Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Vio-1, 16. SSW am 15.10.2005, 8:14 Uhr

Was kriegen Babies mit? Vielleicht auch das...

Hi

Habe vor zwei Tagen eine FU machen lassen und habe auch schon ein positives Ergebnis.
Insofern stehe ich nicht vor der Entscheidung, was wäre, wenn ein Ergebnis negativ wäre.
Aber die Gedanken habe ich mir vorher natürlich schon gemacht.

Und wenn ich lese, daß die Babies im Bauch das negativ wahrnehmen, also irgendwelche pränatalen Diagnostik-Möglichkeiten, ehrlich, das finde ich anmaßend.
Das weiß doch keiner von uns.

Vielleicht nehmen sie auch wahr, daß da ihre Mami sich ganz arg kümmert und sich Gedanken macht, alles mögliche in Bewegung setzt, daß es ihnen gut geht.
Pränatale Diagnostik muß nicht zwangsläufig zu einem Abbruch führen.
Man kann mit einem Ergebnis auch dafür sorgen, daß sofort nach der Geburt die bestmögliche Behandlung/Förderung passiert.
Vielleicht würde man in ein anderes KH gehen (mit angeschlossenem Kinder-KH mit Spezialabteilung oder so), vielleicht verzichtet man auf eine Hausgeburt oder ein Kaiserschnitt könnte lebensrettend sein.

Diese Augen-zu-und-Vertrauen-Mentalität ist schön, aber nur, wenn alles gut geht.
Und wenn man auch Vertrauen darauf hat, daß nachher alles perfekt läuft.
Ich habe sehr viel mit behinderten Kindern gearbeitet und natürlich ist das zu schaffen und natürlich liebt man sie dann, aber man muß sich auch vorher im Klaren darüber sein, daß die meisten Ehen darunter zerbrechen, die älteren Geschwister sehr darunter leiden und die Förderung für diese meistens ganz hinten runter fällt. Vom finanziellen Disaster in der heutigen Gesundspolitischen Lage mal ganz abgesehen.

Jetzt sagen alle: ok, das ist doch ganz unwichtig, das zählt doch nicht. Es geht doch um mein Kind.
Und das ist auch so.
Ich habe nur oft das Gefühl, daß viele sehr sehr naiv (meine niemanden persönlich) an diese Sache rangehen.

Also nur mit Vertrauen ist da nicht viel zu machen, dann muß ich auch nicht zur Krebsvorsorge und geh mit meinen Kindern auch nicht zu den Us, das ist auch nichts anderes.

Wer sich gegen pränatale Diagnostik entscheidet, entscheidet sich ggf. auch gegen die bestmögliche Behandlung, das muß man wissen.

Ich kann jede Frau verstehen, die das macht, versteht mich nicht falsch, aber manchmal nervt es einfach, daß man, wenn man eine FU macht, so dargestellt wird, als würde man leichtfertig in Kauf nehmen, sein Kind zu töten und das ist sicher nicht so.

Ich wünsche uns allen eine glückliche Schwangerschaft und komplikationslose Geburt.

Vio

 
10 Antworten:

Re: Was kriegen Babies mit? Vielleicht auch das...

Antwort von Murmeline, nix mehr;-). SSW am 15.10.2005, 11:17 Uhr

Zitat Vio: "daß die meisten Ehen darunter zerbrechen, die älteren Geschwister sehr darunter leiden und die Förderung für diese meistens ganz hinten runter fällt. Vom finanziellen Disaster in der heutigen Gesundspolitischen Lage mal ganz abgesehen."


Ich habe großes Glück und meine 2 Kinder sind gesund, aber wenn mein Mann mich verlassen würde, weil mein 3. Kind (das auch SEINES wäre) behindert wäre, dann würde ich lieber den Rest meines Lebens als Geschiedene verbringen wollen, als mit einem Mord auf dem Gewissen.

Aber das sehen die meisten Frauen anders.

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Re: Was kriegen Babies mit? Vielleicht auch das...

