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Geschrieben von Butterflocke am 15.09.2013, 23:15 Uhr

Trennungsgedanken....

Eigentlich liebe ich meinen Mann....- ich habe auch niemand anderen kennengelernt (um Mutmaßungen vorzubeugen;-))...

Das Schlimme ist, dass ich den Respekt verliere......
"Was tue ich denn?", wird dann gefragt.... Ja eben NICHTS! Das ist ja das Schreckliche...
Und nein, das hat nichts mit der Arbeitszeit und dem stressigen neuen Job zu tun.
Wäre er arbeitslos, wäre ich auch mit Allem alleine - denke ich.

Teilt man nicht die Sorgen und Gedanken um die Kinder?
Trifft man Entscheidungen, die die Familie betreffen, nicht gemeinsam? Mein Problem ist nicht, dass mein Mann Entscheidungen trifft, ohne mich zu "fragen" (siehe Expression...).
Mein Problem ist, dass er GAR keine Entscheidungen trifft. Alles, was uns gemeinsam und/oder die Kinder betrifft, beschäftigt - gedanklich und praktisch - nur mich.
Will ich das? Nein!!!! Ich will es nicht. Ich will eine Meinung hören, auch wenn es eine andere als meine wäre.
Aber ich höre keine......
Ist es Desinteresse..?, Gleichgültigkeit? Glaub ich nicht..... Aber was dann? Unfähigkeit? (warum funktioniert es dann im Job?)...
Ich sehe mich nicht als dominante Frau, die alle neben sich niedermäht.
Ich sehe mich als Frau, die nachfragt, die ihre Erwartungen mitteilt...auf Antwort hofft, manchmal auch auf Hilfe..., aber nichts davon bekommt.
Also entscheide ich alleine. Das Leben geht schließlich weiter und verlangt danach. Nach Veränderungen, Entscheidungen (großen und kleinen, schönen und unangenehmen...), nach Problemlösungen....
Und ich trage auch die Konsequenzen alleine - logisch.

Nichts Besonderes, werden jetzt Viele sagen. Wenn man ae ist, ist das schließlich Normalzustand.
Ja, mag sein........
Vielleicht wär´s aber leichter verdaulich, weil dann der Enttäuschungsfaktor wegfiele?

Ich sehe auf der anderen Seite einen Mann, der seine Kinder wahnsinnig liebt, natürlich nur mäßig präsent ist, der ansonsten "verschlafen" bis zerstreut wirkt ("das hast Du mir nie gesagt!!!"), ausgestattet mit "theoretischer" sozialer Intelligenz, was fast als Vorwurf zu verstehen ist, weil es im Widerspruch zur spärlich ausgeprägten sozialen Kompetenz steht....- so fühlt es sich für mich zumindest an.
(also doch Desinteresse? Ignoranz?)...

Ich weiß es nicht...........

Es ist vielleicht (m)ein Überlastungsproblem, denn ich würde so gerne mal jemanden neben mir haben, der ebenfalls einen Teil unseres Lebens "(mit)trägt", ohne, dass ich ihn dazu auffordere(!). Ich mag nicht alles alleine entscheiden/organisieren/ausführen und dann auch mit den Konsequenzen alleine zurechtkommen müssen (wobei das eigentlich kein Problem ist, nur unnötig....).

Es ist aber natürlich in erster Linie (wahrscheinlich) ein Paar-Problem, aus dem wir nicht alleine herausfinden. Therapie? Nein....hat keinen Platz. Wo, neben den Therapien, die schon für Kind 2 zu bewältigen sind....
Und wann..., mit einem Mann, der von 07.00 bis mind. 20.00 aus dem Haus ist.

Trennung wäre für mich übrigens (noch) ein sehr trauriger Gedanke. Ich habe einen lieben Mann (oder ist er einfach nur harmlos im Sinne von "nicht -absichtlich- böse"), den ich nur oft nicht erreiche, selbst, wenn er vor mir steht....
Einen Mann, der vielleicht gar nicht versteht, was ich von ihm will?
Manchmal schaffe ich es (glaube ich zumindest), ein wenig an ihm zu rütteln und gelange damit dann kurzfristig von einem augenkullernden "stell Dich nicht so an"/"nicht schon wieder"... zu einem (für mich phänomenalen) Änderungsgelübde...
Aber die Wirkung ist innerhalb von wenigen Stunden (ab und zu Tagen) verpufft...., nichts, null...., alles beim Alten.

