Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von Calcifer am 02.05.2012, 9:13 Uhr

unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe einen bald 3-jährigen Sohn, schon immer ein schlechter Schläfer, nie schreiengelassen, Einschlafbegleitung und Familienbett bis heute. Das also zu meiner Einstellung. Nun habe ich mich gestern mit einer Freundin unterhalten, dir diese Einstellung leider nicht hat. Nach anstrengenden ersten Monaten lässt sie ihr Baby (knapp 8 Monate) schreien und freut sich wie ein Schneekönig über die Erfolge. Ich habe nichts weiter dazu gesagt, da ich kein offensiver Typ bin und außerdem auf der Feier keinen Streit vom Zaun brechen wollte. Jetzt beschäftigt es mich aber doch sehr.

Wie geht Ihr mit solchen auseinanderklaffenden Einstellungen um? Sagt Ihr Euch, jeder muss es selbst entscheiden, oder versucht Ihr zu "missionieren"? Hier im Forum mag das noch gehen, weil der, der hier schreibt, damit ja durchaus Ratschläge und Meinungen einholen möchte. Aber im wirklichen Leben finde ich das heikel. Ich selbst wäre jedenfalls nicht erfreut, wenn mir jemand ungefragt vorhalten würde, was ich in meiner Erziehung falsch mache. Und ob es was bringt, ist sicher mehr als fraglich. Andererseits wurmt es mich, es einfach kommentarlos zu schlucken.

Liebe Grüße
Calcifer

 
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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von lanti am 02.05.2012, 9:34 Uhr

Hallo!

Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen - hatte sowas in der Krabbelgruppe und bei einer Freundin auch. Eigentlich denkt man es geht einen nichts an und jeder soll es so machen, wie er meint (stimmt ja auch), aber das Kind tut einem trotzdem leid...

Ungefragte Ratschläge zur "Erziehung" bekommt niemand gerne und diese werden auch meist nicht umgesetzt, weil der Betreffende sie abblockt und sich nicht damit auseinander setzt.

Ich würde versuchen mit ihr freundlich im Gespräch zu bleiben und immer mal "Vielleicht ist es aber auch so, dass er/sie eure Nähe braucht.." "Fällt es Dir nicht schwer ihn/sie weinen zu lassen...." "Ich habe mal gelesen, dass Schlafkonditionierung die Bindung zerstört...." "Ich würde glaube ich..." "Ihr könntet ja auch mal versuchen..." etc. anbringen. Also sie nicht belehren, sondern versuchen schrittweise die Augen zu öffnen und umzustimmen bzw. dazu zu bringen auf Ihr Gefühl zu hören (kaum jemand hat keine Schwierigkeiten mit dem weinene lassen).

Du kannst ja auch sagen, dass Du darüber etwas auf einer Internetseite (ferbern.de), in einem Artikel (kinder-verstehen.de) oder Buch gelesen hast und anbieten ihr das zu mailen oder auszuleiten bzw. das ankündigen und einfach mal machen ;)

Vielleicht handelt sie nur aus Unwissenheit und/oder Verzweiflung so und nicht aus Überzeugung...

LG

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von Calcifer am 02.05.2012, 10:04 Uhr

Hallo lanti,

vielen Dank für Deinen Beitrag! Besonders wichtig scheint mir der letzte Satz in Deinem Posting:

"Vielleicht handelt sie nur aus Unwissenheit und/oder Verzweiflung so und nicht aus Überzeugung..."

Verzweiflung scheint es mir nicht zu sein, denn sie schien super zufrieden mit dem, was sie tut. Aber der Knackpunkt ist, Unwissenheit oder Überzeugung. Ich finde, wenn man sein Kind schreien lässt, sollte das zumindest eine bewusste Entscheidung nach Kenntnis aller Gegenargumente sein.

Ihr den Link zu ferbern.de zu schicken, daran hatte ich auch schon gedacht ...

