Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von MamiJuni2013, 27. SSW am 17.03.2013, 21:13 Uhr

Selbständig - ungerecht für Frauen

Hi,
ärgere mich schon länger über die Ungerechtigkeit in Deutschland was selbständige Frauen angeht.

Hab keine Möglichkeit Elterngeld zu beantragen - müsste sonst meine Mitarbeiter entlassen.
Mutterschutz Anspruch besteht ebenfalls nicht.
BV obwohl ich mit Kindern arbeite und nicht genügend Impfschutz habe ebenfalls nicht.

Meinen Mitarbeiterinnen die in den letzten 2 Jahren schwanger wurden musste ich das alles gewähren. Eine sollte eigentlich meine Vertretung werden. War also eigentlich gut vorbereitet. Jetzt stehe ich vor echten Schwierigkeiten. Babysachen kann ich mir keine leisten.

Wenn jetzt wieder einer kommt mit als Arbeitgeber kriegt man alles zurück den möchte ich mal kurz aufklären. Beide Schwangeren haben das BV von heute auf morgen bekommen. Wir sind ein kleines 4 Mann unternehmen. Natürlich konnten wir nicht alle Kunden auffangen so das wir beides mal viele verloren haben. Die die ich von anderen Mitarbeitern vertreten lassen konnte waren mit diesen oft natürlich nicht einverstanden.
Die Krankenkassen ziehen die Zahlungen vom BV der Mitarbeiter oft Monate hinaus in denen ich die Schwangeren natürlich bezahlen muss. Mutterschutzgeld wird nicht komplett erstattet, so habe ich drei Monate lang insgesamt 1000 EUR an die schwangere überwiesen und nur 50 EUR zurück bekommen. Den Rest versucht mein Steuerberater seit Monaten ein zutreiben. Der Steuerberater kostet auch.
Also alles nicht so einfach und ich bin jetzt blank. Weis kaum noch wie ich die Gehälter oder den nächsten Einkauf bezahlen soll.

Fühle mich ungerecht behandelt. Mein Geschäft habe ich 9 Jahre ohne jede Hilfe aufgebaut und 60-80 Stunden die Woche gearbeitet, Unmengen steuern bezahlt und jetzt keinerlei Anspruch.

Weis einer vielleicht eine Anlaufstelle wo ich mich wegen der Babyausstattung hinwenden kann?

Lg

 
12 Antworten:

Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von xIntirax, 33. SSW am 17.03.2013, 21:27 Uhr

Auch wenn du selbstständig bist, kannst du zur Caritas und Co. gehen.
Ich meine mich zu erinnern, dass eine Userin aus dem Dezember 2010 auch einen Zuschuss bekommen hat.
Ich würde es jedenfalls versuchen bzw. können die Damen von der Caritas bestimmt weiter helfen.

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von ChoCoCat am 17.03.2013, 21:36 Uhr

Oh mann. Es ist schwierig da jetzt groß was zu zu sagen zumindest als Arbeitnehmer der jeden Monat sein Geld hat usw.
Ich kann dich absolut verstehen und dass hier mal wieder ne Lücke in unserem sozialen Netz ist lässt sich nicht bestreiten.

Ich habe vor Jahren mal mit dem Gedanken gespielt einen Betrieb zu übernehmen und eben weil ich wusste dass irgendwann evtl doch noch Kinder kommen und was eben sonst noch so für harte Sachen auf einen warten in der Selbstständigkeit hab ichs nicht getan.

Ich weiß nicht wie weit du dir vorstellen kannst zu gehen aber ich würde mich mal an Pro Familia oder Diakonie oder Caritas wenden.
Die können dich beraten und ich denke du könntest einen Antrag bei der Bundesstiftung stellen. Allerdings musst du da alles offen legen. Evtl auch gerade Zahlen der letzten Monate und ich weiß nicht wie bereit man dazu ist als Selbständiger bzw Unternehmer, , aberversuche es definitiv mal.
Im generellen find ich solche Beratungsstellen sehr sinnvoll in Krisensituationen. Es gibt soooo vieles von dem wir nichts wissen und was man machen kann.

Ich drück dir die Daumen!

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von cashew1, 7. SSW am 18.03.2013, 7:02 Uhr

Warum kannst Du kein Elterngeld beantragen? Ich bin auch selbstständig, hatte 2 Monate Elternzeit, so wie sonst eben andere Mutterschutz nach der Entbindung haben.
Anschließend hat mein Mann Elternzeit gemacht, und da man als selbstständige Frau keinen Anspruch auf Mutterschutz hat, hat man dafür insgesamt einen 14-monatigen Elterngeldanspruch.
D.h. ich hatte zwei Monate, mein Mann 12.

