeitlich) eher gestandenen Brüdern an der Geburtenfolge und daran, daß er eben immer "der Kleine" war --- als er noch in die Schule ging, hatten die beiden anderen (fast) schon Beruf, Haus, Hof und Familie.
JETZT wäre das gar nicht mehr nötig, er hat das alles auch und es geht gut - aber irgendwie sitzt das eben auch drin...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wenn es außerhalb klappt, hat man viel richtig gemacht“

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 12:02 Uhr

Ja, auch bei meinem Mann, 3 Brüder geboren inneherhalb von weniger als 3 Jahren. Mit dem 2. Bruder, ist er nur 11 Monate auseinander. Diese 3 sind so extrem unterschiedlich und jeder hat seine Rolle. Von aussen sehr interessant zu beobachten. Der Mittlere ist heute noch so, dass er sich als armer kleiner Junge hinstellt und die Eltern sich auch jetzt noch mit ihm am verbundesten fühlen. Der Arme arme Junge....drei Kinder und er hat es besonders schwer. Dabei kann man sein verschmitztes grinsen sehr gut erkennen. Er ist nämlich alles andere als arm dran. Er weiß nur, seine Vorteile auszunutzen. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich weiß gar nicht was Dich so triggert ;)

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 12:02 Uhr

Es liegt eventuell daran, an welchem Ort du den Stolz auf deine Erziehung platziert hast. Denn Finale hat ja oben gefragt, ob wirklich alle immer so cool bleiben können. Da fällt dein Post schon etwas aus der Reihe. Obwohl du nicht die einzige bist, die geschrieben hat, sie bliebe ruhig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Aber nein

Antwort von Tai am 18.05.2022, 12:21 Uhr

Nein, ich habe, vor allem als die Kinder jünger waren, öfters mal die Nerven verloren und rumgebrüllt. Auch war ich keinesfalls immer konsequent und gleichmütig. Mit einem Kind gab und gibt es immer noch viele Kämpfe.

Trotzdem meine ich (!), ganz wundervoll geratene nun junge Erwachsene großgezogen zu haben. Und das schreibe ich jetzt hier aus gegebenem Anlass.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, natürlich nicht :-)

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 12:29 Uhr

Alles richtig,was Du schreibst.
Als Ergänzung dazu nochmal:
Es ist immer wichtig, auch andere Strategien und Maßnahmen zu kennen.
Denn wenn die eigene, egal wie "pädagogisch-wertvoll" sie ansonsten sein mag - und da gibt es ja viele Unterschiede -, nicht greift, ist es eben zielführender, eine neue auszuprobieren. Immer dieselbe ist ja wie der Versuch, immer mit dem Kopf durch die Wand zu gehen statt die Tür zu suchen.
Und wenn man das eigene Verhalten ändert, muß das Gegenüber auch sein Verhalten ändern

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 12:35 Uhr

Aha, dürfen wir zu etwas gratulieren, Tai?
Ich kann inzwischen auch aus reinem Herzen wieder sagen, daß ich 2 wunderbare Töchter habe.
Das fällt einem schwer, wenn man mitten in einer Krise steckt.
Ein richtig guter Schachzug einer tüchtigen Sachbearbeiterin war, uns 3 Dinge nennen zu lassen, die wir toll an unserer "schwierigen" Tochter fanden.
Das war enorm schwer, weil wir mitten indieser Negativspirale steckten.
Und daß es so schwer fiel, hat mir unendlich leidgetan und mich entsetzt!
Aber allein das - dazu quasi gezwungen werden und eine negative Erwartungshaltung zu durchbrechen -hat schon die Blickrichtig verlagert - manchmal helfen solche "kleinen" Dinge schon, zu relativieren und den Fokus zu verschieben. Denn DASS es zu negativ lief, das wußten wir ja eh.

Daß ich durch die eine lernen mußte, aber eben auch durfte, demütiger, toleranter und dankbarer zu sein, verbuche ich auch auf der positiven Seite, obgleich ich die Lehrzeit weder für mich noch für meine Familie wieder zurückwünsche!!! Und auch keinem anderen wünsche.
Und zu dem Dank kommt auch noch die Freude über einen netten Schwiegersohn - was will ich eigentlich mehr?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von Sue_Ellen am 18.05.2022, 12:39 Uhr

Ich bin auch nicht immer ruhig und gelassen geblieben, kann mich aber nicht erinnern, dass ich gebrüllt und gezetert hätte.
Über gewisse dinge kann ich großartig hinwegsehen, weil sie unwichtig und der rest richtet sich auch.
Meine kids würde ich auch als wundervoll bezeichnen, wie TAI

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 12:40 Uhr

Ursel finde ich super, zur Zeit fällt mir das pos. Denken über beide Töchtern schon extrem schwer. Die Große hat auch so einige unangenehme Eigenarten. Schon alleine, dass sie so stark an mir klammert und dabei immer alles genau beobachtet. Wie eine Zweijährige. Ich fühle mich in meiner Wohnung, wie vom Geheimdienst belagert.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Bilderbuchfamilie

Antwort von Caot am 18.05.2022, 12:44 Uhr

Ist eine Bilderbuchfamilie nicht nur eine scheinbare eigene positive Interpretation?

Gibt es überhaupt Bilderbuchfamilien im positiven Sinne? Denken wir das nicht nur? Oder interpretieren wir das nur anhand der Bruchstücke die wir sehen?

Bei Bilderbuchfamilien fällt mir spontan nicht eine ein, wenn ich Bilderbuch mit „alles perfekt“ in einen Zusammenhang bringe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von Tai am 18.05.2022, 12:44 Uhr

Es gibt überhaupt keinen konkreten Grund für mein Selbstlob.

Der gegebene Anlass (ich habe doch dazu gezwinkert und meine Selbstwahrnehmung mit Ausrufezeichen verstärkt (!)) waren ein oder mehrere gar zu selbstgefällige Beiträge in diesem Thread und vielleicht auch in anderen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich weiß gar nicht was Dich so triggert ;)

Antwort von Caot am 18.05.2022, 12:55 Uhr

Muss ich mit eingezogenem Kopf herum laufen? Ich finde nicht. Ich glaube, wir brauchen eine bessere Lobkultur. Ich darf als Mutter durchaus, denn ich hab diesen Job überwiegend erledigt, zufrieden auf das sein. Sollte ich das nicht?

Skurril finde ich, das ich, nur weil ich nicht schreie und poltere, „aus der Reihe falle“ und das in einen negativen bzw. überhöhten Kontext gesetzt wird. Passend dazu kommt dann der Überschlag zur „Bilderbuchfamilie“. Der Zusammenhang erschließt sich mir leider nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bilderbuchfamilie

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 12:58 Uhr

Natürlich ist das eine Interpretation meinerseits, auch im Kontrast zu unserer anstrengenden und konfliktträchtigen Patchworkfamilie (die sicher auch keine Katastrophe, aber eben auch nicht "gut" war). Aus meiner Sicht sind (oder waren damals, wie gesagt, die sind alle erwachsen) das Leute, die genau das tun, was du als gelingende Erziehung beschreibst: Sie kommunizieren sehr viel mit ihren Kindern, setzen klare, aber wenige Grenzen, sind verlässlich im Kontakt. Und nehmen sich beide viel Zeit für die drei.