Liebe Grüße
Calcifer

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von Svenni am 02.05.2012, 10:17 Uhr

Hallo,
ich bin nur zufällig hier reingerutscht, meine zwei sind schon 10 und 6 ;-) ... und schlafen trotzdem noch gern und oft bei mir.
Zu deiner Freundin: Ist sie deine Freundin? Dann wäre es unehrlich, ihr deine Meinung zu dem Thema zu verschweigen. Eine Freundschaft hält auch abweichende Meinungen aus.
Ich habe meine Meinung zum Schreienlassen nie verschwiegen. Und die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern, die schreien lassen, irgendwann zweifeln, ob das wohl alles so richtig ist, was sie tun. Da ist es gut, wenn sie wissen, mit wem sie auch mal kontrovers dikutieren können, weil er / sie eine andere Meinung vertritt. Warum sollte sie dich um Rat fragen, wenn sie gar nicht weiß, wie wenig dir ihre "Erziehung" gefällt?
Ich würde ihr sagen, dass ich es grausam finde, was sie da macht. Dass ich sicher bin, sie würde ihr Verhalten ändern, wenn sie besser über dieses Thema Bescheid wüsste. Und dass sie ihr Baby doch bestimmt nicht 10 Monate in ihrem Bauch getragen hat, um es jetzt allein zu lassen? Das wäre doch komplett abwegig.
LG Svenni

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von lanti am 02.05.2012, 10:30 Uhr

Hallo Calcifer,

Dass sie super zufrieden scheint, muss ja nicht unbedingt heißen, dass es ihr nicht schwer fällt so zu handeln. Vielleicht lobt sie nur die Erfolge, weil sie denkt das richtige zu tun - vermutlich hat ihr jemand zu "Jedes Kind kann schlafen lernen geraten".

Und wenn man erstmal jemanden gefunden hat, der einem das Gefühl gibt, das auch andere Wege (Einschlafbegleitung, Familienbett etc.) gut und richtig sind, fällt es leicht eigene Vorbehalte einzugestehen und etwas zu ändern...

Ich habe eine Freundin nach mehreren Wochen lockerer Gespräche umstimmen können und ihr dann ferbern.de geschickt mit dem Vermerk, dass sie sich nicht schlecht muss soll, weil sie es nicht durchgehalten hat. Also umgekehrt argumentiert

Herrliche Artikel gibt es auch unter auf: http://kinderverstehen.de/downloadartikel.html

Bei Deiner Freundin trifft vermutlich insbesondere "Verwöhnen" und "Schlafen aus Sicht der Evolution" zu...

Wünsch Dir viel Erfolg bei Deiner "Mission"

Liebe Grüße

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von ailana am 02.05.2012, 16:33 Uhr

Hallo,

grundsätzlich bin auch ich der Meinung, dass man sich nicht in die Ansichtweisen und Erziehungspraktiken anderer Eltern einmischen sollte. ABER: nur solange, wie es nicht auf Kosten des Kindes geht. Und für mich ist ferbern ganz klar Folter. Nicht "nur" seelisch, sondern auch körperlich. Und in jedem anderen Fall würde man doch einschreiten wollen, oder?

Da muss ich für mich ganz klar sagen, würde ich doch sehr mit mir hadern, wenn ich nichts sagen würde, zumal es sich hier um eine gute Freundin zu handeln scheint.

Grundsätzlich möchte ich hier auch erwähnen, dass es nicht um verschiedene ERZIEHUNGSansichten geht. "Schlafen" hat nichts mit Erziehung zu tun, sondern mit einem Reifungsprozess, den man nun einmal nicht beeinflussen, höchstens sanft UND LIEBEVOLL unterstützen kann und der bei jedem Kind anders ausfällt.

Es geht nicht darum, Deiner Freundin Vorhaltungen zu machen, sondern ihr sachlich zu erklären, was ferbern bei einem so kleinen Baby anrichten kann. Mit dieser Methode des kontrollierten Schreien-Lassens, Kind alleine lassens, sichere Basis entziehens,grefit man völlig in die naturgegebenen Prozesse ein. Nicht das Baby verhält sich unnormal, sondern die Mutter.