Heut ist ein doofer Tag, vielleicht liegt´s daran...

Ich habs jetzt mal geschrieben..., erwarte natürlich keine Lösungen...

Danke für´s Lesen!

 
19 Antworten:

Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Ebba am 15.09.2013, 23:31 Uhr

Ich kann deine Probleme gut nachvollziehen. Ich fände es auch sehr schwierig alles alleine entscheiden und tun zu müssen und würde das auch nicht wollen, schließlich ist man ja auch deswegen ein Paar um gemeinsam den Alltag zu meistern.
Allerdings kann es auch manchmal anstrengend sein, wenn der Partner zu den meisten Dingen eine eigene Meinung hat, die dann oft nicht mit der eigenen übereinstimmt und dann muss man wieder mühsam einen Kompromiss suchen :-)
Oder kürzlich beschwerte sich eine Freundin bei mir, weil ihr Mann alles toll findet was sie tut, ihr nie Kontra bietet.
Wie Mann es macht, es ist verkehrt ;--)
Ändern wirst du ihn vermutlich nicht können. Wie war es denn zu Anfang eurer Beziehung, Frisch verliebt sozusagen. Hat er da auch alle Entscheidungen dir überlassen oder doch eigene Vorschläge und Vorstellungen gehabt?
Ich bin kein guter Ratgeber bei so etwas. Eine Freundin von mir, mit ehelichen Schwierigkeiten und beratungsunwilligem Mann war hier vor Ort bei der Caritas Eheberatung. Die haben auch einen Ehepartner allein beraten, wenn der andere nicht wollte, unabhängig auch von der Konfession. Sie war, zumindest sagte sie mir das so, durchaus zufrieden mit der Beratung und empfand sie als hilfreich. Die Caritas bietet auch als niederschwelliges Angebot Onlineberatungen an. Ich habe das mal als Erziehungsberatung in Anspruch genommen und fand es ebenfalls hilfreich.
Vielleicht wäre das ja auch etwas für Dich. M.W. ist die Beratung auch kostenlos. Kannst hier gucken, ob's in deiner Nähe etwas gibt:
http://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/familie/ueberforderteeltern/ehe-familien-undlebensberatung

Ich denke auch, dass andere (Diakonie, AWO, ProFamilia) ähnliche Angebote haben.

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von desireekk am 16.09.2013, 0:15 Uhr

Hallo

ich habe ´mich so sehr in deine Post wiedergefunden...

Ich erkenne so sehr, in welcher Siotuation Du steckst.

Nun stecke ich nicht mehr in der Situation, was aber für Dich nicht der Maßstab sein soll.

Ich rate auch, dass Du Dir Beratuingshilfe holst. Auch wenn es erst einmal nur für Dich ist.

und ja, zur Not wird sich dein mann eben doch mal für eine überschaube Zeit einen Spätnachmittag pro Woche für eine gemeinsame Beratungsstunde freischaufeln müssen wenn DAS ein guter Versuch sein kann, die Familie zu retten.
Wenn er es nicht will, wäre das am Ende auch ein Signal...

Ganz liebe Grüße, mehr gerne per PN,

Désirée

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Fredda am 16.09.2013, 7:24 Uhr

Vielleicht hat er im Kopf eine so festgefügte Aufgabenteilung, dass er nicht versteht, worum es dir geht. Da wäre ein dolmetschender Dritter ein guter Ansatzpunkt.
Oder er hat solchen Stress, den er vielleicht für normal hält und gar nicht mehr bemerkt, dass er keine Kapazität mehr hat?
Oder er findet es perfekt wie du es machst und möchte nicht über was reden, was funktioniert?
Ich rätsele bei Herrn Fredda auch oft, warum er wie reagiert...

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von somane am 16.09.2013, 8:42 Uhr

Hm, ich verstehe dich, aber Trennung halte ich für keine Option.