Ich habe extra nicht "Rama" geschrieben, weil ich das so negativ-abwertend finde. "Alles perfekt" ist für mich was anderes. Sie sind zum Beispiel finanziell nicht sorgenfrei, sie arbeitet halbtags, bei ihm ist der Zeitvertrag an der Uni ausgelaufen, weshalb er umschulen musste. Und sie haben auch kein perfekt-geschlecktes, makelloses Zuhause, sind äußerlich gestylt oder so etwas. Ich meine Bilderbuchfamilie eher im Sinne von gutem Zusammenhalt, umsorgend, grundsympathisch, liebevoll und engagiert.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich weiß gar nicht was Dich so triggert ;)

Antwort von Hase67 am 18.05.2022, 13:14 Uhr

Ich habe nur versucht, dir einen Erklärungsansatz für Ursels Reaktion zu geben - vielleicht meldet sie sich aber auch noch selbst zu Wort, und es ging um was ganz anderes.

Ich bin auch stolz darauf, wie meine Kinder geraten sind - so viel zum Thema "Lobkultur". Das war aber nicht die Frage, die oben gestellt wurde. Die AP hat gefragt (offensichtlich durch Selbstzweifel geplagt), ob andere wirklich immer so ruhig und pädagogisch wertvoll auf ihre Kinder reagieren. Weil sie das offenbar nicht kann.

Du fällst nicht aus der Reihe, weil du nicht schreist und polterst, das haben hier doch mehrere geschrieben. Was aus der Reihe fällt, ist der Exkurs in Richtung "Ich habe es so und so gemacht, deshalb sind meine Kinder so und so geworden".

Mit der Bilderbuchfamilie habe ich auf Ursels Posting reagiert, nicht auf deins. Diese eine Familie ist ein besonders prägnantes Beispiel, aber eigentlich kenne ich keine Familie, in der alles "tutti" bei den Kindern ist. Was nicht heißt, dass das bei euch so sein kann und du deshalb froh und stolz sein kannst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Pamo am 18.05.2022, 13:23 Uhr

Du bist schwer in Ordnung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bilderbuchfamilie

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 13:34 Uhr

Ja, nach meinen Erfahrnugen benutze ich das Wort auch eher satirisch/irnoisch, eben weil es das nicht gibt.
Hase beschreibt es ja auch - wenn es denn immerhin mit dem Zusammenhalt funktionieren könnte, passen andere Dinge nicht.
"Unter jedem Dach ein Ach" stimmt immer.
Es sind eher die Familien mit den wohlgeratenen, "problemlosen" Kidnern,die den Anschein nach draußen tragen:
Mach dies und das, verhalte dich so und so, und alles wird gut.
Leider ist es nicht zu einfach, und ichd enke dann oft:
Sei mal nicht zusicher, das haben andere auchschon versucht und sind kläglich gescheitert oder: andere mußten erst später lernen,daß nicht alles ihr Verdienst ist und das Leben viele Überraschungen bereithält.
.
Trotzdem liest sich manches hier ja auch so, als mache man alles richtig und sei daher aus der Gefahrenzone "mißratenes Kind" völiig ausgeklammert.
Und oft sieht es nicht nur von sehr weit außen so aus, sondern auch, weil man eben die Familie näher kennt,so wie du beschreibst, hase: man weiß,d aß in der Regel ein Umgang mit den Kindern gepflegt wird, wie man ihn selber auch pflegt oder zumindest anstrebt - und doch: auch da läuft dann manchmal etwas aus dem Ruder.
Zum Glück haben beide Freundinnen trotz ihrer deutlich geduldigeren, gelasseneren Art niemals herausgekehrt, daß sie wohl alles richtig machten. Mit je 1 ADHS-Kind wußten sie, daß es immer schwer sein kann und haben mich unterstützt.
Alle diese Kinder haben die Kurve bekommen. Trotzdem geht da immer noch manchmal was schief, trotzdem waren da eben Umwege dabei, die manche Mütter hier auch nicht freundlich und ohne Schuldzuweisungen kommentieren würden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Häsle am 18.05.2022, 13:55 Uhr

Danke dir!

Ich bin halt, wie ich bin. Das haben meine Eltern gut gemacht
Und da haben die Leute richtig schlimm gelästert, als der Dorfbub das Amiflittchen geschwängert hatte.
Und genauso, als die 1er-Mathestudentin sich im Urlaub mal schnell von einem Kraut mit Lada ein Kind anhängen ließ und sich ihre Zukunft versaute.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich weiß gar nicht was Dich so triggert ;)

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 14:04 Uhr

Hase, ich unterschreibe bei Dir.
Und daß Du nicht verstehst, warum mich das so "triggert", zeigt, daß Du von den Sorgen und dem Innenleben einer Familie in Krise eben nichts weißt, aber auch nichts verstehst - und beides vielleicht auch nicht willst.
Denn statt Hilfe ist sowas noch mehr Leid, noch mehr Selbstvorwurf, noch mehr Verzweiflung.
Und ja, es ärgert mich, aber mehr noch macht es mich traurig vor allem für Mütter, die mitten in einer Krise stecken, die lesen müssen, man selber habe alles richtig gemacht, die bessere Gesprächskzultur und darum sei wohl alles gut geraten.
Zumindest ich kenne da einige Familien sowohl hier als auch in Dtld., wo es deutlich gelassener zuging und dennoch viel schieflief.
In diesem eigenen auf die Schulterklopfen steckt viel Schuldzuweisung drin.
Mag sein, man überinterpretiert da auch, weil man eben gerade selbst merkt: mein Kind weicht ab, mein Kind will anders, mein Kind ist außer Reichweite für mich, bei uns läuft es nicht so --- da gibt man sich als Mutter sowieso schon IMMER viel Schuld, egal was andere sagen.
Und es schmerzt unheimlich und führt NIEMALS zu einem guten Ziel, wenn man diese Schuldzuweisungen wiederholt und bestätigt und offen oder indirekt in dieselbe Kerbe haut.
Die Gründe dafür sind verschieden, das Resultat bleibt dasselbe, wie ein - ironischer? - Buchtitel zu meiner Berufszeit auch mal hieß: Die Mütter sind an allem schuld.
Wie praktisch.
Bei einem "wohlgeratenen" Kind lese ich so gut wie nie: Ich habe wirklich Glück gehabt, was kann ich doch dankbar sein, daß mein Kind, meine Familie, solche Probleme nicht gehabt hat. Möge es so bleiben.
Ich lese zumindest meistens (um es versöhnlich zu sagen): Mein Kind ist super, da habe ich wohl alles/einiges richtig gemacht.
(als ob andere alles falsch machten).

Natürlich darf man stolz auf seine Kinder sein.
Bin ich übrigens auch. Und wie, vor allem auf die, die soviele Probleme entwickelt hat - und wo wir teilweise ahnten, was auf uns zukommen könnte und wo wir auch versucht haben, dem nicht Futter zu geben.
Natürlich darf man seine Kinder loben.
Aber in Zusammenhängen, wo andere Eltern mit Problemen kämpfen, sich selbst als wohlgeratenes Beispiel, das (allein) für das gute Gelingen verantwortlich ist, hinzustellen, das hat eben einen negativen Beigeschmack - selbst wenn er nicht beabsichtigt ist.
Es streut Salz in die Wunden.
Persönlich ärgere ich mich nur über soviel Selbstüberschätzung.
Wohl dem, der gelernt hat, sich dies nicht so zu Herzen zu nehmen wie ich es früher tat.

