Patchwork - Familien

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Geschrieben von vickyp1234 am 02.12.2012, 16:33 Uhr

Zu vereinnahmend

Ich führe seit etwa einem halben Jahr eine Patchworkbeziehung, bestehend aus mir, meinem fünfjährigen Sohn, meinem Freund und seiner fünfjährigen Tochter. Beide Kinder leben meistens bei uns und wir wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft.

Bei ihm war die Trennung schon anderthalb Jahre her als wir uns kennenlernten, bei mir erst ein halbes Jahr und ich war gerade erst eingezogen.

Nun ist es so, dass in der Beziehung bereits einige Dinge vorfielen, die mich ins Grübeln brachten und ich war schon mehrmals kurz davor sie zu beenden. Zweimal ging mein Freund abends aus (einmal ließ er seine Tochter, die nachts oft wach wird und ihn ruft bei mir) und kam erst im Morgengrauen sturzbetrunken wieder heim. Kürzlich kam ich von meiner Betriebsweihnachtsfeier (mein Sohn war bei seinem Vater), seine Tochter war bei ihm, und er hatte eine ganze Flasche Wodka intus, weil er familiäre Probleme hatte und wir uns die Woche auch nicht so gut verstanden... auch meinen Sohn behandelte er zu Beginn oft unfair im Vergleich zu seiner Tochter, das hat sich jedoch zum Glück gelegt.

Mein Sohn mag ihn recht gern, die Kinder streiten viel, spielen aber auch oft schön zusammen. Doch was mich langsam wirklich aufregt, ist diese Vereinnahmung von seiten der beiden. Täglich sollen wir rüberkommen, wenn ich in meiner Wohnung noch etwas zu tun habe wird gedrängelt "wann kommt ihr endlich". Dieses Wochenende habe ich komplett bei den beiden verbracht, mit der Kleinen gebacken und gebastelt, jetzt soll mein Sohn vom Papa zurückkommen und ich möchte erstmal eine Weile mit ihm allein in unserer Wohnung sein. Meist ist er nämlich traurig wenn Papa ihn abgeliefert hat und hat noch mit dem Trennungsschmerz zu kämpfen - da ist er dann garstig zu meinem Freund, was der ihm dann übel nimmt. Nun wollte seine Tochter unbedingt mit rüber, was ich verneint habe. Darauf Unverständnis von seiten meines Freundes und große traurige Augen... Wenn ich sage, ich möchte mit meinem Sohn mal wieder einen Abend zu Hause bleiben (wir sind beide eher so, dass wir auch mal Freiraum brauchen) geht das Gequengel (vom Mann!) auch los.

Ich bekam vorhin die SMS von meinem Ex dass er den Kleinen in einer Stunde bringt, und sagte, ich gehe in einer halben Stunde rüber, habe auch noch Wäsche in der Maschine. Bis auf kurze Stippvisiten in meiner Wohnung war ich fast das ganze Wochenende bei den beiden - trotzdem heißt es gleich "nein, bitte nicht, wann kommst du wieder", etc. Mir ging das jetzt so gegen den Strich dass ich ihn bat nicht ganz so klettig zu sein - jetzt ist er traurig und fühlt sich zurückgewiesen.

Aber ich habe gar keinen Raum mehr für mich, es wird mir einfach zu viel. Lässt die Zuneigung schon nach? Ich habe keine Ahnung was ich machen soll. Alles soll ich bei ihm machen - wenn ich sage, ich komme heut später, will nach der Arbeit noch Plätzchen backen etc., dann heißt es, das kannst du doch auch bei mir. Am liebsten wäre es ihm, ich würde sofort bei ihm einziehen. Mir ist das alles langsam zu eng.

Mir tut es ja auch leid, in meiner Ehe hatte ich das glatte Gegenteil und bin etwas Eigenständigkeit gewöhnt. Mit der Kleinen ist es ähnlich - mein Sohn braucht auch Raum und Zeit um alleine zu spielen, aber sie nimmt ihn ständig in Beschlag und heult, wenn sie nicht mitmachen darf. Ganz zu schweigen davon dass wir uns natürlich den Gepflogenheiten bei ihnen anpassen sollen, wenn wir zu Besuch sind.

 
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