Schau mal bei www.ferbern.de vorbei, dort erhälst Du gute Argumentationspunkte. Außerdem empfehle ich das Buch von Sibylle Lüpold- ich will bei Euch schlafen. Sehr sachlich und ohne Wertung.

Ich für meine Teil kann nur sagen, dass es sich lohnt, durchzuhalten und die zugegebenermaßen anstrengende Zeit mit dem Kind zu durchwandern, ohne Druck auszuüben und das Kind alleine zu lassen. Es wird besser und Dein Kind wird es Dir mit Vertrauen in Dich, Selbstvertrauen und Freude am Schlafen danken.

Liebe Grüße

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Nachtrag

Antwort von ailana am 02.05.2012, 16:36 Uhr

Hallo,

das möchte ich noch nachreichen:

ich selbst habe die Erfahrung gemacht, wie viele andere Mütter Dir zu dem Buch JKKSL raten. Manche aus tiefster Überzeugung, manche, weil Sie sich einfach keine Gedanken über das Seelenleben ihrer Kinder machen und denken, Sie handeln richtig, manche aus purer Verzweiflung.

Ich habe nie darum gebeten, aber man kommt als Mutter fast nicht um diesen Tipp herum. Vielleicht ging es Deiner Freudnin ähnlich. Womöglich weiß sie, wie so viele andere Eltern, nicht, was sie dem Kind unter Umständen eigentlich antut.

Deshalb ist es wie erwähnt wichtig, nicht zu urteilen, keine Vorhaltungen zu machen, sondern aufzuklären.

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von lanti am 02.05.2012, 20:13 Uhr

Es stimmt

"dass es sich lohnt, durchzuhalten und die zugegebenermaßen anstrengende Zeit mit dem Kind zu durchwandern, ohne Druck auszuüben und das Kind alleine zu lassen. Es wird besser und Dein Kind wird es Dir mit Vertrauen in Dich, Selbstvertrauen und Freude am Schlafen danken."

und ist sehr schön formuliert!

Wenn man bei anderen etwas bewirken möchte und darum geht es ja hier, ist es wie ich finde ebenso wichtig, die richtigen Worte zu finden, weil derjenige einem sonst einfach nichts mehr erzählt und man erst recht nichts zum Wohle des Kindes erreicht...

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von Fuchsina am 02.05.2012, 23:46 Uhr

Ich muss gestehen, ich kann es überhaupt nicht ausstehen, wenn sich andere Leute - die keine Ahnung über mich und meinem Kind haben - versuchen sich in meiner Erziehung einzumischen. Es geht ihnen schlicht nichts an.

M.E. geht die Erziehungsmethodik Deiner Freunding Dir auch nichts wirklich was an. Lass sie ihren Weg gehen und es so zu machen, wie sie es für richtig findet. Dein Weg muss nicht für andere auch das Richtige sein.

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von MaSchie28 am 03.05.2012, 0:11 Uhr

Aber sie ist doch ihre Freundin...ich persönlich könnte da auch nicht zugucken und mir von den vermeintlichen Erfolgen berichten lassen. Zumindest Informationen über die möglichen Folgen dieser Quälerei sollten doch drin sein, oder?

Zumal Schlafen nicht viel mit Erziehungsmethodik zu tun hat...

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" Erziehungsauffassungen" war das falsche Wort ...

Antwort von Calcifer am 03.05.2012, 9:28 Uhr

... da hast Du vollkommen recht!

LG
Calcifer

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ging @ailana (und auch @Maschie) o.T.

Antwort von Calcifer am 03.05.2012, 9:30 Uhr

.

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@fuchsina

Antwort von ailana am 03.05.2012, 16:48 Uhr

Ich muss mich MaSchie28 anschließen. Schlafen hat nichts mit Erziehung zu tun und Aufklären bzw. Meinung äußern nichts mit Einmischen.