Mir gegenüber kann eine Mutter äußern, sie sei (fast) froh, daß die eigene Tochter ihre Zusage zu einem Familienfest zurückgezogen habe.
Mir gegenüber kann eine Mutter offen überlegen, ob sie den Kontakt nicht besser aufbrechen sollte - er tue keinem vn beiden wirklich gut.
Mir gegenüber kann eine Mutter auch äußern,sie habe manchmal den Wunsch, wegzulaufen und sich vollaufen zu lassen und nichts mehr zu hören und zu sehen von alledem.
Für mich ist so eine Mutter nicht schlechter als die, die alles so toll hinkriegen. (Achutng, ich weiß, Ironie kann vorkommen).
Weil ich weiß,wie man ganz stellt mit dem Rücken an der Wandsteht. Wie man will, daß es seinem Kind,aber auch einem selbst under ganzen Familie, wieder besser, ja gut geht, und wie man eben NICHT weiß, wie man das hinkriegen soll.
Weil ich auch weiß, wie sehr man sich eigentlich dafür schämt, so wie oben zu fühlen - und es trotzdem fühlt.
Und weil ich weiß: Daß es wieder besser bei uns läuft, hat viele Gründe. Ich bin einer davon, weil ich Hilfe bekam, einiges zu ändern. Aber ich bin ebenso wenig allein verantwortlich dafür wie ich vorheralleinvearntwortlich für das Disfunktionieren war.
Diese Erkenntnis ist teuer erkauft - unbd daß Mütter in Krise immer noch auf soviel Unverständnis stoßen bei Menschen, die nur nicht wissen,wieviel Glück sie letztendlich auch hatten, schmerzt.

Manche Dinge KANN man gar nicht ändern - nimm nur das banales Beispiel der Geschwisterfolge. wenne in Kind u.a. auch darunter leiden, "nur" das Mittlere oder Jüngste zusein, kann man versuchen, dessen Perspektive zu ändern -aber auch da muß das Kind mitmachen.
Andem Faktum an sich kann man nichts ändern. Und davon gibt es ja nun einige.
Man kann auch nichts daran ändern, daß ein Kind in der Schule schwerer lernt, daß ein Kind unorganisierter im Leben ist, daß sich finanzielle Rahmenbedingungen ändern, daß die Familie umzieht, daß en Elterntei lstirbt, daß ein Kind adoptiert ist, daß en Kind aufgrund einer veränderten Lebenssituation mehr allein aufwächst aöls ein anderes, beidem die Eltern noch mehr Zeit zuhause hatten undundund.

Wie hieß es gestern im Zusammenhang mit Frau Lambrecht?
Nicht alles, was legal und (gesetzlich) okay ist, ist auch richtig oder sollte man tun.

Es mag sein, daß viele sich dessen nicht bewußt sind, war ich ja auch einige Zeit nicht selber, und ich wünsche keinem, daß er es durch die wirklich harte Schule lernt (Anfänge hatte ich durchaus schon beim 2. Kind begriffen, ich betrachte mich ja nicht als komplett lernunfähig ), aber so ein bißchen Selbstreflexion, wie das eigene Lob auf die eigene Leistung in einigen Situationen wirkt, nennt man wohl Sensibilität für bestimmte Situationen.
Die ein bißchen mehr zu entwickeln, schadet ja nicht nur Frau Lambrecht...

Ich glaube, nach all den Beiträgen hier, nicht eine Sekunde, daß eins der Kinder, die problematischer, schwieriger, unumgänglicher sind als die anderen, dies sind, weil die Eltern hin und wieder weniger gelassen und dialogsbereit als Du reagieren. Daß es nicht so ist, weiß ich auch.
Ebenso wenig glaube ich, weiß ich, daß die Eltern,die pflegeleichte, problemlose, dialogbereite etc. Kinder haben, sichd ies allein auf die Erfolgsfahne schreiben dürfen.
(alle Adjektive mit den einen oder den anderen Kindern sind unzureichend - ich hoffe, Du verstehst, was ich meine, und ich bin dankbar für Gegenvorschläge, die besser treffen).
Die gute Nachricht ist:
Mütter sind nicht an allem schuld.
Die schlechte (für manche Mütter): Sie sind auch nicht an allem Erfolg allein schuld.

Und damit genug dazu - ich muß jetzt helöfen, ein schwere Klavier zu hieven - ziemlich ausweglos, wenn Ihr mich fragt, aber das lernt mein Mann wohl nur durch die Praxis...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 16:00 Uhr

Maxi, halte durch, versuch wirklich, positive Dinge zu sehen und nicht mehr nur die negativen - das hat so eine selbstverstärkende Wirkung.
Ich erkannte ja bald, daß ich förmlich auf die Pannen wartete...
Mich hat auch oft geerdet,d aß ich enie Freundin habe, die mir dann schrieb: nee, das ist jetzt nicht tzpisch das problem denier Tochter (und die hatte ganz spezielle, die andere einfach erstmal nicht hatten, aufgrund bes. Umstände , ja), DAS hier ist jetzt wirklich ein "typisches Teenieproblem", das viele haben.
Und es hilft, drüber zu sprechen, zu hören, daß andere eben auch Sorgen haben udn es bei weitem nicht überall so bilderbuchhaft verläuft, wie es von außen aussieht.

Indieselbe Richtung wie das Suchen nach positiven Eigenschaften, Verhaltensweisen etc. geht ja auch die anerkennende Pädagogik: Erstmal was Gutes in all dem Mist finde, ist die übergeordnete Devise.
Das ist icht immer leicht.
Da kam es auch zu Situationen, wo ich meinte: Was soll ich denn bei einer derartigen Aktion noch positiv finden? Und ich dann fast über den Vorschlag der Psychologin lachen mußte - und mich fragte, ob die wirklich sowas bei ihren Kindern anwendete, wenn die so agierten wie meine ...
Aber AUCH DAS hilft letztendlich ja:
Man hält inne, sucht was Positives, sei es noch abstrus oder lustig, und dreht den Fokus, das Augenmerk in eine andere Richtung.

Heute ist noch nicht alles gut.
Vielleicht wir d es auch nie wieder so gut wie damals, als sie noch kein teenie war.
Aber es ist viel besser!
Und daß es so ist, daran haben wir alle gearbeitet und dabei haben wir sicher alle etwas gelernt.
Ich kann damit leben, daß es anders als bei anderen ist - weil ich weiß, woher wir kommen. Gemessen daran leben wir jetzt im Paradies, wir haben alle wieder (mehr) Ruhe in der Seele und amit und sowieso im Alltag - und das ist gut so.
Inzwischen sind beide eh erwachsen und weitgehend für ihr Leben selbst verantwortlich, aber man leider als Mutter ja doch mit, wenn dem Kind Negatives widerfährt, Träume sich nicht erfüllen oder andere Dinge querlaufen. UNd in manchen Situatione mache ich mir auch noch Sorgen,wei lichweiß, wie schief da was laufen kann - aber ich habe auch gelernt, wieder mehr zu vertrauen und zu warten.