Antwort von Xaveria, 15^. SSW am 15.10.2005, 15:22 Uhr

"Mord" nur weil man eine FU macht???

Ich glaube du Murmeline gehst damit einen kleinen Schritt zuweit.

Vio meinte FU ja - Abtreibung NEIN
Sondern vielmehr als Vorraussetzung um dem Kind die schnellst und bestmögliche Unterstüzung zukommen zu lassen.

Aber zum Glück triff jede Frau diese Entscheidung allein oder mit ihrem Partner. Ich finde nach der ganzen Diskussion es ziemlich daneben immer noch von "Mord" zu sprechen.

Entschuldige bitte aber ich glaube keine und keiner macht sich diese Entscheidung leicht. Wenn du schon diesen Begriff verwenden willst, dann bitte bei Frauen die sich innerhalb der ersten 9 Wochen dagegen entscheiden. Aber die teilen sicher hier nicht ihre Gedanke mit.

*leicht sauer ist*

Grüße Xav

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Re:

Antwort von Murmeline am 15.10.2005, 17:04 Uhr

Ich kann es nur wiederholen: hierbei handelt es sich um eine höchstpersönliche Gewissensentscheidung, die jeder Mensch für sich allein treffen muß, die einem niemand abnehmen kann und mit der man letztendlich ganz allein dasteht.

Hier ein guter Artikel zu diesem Thema von der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes:

"Pränataldiagnostik und ihre möglichen Folgen

Die Pränatalmedizin hat in den letzten Jahren Diagnosetechniken entwickelt, die immer genauer vorgeburtliche Erkrankungen und Fehlbildungen diagnostizieren und immer mehr Wissen über den Fötus bereitstellen können. Vorgeburtliche Diagnostik ist heute nicht mehr nur ein Angebot für bestimmte Risikogruppen, wie beispielsweise Frauen bzw. Paare mit einem familiären Wiederholungsrisiko. Vielmehr ist sie zu einem nahezu selbstverständlich angebotenen und nachgefragten Bestandteil der allgemeinen Schwangerenvorsorge geworden und zum Teil in den Mutterschaftsrichtlinien verpflichtend vorgeschrieben, oder sie wird Frauen sehr nachdrücklich angeboten. Seit 1996 ist in den Mutterschaftsrichtlinien eine weitere Ultraschall-Untersuchung vorgeschrieben, die gezielt nach Normabweichungen beim Fötus sucht. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist nahezu jede Schwangere in Deutschland mit einer Diagnostik konfrontiert, die nach Fehlbildungen und Erkrankungen sucht, auch wenn sie invasive Verfahren nicht in Anspruch nimmt. Schwangerschaft ist durch das Angebot von Pränataldiagnostik und die Nachfrage danach zunehmend zu einem risikobehafteten Zustand geworden, der durch eine Vielzahl vorgeburtlicher Untersuchungen medizinisch überwacht wird. Die Erfahrungen der Schwangerschaftsberatungsstellen zeigen, dass viele Frauen nicht oder nicht ausreichend über die Risiken der Untersuchungen, ihre Aussagekraft oder die Handlungsmöglichkeiten bei einem auffälligen Befund informiert sind. Häufig wissen sie auch nicht, dass sie vorgeburtliche Diagnostik nicht nutzen müssen bzw. auch einzelne der angebotenen Untersuchungen ablehnen können.Das selbstverständliche Angebot beinhaltet zunehmend einen ”Sog zur Anwendung". Frauen sehen sich verstärkt unter Druck gesetzt, alle diagnostischen Möglichkeiten auch zu nutzen, um ein krankes oder behindertes Kind zu vermeiden. Sie müssen sich ihrem familiären und gesellschaftlichen Umfeld gegenüber rechtfertigen, wenn sie, vor allem von einem bestimmten Alter an, beispielsweise eine Amniozentese ablehnen. Gelegentlich lassen sich Ärztinnen und Ärzte zur Abwehr von Schadensersatzansprüchen eine solche Ablehnung etwa einer Amniozentese schriftlich bescheinigen. Mit der Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung der Diagnoseverfahren halten die therapeutischen Möglichkeiten nicht Schritt. Der weitaus größte Teil der Erkrankungen und Fehlbildungen kann nur diagnostiziert werden, ist aber weder therapierbar nochbehandelbar. Ein Befund über eine Erkrankung oder Fehlbildung des Fötus kann schwangere Frauenund ihre Partner daher vor kaum lösbare Widersprüche stellen und in außerordentlich belastende Entscheidungssituationen stürzen. Sie sollen, häufig auf sich gestellt, zwischen dem Abbruch der Schwangerschaft wählen, weil das erwünschte Kind nach pränataldiagnostischem Befund nicht der Norm entspricht, und dem Leben mit einem behinderten Kind, das in unserer Gesellschaft zunehmend als vermeidbar gilt. Eine Entscheidung für ein Kind mit Behinderung wird allenfalls als persönlich zu verantwortende Entscheidung akzeptiert, die dann auch allein zu bewältigen ist. Sehrhäufig entscheiden sich Frauen und Paare in dieser Situation gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft.Die Konfliktsituation der Frauen und Paare wird verschärft durch den sehr späten Zeitpunkt in der Schwangerschaft, zu dem gegenwärtig gesicherte Befunde nach invasiver Diagnostik vorliegen. Er liegt derzeit etwa bei der 20. bis 22. Schwangerschaftswoche und damit an der Grenze zur Lebensfähigkeit des Kindes."

