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Erste pubertäre Ausläufer

Thema: Erste pubertäre Ausläufer

Hallo miteinander! Wir haben noch kein Teenie, aber eine (knapp) 10jährige mit "Wesensveränderungen". Ich würde mich über Tipps freuen, erstmal zum Thema: Morgens gibt's eine Miene, was auch immer für eine Laus ihr über die Leber gelaufen ist, die alle Beteiligten nervt. Aber das muss man wohl ignorieren lernen, jeder hat ja seine Launen. Das üben wir Eltern jetzt. Bei mir ist allerdings die Grenze erreicht, wenn die jüngeren Schwestern dann einen Ton zu hören bekommen, der echt nicht geht. Da sollte doch auch ein Kind mit "in anfänglichen Hormonen schwimmendem Hirn" auch etwas Beherrschung üben? Üben...können tun es ja viele Erwachsene nicht mal. Tagsüber gibt es Phasen, da wird alles ignoriert, was man sagt oder worum man bittet. Irgendwann hat Mama/Papa auch keinen Nerv mehr drauf. Papa hat heute Spaß gemacht und die zwei "großen" in den Pool geschmissen, es war heiß heute hier, so wie es immer lustig war. Die große hat geheult deswegen, das gab es noch keinen Sommer. Nun abends gab es eine ganz kuriose Situation. Sie hat gelacht UND geweint gleichzeitig. Bzw im Wechsel im Sekundentakt. Emotionsachterbahn pur. Lustig war es für alle, auch für sie. Aber dennoch vollkommen verrückt. Kurz gesagt, ein Tag und es gab alle Emotionen innerhalb von kürzester Zeit. Ich weiß gar nicht wie ich es benennen soll. Die miese Laune macht am meisten zu schaffen. Dann gibt es Streit, obwohl ich das natürlich nicht möchte. Es hört bei mir aber auf, wenn es auf andere übertragen wird, die nichts dafür können. Eine Bekannte hat mit ihrer 12 jährigen die Absprache, dass sie sagt, sie müsse kurz auf Toilette, wenn sie mit ihren Emotionen in dem Moment nicht klar kommt, bevor es explodiert. Also erstmal selbst abschalten und klarkommen und dann wieder in Ruhe in die Runde zurück. Das hört sich für mich eigentlich ganz gut an. Wie kommt ihr mit euren Teens hin? Natürlich jeder unterschiedlich. Für mich ist wichtig, dass ich selbst es mir nicht mit den Kindern versaue, weil ich etwas nicht richtig erkenne und zu wenig Verständnis aufbringe. Unsere Eltern sind aus anderem Holz geschnitzt, bei uns (beide Seiten) gab es nur überforderte Eltern, egal, ob völlig aus dem Ruder gelaufen (bei meinem Mann und Geschwister) oder still, alles mit sich selbst ausgemacht und ein ruhiges Leben geführt (ich), dennoch hat meine Mutter sehr viel übertrieben und krass Grenzen überschritten. Aber das ist ein anderes Thema. Mein Ziel ist es, nicht so zu werden. Ich möchte es versuchen zu schaffen, dass meine Kinder mir/uns alles anvertrauen, ehrlich sind mit allem. Ein Verhältnis, das wir zu unseren Eltern nie haben konnten. Ich hoffe, irgendwer hat irgendwas verstanden. Es ist sehr schwer alles halbwegs kurz zu fassen und eine richtig klare Frage zu formulieren.