Du liebst ihn, er liebt dich und die Kinder, wie soll da eine Trennung funktionieren? Würdest du die Kinder bei ihm lassen und in eine kleine Wohnung ziehen? Ich nehm mal an, nicht, oder? Willst du für deinen Mann, dass er seine Kinder verlässt und in eine kleine Wohnung zieht? Liebt dein Mann eure Kinder nicht genau so wie du? Würdest du das für deinen Mann wollen? Das er Abends ohne Familie alleine ist? Versetz dich mal in diese Situation.

Therapie halte ich für das einzig Richtige. Keine Zeit ist ne Ausrede. Ich seh schon, dass es schwierig ist, Zeit dafür zu finden, aber man muss halt Prioritäten setzen. Eine intakte Partnerschaft sollte in der Prioritätenliste immer einer der oberen Stelle belegen, zumindest wenn da noch Kinder sind. Wenn man etwas will, findet man immer einen Weg, wenn man etwas nicht will, findet man immer einen Grund.

Falls er nicht zur Therapie will, geh erst mal alleine zum Reden, das wird schon sehr helfen deine Gedanken zu sortieren.

Ich finde halt, wenn die Liebe noch da ist, ist Trennung überhaupt keine Option.

Merkt dein Mann das es kriselt? Frag dich, was du dir wünschen würdest, wenn eine Fee käme und du einen Wunsch offen hast, was dich und deinen Mann betrifft. Was würdest du dir wünschen, damit es wieder besser läuft?

Stell die Frage deinem Mann, ich wär auf die Antwort sehr gespannt.

Wir sprachen im letzten Jahr oft über Trennung, dann habe ich mir genau diese Frage gestellt. Dann ihm. Es kam raus, dass wir beiden denselben Wunsch haben und somit war klar, Trennung ist keine Option im Moment.

Jetzt versuchen wir, diesen Wunsch umzusetzen und es klappt gar nicht mal so schlecht. Hätten wir keine Kinder, wären wir wahrscheinlich längst getrennt. Was aber nicht heissen soll, dass wir nur wegen den Kids zusammen sind. Aber mit Kinder gibt man den Kampf halt nicht so schnell auf. Und es in unser beiden Interesse, dass wir eine Familie sind und deshalb arbeiten wir drann. Der Alltag mit Kinder kann eine Partnerschaft schon zermürben. Das kennen aber alle Paare, viel zu oft wird der Bettel hingeschmissen. Wie gesagt, für uns keine Option, solange auf beiden Seiten noch Gefühle sind.

LG und alles Gute

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Butterflöckchen...

Antwort von Leewja am 16.09.2013, 8:44 Uhr



ich denke nach und werde noch was schreiben, aber schonmal eine riesenportion mitgefühl und sorge für dich!

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Leena am 16.09.2013, 8:48 Uhr

Ein paar Gedanken, wirr und ungeordnet, meinerseits...

Bei Eurem Nachwuchs war doch die Diagnose Asperger im Gespräch - wie sieht es in der Hinsicht bei Deinem Mann aus, potentiell, in gewisser Weise, irgendwie..? Gerade wenn das Kontakt- und Kommunikationsverhalten Deines Mannes doch wohl etwas, nun ja, eigen ist, und er anscheinend wirklich nicht versteht, was Du gerne von ihm hättest..? Nur mal so als vager, unfertiger Gedanke in den Raum gestellt...

Ansonsten - war die "Aufgabenverteilung" (= er für seinen Job, Du für alles andere) bei Euch von Anfang an schon so, oder hat es sich schleichend so entwickelt..? Ich merke bei mir selbst immer wieder, dass ich Aufgaben, die früher mal mein Mann hatte, zunehmend selbst übernehme, weil er Dinge, die mich stören, tiefenentspannt so lange liegen lassen kann, bis ich so genervt bin, dass ich es selber mache. Was natürlich blöd ist von mir. Denn dadurch kommt bei ihm an, dass ich es auch alleine kann und mache, also warum sollte er noch..?!? Ist doch sehr bequem für ihn. *grmpf*

Aber falls Dein Mann da im empathisch-familiären Bereich eh schon nicht seine große Stärke hast, aber eine Frau, die vielleicht dazu neigt, Dinge, die er nicht tut, für die Kinder etc. eben zu "kompensieren" - dann habt Ihr Euch vielleicht gegenseitig an diesen Punkt gebracht, an dem Ihr jetzt steht - und mit dem Du zumindest unglücklich bist..?