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Genau das habe ich gemeint - die unreflektierte und verallge

Antwort von Vio-1, 16. SSW am 15.10.2005, 17:20 Uhr

meinernde Reaktion, daß eine FU IMMER auch einen Abbruch bei negativem Ergebnis darstellt und daß das die Frauen irgendwie aus Egoismus u.ä. tun.

Das kotzt mich echt an.

Vielleicht gibt es Frauen, die leichtfertig abtreiben, mag sein, aber die meisten werden das nicht so sehen.

Für mich ist es viel egoistischer einfach die Augen zu verschließen und so zu tun, als wäre man irgendwie viel menschlicher und erhabener, wenn man auf pränatale Diagnostik verzichtet, weil man dann zu seinem Baby steht.
Ich stehe auch voll und ganz zu meinem Baby, es ist ein absolutes Wunschkind und durch mein Alter werde ich auch nicht mehr sehr oft die Möglichkeit haben, schwanger zu werden.
Aber ich kann doch nicht so tun, als wären pränatale Diagnoseverfahren nur dazu da, sich eines kranken Kindes zu entledigen.
Das ist mir zu einfach.
Wie gesagt, ist jedem seine eigene Entscheidung, aber die Verurteilung und Anmaßung, die allen Frauen wiederfährt, die sich dafür entscheiden, finde ich nicht sehr fair.

Vio

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Re: Genau das habe ich gemeint - die unreflektierte und verallge

Antwort von Murmeline am 15.10.2005, 17:25 Uhr

na ja, aber einen Gendefekt HEILEN kann bis heute keine Diagnostik...

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Heilen nicht, aber die bestmögliche Behandlung und

Antwort von Vio-1, 16. SSW am 15.10.2005, 17:49 Uhr

Förderung gleich von Anfang an beginnen und evtl. sich auch die restliche Schwangerschaft auf die Problematik vorbereiten:
Welches ist die beste Klinik?
Gibt es Spezialisten?
Welche Folgen des Gendefekts können evtl. vermindert/gelindert werden, auch um dem Baby Schmerzen etc. zu ersparen.
Wie können sich Eltern, Geschwister und auch die Umgebung darauf vorbereiten? (auch um z.B. den geschockten Gesichtern von Nachbarn etc. zu umgehen)
Gibt es andere Eltern, Selbsthilfegruppen, die mir Empfehlungen geben können?
Welche Informationen bietet das Internet?