Da Du oben Deinen Mann auch mal angeführt hast:
Der ist auch anders aufgewachsen; der hat auch eine etwas andere Mentalität, und Väter fühlen sich sowieso oft anders verantwortlich (und werden anders verantwortlich gemacht) als Mütter. Meiner konnte auch vieles gelassener und länger hinnehmen als ich - nicht immer war das übrigens der richtige Weg!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von Maxikid am 18.05.2022, 17:46 Uhr

Danke Dir. Du hast komplett recht. In der Familie kann ich das nicht ansprechen, denn da hatte ja nie jemand Problem. Jupp…sicher

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Aber nein

Antwort von DK-Ursel am 18.05.2022, 19:27 Uhr

Ah, danke für den Nachschlag! Ich dachte, vielleicht hat ein Kind einen besonderen Alaß zum Feiern oder so.
Manchmal ist das erreichte Ziel dann zwar kleiner oder anders als früher angesdacht oder sogar angestrebt, aber wenn das Kind es gegen alle Widerstände, auch die eigenen, trotzdem und selbständig erreicht, ist man zu Recht stolz - sogar wenn die Noten so sind, daß andere die Stirn runzeln.
Manchmal ist eben auch die einfache Tatsache, daß neu angefangen wurde, daß dann auch nicht hingeschmissen wurde, wichtiger als die Note. Dann ist der Weg wirklich das Ziel - und ihn zu gehen über Stock und Sten wiegt dann mehr als Glanz und Gloria in der Zielgeraden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Silvia3 am 18.05.2022, 21:11 Uhr

Nein, hier hat es oft gekracht. Beide Töchter sind Weltmeister im empört an die Decke gehen und türenkrachend aus dem Zimmer rauschen.

Inzwischen sind beide ausgezogen und ich muss sagen, dass das für uns Eltern durchaus ein Gewinn an Lebensqualität ist. Mein Mann und ich haben uns öfters wegen der Kinder gestritten, und seit auch die Kleine raus ist (sie ist eine echte Diva), sind wir wieder ein Herz und eine Seele.

Das soll nicht heißen, dass ich meine Mädels nicht vermissen würde, aber ich kann jetzt den Satz "Der liebe Gott hat die Pubertät geschaffen, damit Eltern ihre Kinder loslassen können" (oder so ähnlich) durchaus nachvollziehen.

Grundsätzlich habe wir uns aber von den beiden nie am Ring durch die Manege führen lassen. Sie kannten unsere Grenzen, haben sich im Großen und Ganzen an unsere Regeln gehalten und waren dann letztendlich auch uns gegenüber im Umgang respektvoll.

Mit kleinen Aussetzern ....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Pamo am 19.05.2022, 7:06 Uhr

Das zeichnet sich hier auch ab. Seitdem das Kind mal verreist und uns Alte gemeinsam zurück lässt, geht's uns zusammen besser, harmonischer, das kann ich mir so für die Zukunft dauerhaft vorstellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von memory am 19.05.2022, 7:19 Uhr

Ich dachte schon , wir wären Exoten:). Immer wenn wir sagen, wir lieben die Kinder, aber freuen uns , wenn die ausgezogen sind, werden wir entsetzt angesehen. Ich kann es nicht beschreiben, kenne auch viele Paare , die sich , als die Kinder aus dem Haus waren, nix mehr zu sagen hatten. Hier ist das Gegenteil, es harmoniert dann erst recht wieder ...vielleicht, weil wir schon paar Jährchen vor den Kindern zusammen waren

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 7:43 Uhr

Wir genießen das auch, wenn die Mädels außer Haus sind. Noch besser, wenn mein Mann mit beiden zusammen verreist und klein maxikid alleine at home ist.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von memory am 19.05.2022, 7:52 Uhr

ja hatte ich erst über Ostern , war schön ruhig. Allerdings bekomme ich dann manchmal ne Krise, wenn die dann wieder einfallen...mit Dreckwäsche und enormen Mitteilungsbedürfnis . Auch hab ich den Gatten auch gern für mich....manchmal ist so ein Mann recht nützlich...Blumenerde schleppen, Getränkekisten holen und er macht super Kaffee. Könnt ich zwar auch alles alleine...aber warum nicht sämtliche Ressourcen nutzen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 7:59 Uhr

Was das schwer schleppen angeht, bin ich der Mann im Haus. Meiner verletzt sich dabei nur. Deswegen, haben wir ja auch kein Haus. Wir müssten uns da direkt einen Hausmeister einstellen. Aber Kaffee kann meiner auch super.

Wir haben ab morgen Ferien und wenn ich jetzt nur an die Schmutzwäsche und das packen denke…schon jetzt keine Lust mehr.Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Ichx4 am 19.05.2022, 9:05 Uhr

Hallelujah, bei uns gabs richtig Stress.
Meine Tochter war ein Satansbraten und wir strenge Eltern.
Reibung erzeugt Wärme, sagte mein Mann immer.
Jetzt ist sie eine tolle junge Frau, verheiratet, Mutter und steht mit beiden Beinen mitten im Leben.
Wir müssen oft lachen, da wir in ihrer Sturm- und Drangzeit gegenseitig handgreiflich geworden sind.
Mein Gott waren das stressige Zeiten. Ich bin froh, dass unsere Ehe gehalten hat.

Wie schön ist das Leben jetzt, beide KInder sind aus dem Haus. Wir haben aber ein sehr inniges Verhältnis.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Tini_79 am 19.05.2022, 9:30 Uhr

Unsere Große, jetzt 17, war von Anfang an immer entspannt, verständig, ruhig - es gab wirklich bisher unter uns nie Anschreien, Türen knallen, Hausarrest oder ähnliches. Es gab auch bisher keine Exzesse oder etwas, wo ich vielleicht hätte ausflippen können oder sollen, ja, Ursel - wirklich wahr


Kind Nr. 2 ist gerade 7 geworden und ein ganz anderes Kaliber, da fällt es mir schon schwerer. Aber auch da: ich schreie sie nie an o.ä. , sie uns schon mal...naja. Da bin ich tatsächlich auf die Pubertät gespannt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: „Wer das von sich behauptet, der lügt.“

Antwort von Maca am 19.05.2022, 9:41 Uhr

“Eigentlich schade, dass Du noch nicht die Erfahrung des Gegenteils sammeln konntest. Ich behaupte, dass deine Aussage falsch ist. Natürlich kann ich nicht in meine Mitmenschen hinein sehen, aber zumindest bei mir liegst Du definitiv falsch mit deiner Annahme.

Und ich setzte noch oben drauf - meine 83-jährige Mutter hab ich noch nie „brüllend“ oder in der minderen Form „aufbrausend oder schreiend“ erlebt.“

Emotionale Ausbrüche sind auch Ausdruck von Leidenschaft, Lebendigkeit, sich der manchmal schier unerträglichen Ambivalenz der Existenz bewusst zu sein.
Immer total gelassen und rational zu agieren……

ist irgendwie ziemlich “ unsexy“, finde ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 10:22 Uhr

Naja, ich will wirklich nicht behaupten, nie, aber mit der großen waren lautstarke Konflikte durchaus seltener. Wie ich oben schrieb, da hätte ich weitgehend bei denen unterschrieben, die wie Du nie laut wurden, wo alles klappte und sich im schlimmsten Fall vieles eben auch durch Gespräche regeln ließ. Wenigstens in den ersten Jahren…da reichte wirklich ein etwas strengeres NEIN.

