Also ganz so niveaulos ist es nun auch nicht

Bei mit besucht aktuell das dritte Kind die 10. Klasse in NRW.
KKM hat ja schon das Wesentliche zum Aufbau der Oberstufe in NRW gesagt.

An der Schule meiner Kinder wird in der EF, der 10., tatsächlich alles dreistündig (bis auf neu hinzugekommene Fremdsprachen, die sind vierstündig) im Kurssystem unterrichtet.
Schriftlich verpflichtend geprüft in dieser Stufe werden Mathe, Deutsch, die Fremdsprachen und je eine auszuwählende Natur- und Gesellschaftswissenschaft, also nicht alle Fächer. Das ist sicher einerseits ganz nett, man hat höchstens Tests in den Fächern.
Für eher zurückhaltende Schüler wie meine älteste Tochter birgt das aber durchaus auch Nachteile. Die doch recht strenge Bewertung der mündlichen Leistung brachte ihr im Vergleich zu ihren schriftlichen Klausuren regelmäßig einige Punkte weniger auf dem Zeugnis, als ihre schriftlichen Noten waren, denn auch hier zählt die sonstige Mitarbeit 50%.

Das häufigste Abiturfach ist in NRW wohl Mathematik!

Das liegt daran, dass die unterschiedlichen Bereiche eben abgedeckt werden müssen und unter den vier Abiturfächern zwei Fächer aus Deutsch, Fremdsprache oder Mathe bestehen müssen.
Meine Tochter hatte Englisch und Französisch als LK, Geschichte als 3. Prüfungsfach und musste also Mathe als 4. mündliches Fach nehmen. Ursprünglich wollte sie Französisch und Deutsch als LK (ging als Kombination nicht), hier wäre es möglich gewesen, statt Mathe eine Naturwissenschaft als Prüfungsfach zu nehmen.
Mein Sohn hatte als LK Englisch und Erdkunde, 3. Fach Französisch - also Mathe zwingend als 4. Fach!

Also, euer Nachbarsbub erzählt Blödsinn. Da freut er sich wohl zu früh auf mathelose Zeiten....

Übrigens, ich habe in den 80ern im hochgelobten Baden-Württemberg Abitur gemacht.
Die verschiedenen Bereiche mit den abzudeckenden Prüfungsfächern sind ziemlich genau so, wie es heute in NRW ist (die scheinen halt ein bisschen langsamer zu sein ).