ICH persönlich wäre nach der Geburt mit all den hormonellen Umstellungen und der ohnehin ja leicht chaotischen Situation mit einem Neugeborenen auch schlichtweg überfordert mich DANN auch noch intensiv mit Fördermöglichkeiten zu beschäftigen.
Da wäre ich froh, wenn ich das in 5 Monaten Schwangerschaft tun könnte.
Angefangen von "Kann ich das Kind stillen" (es gibt ja auch Erkrankungen, die den Saug- und Schluckreflex beeinträchtigen) bis hin zu evtl. Equipment was ich brauche.

Nein, leider leider kann man Gendefekte nicht heilen, das heißt aber nicht, daß man NICHTS tun kann!!

Vio

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Re: Heilen nicht, aber die bestmögliche Behandlung und

Antwort von Murmeline am 15.10.2005, 17:56 Uhr

Die von Dir geschilderten Beweggründe hören sich sehr ehrenhaft an.

Aber ich denke, der hauptsächliche Grund für die Durchführung einer FU ist, dass die betroffenen Eltern wissen wollen, ob ihr Kind einen Gendefekt hat, um es in diesem Falle abzutreiben.

Ich kenne mehrere Frauen persönlich, die ihren Eltern, ihrem Arbeitgeber und ihren Kollegen erst von der Schwangerschaft erzählten, nachdem die FU ergeben hatte, dass das Kind keine Trisomie hat. Begründung: "sonst hätte ich abgetrieben, und das muß ja keiner wissen". Habe ich selbst mehrfach erlebt!

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Re: Heilen nicht, aber die bestmögliche Behandlung und

Antwort von Jessy + Pauline, ???. SSW am 16.10.2005, 9:24 Uhr

Hallo Vio,

stimme dir da vollkommen zu!!!!
Und ich finde,du hast es auf den Punkt gebracht,denn FU heisst nicht automatisch,das Kind ggf. abzutreiben.
Ich finde es sehr verantwortungsvoll,wenn Eltern sich intensiv auf das Kind vorbereiten,und dazu gehören eben auch einige Untersuchungen.Und jede werdende Mutter muss für sich entscheiden,wie sie das Thema "Gesundheit oder eventuelle Behinderungs des Baby" handhabt.
Ich würde es auf jeden Fall wissen wollen,um mich damit auseinandersetzen und auf die Situation vorbereiten zu können.
Aber das muss jede Frau ganz alleine für sich entscheiden und man sollte nicht alle Frauen,die eine FU machen lassen,über einen Kam scheren...das ist sicherlich nicht richtig!
LG,Jessy

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Re: Heilen nicht, aber die bestmögliche Behandlung und

Antwort von Martina42, 21. SSW am 17.10.2005, 11:45 Uhr

Ich muss mich da wohl auch noch mal kurz melden. ;o)

Ich finde es sehr gut und wichtig, wenn man sich vor der FU intensiv mit der Frage auch nach nach den Konsquenzen bei einem schlechten Ergebnis auseinandersetzt.

Was dann allerdings die die letzte Entscheidung in einer solchen Situation angeht, so ist es wirklich eine sehr persönliche Sache. Wenn man noch nicht in dieser Situation war, kann man da auch wirklich nicht mitreden.

Und selbst wenn man es schon durchgemacht hat, so sind doch die Empfindungen VÖLLIG unterschiedlich, je nach Mensch.

Glühende Abtreibungsgegnerinnen konnten ihr Kind nicht mehr bekommen und Befürworterinnen die Schwangerschaft nicht abbrechen...

Jede muss selbst entscheiden welche Verantwortung sie tragen kann und wo sie überfordert ist.

Darum sollten doch gerade auch Christen sich das Wort Jesu, nicht zu richten, zu Herzen nehmen. Frauen in einer solch verzweifelten Lage als Mörder zu titulieren, ist sicher der falsche Ansatz und mit Sicherheit nicht christlich. Leben ist auch mehr als das physische Leben...

Liebe Grüße
Tina

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Tolle Antwort Martina42 LG nieke owt

Antwort von nieke, 14. SSW am 18.10.2005, 13:18 Uhr

ot

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