Was das Ausziehen angeht, so bin ich ja sicher langsam auch bekanntlich, diejenige, die immer zum Loslassen rät.
Studienbedingt bin ich selber gleich nach dem Abitur weit weggezogen, da habe ich das für meine Kinder auch normal angesehen und sie darin bestärkt.
Hat auch bei beiden gut geklappt.
Seitdem genieße ich nicht nur mehr planbarkeit, allein beim Essen, sondern eben einfach mein Leben, das wieder mir gehört, und das Leben, das meinem Mann und mir uneingeschränkt gehört.
Durch die modernen Medien bin ich deutlich mehr in lockerem Kontakt als ich es mit meiner Mutter sein konnte, aber es kann auch einiges an Zeit vergehen, bis wir voneinander hören und vor allem, bis wir uns mal wieder sehen, obwohl die Mädchen ja in der Nähe geblieben sind.
Hier sage ich dann wirklich auch: Ziel der Erziehung erreicht, Kinder kommen ggf. auch gut ohne uns klar!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Hase67 am 19.05.2022, 10:27 Uhr

"Hier sage ich dann wirklich auch: Ziel der Erziehung erreicht, Kinder kommen ggf. auch gut ohne uns klar!"

Hier vollzieht sich dieser Prozess gerade mit sehr großer Verspätung auch, was ich übrigens auf die viel zu lange hinausgezögerte Trennung zurückführe, vorher hatte er einfach nicht diesen Raum. Wobei ich natürlich - diese Rolle werde ich vermutlich erst los, wenn ich wirklich wieder Herrin über meine eigene Bude bin und sie maximal mit einer Katze oder einem Hund teile - wie immer diejenige bin, der die Büßerkappe übergestülpt wird, und zwar von allen Seiten. Das Thema werde ich sicher noch mal für mich therapeutisch bearbeiten, die Federn, die ich bei diesen ewigen Schuldzuweisungen gelassen habe, würden für eine ganze Pfauenzucht reichen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 10:32 Uhr

Ich bin ja auch eine Mutter, die ihre Kinder früh losgelassen hat. Aber hier ist es so, je mehr ich loslassen, umso anhänglicher werden sie.
In 2 Jahren, nach dem Abi, möchte meine Große nach Berlin ziehen, wegen einer Ausbildung. Ich bin dann ja sehr gespannt.....Die Lütte sagt jetzt schon, da sie ja sowieso keinen guten Schulabschluss bekommt, wird sie bei uns wohnen bleiben. Schlechter Schulabschluss, kaum Gelde, gleich keine eigene Wohnung. Da hoffe ich doch sehr, dass sie das nicht wahr macht. Ansonsten, ziehe ich aus.
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von zwergchen1984 am 19.05.2022, 10:42 Uhr



Der Große(18) hat noch zwei Jahre bis zum Abi. Aktuell hat er für die Sommerferien Urlaub gebucht, es geht nach Frankreich. Anschließend möchte er noch einmal eine Woche nach Tokio. Mal schauen, ob das klappt. Das sind so die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit. Wo er dann später studieren will, wird sich nächstes Jahr zeigen denke ich.

Kind 2 beginnt im August die schulische Ausbildung zur SpA, anschließend möchte sie Erzieherin lernen. Wird so ~4 Jahre dauern, bis sie fertig ist.

Kind 3 macht ihren MSA und will dann TFA lernen. Dauert insgesamt auch noch 4 Jahre. Bei den Mädels warte ich noch ab, wo sie hinwollen. Die Größe überlegt, es ähnlich wie ihre Cousine zu machen und weiter weg zu ziehen(ich höre schon die mitleidigen Kommentare anderer Mütter. So als ob das Kind deshalb so weit weg zieht, weil ich als Mutter "versagt" habe). Die Jüngste ist sich unsicher, sie ist generell eher scheu und ängstlich gegenüber Veränderungen. Aber mit 16 darf sie das auch sein, die Zeit wird es dann zeigen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 10:51 Uhr

Die Lütte, wird 14, hat mal erwähnt, dass sie gerne Sportlehrerin werden würde. Ich habe ihr gesagt, dass sie dafür aber Abi bräuchte.....und zack, Madame fing an zu weinen und hörte 2 Stunden nicht mehr auf. Dabei weiß sie ja selber, dass sie so gut wie nicht lernt und sich noch nie helfen lassen hat. Wir stehen ihr, alle, immer im Hintergrund zur Verfügung. Aber, zwingen können wir sie ja schlecht. Evlt. findet sie ja noch den Dreh. Aber trotzdem, ist das natürlich alles meine Schuld.
Gestern Abend, habe ich sie lernend am Tisch vorgefunden....sie bereitet sich dann schon mal für September vor, denn da hat sie Konfirmation und der Pastor fragt da so einiges im Vorfelde ab.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 11:47 Uhr

Maxi - glaub mir, was Du erzählst, läßt Hoffnung zu.
Wenn sie erstmal wirklich seriös motiviert ist, dann lernt sie auch.
Meine hat sich ihre Schul- und Berufsausbildung nach einem Zusammenbruch selbst gesucht und durchgezogen - und dies jetzt sogar mit Bestnote beendet. Am Ziel ist sie noch nicht, das hat eine Planung, die sie der Schwester gegenüber erzählte, offenbart, ich frage da nicht, sondern freue mich über das, was sie erzählt und mit uns teilt --- und über den gelungenen Ausbildungsschritt auf ihrem Weg!
So habe ich das hier in groß und klein bei einigen Kindern gesehen - manche brauchen länger.
Aber Umwege vergrößern die Ortskenntnis, sagt man, und für manche ist der äußerlich schwerere Weg (denn natürlich ist von uns aus gesehen ein Abitur mit Eltern und Elternhaus samt allen Annehmlichkeiten im Rücken leichter durchzuziehen als eins mit eigener Wohnung, Job nebenher etc.) für manche ist eben dieser äußerlich shwerere Weg der leichtere - weil das Lernen mitr 16, 17 für ein Ziel, das nicht das eigene ist, ihnen zuviel abfordert.
Zu Recht.
Ich habe bei dem, was Du manchmal erzählst, nie das Gefühl, daß Deine Töchter hilflos und lebensuntüchtig sind, die gehen ihren Weg - auch wenn er sicher manchmal anders ist als der, den sich die Eltern vorstellen.
Icvhw ünsch Dir gute Nerven, die braucht man da oft!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 12:28 Uhr

Ursel, ich danke Dir sehr. Ja, und es gibt immer wieder super tolle Momente, die einen nicht ganz zweifeln lassen. Wir sind ja Eltern, mein Mann ja noch mehr, die sich ja recht aus allen raushalten, Hilfe immer im Hintergrund anbietend, aber nie Eltern die bei einer 5 oder 6 schimpfen. Ich weiß, dass wir mit der Einstellung bei vielen Anecken. Die Lehrer sagen mir regelmäßig auch, wir sollten doch endlich mal mit Hilde lernen, sie bräuchte Unterstützung. Ja, können sie ja mal versuchen. Da würden sie 6 Tage am Tisch sitzen und Hilde wurde nur in die Luft gucken. Aber, wenn sie dann mal von sich aus macht, dann ackert sie die Nacht durch. Da lass ich sie dann auch. Kind groß wirft mir ja auch ständig vor, ich würde mich nicht um meine Kinder kümmern. Ich wäre ja nie da. Nun, ich komme genau 45 min. nach ihnen nach Hause.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von zwergchen1984 am 19.05.2022, 12:32 Uhr

Ich schließe mich Ursel an. Deine Lütte wird ihren Weg gehen. Manchmal muss der Knoten erst platzen. Bei einigen früher, bei andern platzt er später.

Ein(mittlerweile verstorbener Freund) machte nur seinen Hauptschulabschluss damals. Er hatte eine psychisch kranke Mutter, um die er sich kümmerte), lernte erst Kfz Mechanikerund später machte er eine Ausbildung zum Sanitäter. Da kam er zu, weil er Ersthelfer in der Firma war und das ganz spannend fand.

