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Geschrieben von Meike789 am 26.05.2021, 11:29 Uhr

Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Hallo ihr,

wir seht ihr meine Situation? Würde mich über Ratschläge freuen.

Bin mit meinem Partner gut sieben Jahre zusammen und wir haben zwei kleine Kinder (3 Jahre und fünf Monate alt). Ich bin derzeit wieder in Elternzeit, wie es bei mir beruflich nächstes Jahr weitergeht, ist noch unklar, weil mein Arbeitgeber seit kurzem sehr überraschend insolvent ist. Ich liebe meine Kinder über alles und möchte sie nie missen, aber lange ohne Arbeit zuhause sitzen kann ich nicht. Ich bin sehr gerne Mutter, aber nicht Hausfrau. Und diesen Schuh bekomme ich ständig von meinem Partner aufgedrückt. Ich führe einen ich denke für die Verhältnisse mit Baby und Kleinkind normalen ordentlichen und sauberen Haushalt, aber ich gehöre bestimmt nicht zu den Leuten, die den ganzen Tag putzen wollen. Ich mache, wenn ich sie Wahl habe, auch lieber was mit den Kindern, die das auch von mir fordern. Mein Partner (wir sind nicht verheiratet) hält mich für unordentlich und eine schlechte Hausfrau und es gibt oft Streit deswegen. Er arbeitet und macht auch was im Haushalt - das meiste bleibt an mir hängen, aber, das was ich mache, ist nicht genug oder zählt für ihn nicht zum Haushalt (z. B. Essen kochen - das macht ja der Herd - kein Scherz. Tiefgekühltes Essen machen zählt für ihn auch nicht als Kochen und so was).

Mit geht die blöde Streitereien deswegen auf die Nerven und es schlägt mir aufs Selbstbewusstsein. Ich mach jetzt schon die Sachen, die ihn wohl besonders nerven, bewusst zuerst, damit Ruhe ist. Das Problem beim Streiten ist, dass er die Sachen, die er mir vorwirft, oft selbst falsch macht - mir ist das egal, dass jeden Morgen das benutzte Kakao Glas nicht ausgetrunken rumsteht. Dann räum ich es halt weg. Aber wehe, ich räume mein Kakao Glas mal nicht weg. Und das sieht er nicht ein. Er sieht sich einfach als perfekt (hat glaube ich narzistische Anwandlungen). Und irgendwann dann im Streit wird er beleidigend. Dann werde ich lauter. Und automatisch hab ich noch mehr Unrecht und er meint, dass er dann auch das Recht hat zu beleidigen. Nichts besonders hartes (letztens kam fürchterliche Alte) und er schlägt mich auch nicht oder so. Um die Kinder kümmert er sich, allerdings ist er nicht sehr geduldig mit ihnen und motzt sie auch gerne an.

Beleidigungen gehen für mich gar nicht und sind eigentlich ein Trennungsgrund. Mir gehen auch die ständigen Grenzüberschreitungen wie das Gemecker an dem, was ich esse, auf die Nerven (habe noch ein paar Babykilos drauf, die meinen Partner stören, aber die stören mich auch und ich will sie mir dieses Jahr auch noch konsequent runterhungern, aber eben nicht, solange ich das Baby voll stille). Wenn die Kinder nicht wären, wäre ich wohl bald an einem Punkt, an dem ich die Koffer packen würde. Aber Gefühle sind ja da und ich will die Kinder auch nicht zu Scheidungskindern machen ohne "richtigen" Grund..

Ich weiß, Beziehungen sind Arbeit, aber ich sehe irgendwie nur mich arbeiten. Habt ihr einen Ratschlag? Paartherapie ist im Moment keine Option, zum einen, weil ich meinen Partner für ziemlich therapie-resistent halte (er ist nicht in der Lage, es einzusehen, wenn er was falsch gemacht hat) und wir schlicht auch keine Kinderbetreuung hätten.