Ansonsten, und mal ziemlich unabhängig davon - ich kenne es z.B. von meinem Vater, dass er in seinem Fachgebiet ein ausgewiesener Fachmann ist, da kann er sich alle Zahlen, Daten und Fakten merken und weiß genau, was wo anzusiedeln ist etc. Im praktischen Alltagsleben ist er sehr anders, verläuft sich auf dem Weg vom Dom zum geparkten Auto chronisch (was ihn allerdings überhaupt nicht stört - ist eben so!), kann die Geburtsdaten von Frau und Kindern (und mittlerweile Enkelkindern) nur so ungefähr angeben... dass er bei der Schulanmeldung von seinem ältesten Kind den Geburtstag nur mit "ca. Mitte Januar" angeben konnte, ist bei uns immer noch legendär. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir ihm nicht wichtig wären - also weder Desinteresse noch Ignoranz - er kann es wirklich nicht. Seinen Hochzeitstag muss er immer noch, nach über 40 Ehejahren, jedes Mal in seinem Ehering nachschauen - dabei haben sie genau einen Monat vor seinem Geburtstag geheiratet, aber selbst das kann er sich offenbar nicht merken. ;-) Er ist, wie er ist, und er ist ein sehr liebevoller Vater und Großvater, und ändern werden wir ihn jetzt auch nicht mehr - zumal er jetzt schon fast 80 Jahre alt ist... meine Mutter hat ihre Erwartungshaltung angepasst, würde ich sagen. Immer wieder ein Stückchen weniger erwartet... und - ja, sie ist auch nach 40 Jahren immer noch wieder enttäuscht, aber nie "grundsätzlich". Ich glaube schon, dass die Ehe meiner Eltern glücklich ist.

Alles, alles Gute für Dich, Flocke!!!

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von carla72 am 16.09.2013, 9:32 Uhr

Es gibt in so einer Situation doch nur zwei Möglichkeiten: er ändert sein Verhalten oder Du änderst Deine Erwartungen.

Für Variante 1 bräuchte es wohl eine Therapie, und wenn es sein muss, wird die Zeit dafür da sein.

Variante 2: Ich kann mir durchaus einen Blickwinkel vorstellen, von dem aus es gar nicht so unattraktiv ist, alles alleine zu entscheiden. Immerhin kannst Du alles umsetzen, was Du möchtest. Die endlosen, zermürbenden Diskussionen um Kaisers Bart, die nur Zeit und Kraft kosten, bleiben Dir erspart. Du kannst die wichtigen Entscheidungen treffen, Deine Familie formen - was für eine Freiheit, was für ein Potential!

Das ist immerhin auch eine Sichtweise, mit der man in Deiner Situation glücklich sein könnte.

LG, carla

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von maxwell! am 16.09.2013, 10:06 Uhr

Weiß Dein Mann, wie Du denkst? Hast Du ihm das so wie hier gesagt? War das schon immer so?
Fragst Du konkret nach Hilfe? Konkret nach Entscheidungen seinerseits?
Bei Euch passen Sender und Empfänger nicht - mehr? - zueinander. Vielleicht sieht er das, was Du problematisch siehst, locker. Und umgekehrt. Und möglicherweise kommst Du unbewußt so rüber, daß Du alles managest, und die Fragen an ihn - für ihn - rein rhetorischer Natur sind. Eben weil Du alles managest und machst.
Eine Paartherapie ist eine gute Möglichkeit, die Einstellung von Sender und Empfänger wieder zu optimieren. Wenn man will, hat man dafür Zeit. Verständlicherweise hast Du Angst, daß da über Dich unangenehme Wahrheiten ans Tageslicht kommen.

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???

Antwort von Pamo am 16.09.2013, 10:10 Uhr

"Verständlicherweise hast Du Angst, daß da über Dich unangenehme Wahrheiten ans Tageslicht kommen."

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Hase67 am 16.09.2013, 10:22 Uhr

Butterflocke,

ich habe aktuell leider keine Zeit, dir ausführlich zu antworten, bin aber (auch wenn das jetzt doof klingt) nicht wirklich überrascht, weil ich mich in ein paar Dinge, die du schreibst, sehr gut einfühlen kann.