Einige Jahre später ging er zur Abendschule und holte sein Abitur nach. Der Sanitätsdienst hat ihm sehr gefallen und er merkte, dass er gern als Notarzt arbeiten würde. Also machte er sein Abi und studierte dann Medizin. Mit 40 Jahren hat er sein Studium beendet, er wurde dann erst Orthopäde, später Unfallchirurg. Kurz vor seinen Tod ließ er sich zum allgemein Mediziner umschulen/ausbilden. Er starb im September vor 2 Jahren. Im Dezember wäre er zugelassener allgemein Mediziner gewesen. Mit 52 Jahren. Er fing mit Hauptschule an und hat sich dann durchgebissen, bis er da hinkam, wo er hin wollte. Er hat mich wirklich tief beeindruckt, zeigt sein Weg doch:"Du kannst alles schaffen!"

Ich drück deiner Lütten die Daumen!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 12:39 Uhr

Oh, danke Dir. Ich kenne auch solche Geschichten. Vom Hauptschüler zum Maurer und Meister, dann Abitur und dann Jura Studium. Ja, an solche Geschichte denke ich auch immer und das baut auf. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 12:50 Uhr

Tolle Geschichte, Zwergchen!
Maxi, die Lehrer verhalten sich sehr deutsch, ich glaube, ich würde sowas hier so gut wie nie hören --- da war ich noch am ehesten die ambitiöse. treibende, fordernde Kraft. Aber ich habe gelernt, das nicht mehr zu sein.
Die Freundin in Schweden meinte mal, in Schweden sei sie die überbesorgte, ambitiöse Gluckenmutter, die nicht loslasse --- in ihrem deutschsprachigen Heimatland die verantwortungslose, desinteressierte Rabenmutter - ja, wie denn nun? Ich kenne das auch...

Zwergchen, wir hatten so eine Pastorin, eine der besten, die ich je kannte.
Sie war Putzfrau, dann machte der Rücken nicht mehr mit und die Frau im Jobcenter meinte abschätzig, mit einem Studium würde das ja nun nichts mehr.
Daraufhin hat sie trotzig ihr Abitur nachgeholt und Theologie studiert, hatte einige Vertretungspastorate und kam dann noch für 5 Jahre zu uns, bis sie in Rente ging. Ich habe diese Frau mit ihrer praktischen Lebenserfahrung, Zugewandtheit und Menschenkenntnis fast geliebt - Gott sei Dank war sie mit ihrer Nachfolgerin befreundet und konnte daher nicht nur uns trauen und unser Kind beerdigen, sondern dann auch schon im Ruhestand unsere jüngste Tochter taufen.
Der Sohn einer Freundin hat zwar sein Abitur gemacht, war dann aber auch erstmal sehr unentschlossen, entschied sich dann für Zahnarzt und mußte seine Mathekenntnisse auf A-Niveau anhebenb. Hätten ihm die Eltern die gleich angetragen, als er noch zur Scule ging, hätte er unmotiviert und uninteressiert evtl. gehorcht, aber eben Dienst nach Vorshrift gemacht, bestenfalls.
So aber schuftete er tagsüber als Fliesenleger und ackerte abends in der Schule, keine leichte Zeit ; und heute hat er schon sehr schnell und zügig Studium beendet und nach einigen praktischen Anforderungen die Teilhabe an einer Praxis.
So kenne ich viele Beispiele: irgendwann bekommen die allermeisten doch die Kurve, und wie gesagt, bei Euch, Maxi, habe ich da wenig Sorgen, daß sie absacken.
Ach ja, mein bestes Beispiel war immer Joschka Fischer. Dessen Eltern müssen sich doch in einem damals noch spießigeren, autoritärerem Dtld., wo wirklich alles seinen ordentlichen Gang gehen soltle, die Haare gerauft haben ... und doch ist aus "dem Jungen" was geworden

Also, nur Mut - manchmal gehen die kinder sehr unkonventionelle Wege und manchmal tut uns Eltern das auch weh - aber sie gehen IHREN (und nicht unseren) Weg, und das ist wichtig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 13:00 Uhr

Auch Dir Ursel, leiben Dank.
Wir fahren am Samstag in den Urlaub. Dort ist auch immer der Ferien-Kumpel meiner Lütten. Der wird, seit der Vorschule, extrem von den Eltern zur Höchstleistungen gepuscht. Selbst das Essen ist aufs lernen ausgelegt. Da werden auch Freundschaften geplant und nichts dem Zufall überlassen. Der Vater ist deutscher, aber in Argentinien aufgewachsen, seine Frau kommt aus Peru. So einfach Ferien machen kann er nicht, denn auch dort muss er täglich seine Aufgaben erledigen. Diese Eltern sagen mir dann auch immer, ich müsse mich nur einfach durchsetzen. Ja, super. Der Sohn muckt , bis jetzt auch noch nicht auf. Meine Lütte muckte von Geburt an auf. Er ist jetzt 13. Ich bin sehr gespannt. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 13:01 Uhr

und dann kommt mein Mann mit seiner DK Schulkultur an.....Welten treffen da aufeinander. LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Jumalowa am 19.05.2022, 13:41 Uhr

Meine Tochter hat uns vor ein paar Wochen vorgeworfen: ,, Ihr seid garnicht so cool wie Ihr immer tut!''

Da hast du deine Antwort
Was haben mein Mann und ich gelacht. Wir wollen auch garnicht cool sein, hier gibt es Regeln, Diskussionen, Geschrei etc. Aber auch oft ganz viel Verständnis und viel wichtiger füreinander da sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 14:22 Uhr

Ja, DAS glaubt eh keiner -- Dtld. und DK - ein Umzug ist ja wie von einem Bundesland ins andere, höre ich oft.
Von wegen - wobei auch Umzüge von einem Bundesland ins andere Kulturschocks mit sich führen können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 14:25 Uhr

südlich der Elbe fängt für mich Nord Italien an...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Silvia3 am 19.05.2022, 14:26 Uhr

Nimm’s nicht persönlich, in dem Alter kann man es ihnen nie recht machen. Kommst du später nach Hause, bist du nie da. Kommst du eher nach Hause, traust du ihnen nichts zu und hast einen Kontrollwahn.
Da hilft nur tief durchatmen und darauf vertrauen, dass sie ihren Weg finden.

Ich nehme an, ihr habt der Kleinen schon professionelle Nachhilfe angeboten? Meine Erfahrung ist, dass mit den eigenen Kindern lernen überhaupt nicht funktioniert. Das war hier immer der schnellste und kürzeste Weg, um die ganze Familie an den Rand der Totaleskalation zu bringen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 14:33 Uhr

Ja, selbst dort hat sie nicht mitgemacht, oder dann doch schnell etwas gelöst, was dann auch richtig war. Wenn sie dann sich mal zum Nachdenken aufrafft, kommt das immer etwas tolles heraus. Sie könnte sogar viel besser in Rechtschreibung sein, wenn sie auch nur mal eine Sekunde nachdenken würde. Sie sagt ja selber, sie hat keine Lust zu denken.
Dabei war sie ein Kind, welches sich das Lesen selber beibrachte. Da haben wir ganz schön blöd aus der Wäsche geguckt, als sie plötzlich anfing uns aus der Zeitung "Vorzulesen"....Das war noch vor der Einschulung. Sie schafft es ja auch, ihren Namen falsch zu schreiben....Sie kann aber auch alles richtig schreiben, wenn sie dazu mal Lust hat.
Wenn sie möchte, kann sie ja auch. Dafür, dass sie selten einmal übt, ist das ganz schon in Ordnung.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 14:46 Uhr

