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Geschrieben von juli-88 am 04.05.2023, 8:37 Uhr

Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Hallo,

ich muss mir mal etwas Frust von der Seele schreiben. Mein Sohn (fast 8 Jahre) spielt seit fast 2 Jahren Fußball im Verein. Es ist seine große Leidenschaft, egal was ist, alles dreht sich um Fußball.

In der Mannschaft ist ein Mädchen, sie war die ganze Zeit Torwärtin, da sie aber viel bockt und sich halt auch mal ins Tor setzt während des Spiels, wurde sie nun durch den Trainer dort ersetzt. Jetzt ist sie Feldspielerin und ihre Mama kümmert sich nun, dass sie auch wirklich immer spielt und genau die Position hat, die sie möchte. Alle Kinder werden mal ausgewechselt, sie nie. Sie macht selten beim aufwärmen mit, steht abseits und zeigt kaum Teamgeist. Darf aber das ganze Spiel spielen.

Man muss dazu sagen, die Mama ist die beste Freundin des Trainers. Nun hat sie gestern durchblicken lassen, dass ihre Tochter genau die Position will, die mein Sohn hat. Er wurde nun nicht mehr wirklich eingesetzt, sondern saß fast nur auf der Ersatzbank.

Er war gestern darüber so enttäuscht und traurig, dass man merkt, das ihm sein großes Hobby nicht mehr soviel Spaß macht. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Es macht mich so wütend und traurig mein Sohn so zu sehen. Mein Mann sagt, abwarten und dann das Gespräch mit dem Trainer suchen. Wahrscheinlich ist das auch der richtige Weg, aber ich finde das ungerecht und würde am liebsten sofort das Gespräch suchen und mich bei anderen aus dem Verein beschweren. Aber das ist sicherlich ziemlich übertrieben und eigentlich will ich auch nicht so eine Mama sein.

Habt ihr mit sowas auch schon Erfahrung gemacht?

LG Juli

 
12 Antworten:

Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von Milchkaffee14 am 04.05.2023, 14:02 Uhr

Ich kenne gemischte Kindermannschaften hier gar nicht. Bei uns ist das ab frühestem Jugendalter getrennt. Egal, ist ja voll doof. Sprich mit dem Trainer, bringen wird es wahrscheinlich wenig, und guck es dir noch ein Weilchen an. Ändert sich nix, würde ich einen anderen Verein suchen, der einen motivierten, kleinen Fußballer spielen lässt.
Ein Hobby soll Spaß machen und auf der Ersatzbank macht Fußball keinen Spaß.Ich gehe davon aus, dass sich nix ändert.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von juli-88 am 04.05.2023, 14:55 Uhr

Danke für deine Antwort. Ja, bei uns in Brandenburg gibt es noch gemischte Mannschaften. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau, wann das getrennt wird.

Er hat dort so viele Freunde in der Mannschaft, viele aus seiner Klasse bzw. Schule. Deshalb würde ich ihn nicht unbedingt wechseln lassen. Da mein Sohn sehr sensibel ist und sich schlecht auf neues einstellen kann, bin ich so froh, das er das Hobby mit seinen Freunden hat. Und gerade deshalb schmerzt es noch mehr, das zu sehen.

Ich habe vor dem nächsten Training schon wieder Bammel, wie es diesmal wird und wie es ihm danach geht.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von zweizwerge am 04.05.2023, 15:08 Uhr

Ja, abwarten und dann ggf. das Gespräch mit dem Trainer suchen.

Und: saß er wirklich die ganze Zeit auf der Erstzbank? Beim Teaining wird doch sowieso nicht nur gespielt, sondern auch anderes trainiert. Und die Positionen sollten sowieso immer mal durchgetauscht werden, damit die Kinder alles mal ausprobieren können. Dein Sohn kann also auch mal auf einer anderen Position spielen. Oder?