Ich melde mich heute Abend, evtl. auch per PN!

LG

Nicole

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Reni+Lena am 16.09.2013, 10:51 Uhr

das könnte ich geschreiben haben. Nur dass ich es inzwischen mit ihm geklärt habe und verstehe.

meiner hat den Kopf so voll mit deinen ganzen Termine, arbeit etc, dass er (so sagt er mir) saufroh ist, wenn ich die ganze organisatorischen Familienplanung übernehme.

Manchmal komme ich mir ihm gegenüber auch irgendwie "überlegen" vor und ich denke mir: meine Güte..stell dich doch nicht so an...aber das sind nur Phasen..dann geht's wieder.

Was sagt er denn warum er sich so rauszieht? vermutlich auch das typische: Mann, Arbeit, so viel im Kopf, ich bin froh wenn ich mich daran nicht auch noch denken muss, Überlastungsproblem, oder?


Lg reni

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von fiammetta am 16.09.2013, 10:57 Uhr

Hi,

nur die Kurzversion, weil`s im Moment rund geht:

Ich denke, dass viele Dein Posting zumindest weitgehend ebenso hätten schreiben können - ich inklusive. Ich bin zeitweilig schier verzweifelt daran, wobei mein Gatte durchaus über eine höhere soziale Kompetenz verfügt als ich - glaube ich zumindest. Er ist auch daheim präsenter als ich. Aber: Der große Unterschied zwischen uns ist, dass ich Gedanke weiterdenke, d.h. ich sehe eine Situation und spinne die diversen Wege, die eben meine ganz persönliche Lebenserfahrung und Menschenkennntnis mir nahelegen, einfach weiter, d.h. ich versuche Probleme quasi vorauszusehen und damit auch deren Lösungen. Mir wird zwar dann gerne vorgeworfen, ich sei zu schwierig, weil mir die Leichtigkeit mitunter fehlt, aber ich weiß halt auch, welche Wege welche Konsequenzen mit sich bringen und wer die dann wieder auszubaden hat. Mir fehlt auch mit jedem Lebensjahr mehr die Lust, den Mist auszubaden, den andere angestellt haben, so wie es eben schon mein ganzes Leben lang läuft.

Mein Mann hingegen lebt nach dem Motto "Das Leben ist schön" und hüpft beschwingt durch`s Leben, das genau hier und jetzt stattfindet. Er nimmt oft nicht wahr, dass sich Dinge entwickeln und das nicht immer zum Guten. Er sieht die Konsequenzen nicht vorneweg. Meines Erachtens ist das nicht nur Charakter-, sondern auch Erziehungssache, zumal seine Eltern ihre Kinder eigentlich nur als dekorativen und unvermeidlichen Bestandteil des Hausbauens betrachtet hatten, d.h. wie sich die Kindern entwickelten und wie man sie hätte lenken können, hat sie nie interessiert, da sie nur sich selbst als Mittelpunkt wahrgenommen haben.

Mein Mann hat sich in unserer Beziehung irgendwann den Entscheidungen entzogen, 1. weil das so bequemer ist und 2. weil ich oft genug seine auf die unmittelbare Situation ausgelegten Entscheidungen begründet, aber auch genervt verworfen habe. Wenn ich nichts tue, dann mache ich auch keine Fehler - so sein Motto, an dem ich zugegebenermaßen bis zu einem bestimmten Punkt selbst schuld bin. Andererseits flutscht vieles weitaus besser, wenn ich eben den Entscheiderpart übernehme. Seitdem ich das begriffen habe, bin ich mit ihm wesentlich geduldiger. Zeitweilig habe ich seine Intelligenz angezweifelt, tatsächlich kann er aber weitgehend auch nicht anders, selbst wenn er wollte, weil es seinem Wesen, aber auch seiner eigenen Erfahrungswelt nicht entspricht. Seitdem ich aber geduldiger bin, gibt er sich mehr Mühe.

Ist das vielleicht bei Euch ähnlich?

LG

Fiammetta

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Re: ???