Ferbern ist körperliche und seelische Qual für das Kind. Hier geht es schließlich um einen kleinen Menschen, der sich noch nicht wehren und nicht für sich selbst sprechen kann!

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Re: @fuchsina

Antwort von Fuchsina am 03.05.2012, 19:13 Uhr

Das finde ich jetzt aber deutlich übertrieben. Es ist nicht so, also würde sie ihr Kind mishandeln.

Man muss einfach mal akzeptieren können, dass andere andere Meinungen über gewisse Sachen haben. Erziehung ist nicht schwarz und weiss, es gibt nichts "gutes" oder "böses" (abgesehen von wissentlichen und willentlichen Misshandlung natürlich) grundsäztlich richtiges oder grundsätzlich falsches.

Ich verstehe wirklich nicht, weshalb so viele in die Erziehung von anderen eimischen wollen.

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Re: @fuchsina

Antwort von rabarbera am 03.05.2012, 21:28 Uhr

"Es ist nicht so, also würde sie ihr Kind misshandeln."

- Das ist deine persönliche Meinung. Entwicklungspsychologen und Gehirnforscher sind da vielfach ganz anderer Ansicht!

Wenn deine Freundin (oder Bekannte oder jemand Fremder auf der Straße) sein Kind schlägt und das für eine adäquate "Erziehungsmethode" hält - mischt du dich dann auch nicht ein? Soll es doch jeder so machen, wie er es für richtig hält, ohne Rücksicht auf Verluste?? Komische Einstellung!!

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Re: @rabarbera

Antwort von Katinka27 am 03.05.2012, 21:43 Uhr

Sorry aber der Vergleich mit Schlägen ist jetzt schon etwas übertrieben. Ich persönlich halte auch nichts davon, sein Kind lange schreien zu lassen, aber es kommt doch auch immer auf die jeweilige Situation an. Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass man als Mama das Schreien unterscheiden kann. Wenn es "nur" motzen ist lass ich meine Kleine auch mal ein paar Minuten schreien.
Bei solchen Sachen muss man ganz schön aufpassen, den richtigen Mittelweg zu finden wenn man sich einmischt, denn ich glaube niemand ist dankbar oder erfreut über eine Belehrung die einen als Kinder-Misshandler hinstellen.

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Re: @rabarbera

Antwort von MaSchie28 am 03.05.2012, 21:53 Uhr

Es ging im AP aber um das kontrollierte Schreien lassen nach der Ferber Methode...und ja, es gibt tatsächlich Menschen, die das als Quälerei ansehen.

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Re: @fuchsina

Antwort von EwaK am 03.05.2012, 21:58 Uhr

Hallo,

natürlich gibt es verschiedene Meinungen zu verschiedenen Themen. Aber Tatsache ist auch, dass es mittlerweile neben alldem Laienwissen auch noch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse gibt, die man nicht einfach so unter dem Tisch kehren kann. Abgesehen davon ist es schon verwunderlich und erschreckend zugleich mit wie wenig Herz und Menschlichkeit so mancher seinen Kindern begegnet.

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Re: @Katinka27

Antwort von rabarbera am 03.05.2012, 22:43 Uhr

Es geht hier aber um die Ferber-Methode, und dabei wird nunmal NICHT unterschieden!
Sondern das Baby wird einfach nach der Uhr für eine bestimmte (sich von Mal zu Mal verlängernde) Zeitspanne schreien gelassen - GANZ EGAL; wie sehr es schreit, völlig wurscht, ob es dabei blau anläuft & kaum noch Luft bekommt... selbst, wenn es sich vor Schreien erbrechen sollte (was gar nicht so selten passiert!) wird empfohlen, sein Baby nur emotionslos und möglichst, ohne es aus dem Bettchen zu nehmen, umzuziehen und anschließend mit dem "Schlaftraining" fortzufahren... egal, wie lange es dauert... bis das Baby vor Erschöpfung einschläft (oder das Bewusstsein verliert...).
Tut mir leid, aber für mich ist DAS Misshandlung!