Vor der Beschwerde am besten zukucken, ob die Wahrnehmung des Kindes stimmt. In dem Alter sollte das ja noch völlig unauffällig möglich sein.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von juli-88 am 04.05.2023, 17:17 Uhr

Beim Training darf er natürlich mitmachen. Aber bei den Spielen sitzt er ziemlich oft (gestern von 40 Minuten, 30 Minuten) auf der Bank. Er hat schon viele Positionen ausprobiert, aber Sturm liegt ihm am besten. Sagt er selber und hat er auch mit dem Trainer besprochen.

Er ist halt nur traurig und sagt, dass er es schade findet und kaum zum spielen kommt.

Ich glaube, mich nervt am meisten die Art und Weise der anderen Mutter. Die Freundschaft zum Vorteil ihrer Tochter auszunutzen und die anderen werden benachteiligt.

Ich denke auch, wir warten erstmal ab. Ich probiere ihn zu motivieren und aufzubauen. Mal schauen, wie die nächsten Wochen werden

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Das alte Lied…

Antwort von Astrid am 05.05.2023, 8:39 Uhr

Hallo,

gerade beim Fußball passieren solche gefühlten oder auch echten Ungerechtigkeiten ja oft, das ist ein altes Thema.

Ein paar Gedanken dazu: Ich kann verstehen, dass du besorgt bist, wenn dein Sohn benachteiligt zu werden scheint. Auch verstehen kann man aber, dass das Mädchen nicht nur ständig im Tor herumstehen möchte, während die anderen richtigen Fußball spielen. Kein Kind wird gern dauerhaft im Tor geparkt.

Wenn man lange im Tor steht, muss man danach natürlich erst lernen, Teamgeist zu entwickeln und aktiver und mehr mitzumachen. Ich denke, das ist normal.

Ich bin bei deinem Mann: Ein paar Trainings abwarten, schauen, ob sie wirklich dauerhaft auf der Position deines Sohnes spielen soll und falls das wirklich so ist (was ich nicht unbedingt glaube), dann mit dem Trainer reden. Und dann ganz wichtig: Erstmal zuhören, was er sagt, nicht gleich die Krallen ausfahren.

Es muss nicht stimmen, dass der Trainer das Mädchen bevorzugt, selbst wenn seine Mutter und er sich gut kennen. Das sind die Interpretationen einer Löwenmutter, die sich Sorgen macht - menschlich verständlich, aber mit solchen Geschichten, die man sich selbst erzählt, kann man auch sehr schief liegen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Bin nämlich auch so eine Löwenmutter, die sich schnell in was reinsteigert.

Bleibe gelassen. Mach deinem Sohn Mut, dass es mal Flauten gibt, sich die Dinge dann aber auch wieder ändern. Geh nicht zu sehr darauf ein, wenn er erzählt, wie schlecht das Mädchen angeblich spielt. Und wenn er wirklich dauerhaft benachteiligt wird, was ich wie gesagt nicht unbedingt glaube, dann natürlich unbedingt den Trainer ansprechen.

LG

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Re: Das alte Lied…

Antwort von juli-88 am 05.05.2023, 9:40 Uhr

Danke für deine Worte. Ich habe mich auch schon wieder etwas beruhigt und probiere das gelassener zu sehen.

Das Mädchen wollte immer im Tor stehen, fand das so toll. Aber lief es nicht so, wie sie wollte, hat sie sich ins Tor gesetzt. Das wollte der Trainer nicht mehr und hat sie rausgenommen.

Mein Sohn macht sie nicht schlecht und er gibt ihr auch nicht die Schuld (er mag sie auch), dass kann er differenzieren. Er sagt selber, schade das er nicht mehr Spielzeit bekommt. Ich höre nur die Sätze der Mutter und das frustet mich. Das eigentliche Problem ist wahrscheinlich die Mutter, die sich zu sehr reinhängt und sich so präsentieren muss.

Aber wir warten ab und ermutigen ihn, so das er die Lust nicht verliert.