 
12 Antworten:

Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Meike789 am 26.05.2021, 11:35 Uhr

P. S.:

Was mich stört: Ich glaube, immer alles runterschlucken würde mir aufs Selbstbewusstsein. Außerdem möchte und werde ich den Kindern (zumindest ab dem Zeitpunkt, an dem sie es verstehen) nicht vorleben, dass ich mich von meinem Partner beleidigen und runtermachen lasse.

Danke fürs Lesen. Ist doch recht lang geworden.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Windpferdchen am 26.05.2021, 18:47 Uhr

Fazit dieses ellenlangen Romans: Such‘ Dir einen Job! Was denn sonst...?

LG

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Meike789 am 26.05.2021, 19:47 Uhr

Mein Baby ist fünf Monate alt. 15 Monate inklusive Kita-Eingewöhnung wollte ich ihr schon mit mir gönnen. Mal abgesehen davon, dass ich jetzt sicherlich gute Chancen hab, wenn ich erst ab März/April 2022 zur Verfügung stehe.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Tuja am 26.05.2021, 20:04 Uhr

Kann es sein, dass dein Mann auch gerade irgendwie überfordert mit dieser Situation ist? Er als Alleinverdiener, deine berufliche Zukunft ungewiss, 2 Kinder. Vielleicht nörgelt (was ein sehr harmloses Wirt für sein Verhalten ist) deshalb so viel an dir herum, weil er als Erwartung hat, dass du dann "wenigstens" den Haushalt tadellos halten sollst, wenn er schon allein für alles finanzielle aufkommt. Das entschuldigt sein Verhalten nicht, würde es aber irgendwie auf eine verschrobene Art erklären.

Sind Gespräche zwischen euch noch möglich ohne Streit? Frag ihn doch einfach mal mit welchem Recht er sich rausnimmt so mit dir zu reden.
Ich vermute er hat auch keine Ahnung ie fordernd 2 Kinder sein können und was alles dazugehört Kinder ausgeglichen und glücklich zu machen.
Schildere ihm doch auch mal diesen Punkt.

Ich denke es geht nur mit beidseitigem Verständnis. Und dazu gehört in meinen Augen auch zu wissen, warum er überhaupt diesen Anspruch an dich hat den Haushalt tadellos zu halten.
Und er muß einsehen, dass du jetzt nicht exzessiv Sport machen und dir die Kilos "runterhungern" kannst.

Und ich würde ihn am Wochenende einfach mal "den Herd kochen lassen", wahrscheinlich sieht er dann auch ein, dass der Herd weder Gemüse schnippeln noch umrühren wird.
Ganz ehrlich für mich ginge diese Art gar nicht. Wenn er an dir und an den Kindern nur rummeckert und euch anscheinend gar nicht wertschätzt, welchen Grund hast du zu bleiben?

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Meike789 am 26.05.2021, 20:32 Uhr

Danke für die Antwort.

Ich bekomme noch bis zum Jahresende volles Elterngeld und selbst für ca. sechs Monate danach habe ich Rücklagen, mit denen ich ohne grob hinkommen sollte. Und später, nach Ende der Elternzeit, bekäme ich Arbeitslosengeld. Geld ist eigentlich nicht das Problem.

Er sieht es halt nicht. Kommt aus einer Familie, wo ein noch schlimmerer Umgangston an der Tagesordnung stand und wir haben auch einige abschreckende Beispiele mit Alkoholikern (einmal mit Untreue), im Freundeskreis, mit denen er sich gerne vergleicht und sich da wohl im direkten Vergleich als strahlenden Held sieht.

Habe ihn heute, als wir fünf Minuten ohne die Kinder hatten, drauf angesprochen und er meinte, dann soll ich halt nicht schreien (das tue ich in aller Regel nicht, ich hebe nur die Stimme und das auch nur, wenn er halt beleidigend wird oder was völlig unangemessenes behauptet). Aber selbst wenn ich schreien würde, hätte er nicht das Recht, mich zu beleidigen. Und das versteht er halt nicht und ich weiß nicht, wie ich ihm das begreiflich machen soll.