Ich habe allerdings nirgendwo geschrieben, dass die AP ihrer Freundin Kindesmisshandlung vorwerfen sollte! Man kann (und sollte!) da durchaus diplomatischer vorgehen, im Interesse des Kindes!!!
Nur: gar nicht einmischen, weil jeder sein Kind so "erziehen" soll, wie er es für richtig hält, egal wie es dem Kind damit geht - das halte ich für falsch!

LG

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von luckyluck am 04.05.2012, 1:03 Uhr

So direkt einmischen würde ich mich nur bei einer sehr guten Freundin, anderen würde ich auch eher keine ungefragten Erziehungstipps geben. Allerdings finde ich das Schreienlassen schon sehr kritisch... Du kannst ihr ja mal "Besucherritze" von Eva Solmaz schenken oder empfehlen. Das ist zwar ein absolutes Plädoyer gegen Schreienlassen aber auch ziemlich undogmatisch und lustig geschrieben. Ich denke es geht auch gut für eher konventionelle Eltern denen Schlafen und Wachen von Sears zum Beispiel schon zu "öko" ist.

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von Calcifer am 04.05.2012, 10:41 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte nur noch mal erwähnen, dass ich nirgends etwas von Ferbern geschrieben habe (nur, dass ich ihr die Seite ferbern.de empfehlen wollte). Ich bin mir nicht sicher, ob meine Freundin JKKSL kennt oder schon mal was von Ferbern gehört hat. Sie zieht jedenfalls nicht diese minutenweise ausgedehnte Schreienlassen-Taktik durch, sondern meint halt, das Kind solle erst mal motzen und sich selbst beruhigen. Das sieht dann z.B. so aus, dass das Kind nachts schreiengelassen wird, wenn es sich zur "falschen Uhrzeit" meldet, während meine Freundin im Nebenzimmer wartet (oder sich die Ohren zuhält oder was auch immer). Ganz ohne raus und rein also - besser ist das bestimmt nicht. :-(

Ich sehe sie leider nur selten, habe ihr jetzt aber mal eine Mail geschrieben. Mal sehen, wie sie darauf reagiert.

Liebe Grüße
Calcifer

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von MaSchie28 am 04.05.2012, 11:08 Uhr

Naja, das macht es auch nicht besser...furchtbar!

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Re: @fuchsina

Antwort von Fuchsina am 04.05.2012, 17:43 Uhr

"Abgesehen davon ist es schon verwunderlich und erschreckend zugleich mit wie wenig Herz und Menschlichkeit so mancher seinen Kindern begegnet."

Sicher. Nun das mag die Freundin nicht beurteilen können und erst recht nicht wir hier im Forum die diese Geschichte nur auf der 3. Hand gehört haben.

Im Ausgangsposting steht nicht von Febern, misshandeln oder kalte und unmenschliche Erziehung sondern lediglich, dass die Mutter ihr Kind mal schreien lässt. Wir wissen nicht wie lange und in welcher Situation und ob sie das Kind schreien lässt wenn es verzweifelt ist, oder wenn es kurz vor dem Schlafen "rummotzt". Dennoch springen hier alle sofort auf Febern und dass die Mutter ihr Kind seelisch misshandeln würde. Das halte ich für deutlich übertrieben.

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Wo steht hier bitte was von Febern?

Antwort von Fuchsina am 04.05.2012, 17:44 Uhr

Habe das nämlich nirgendwo gelesen.

Es steht nicht wie lange sie das Kind schreien lässt, ob das Kind vielleicht auch nur etwas rummotzt und nicht wirlich verwzeifelt schreit, ob sie vielleicht im Zimmer ist das Kind aber nicht aus dem Bett nimmt etc. pp.

Aber alle gehen sofort davon aus, dass diese Mutter furchtbar mit ihr Kind umgeht, keine Ahnung hat und es seelisch mishandelt.

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Re: Wo steht hier bitte was von Febern?