Ich lasse mein Sohn sonst seine Sachen alleine klären, aber hier wollte ich mal andere Meinungen und Blickwinkel hören bzw. sehen. Und das hilft mir wirklich.
Ich sehe es gelassener und beobachte erstmal.

LG

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von Lena_1922 am 05.05.2023, 11:42 Uhr

Willkommen im Leben einer Fußball Mutter.

Ähnliche Situationen werden euch die nächsten Jahre begleiten.
Du mußt einen Weg finden - damit umzugehen.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von juli-88 am 05.05.2023, 17:05 Uhr

Hallo, und danke für deine ehrlichen Worte. Ja, die Befürchtung habe ich auch. Ich muss probieren, dass nicht zu nah an mich heranzulassen. Aber das ist leichter getan, als gesagt... Ich werde aber an mir arbeiten.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von kia-ora am 08.05.2023, 17:47 Uhr

Fußball Muttis berichten (hier) ständig von solchen Ungerechtigkeiten. Kenne ich aus dem Voltigiersport auch. Mannschaftssport hat eben auch seine Nachteile!!! Für manche Mutti zählt eben nur der Wettkampf und nicht die Gemeinschaft - traurig aber wahr.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von Muffin2020 am 16.05.2023, 9:58 Uhr

Zum eigentlichen Thema wurde ja schon vieles gesagt, ich möchte zu etwas anderem eine Bemerkung abgeben.
Du schreibst sie macht beim Aufwärmen etc. nicht mit.
Ich sehe da meinen Sohn drin. Er hat vermutlich eine Autismus Spektrumsstörung und macht beim Sport auch nur halb mit. Er spielt Tischtennis im Verein.
Beim Aufwärmen macht er nicht mit, erst wenn das Spiel richtig losgeht. Er kann es einfach nicht anders.

Vielleicht hat das Mädchen bei euch auch irgendetwas und der Trainer weiß es. Und sie versuchen sie zu integrieren.
Manchmal steckt bei anderen ja doch mehr dahinter, als wir sehen können.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von juli-88 am 16.05.2023, 14:01 Uhr

Hallo, danke für deine Antwort. Das stimmt, man kann in das Kind nicht reingucken und weiß nicht, was sie genau hat, oder ob da noch was anderes hinter steckt. Da hast du völlig recht. Ich mag das Mädchen sehr und komme gut mit ihr aus. Sie zeigt sich aber sehr auffällig, wenn ihr was nicht passt, oder es nicht so läuft wie sie es gerne will. Dann "zickt" sie, der Trainer und die Mama rennen hin und es wird eine Weile auf sie eingeredet. Der Rest steht daneben und wartet.

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Re: Hobby Fußball - Ungerechtigkeit

Antwort von juli-88 am 16.05.2023, 14:09 Uhr

Hallo, ich wollte mal ein kleines Update abgeben. Es waren jetzt wieder 2 Spiele und der Trainer hat meinen Sohn in die Abwehr gestellt (was er nicht wirklich will, aber das ist halb so schlimm), dafür spielt er zur Zeit die meiste Zeit.

Das besagte Mädchen wird weiterhin nicht gewechselt, sondern darf da spielen, wo sie will und die ganze Zeit. Von anderen Eltern habe ich jetzt gehört, dass sie das auch merken und sehr unzufrieden darüber sind, weil ihre Kinder traurig darüber sind. Sie wollen jetzt das Gespräch zu dem Trainer suchen und ansonsten den Verein mit ihrem Kind verlassen.

Andere Trainer haben auch schon probiert das Gespräch mit ihm zu suchen, da es auch dort aufgefallen ist. Aber bis jetzt hat er nichts geändert.

Ich habe für mich entschieden die Mama zu ignorieren, da ich gemerkt habe, dass mich dieses Verhalten von ihr tierisch auf die Palme bringt. Das hat zuletzt super funktioniert und ich war entspannter.

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