Får mich ist mmer noch komisch, daß wir "in den Süden" reisen, wenn es nach Hamburg geht.
Das war in meiner Kindheit eben der hohe Norden!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 14:48 Uhr

Dann schicke ich Dir jetzt mal ganz schnell 29 Grad in den Norden...Schwül ist noch untertrieben. .LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das liegt vielleicht auch einfach am Kind

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 15:03 Uhr

Gerne, dann wäre uns beiden geholfen
Aber hier ist es eigentlich auch schön, gerade regnet es zwar und man sagt auch ier Unwetter voraus, aber Regen ist auch dringend nötig, das sehe sogar ich ein.
Nachts war es bislang noch meistens unter 10 Grad (eine Chorschwester wagt es auch noch nicht, zarte Zimmerpflanzen, die im Sommer gern draußen sind, jetzt raus zu stellen), aber tagsüber war es schon prima.
und gestern wurde erstmals in diesem Jahr die Sommergrenze geknackt, allerdings lokal bedingt, die haben das langatmig erklärt und ich blicke das beim Überfliegen nicht so durch - trotzdem empfand ich es auch bei uns sommerlich.
Zumal es nicht windete...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Silvia3 am 19.05.2022, 15:08 Uhr

Ja, die richtige Mischung macht es. Ich bin aber zutiefst überzeugt, dass die Grundlage für eine gelungene Erziehung Verlässlichkeit und klare Grenzen ist.
Eltern müssen, solange die Kinder klein sind, ganz klare Leitlinien vorgeben und in ihren Reaktionen berechenbar sein. Wenn das Kind genau weiß, dass ich meine Drohungen (“wenn du nicht aufgeräumt hast, bis der Zeiger oben ist, darfst du nicht Fernsehen gucken “) immer wahrmache, nimmt es mich ernst, in jeder Hinsicht. Genauso muss das Kind wissen, dass ich zwar mal schimpfe, aber dass ich es immer liebe, egal, was es angestellt hat.
Leider versagen viele Eltern gerade bei dem ersten Punkt. Konsequente Erziehung ist extrem anstrengend. Da wird etwas angedroht oder versprochen, was für die Eltern nur unter großen Mühen umsetzbar ist. Schwuppdiwupp lässt man das Kind machen bzw. macht etwas nicht mit dem Kind und speist es mit einer Ausrede ab. Das merken Kinder ganz schnell und nutzen diese Spielräume gnadenlos bzw. verlieren das Vertrauen in ihre Eltern. Dazu kommt auch noch diese Neuauflage der antiautoritären Erziehung, bei der die Kinder alles selber bestimmen können. Wenn man wirklich soweit geht, dass man ein Baby fragt ob, man es jetzt wickeln oder waschen dürfe, dann muss man sich nicht wundern, wenn ein Kind später nicht macht, was man ihm sagt.

Ich habe mal ein Gespräch zwischen meiner Tochter und einer Freundin mitbekommen. Die beiden Mädchen wollten irgendetwas machen, was ich nicht erlaubt habe. Die Freundin sagte darauf zu meiner Tochter, dass sie mich doch überreden und notfalls ein bisschen heulen solle. Die Antwort meiner Tochter lautete: “Das funktioniert bei meiner Mutter nicht. Wenn sie einmal nein gesagt hat, dann meint sie nein. Das brauche ich gar nicht zu probieren.”
Ich würde das zwar nicht ganz so kategorisch sehen, aber grundsätzlich hat sie recht.

Heutzutage kommt noch dazu, dass sich viele Eltern viel zu wenig um ihre Kinder kümmern. Man sieht ständig Eltern, die am Handy daddeln, während ihre Kinder um sie herum Unfug treiben oder Sander Weise versuchen, die Aufmerksamkeit der Eltern zu erhaschen. In Kombination mit dieser unseligen Instagram- und Tiktok-Kultur wird da eine ganze Generation verkorkster Kinder herangezogen. Da werden noch ganz große Probleme auf unsere Gesellschaft zukommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von DK-Ursel am 19.05.2022, 15:27 Uhr

Auchwenn ich ja nicht ein Vertreter der "Die Eltern sind an allem schuld"-Kultur bin, stimme ich Dir zu:
Verläßlichkeit und klare Grenzen sind äußerst nützlich!
Ich denke immer an das Beispielder Lehrerin von einer Internat. Schule, die zu uns gewechselt war und sagte:
"Laß Kinder in eine nicht iengezäuntes Gebiet zum Spielen - sie werden immer wieder zurücklaufen und dann wieder ein Stückchen weiter raus, um zu testen: Wie weit darf ich gehen? Wann kommt ein Erwachsener und hält mich zurück? Wo ist hier die Grenze?
Diese Kinder kommen nicht zudem, wofür sie draußen sind und war ihre "Arbeit", ihr Lebenssinn ist: Spielen. Siemüssen erstmal das Terrain abstecken.
Kinder, die in einem abgezäunten Gebiet rausgelassenwerden,w issen: Bis zum Zaun, bis zur Hecke - nicht weiter.
Die soielen gleich ohne Probleme, die müssen nicht erst ausloten, wie weit sie gehen dürfen."
Und das gilt ja auch im übertragenen Sinn.
(Und daß Grenzen auch mal erweitert werden müssen und hin und wieder auch jemand an bestehenden Einzäunungen rüttelt, ist natürlich und gewollt.)
Anstrengende Kinder sind die, die keine Grenzen haben - weil sie sie erst selbsts uchen müssen.
Daher, einfach gesagt, benehmen sie sich unmöglich, in der unbewußten Hoffnung, nun auch Grenzen gezeigt zu bekommen.
Abgesehen davon geben Grenzen auch genau die Sicherheit, die Kinder brauchen.
Wie sollen sie in einer selbst für uns Erwachsene oft unüberschaubaren Welt mit ihrem kleinen Erfahrungsschatz abschätzen können, was für sie gut und richtig ist?
Wennsie dies könnten, hätte der liebe Gott sie gleich ohne Eltern auf die Welt kommen lassen - dann bräuchten sie nämlich keinen, der für sie entscheidet und sie anleitet.

Trotzdem bleibt natürlich der Grundsatz, daß ernsthafte Probleme nicht nur und immer hausgemacht sind und an "falscher" Erziehung liegen. Denn was beim einen Kind gut wirkt, ist beim anderen total wirkungslos - und das gilt eben für kleine wie große Richtlinien.
Aber dazu ist oben genug geschrieben worden.