von Andee92 am 15.05.2022, 20:18



Antwort auf Beitrag von Andee92

…… was für ein kurioser Vorschlag. Geh auf dein Zimmer ist ja schon doof (vor allem für kleine Kinder) aber auf Toilette? Ich find‘s gruselig. Klar verändern sich die Stimmungen der Kinder - da wäre es aber normal. Nicht normal ist dann, wenn man als Erwachsener sich stressen lässt, rum schreit und ständig in Konfrontation geht. Da muss also der Erwachsene mit besten Beispiel voran gehen und dem Kind zeigen wie Beherrschung geht. Das wäre und war mein Ansatz. Klar reiben sich die Kinder an den Erwachsenen. Das ist auch gut so. Die werden nämlich groß und lösen sich. Da das Kind sein Verhalten nicht immer in der Pubertät steuern kann, muss der Erwachsene sein Verhalten steuern. Ruhig bleiben! Je fuchtiger der Teen wird, umso ruhiger wurde ich. Das war mein Ansatz. Und „liebevolle“ Worte meiner Tochter hab ich nie im Zorn kommentiert, sondern immer erst dann, wenn sie zum kuscheln wieder ankam. Dann merkte ich schnell, gemeint hat sie es nie so, wie eben im Zorn ausgeteilt. Mit der Zeit verlief es sich im Sande. Ein gutes Verhältnis zu den Eltern liegt immer an den Eltern. P.S. Meine Kinder sollen mir nicht alles anvertrauen. Aber wenn es wichtig ist, die Wahrheit sagen.

von Caot am 16.05.2022, 07:50



Antwort auf Beitrag von Caot

Wenn sie sauer sind, sind sie sauer. Und je ruhiger ich werde umso mehr regt es sie auf. Das kann schon mal mehrere Tage andauern. Irgendwann ist das Gewitter vorbei. Reden darüber? Niemals. Sie sind wie sie sind. Ich bleibe trotzdem ruhig. Auch wenn sie mich beschimpfen, ich solle nicht immer so still sein und auch mal kämpfen. LG maxikid

von Maxikid am 16.05.2022, 08:05



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ich setzte klar meine Grenze. Aber eben unaufgeregt. Ohne schreien. Aber meine wissen in welcher „Tonverfassung“ sie wie reagieren müssen. Grenzen zu erkennen beginnt ja nicht erst in der Pubertät. Wobei, gerade meine Tochter, in aller Regel selber „verschwindet“. Da stampft sie wutentbrannt die Treppe hoch und knallt die Tür. Vorher wirft sie noch mit Kommentaren um sich. Jedoch folgt dem Ausbruch die Reue auf dem Fuß. Da will sie dann nichts mehr davon wissen. Uns Damen hilft es ungemein, wenn ich hier Ruhe bewahre.

von Caot am 16.05.2022, 08:24



Antwort auf Beitrag von Caot

Mit still meinte ich genau das. Ich mache klare, bestimmte Ansagen. Aber wie immer, was bei Dir etwas bringt, muss man bei anderen Teens anders angehen. Wäre zu schön, wenn es einen Fahrplan für alle gibt. LG

von Maxikid am 16.05.2022, 08:35



Antwort auf Beitrag von Maxikid

PS: meine Bleiben an mir kleben. LG

von Maxikid am 16.05.2022, 08:35



Antwort auf Beitrag von Caot

Sie wird nicht auf Toilette geschickt. Das war ganz anders gemeint. Dass das Verhältnis zu den Eltern von den Eltern abhängt, ist mir sehr klar. Das habe ich aber auch im ganzen Post ausgedrückt. Ihr habt mir geholfen mit euren Aussagen, dass es mit einer klaren Ansage und dann einfach ruhig sein, durchaus hilfreich sein kann. Niemand will hier Streit, aber auch nicht jeden Mist durchgehen lassen, die Ergebnisse habe ich auch in der Familie, da ist das Kind nicht nur am Stampfen und Türe knallen, da gehen ganz heftige Geschichten durch, weil man ja machen kann, was man will. Man muss die Mitte finden und das ist schwierig. Danke für eure Antworten

von Andee92 am 16.05.2022, 10:39



Antwort auf Beitrag von Andee92

Aber wenn da „ganz andere heftige Geschichten“ durchgehen, dann überlege ich, denn das setzen von Grenzen erfolgt ja bereits im frühen Lebensalter, in wie weit das ein pubertäres Problem ist? „Mist“ haben meine Teenager noch nie gebaut. Aber eventuell definierst Du „Mist“ noch mal konkreter, damit klar ist, von was genau gesprochen wird.