Antwort von maxwell! am 16.09.2013, 11:00 Uhr

Ist doch logisch. Hätte ich, und haben ebenso viele andere Menschen mit Beziehungsproblemen, die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

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aber reni---du arbeitest nicht außerhalb der familienarbeit

Antwort von Leewja am 16.09.2013, 11:20 Uhr

und deine kinder sind, soweit ich weiß, weitgehend unproblematisch, oder?

andere grundvoraussetzungen...

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Nikas am 16.09.2013, 17:43 Uhr

Kann es sein, und so wirkt es beim lesen auf mich, dass Dein Mann vor allem innerlich ziemlich weit weg ist von Dir? Und dass Dich das, klar, mehr stört, als dass er sich de facto aus Alltagsgeschichten rauszieht?

Ist er ein "Merker"? Merkt er, wenn Du traurig bist? Merkt er, wenns Dir nicht gut geht? Fragt er Dich manchmal, wie es Dir geht? Das heisst seine Anteilnahme an DIR interessiert mich erst mal viel mehr als die an den alltäglichen Dingen. Erst mal.

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Hase67 am 16.09.2013, 18:19 Uhr

Hallo Butterflocke,

den Gedanken von Nikas finde ich interessant und wichtig, genau diese Fragen habe ich mir in Bezug auf meine eigene Beziehung auch schon gestellt. Ich glaube außerdem: Frauen, die in Beziehungen und Familien sehr autark "funktionieren" und prinzipiell auch ohne Partner zurechtkämen, sind oft auch Menschen, die dieses Modell schon in der Kindheit praktiziert haben - entweder, weil sie es mussten, weil sie es vorgelebt bekamen oder weil sich das in ihrem Familiensystem "lohnte".

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie solche Prägungen weiterwirken, auch wenn man eigentlich versucht, rational gegenzusteuern. Wir wissen ja relativ wenig über deinen Mann, außer dass er Computerfachmann ist, oft sehr spät heimkommt und auf alle Dinge, die dich praktisch und emotional bewegen, relativ "indifferent" reagiert. Ich nehme an, auch das ist erlerntes Verhalten und typisch für die Familie, aus der er kommt oder für die Rolle, die er dort gespielt hat.

Möglicherweise kommen da zwei Systeme zusammen, die sich zwar gut ergänzen, wo aber insbesondere dir einfach der Austausch, die Anteilnahme, das Wahrgenommenwerden und das Mitdenken (und Mitverantwortung-Übernehmen) fehlen? Und es tut gerade deshalb so weh, weil dir gerade das eigentlich immer schon gefehlt hat?

LG

Nicole

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Was soll das mit den "unangenehmen Wahrheiten"???

Antwort von MM am 16.09.2013, 18:36 Uhr

Warum gleich solche Unterstellungen?!? Woher willst du wissen, wovor Butterflocke Angst hat??? Das finde ich nun etwas sehr gewagt, sorry...

Sie schreibt doch nicht, dass sie keine Paartherapie machen will, sondern eher ihr Mann wird wohl nicht wollen - oder? Versuchen könnten sie es auf jeden Fall, denke ich.

Oder man selbst ändert sich bzw. seinen Blickwinkel - siehe Carlas Posting, Pukt Nr.2...

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Butterflocke am 16.09.2013, 22:10 Uhr

Danke Euch!!!

Es waren so viele gute Gedanken in Euren Antworten...., über die ich nachdenken sollte.

Hase, Du triffst es sehr, glaube ich (viele andere aber ebenfalls...).
Wenn ich an meine Kindheit und Jugendzeit denke....
Mein Vater, dieser "sonderbare", schwer depressive Mensch, der eigentlich zu schwach war, um ein Vater zu sein.
Meine Mutter, die dominante, willensstarke Macherin, die wenig mütterlich-fürsorglich war und für die ich leider als "Statussymbol" trotz aller Anstrengungen nie so recht taugte...

Von der Familie meines Mannes ganz zu schweigen, die Anteilnahme, Respekt und "Liebe" nach ganz rationalen und gesellschaftlich fest vorgegebenen Gesichtspunkten "verteilt". Ich kann es leider gerade nicht besser beschreiben.

Ich muss mir alles nochmal durchlesen...
Danke:-)))

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Re: Trennungsgedanken....

Antwort von Solaris am 18.09.2013, 10:32 Uhr

Also sagst du dass Therapie.. also Gespräch nicht ins Frage kommt. Was bleibt?

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