Wegen der Erstausstattung wende Dich an die Beratungsstellen von der Caritas oder dem Sozialamt

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von paula80, 35. SSW am 18.03.2013, 8:23 Uhr

Ich bin auch selbständig, aber ganz so schlimm wie du es schreibst ist es doch gar nicht.
Ich persönlich gehe nicht in Elternzeit, da ich mehr Gewinn mache als ich Elterngeld bekommen würde, mein Mann geht in Elternzeit. Aber wenn es dir finanziell so schlecht geht, dann lohnt es sich doch allemale in Elternzeit zu gehen. Du darfst als Selbständige auf jeden Fall in Elternzeit gehen, darfst nur offiziell nicht mehr als 28 Stunden arbeiten, und wenn du Gewinn machst wird er auf dein Elterngeld angerechnet. Aber sobald du kein oder wenig Gewinn machst, was so bei dir zu sein scheint, bekommst du Elterngeld, allermindestens den Mindestsatz. Außerdem gibt es eine Einmalzahlung, ich muß mal googeln wie die heißt, es sind auch nur 100 Euro im Mutterschutz. Aber immerhin, besser als nichts.
Jetzt den Kopf hängen lassen und rumjammern hilft nichts.

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von Antonia82, 18. SSW am 18.03.2013, 8:34 Uhr

Hallo meine Liebe,
Ich kann dich sehr gut verstehen! Ich bin selbstständig in Österreich. Aber die Gesetze sin hier auch kein Deut besser! Ich arbeite an einer Stelle, die für jeden Schwangeren Arbeitnehmer unzumutbar wäre. Zurzeit ist eine meiner Angestellten auch schwanger, sie tut nichts mehr als das Telefon bedienen und erwartet das Kind 4 Wochen nach mir. All das was sie nicht mehr macht, muss ich natürlich auffangen.....
Ich habe eine einjährige daheim und arbeite zur Zeit sicher noch 50std/ Woche zusätzlich. Solange ich es so machen kann geht das finanziell zum Glück! Aber wenn ich mal länger komplett ausfallen würde, dann fressen mich meine Umkosten auf.......
Also ja manchmal muss ich mich auch ärgern wenn es dann von meinen Mitarbeitern heißt....das steht mir aber zu....blablabla....und was steht mir zu???
In Österreich bekommt man nämlich im Krankheitsfall einer Mitarbeiters die ersten 6 Wochen keinen Schilling von der Kasse....
Sehr toll alles wirklich!!!!! Für ein Kleinunternehmen sind das Katastrophen....
LG Toni

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von Antonia82, 18. SSW am 18.03.2013, 8:34 Uhr

Hallo meine Liebe,
Ich kann dich sehr gut verstehen! Ich bin selbstständig in Österreich. Aber die Gesetze sin hier auch kein Deut besser! Ich arbeite an einer Stelle, die für jeden Schwangeren Arbeitnehmer unzumutbar wäre. Zurzeit ist eine meiner Angestellten auch schwanger, sie tut nichts mehr als das Telefon bedienen und erwartet das Kind 4 Wochen nach mir. All das was sie nicht mehr macht, muss ich natürlich auffangen.....
Ich habe eine einjährige daheim und arbeite zur Zeit sicher noch 50std/ Woche zusätzlich. Solange ich es so machen kann geht das finanziell zum Glück! Aber wenn ich mal länger komplett ausfallen würde, dann fressen mich meine Umkosten auf.......
Also ja manchmal muss ich mich auch ärgern wenn es dann von meinen Mitarbeitern heißt....das steht mir aber zu....blablabla....und was steht mir zu???
In Österreich bekommt man nämlich im Krankheitsfall einer Mitarbeiters die ersten 6 Wochen keinen Schilling von der Kasse....
Sehr toll alles wirklich!!!!! Für ein Kleinunternehmen sind das Katastrophen....
LG Toni

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von katsix2903, 39. SSW am 18.03.2013, 9:03 Uhr

Ich muss paula80, da vollkommen recht geben...natürlich hast du einen Anspruch auf Elterngeld.. Es rechnet sich halt nur anders bzw etwas umständlicher....