Meine einzige Idee ist, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und die Diskussion direkt zu beenden. Aber ich will mich halt gerne schon verteidigen, wenn ich das Gefühl hab, dass ich im Recht bin.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Aurum am 26.05.2021, 20:43 Uhr

Hi du, fühl dich gedrückt...
Also erst Mal, er hat einen 10 Stunden Job, du einen 24 Stunden Job.
Kinderbetreuung ist harte Arbeit!
Ich würde keinen einzigen seiner Geschirrteile wegräumen (mach ich bei meinem Mann übrigens auch nicht).
Du hälst ihm den Rücken frei damit er arbeiten gehen kann und du sollst dann neben der Kinderbetreuung auch noch den Haushalt alleine schmeißen?! Und dann wird noch gemeckert?! Für mich der Gipfel. Der soll sich Mal bisschen lockerer machen...
Ich würde nichts mehr für den machen. Dann soll der Herd sein essen selber kochen.
Wenn ich Zeit hab putze ich, wenn ich Zeit hab geh ich einkaufen... Ich mach es auch oft so, wenn mein Mann von der Arbeit kommt drücke ich ihn das Kind auf (nur eines Wohlgemerkt, bisher) damit ich in Ruhe einkaufen kann. Geputzt wird gemeinsam am Wochenende, bzw. Er putzt eigentlich weil ich mit dem Kind solange was anderes erledige. Einkaufen beim Bäcker z.B.
Ich lasse es einfach liegen und hab kein Schmerz. Im Ernst, wenn es euch so stört, holt euch ne Reinigungskraft. Kann er dann bezahlen.
Im Job soll Frau modern sein aber daheim gelten dann Regeln von 1950... Bei so einem Mann kommt mir die Galle hoch....echt wahr!

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Tuja am 27.05.2021, 9:13 Uhr

Ich sehe das genau wie du. Er hat nicht das Recht dich zu beleidigen. Anscheinend kommt ihr (bzw er) aus dem Kreis aber nicht raus.
Käme eine Beziehungsveratung für euch in Frage? Es ist oft leichter sich den Gegenpart anzuhören und zu verstehen, wenn ein Moderator dabei ist und ggf vermittelt und dafür sorgt, dass jeder aussprechen darf und der andere zuhören muß. Das kann Wunder bewirken.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Kacenka am 27.05.2021, 9:21 Uhr

Das klingt doch schon mal sehr gut! Nur noch ein Denkanstoß - es ist manchmal besser die "Verteidigung" für später aufzuheben und in dem Moment die Spirale zu stoppen. Wenn die Wut runtergekocht ist, ist es für beide leichter respektvoll miteinander zu streiten.

Wenn er rauen Umgangston von zu Hause gewohnt ist, kann ich mir gut vorstellen, dass er sich gar nicht so bewusst ist, wie sehr Dich seine Worte verletzen - es gibt Leute die werfen mit Vulgarismen um sich, ohne es allzu grob zu "meinen". Das soll keine Entschuldigung für ihn sein, aber wenn es so wäre, könnte es Dir helfen ihn ein bisschen besser zu verstehen. Es gibt auch Menschen, die "brauchen" Schimpfwörter, um ihrem Ärger Luft zu machen und meinen das gar nicht mal persönlich, auch wenn sie jemanden direkt betiteln. Das sind dann die Gewitter, bei dem sich der Ärger entläd und danach ist wieder Ruhe. Gerade wenn er mit solchen Gepflogenheiten aufgewachsen ist, sitzt diese "Gewohnheit" ganz tief drin - genau wie Deine, dass Dich das sehr verletzt und ihm schwer verzeihen kannst, weil bei Euch zu Hause solche Betitelungen absolutes No-Go waren.