Antwort von MaSchie28 am 04.05.2012, 17:51 Uhr

Ja okay, hast Recht! Hatte ich mich verlesen....

Jedoch kannst du unten lesen, das sie nicht zu ihrem Baby geht, wenn es nachts weint ( weil es die falsche Uhrzeit ist...) und im Nebenzimmer WARTET! und sich evtl die Ohren zuhält...( anders hält man das doch gar nicht aus, oder)

Ob ferbern oder een gar nicht erst zum Baby gehen- Beides ist grausam und das macht man einfach nicht! Punkt!

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na das liest sich hier wohl ganz eindeutig

Antwort von ailana am 04.05.2012, 18:04 Uhr

Direkt im 1. Beitrag. Da steht zwar nicht konkret das Wort "ferbern", denn das beinhaltet ja noch regelmäßige Kontrollgänge. Nein, da steht "sie läßt ihr Kind SCHREIEN und freut sich wie ein Schneekönig..." Das klingt ganz und garnicht nach ein wenig motzen.

Und ich persönlich finde den Vgl. zu anderen Quälereien nicht übertrieben. Wer von uns kann denn beurteilen, was es bei einem Kind anrichtet, wenn es mißhandelt wird??? Und genauso verhält es sich mit schreien lassen im frühsten Babyalter. Es ist heute weit verbreitete Meinung unter Kinderpsychologen, Forschern und Wissenschaftler, dass auch mit der Ferber-Methode (oder wie man es sonst nennen mag) ganz unterschiedlich stark ausgeprägte Folgen haben kann. Was ist daran also übertrieben??? Ich möchte das für mein Kind jedenfalls nicht und stehe lieber ein paar anstrengende Monate durch.

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von ailana am 04.05.2012, 18:18 Uhr

Nein, wirklich nicht. Und die Diskussion sollte jetzt auch garnicht in ferbern- ja oder nein ausarten, darum geht es letztlich nicht. Beides ist grausam: sowohl gelegentliches Hingehen und ein Programm durchziehen, als auch das Kind nach Uhr schreien lassen in der Hoffnung, es beruhigt sich selbst.

Und um es nicht ausarten zu lassen: es ging hier ja um die Frage: soll ich etwas sagen, oder lieber nicht? Dieses Ding mit der Selbstberuhigung ist gelinde gesagt überholt und völliger Unsinn. Schreien bedeutet Unbehagen, Unwohlsein, Hunger, Nähebedürfnis, Angst, Schmerz? Am Tag gehen wir darauf doch auch ein, ohne dabei eine Uhrzeit abzuwarten?!

Ich wiederhole mich nochmal: ich finde Meinung sagen hat nichts mit Einmischen zu tun. In anderen Dingen diskutiert man auch kontrovers, ohne dass man sich gleich persönlich angegangen fühlt. So definiere ich jedenfalls eine funktionierende Beziehung und so halte ich es mit meinen Freunden auch.

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@ Calcifer

Antwort von lanti am 04.05.2012, 20:10 Uhr

Hallo!

Im Gespräch kann man sowas finde ich zwar immer leichter unterbringen, aber wenn Du sie nur selten siehst, ist eine Mail auch ein Anfang Ich bin sicher Du hast die richtigen Worte gefunden!
Kannst ja mal berichten, wie die Reaktion ausgefallen ist, wenn Du magst...

LG

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Re: @ Calcifer

Antwort von Calcifer am 04.05.2012, 23:37 Uhr

Hallo lanti und @all,

was mir erst mal noch wichtig ist, weil es im Threadverlauf etwas anders rüberkam: Meine Freundin ist sicher kein Hardliner. Sie wird ihr Baby nicht hysterisch bis zum Erbrechen schreien lassen; anscheinend hat es bereits auch gelernt, sich meistens selbst zu beruhigen. Gut finde ich das natürlich trotzdem nicht.

