Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Murmeline am 15.10.2005, 17:04 Uhr

Re:

Ich kann es nur wiederholen: hierbei handelt es sich um eine höchstpersönliche Gewissensentscheidung, die jeder Mensch für sich allein treffen muß, die einem niemand abnehmen kann und mit der man letztendlich ganz allein dasteht.

Hier ein guter Artikel zu diesem Thema von der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes:

"Pränataldiagnostik und ihre möglichen Folgen

Die Pränatalmedizin hat in den letzten Jahren Diagnosetechniken entwickelt, die immer genauer vorgeburtliche Erkrankungen und Fehlbildungen diagnostizieren und immer mehr Wissen über den Fötus bereitstellen können. Vorgeburtliche Diagnostik ist heute nicht mehr nur ein Angebot für bestimmte Risikogruppen, wie beispielsweise Frauen bzw. Paare mit einem familiären Wiederholungsrisiko. Vielmehr ist sie zu einem nahezu selbstverständlich angebotenen und nachgefragten Bestandteil der allgemeinen Schwangerenvorsorge geworden und zum Teil in den Mutterschaftsrichtlinien verpflichtend vorgeschrieben, oder sie wird Frauen sehr nachdrücklich angeboten. Seit 1996 ist in den Mutterschaftsrichtlinien eine weitere Ultraschall-Untersuchung vorgeschrieben, die gezielt nach Normabweichungen beim Fötus sucht. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist nahezu jede Schwangere in Deutschland mit einer Diagnostik konfrontiert, die nach Fehlbildungen und Erkrankungen sucht, auch wenn sie invasive Verfahren nicht in Anspruch nimmt. Schwangerschaft ist durch das Angebot von Pränataldiagnostik und die Nachfrage danach zunehmend zu einem risikobehafteten Zustand geworden, der durch eine Vielzahl vorgeburtlicher Untersuchungen medizinisch überwacht wird. Die Erfahrungen der Schwangerschaftsberatungsstellen zeigen, dass viele Frauen nicht oder nicht ausreichend über die Risiken der Untersuchungen, ihre Aussagekraft oder die Handlungsmöglichkeiten bei einem auffälligen Befund informiert sind. Häufig wissen sie auch nicht, dass sie vorgeburtliche Diagnostik nicht nutzen müssen bzw. auch einzelne der angebotenen Untersuchungen ablehnen können.Das selbstverständliche Angebot beinhaltet zunehmend einen ”Sog zur Anwendung". Frauen sehen sich verstärkt unter Druck gesetzt, alle diagnostischen Möglichkeiten auch zu nutzen, um ein krankes oder behindertes Kind zu vermeiden. Sie müssen sich ihrem familiären und gesellschaftlichen Umfeld gegenüber rechtfertigen, wenn sie, vor allem von einem bestimmten Alter an, beispielsweise eine Amniozentese ablehnen. Gelegentlich lassen sich Ärztinnen und Ärzte zur Abwehr von Schadensersatzansprüchen eine solche Ablehnung etwa einer Amniozentese schriftlich bescheinigen. Mit der Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung der Diagnoseverfahren halten die therapeutischen Möglichkeiten nicht Schritt. Der weitaus größte Teil der Erkrankungen und Fehlbildungen kann nur diagnostiziert werden, ist aber weder therapierbar nochbehandelbar. Ein Befund über eine Erkrankung oder Fehlbildung des Fötus kann schwangere Frauenund ihre Partner daher vor kaum lösbare Widersprüche stellen und in außerordentlich belastende Entscheidungssituationen stürzen. Sie sollen, häufig auf sich gestellt, zwischen dem Abbruch der Schwangerschaft wählen, weil das erwünschte Kind nach pränataldiagnostischem Befund nicht der Norm entspricht, und dem Leben mit einem behinderten Kind, das in unserer Gesellschaft zunehmend als vermeidbar gilt. Eine Entscheidung für ein Kind mit Behinderung wird allenfalls als persönlich zu verantwortende Entscheidung akzeptiert, die dann auch allein zu bewältigen ist. Sehrhäufig entscheiden sich Frauen und Paare in dieser Situation gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft.Die Konfliktsituation der Frauen und Paare wird verschärft durch den sehr späten Zeitpunkt in der Schwangerschaft, zu dem gegenwärtig gesicherte Befunde nach invasiver Diagnostik vorliegen. Er liegt derzeit etwa bei der 20. bis 22. Schwangerschaftswoche und damit an der Grenze zur Lebensfähigkeit des Kindes."

 
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