34ssw und völlig erschöpft

Hallo liebe Leute,

ich muss mich gerade einfach mal ein wenig ausheulen...

Zu meiner Situation: Ich bin schwanger und lebe in Portugal mit meinem Mann, zur Geburt wollen wir allerdings nach Deutschland. Zum einen, weil ich hier mit der Versorgung gar nicht zufrieden bin und zum anderen, weil mein Vater während meiner SS an Krebs erkrankt ist und ich ihm ermöglichen möchte, diesen Sommer viel Zeit mit seinem Enkelkind verbringen zu können. So die Kurzfassung...

Ich arbeite (bis heute) noch voll als Grundschullehrerin an einer internationalen Schule mit 6-7 jährigen, die Schule ist auf interaktives Lernen ausgelegt und schon unter normalen Umständen ist man nach einem 8 Stunden Tag dort ordentlich müde...Unterrichten mit lauter Stimme und meist im Stehen da an der Tafel, durch die Klasse wetzen und einzelnen Schülern oder Gruppen helfen, Bücher tragen und austeilen, Sachen aufheben, Materialien besorgen, die Kinder von A nach B zu anderen Stunden bringen (der Campus ist groß) und eben kleine Kinder, die noch nichts selbsständig machen können...bis ca. zur 25/26ssw hatte ich auch keinerlei Probleme und dachte, ich arbeite bis zu meinem Flug bei 35+5 normal weiter - bis sich dann nach und nach die Beschwerden einschlichen. Zuerst schlimme Rückenschmerzen und schwere, schmerzende Beine, Müdigkeit, dann kamen Schwindel und harter Bauch nach der Arbeit hinzu, mittlerweile komme ich auch gegen die permanente Lautstärke und das ständige 'auf Zack' sein müssen mit der Klasse voller Kinder nicht mehr an. Ich bin einfach nur noch erschöpft und hatte die ein oder andere Heulattacke nach der Arbeit.

In Portugal gibt es keinen Mutterschutz in dem Sinne, man KANN höchstens seinen Elternurlaub 30 Tage vor ET beginnen. Und viele arbeiten, bis ihnen buchstäblich die Fruchtblase platzt...Ich war eigentlich überzeugt davon, es bis 4 Wochen vorher auch zu schaffen aber dem ist nicht so. Nachdem ich das ganze WE über Schmerzen im unteren Rücken, Druck auf Blase und MuMu und Durchfall hatte, war ich heute morgen beim Notfall Arzt (bei seinem braucht man immer einen Termin), der mich erstmal bis Freitag krank geschrieben hat. Dann werde ich meinen nächsten regulären Termin haben und weiter sehen...meine größte Angst ist, dass der Arzt mich nicht fliegen lässt bzw. mich dann nicht weiter krank schreibt, wenn er meint, ich könne ja auch fliegen (brauche ein Attest). Dabei ist fliegen für mich wie Bus fahren und eher entspannend und eben nicht vergleichbar mit einem regulären Arbeitstag.

Dabei geht es mir gut, solange ich mich nicht körperlich übernehme...Nebenbei renovieren wir auch noch eine gerade gekaufte Wohnung und ich merke, wie mein Körper einfach langsam streikt.War auch die ganze SS über noch sportlich unterwegs, aber es ist einfach zu viel, hinzu kommt die große psychische Belastung mit meinem kranken Vater und keinerlei enge Freunde oder Familie in der Nähe zu haben.

Mein Mann ist leider auch keine große Stütze und meint, seine Mutter hätte ja noch bis zur Geburt auf dem Feld gestanden und Kartoffeln geerntet (hat Landwirtschaft und 6 Kinder zuhause entbunden) und er macht mir zusätzlich ein schlechtes Gewissen, weil ich bei der Arbeit fehle - er ist nie krank.

Ich kann mich seit Wochen nicht auf mein Baby freuen oder vorbereiten und habe das Gefühl, einfach Ruhe zu brauchen. Doch dann kommen dauernd diese Sprüche wie 'Schwangerschaft ist keine Krankheit' die mich zusätzlich fertig machen.

Meint ihr, ich übertreibe? Was würdet ihr tun? Vielen Dank erstmal für's zuende Lesen, falls ihr es bis hierhin geschafft habt...:)