Ich will das nicht werten - weder seine noch deine Normen, nur zeigen, wie schwer es ist, solche Unterschiede in einer Partnerschaft zu bewältigen. Leider ist es oft so, dass sowas gerade besonders deutlich wird, wenn Kinder geboren werden, denn wir spulen dann ganz intuitiv ein "Programm" ab, das wir aus unserer eigenen Kindheit kennen, besonders wenn es um die "emotionale" Kommunikation geht.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Bela66 am 27.05.2021, 12:54 Uhr

Natürlich geht es bei Dir nicht ums Geld. Sondern darum, dass Du als Nur-Hausfrau einfach nicht glücklich wirst, weil Du Deine ganze Selbstbestätigung dann von Deinem Partner erwartest. Und die kriegst Du von ihm nicht, was ja nichts Ungewöhnliches ist bei Männern.

Ich finde Dich viel zu sehr auf Deinen Partner und seine Anerkennung fixiert. Ich glaube, Du wirst ihm nichts "begreiflich" machen können. Sondern Du musst anfangen, wieder gut für Dich selbst zu sorgen. Und dafür ist dein eigener Job, eigenes Geld und eine Kita für die Kinder der einzige Weg.

Unbequem, aber wahr. Das ging mir übrigens selbst ganz genauso, als ich mal ein Jahr ausgesetzt habe mit dem Arbeiten. Als ich wieder anfing, war alles wieder in Butter, es ging uns auch als Paar wieder prima.

LG

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Spirit am 01.06.2021, 7:01 Uhr

Ich finde es ganz furchtbar wenn Frau für ihre Tätigkeit zu Hause nicht wertgeschätzt wird. Und wenn das sogar noch vom Partner kommt, örks.
Da bin ich raus.

Das hat für mich schon etwas mit Respekt zu tun und den bringt er dir, meiner Meinung nach, nicht entgegen. Immerhin bist du bei seinen Kindern zu Hause und betreust diese. Du sitzt ja nicht zockend vorm TV und lässt dich von ihm aushalten, weil du zu faul zum Arbeiten bist.
Du hast 2 kleine Kinder und einen Haushalt. Alleine erstes ist oft schon so fordernd, dass man zu zweitem gar nicht erst kommt.

Was ich an deiner Stelle tun würde? Mal für eine Woche ohne ihn und die Kinder in Urlaub fahren und ihn ALLES alleine schmeißen lassen. Dann sieht er ja u.U. wie fordernd so ein Tag sein kann und schätzt dich wieder mehr.

Ansonsten hab ich keinen Tipp, weil ich bei so einem Verhalten meines Mannes mir gegenüber schneller weg wäre, als er sich entschuldigen könnte.

Nörgelnde Männer gehen bei mir gar nicht, das hat nichts mit Liebe und Respekt zu tun in meinen Augen. Ein Mann der mich mit 5-10 Kilo mehr nicht mehr mag und mir den Appetit schlecht redet, der kann mich nicht aus tiefstem Herzen lieben.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Meike789 am 01.06.2021, 9:57 Uhr

Na ihr,

danke für die Tipps. Wir sind wieder friedlich. Hatten letzte Woche geredet und ich glaube, er hat verstanden, worum es mir geht (in erster Linie ja um einen friedlichen Umgang miteinander). Im Haushalt macht er ja einiges und im Moment bin ich ja zuhause, aber da werde ich mir nächstes Jahr wohl noch mehr erkämpfen müssen.

Wegfahren oder so geht gar nicht, da ich noch vollstille und das Baby (gut fünf Monate) es wegen Corona nicht gewöhnt ist, ohne mich zu sein. Aber nächste Woche steht der erste (alkoholfreie) Cocktailabend mit einer Freundin auswärts an. Freue mich schon.

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Re: Verflixtes 7. (oder 8.) Jahr die zweite

Antwort von Spirit am 01.06.2021, 11:16 Uhr

Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Cocktailabend

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