Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von imwesten am 05.05.2019, 15:01 Uhr

Mal so gesehen...

Vielleicht ist es auch ein wesentlicher Unterschied, ob man bereits gesunde Kinder hat und eben das Schicksal nicht weiter herausfordern möchte. Wir verzichten deshalb ohne Wehmut auf ein drittes Kind.

Wenn man noch kein Kind hat, denkt man vielleicht anders.

Auf jeden Fall sind dieses Tests - egal ob man das Kind bekommen möchte oder nicht - ein Segen. Auch wenn man das Kind in jedem Fall haben möchte, weiß man durch die Tests früh Bescheid, dass das Kind besondere Förderung etc. brauchen wird. Man kann sich dann bereits in der Schwangerschaft um die beste Klinik, die besten Kinderärzte, einen Platz in einem integrativen Kindergarten usw. kümmern und dem Kind den besten Start geben.

Das Wissen dient also nicht zwangsläufig dem Abbruch der Schwangerschaft - es kann genauso dem optimalem Schutz des Kindes dienen. Vielleicht regt das zum Nachdenken an:

Oben hatte ich ja geschrieben, dass 2 Kinder aus dem Familien- / Bekanntenkreis aufgrund ihrer Behinderungen als Kleinkind verstorben ist. Ein Kind würde vermutlich bei einer optimalen Diagnostik noch leben - es hatte einen sehr schweren Herzfehler (Hypoplastisches Linksherzsyndrom - hier wäre sogar ein Spätabbruch legal gewesen). Der Frauenarzt hatte eine verdickte Nackenfalte (ohne Messung - war sofort zu sehen) auf dem Ultraschall gesehen und der Mutter eine Überweisung zur Feindiagnostik und ggf. Fruchtwasseruntersuchung gegeben. Die Mutter wollte das nicht machen lassen, da sie das Kind in jedem Fall bekommen wollte... Die weitere Schwangerschaftsvorsorge hat eine Hebamme gemacht - ohne Ultraschall - die Mutter wollte keine Ärzte mehr ranlassen. Das Kind kam in einer normalen Klinik ohne Kinderstation oder Kinderherzstation zur Welt. Es lief blau - Saugerstoffmangel - an. Aus der Uniklinik wurde ein Kindernotarztwagen angefordert und das Kind sofort in die Uniklinik verlegt (ohne die Mutter - die konnte nach der Geburt nicht mit). Dort wurde dann der Herzfehler entdeckt und das Kind mit dem Helikopter ins Kinderherzzentrum der Uniklinik Gießen weiter verlegt und notoperiert. Die Op war aber wegen des Zeitverzuges zu spät und es hatten sich bereits aufgrund des Sauerstoffmangels Folgeschäden am Herzen und an anderen Organen gebildet. Es folgen in den nächsten Jahren mehrere weitere Ops und kurz nach dem 3. Geburtstag starb das Kind an einer der Folgeschäden (gar nicht direkt an dem Herzfehler)... Nach Aussage der Ärzte wären seine Chancen ungleich höher gewesen, wenn das Kind direkt in der Uniklinik Geißen geboren worden wäre und direkt nach der Geburt die Operation hätte erfolgen können.

Diagnostik in der Schwangerschaft dient also auch dem Kind und nicht nur einer Selektion.

 
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