Was Du hier schreibst:
"Heutzutage kommt noch dazu, dass sich viele Eltern viel zu wenig um ihre Kinder kümmern. Man sieht ständig Eltern, die am Handy daddeln, während ihre Kinder um sie herum Unfug treiben oder Sander Weise versuchen, die Aufmerksamkeit der Eltern zu erhaschen. In Kombination mit dieser unseligen Instagram- und Tiktok-Kultur wird da eine ganze Generation verkorkster Kinder herangezogen. Da werden noch ganz große Probleme auf unsere Gesellschaft zukommen."

wurde schon vor mehr als 20 Jahren abgemahnt. Und ich finde es auch schlimm, wie viele Eltern aufs telefon starren statt mit dem Kind im Kinderwagen zu reden.
Wer mit seinem Kind ins Schwimmbad oder Sommerland fährt und nur so lange "da" ist,wie das Handy nicht plingt, nicht klingelt oder aufblitzt, der tut senem Kind keinen Gefallen, sondern vermittelt ihm eher: Ich bin für meine Eltern so an- und abschaltbar wie dfas Telefon - udn sobald DAS sich bemerktbar macht, zähle ICH nicht mehr.
Es ist schon ein kurioser Widerspruch, daß heute Kinder eniderarztiges "Prestigeobejkt" für viele sind, daß Kinder heute bei vielen Familien der Mittelpunkt allen Lebens sind - und daß sie dennoch so schnell und leichtfertig zur Seite geschoben werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Brummelmama am 19.05.2022, 15:32 Uhr

Ja, ich wundere und bewundere diese Mütter, die immer ruhig bleiben. Natürlich flippe und schreie ich nicht dauernd. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen ich durchaus erst sachlich bin und irgendwann auch mal lauter werde. Es gibt Situationen, da klappt die Verständigung danach sofort.Meine Mutter hatte eine Art die ich persönlich sehr schlimm fand. Sie redete mir uns dann einfach nicht mehr und das über Tage. Das kann ich gar nicht. Letztlich versuche ich es immer erst ruhig aber manches Mal kann auch ich dann nicht mehr ruhig bleiben. Wir sprechen trotzdem offen über alle Themen u und wir können ins hier alle entschuldigen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Maxikid am 19.05.2022, 15:32 Uhr

Das werden unsrer Kinder, wenn sie unser Alter mal erreichen sollten, aber genauso sagen, was wird da gerade herangezogen. Ja, es wird eine andere Generation sein, evlt. aber, wer weiß für was das gut ist, sein kann.

LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Miamo am 20.05.2022, 8:27 Uhr

Das hat meine Mutter auch gemacht. Wenn irgendwas war, manchmal wusste ich gar nicht was, nicht mehr geredet und mich nicht mehr beachtet. Und das auch gerne ein paar Tage. Darunter habe ich als Kind sehr gelitten und auch heutzutage sind mir solche Spielchen wie Muckelein und Nichtbeachtung zutiefst zuwider.

In unserer Familie knallt es schon mal, auch lauter, aber dann ist auch wieder gut. Quasi wie ein Gewitter, damit kann ich gut umgehen und finde es auch normaler, als ständige pädagogische, ruhige "Oohhhm" Gespräche :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von kea2 am 20.05.2022, 17:29 Uhr

Da kommen viele Aspekte zusammen.

Zum einen sind die Leute selten wirklich ehrlich. Wer gibt denn schon gegenüber Bekannten zu, dass er schonmal ausflippt und seine Kinder anbrüllt?
Natürlich läuft in anderen Familien immer alles pädagogisch wertvoll ab.

Dann gibt es Kinder, die leicht lenkbar sind. Da sagen die Eltern tatsächlich maximal zwei-, dreimal ruhig, was die Kinder bitte tun oder lassen sollen, und es funktioniert in 90% der Fälle.

Andere Kinder sind sehr willensstark und ignorieren auch noch die 10. freundliche Ansage, wenn sie gerade keinen Bock haben.
Ganz blöd ist es, wenn man ein Kind hat, das auch noch weiß, welche Knöpfe es drücken muss, damit der Erwachsene richtig hoch geht und/oder wenn das Kind sich von angekündigten Konsequenzen nicht beeindrucken lässt.
Das trifft alles auf unsere Tochter zu.
Unser Sohn hat ADS. Der ist auch nicht einfach, mir als Kind aber recht ähnlich. Da weiß ich wiederum, welche Knöpfe ich drücken muss.

Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt.
Kinder kommen nicht auf fremde Leute.
Wenn die Eltern temperamentvoller sind, sind die Kinder es meistens auch. Dann ist die Mischung Kind/Erwachsener schon explosiver als bei Familien, wo alle eher ruhig sind.

Es gibt auch viele Familien, wo Kind 1 leicht lenkbar ist, und die sich deswegen etwas auf ihre pädagogischen Fähigkeiten einbilden - bis Kind 2 kommt, das die Eltern mit seiner Willensstärke an ihre Grenzen bringt.

Manche Kinder fangen erst in der Pubertät an, ihren Eltern zu zeigen, dass sie auch anders können. Das erleben wir gerade im Bekanntenkreis von Kindern, wo wir das nie erwartet hätten.

Wir hatten immer feste Regeln und Konsequenzen. Trotzdem haben unsere Kinder unsere Regeln immer wieder in Frage gestellt.
Wir konnten gar nicht lockerer lassen, weil unsere Kinder das früher sofort ausnutzten und dann kaum noch zu händeln waren.
Auf Dauer hat sich diese Art von Erziehung aber ausgezahlt.

Wir sind auch nicht immer ruhig geblieben, und das klappt bis heute nicht immer.
Aber ich bin davon überzeugt, dass unsere Kinder selbst buddhistische Mönche aus der Ruhe bringen könnten...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Caot

Antwort von pflaumenbaum am 22.05.2022, 0:23 Uhr

Was man dir glaube ich sagen möchte: Muttersein ist kein Job, den man entweder gut oder schlecht macht und auf dessen Endprodukt man am Ende stolz schaut: seht her, was ich tolles fabriziert habe. Da spielt viel Schicksal mit hinein und ob man nun geschrien hat oder nicht mag gar nicht so relevant sein.

Ich schreie auch nicht, aber aufregen kann ich mich schon.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von pauline-maus am 22.05.2022, 12:14 Uhr

ich ruhe in mir , bin aber auch impulsiv
habe einen gerechtigkeitssinn , bin aber auch manchmal ungerecht
ich rede viel und schweige wahnsinnig gern
manchmal hab ich einen guten , manchmal einen schlechten - auch mal grundlos
ich mag stilvolle worte, kann aber auch trivial
ich kann mich zusammenreißen, manchmal hab ich mich aber auch nicht im griff
bin selbstbewusst aber auch oft unsicher
versuche alles richtig zu machen , mache aber genau so oft fehler
ich liebe es ausgeglichen zu sein, bin aber auch kopflosund chaotisch

mit dieser menschlich niormalen ambivalenz mußte mein teen schon immer umgehen und es klappt.
und da ich nie einen übermenschen erziehen wollte , sondern einen der in der welt zurechtkommt, mit mitmenschen die alle unterschiedlich ticken , habe ich das soweit gut hinbekommen und dabei trotzdem millionen fehler gemacht
ps ich neige dazu bei wut oder ärger ewig lange monologe zu halten , laut , nachhaltig, immer wiederholend und sehr zickig ...ist halt so, bin ja auch nicht der erwähnte übermensch ;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Seid ihr wirklich so cool?

Antwort von Cata am 02.06.2022, 7:40 Uhr

Ich weiß nicht, was cool ist, aber hier kracht es nie. Meine Zwei sind nicht perfekt, manchmal faul, oft zu spät, teilweise schlampig, aber was soll ich denn machen?
Wir lieben uns trotzdem.
Meinem Mann gegenüber vertrete ich auch immer die Meinung, dass ich mich nicht aufrege, solange sie ihren Job (Schule) gut machen, nicht die falschen Freunde haben, beim Abendessen am Tisch sitzen und noch mit mir reden.
Möglicherweise kann ich nicht nachvollziehen, welche Schwierigkeiten andere Leute haben. Meine Große ist fertig, hat ihren Doktor, heiratet im August. Die Anderen sind 17 und 14.
Was genau isses denn, was euch so auf die Palme bringt?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Teenies
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.