Ich habe ihr also eine wirklich vorsichtige, sachliche Mail geschickt - eher mit der Frage verbunden, ob sie sich über die Risiken informiert hat. Die Antwort war natürlich trotzdem beleidigt und abwehrend ... was ich verstehen kann. Trotzdem bin ich froh, es versucht zu haben; Tausend Dank für Eure Hilfestellungen. Jetzt hoffe ich, dass sie vielleicht selbst irgendwann soweit ist, es zu hinterfragen. Aber wenn die Methode weiterhin für sie so gut funktioniert, wird das wahrscheinlich nicht passieren. :-(

Traurige Grüße
Calcifer

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Re: @ Calcifer

Antwort von MaSchie28 am 05.05.2012, 0:21 Uhr

Schade, das sie so reagiert hat...aber so soll es wohl sein....traurig! Ja mich macht das traurig...wenn ich daran denke, das ein Baaby alleine, schreiend in seinem Zimmer liegen muß und die Mutter so sehr gegen ihren Instinkt ankämpfen muß. Der Gedanke daran ist furchtbar.....

Gelernt hat es nur eins...das Mama nicht kommt, wenn sie am meisten gebraucht wird!

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Re: @ Calcifer

Antwort von lanti am 05.05.2012, 10:27 Uhr

Hallo,

Du hast es wenigstens versucht!

Und auch wenn sie erstmal beleigdigt reagiert hat, vielleicht denkt sie trotzdem drüber nach. Kennt man ja auch von sich selbst...

Wenn sie eine wirkliche Freundin ist, wird sie Dir das nicht allzu übel nehmen. Evtl. kommt ihr ja auch nochmal drüber ins Gespräch ;)

LG

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von natusch26 am 05.05.2012, 21:47 Uhr

Ich habe jetzt nicht jeden Beitrag durchgelesen, hoffe also dass ich nicht irgendwas wiederhole:

Ich finde die Broschüre "Babyschlaf" auf ferbern.de super. Ich habe sie damals auch an 3 Bekannte geschickt, die gerade stolz über ihre JKKSL-Erfolge berichtet haben. Die eine erzählte sogar wie empört sie war, als sie ihren Mann dabei erwischt hat, wie er die Hand des Baby gehalten hat und das sei bei JKKSL nicht erlaubt. Unglaublich. Was geht in dem Kopf dieser Mütter nur vor?

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Re: unterschiedliche Erziehungsauffassungen - wie damit umgehen?

Antwort von Sunflowergirl am 07.05.2012, 8:25 Uhr

Hallo Calcifer,

unsere Tochter ist auch gerade 3 geworden. Auch nie schreien gelassen, Familienbett, gewaltfreie und"liebevolle" Erziehung nach Dr. Carlos Gonzales...
WIR kommen alle bestens damit klar, nur unser Umfeld nicht!!!
Hier auf dem Land sind wir Außenseiter, "Aliens", die ihr Kind verziehen!
Lediglich meine beste Freundin hat die gleichen Ansichten wie wir, z.B. zum Familienbett, zur Fremdbetreuung unter 3, gewaltfrei (körperlich und psychisch wir schreien lassen).
Kinder haben seit 2000 ein Recht auf "gewaltfreie Erziehung"!!
Früher habe ich im Bekanntenkreis schon mal was gesagt, aber das lasse ich seit einiger Zeit sein. Da stößt man doch nur auf taube Ohren!!

Sicher tun mir die Kleinen leid, aber mehr als es sagen kann man nicht...
Das einzige, wozu wir noch was sagen, wenn jemand was an unserem Erziehungsstil auszusetzen hat (gerne und oft z.B. die Schwiegermutter) und unser Kind und wir als unnormal dargestellt werden. Das lasse ich mir nicht gefallen.
Ansonsten habe ich resigniert. Die sind doch alle 3 mal 7 und müssen wissen, was sie tun.Das heißt aber auf keinen Fall, dass ich nicht dazu stehe, z. B. zum Familienbett. Man muß halt in Kauf nehmen, dass man "angeglotzt" wird, als wäre man nicht von dieser Welt!!!!

Euch alles Liebe!!

LG S.

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