von Caot am 16.05.2022, 10:53



Antwort auf Beitrag von Andee92

Naja, ich setze dann doch mal ein Fragezeichen an "das Verhältnis zu den Eltern bestimmen die Eltern". Natürlich sind wir die Erwachsenen und sollten nicht ähnlich wie die Teenies reagieren, dennoch haben wir auch nicht mehr den Einfluß auf die Kinder wie im Babyalter und woher sie ihre Meinungen, Haltungen und Überzeugnugen - auch zu Eltern - beziehen, hängt nicht NUR von den Eltern ab. Wir sind nicht ganz ohne Einfluß, aber eben auch nicht alleinveranwtortlich. Das ist wieder das fatale platte Denken derer, die wohl noch nie mehr als "Mist" mit ihren Kindern erlebt haben. Mir hat in Situationen auch mit der kommunikativ und auch sonst harmonischeren und offeneren Tochter, die allerdings eben auchi hre Teenieanfälle hatte, geholfen, daß ich es nicht persönlich nahm (oder es versuchte ), sondern mir sagte, daß der ganze Streit und Widerspruch gegen die "Institution Eltern", deren Vertreterin ich nun mal war, gerichtet war. Das beinhgaltete allerdings nicht, daß ich mir alles gefallen ließ, sowas hat was mit Respekt vor mir selbst zu tun, den meine Kinderdurchaus auch lernen sollten. Und so habe ich sie eben "stehenlassen" mit dem Hinweis, daß ich (wieder) zu einem Gespräch bereit sei, wenn sich die Gemüter beruhigt hätten; manchmal gern auch mit dem Hinweis auf die Gemüter beider Parteien,denn auch ich brauchte ja manchmal eine Auszeit, um wieder sachlicher denken zu denken (und den obigen Versuch durchzuführen ) Und einen gewissen Ton habe ich mir immer verbeten, oft mit dem Hinweis, daß man so mit Gleichgesinnten reden könne, wenn die sich dies gefallen ließen, mit mir dürfe aber keiner so reden, ergo auch nicht meine Kinder. Sie haben irgendwie irgendwann doch gemerkt = gelernt, daß man mit Sachlichkeit und in ruhiger Atmosphäre weiter (bei mir, aber auch anderen) kommt als mit Fußstampfen oder Türenknallen. Ich wünsche gute Nerven - Ursel, DK

von DK-Ursel am 16.05.2022, 12:49



Antwort auf Beitrag von Andee92

"Sie wird nicht auf Toilette geschickt. Das war ganz anders gemeint." Ich hatte das auch eher so verstanden, dass sich die Mutter aus dem Konflikt rauszieht, um ihrem Teen eine Pause zu geben. Und den Toilettengang als Ausrede benutzt. Ich finde es ja am wichtigsten, authentisch zu bleiben. Kein Mensch hat etwas davon, wenn du innerlich brodelst, dich aber zur Ruhe ermahnst, weil das die anderen Mamis im Internetforum so machen (wenn das denn alles immer so stimmt). Ich bin auch jemand, der lange ruhig und geduldig ist, aber es gibt auch Sachen, die gehen für mich gar nicht, und das sage ich dann auch. Darunter würde zum Beispiel fallen, dass kleinere Geschwister blöd angemacht, Tiere gepiesackt oder Eltern total respektlos behandelt werden. Da kann ich dann auch mal deutlich werden. Du musst sie ja nicht herunterputzen oder mit ihr auf einer Ebene herumzanken. Aber ein simples "Hey, anderer Ton, ja?" oder "XY kann nix dafür" müssen auch Teenager aushalten, trotz eigenem Gefühlschaos.

Mitglied inaktiv - 17.05.2022, 12:32