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von Wonderland, 19. SSW am 18.03.2013, 9:19 Uhr

Da muss ich dir leider zustimmen, dass (ich sag's jetzt mal so und aus eig. Erfahrung) eine Seöbständigkeit bei einer werdenden Mutter nicht wirklich lohnt. War das beim 1. Kind auch und sollte ein BV bekommen, was aber gar nicht ging, weil ich ja Geld verdienen musste. Beim 2. jetzt bin ich im Angestelltenverhältnis, habe wieder BV und bin froh darüber. Ich war damals auch völlig fertig und dies machte sich dann auch leider körperlich bemerkbar.

LG

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von Fravy, 22. SSW am 18.03.2013, 9:41 Uhr

HI MamaJuni,

ich empfinde meine Selbstständigkeit auch grad als Last. Ist zwar finanziell nicht so dramatisch, weil mein Mann noch gutes Geld verdient. Aber bei mir schrumpfen die Einnahmen. Die ersten 4 Monate ging es mir sehr schlecht, sodass ich kaum richtig arbeiten konnte und dadurch viele Auftraggeber verloren habe. Tja, Pecht gehabt.

Im Angestelltenverhältnis hätte ich mich krankschreiben lassen können und weiterhin Geld gehabt. Nun müssen wir mit ein paar Hundert Euro im Monat weniger auskommen. Echt ätzend. Hoffentlich gehts bald wieder bergauf, ansonsten sehe ich mich noch zusätzlich zur Selbstständigkeit im Nebenjob am Wochenende kurz nach der Geburt.

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von cashew1, 7. SSW am 18.03.2013, 14:33 Uhr

Mal nur interessehalber:
Seid ihr gegen eventuelle Ausfallszeiten wegen Krankheit usw nicht versichert?

Also, wenn ich nun eine Risikoschwangerschaft hätte, nicht arbeiten könnte und das vom Arzt bescheinigt bekomme, bin ich so abgesichert, dass alle laufenden Kosten+ noch was drauf von der Versicherung bezahlt werden.

Wenn es sich für mich nicht gelohnt hätte zu arbeiten, dann wäre ich angestellt geblieben. Für uns war das aber so der bessere Weg, ich arbeite, gehe nur 2 Monate in Elternzeit und mein Mann danach für 12 Monate.

Jaaa, die Berechnung ist deutlich komplizierter, aber geben tut es das.

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von MamiJuni2013, 27. SSW am 18.03.2013, 15:19 Uhr

Hi,

die 100 EUR für die gesamte Mutterschutzzeit bekommt man nur wenn man privat versichert ist. Aber 100 EUR für 16 Wochen reichen wohl niemanden.

Elternzeit beantragen rechnet sich einfach nicht, da ich Einnahmen durch die Mitarbeiter habe. Mein Steuerberater hat mir abgeraten obwohl er ja durch die schwierige Berechnung viel verdienen könnte. Im Moment geht alles auf weniger als Null am Ende auf. Ich bin grad wieder mehr am arbeiten um wenigstens auf Null zu kommen.
Wie habt ihr das denn gemacht? Habt ihr die 2 Monate die ihr daheim wart eure Angestellten entlassen?

Da ich die Lage selbständiger Frauen vor der schwangerschaft schon kannte hatte ich eigentlich alles gut geplant. Zuverlässige Vertretung eingearbeitet, kundenanzahl erhöht. Leider ist meine Vertretung ja dann Schwanger geworden uns ins BV gegangen. Dadurch Kunden verloren und muss jetzt noch jemanden einstellen.

Jammern hilft nicht. Den Rat geb ich andern auch immer.
Manchmal kann man aber einfach nichts ändern. Da bleibt nur kurz jammern : )
Krankentagegeld hab ich keins bei meiner Krankenkasse eingerichtet da das Angebot meiner Krankenkasse einfach nicht meine Kosten decken würde. Hat sich deshalb nicht rentiert.

Lg

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Re: Selbständig - ungerecht für Frauen

Antwort von cashew1, 7. SSW am 18.03.2013, 16:05 Uhr

Krankentagegeld habe ich privat bei einer anderen Versicherung gemacht, hätte sich über die KV auch nicht gelohnt.
Da ich allein arbeite, habe ich keine Einnahmen, wenn ich nicht da bin, also hab ich das Problem nicht. Was Du aber auf jeden Fall machen kannst, ist Deine Rechnungen erst nach Deiner Elternzeit stellen, es zählt nur der Einnahmemonat, nicht die Zeit in der die Arbeit geleistet wurde. Du hast natürlich echt großes Pech mit Deiner Vertretung gehabt.

Soweit ich informiert bin, stehen Dir aber auf jeden Fall der 300 Euro Grundbetrag Elterngeld zu, so wie es aussieht, werde ich bei diesem Kind wohl auch nur den Teil nehmen und relativ schnell wieder was machen.

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