Schon wieder STress mit Mutter

Hi Du, wieder ich!
Oh je, das tut mir echt leid, dass Dich die Sache mit Deiner Mutter so runter zieht.
Aber für mich klingt´s, als solltest Du wirklich ein bißchen Abstand gewinnen. Damit meine ich jetzt nicht, dass Du den Kontakt abbrechen solltest oder (noch schlimmer) einen Krieg anzetteln sollst. Ich mein damit eher, vielleicht tut es Euch allen gut, wenn Du Dich nicht ganz so auf Deine Eltern fixierst.
Ich mein, sieh´s mal von der Seite Deiner Eltern. Vielleicht transportierst Du schon eine gewisse Erwartungshaltung (ist vielleicht ja auch berechtigt), aber damit setzt Du Deine Eltern unter den Druck bei Dir quasi immer alles "richtig" machen zu müssen. Und sie sind halt einfach nicht so, wie Du Dir sie wünschst, sondern sie sind so, wie sie sind. Daran wird alle Verletztheit (was bei Ihnen als "Beleidigtsein" ankommt) Deinerseits nichts ändern, Du kannst es nur akzeptieren.
Für mich klingt es danach, als hätte Deine Schwester es eher geschafft, ihr eigenes Leben zu leben. Sie braucht Deine Eltern nicht, das macht deren Verhältnis zueinander viel entspannter.
Ich schlag Dir jetzt noch einmal vor, bau Dir irgendein Umfeld außerhalb Deiner Eltern und Deines Mannes auf (der ja hin und wieder, so wie jetzt auch mal nicht verfügbar ist). Das muß gar nicht viel Geld kosten. Kurse finanziert u.U das AMS. Für die Volkshochschule gibt´s einen Baby Come back Bonus (=1Kurs pro Semester gratis). Oder Sport....Frauenturnen(ja ich weiß, klingt dämlich) gibt´s für wenig Euro im Monat. Außerdem beginnt jetzt wohl hoffentlich bald wieder die warme Jahreszeit, ich hab´ am Spielplatz schon massenhaft Leute kennengelernt. Oder was ist mit Musikverein (Du hast erwähnt, dass Du mal in der örtlichen Blasmusik warst).
Also mir fallen da viele Möglichkeiten ein. Und Du hast nicht mehr so viel Zeit drüber nachzudenken, was in Deiner Vergangenheit falschgelaufen ist.
Und auch der Weg zum Psychologen (wenn Du das Gefühl hast) steht Dir offen, auch das ist eine Möglichkeit neue Perspektiven im Leben zu finden.
Ich glaube nicht, dass Deine Eltern Dich nicht liebhaben, aber vielleicht ahben sie einfach zu wenig "Luft" um sich dessen auch bewusst zu werden.
Ich habe einen ähnlichen "Kampf" jahrelang gegen meinen sehr dominanten Vater geführt und erst als ich ihn (den Kampf) aufgegeben habe und einfach akzeptiert habe, haben wir uns wieder aufeinander zubewegt. Seither halte ich meine Eltern aus den wichtigen Entscheidungen und Phasen meines Lebens heraus, bzw. informiere sie erst, wenn die Dinge für mich gegessen sind. Dazu brauche ich aber meine Freunde, die mir ihre Schulter leihen.
Du bist erwachsen, verheiratet und hast ein Kind. Da kannst Du ja drauf sch....(tschuldige) ob Deine Eltern mit Dir schimpfen. Die machen sich wahrscheinlich nicht halb soviele Gedanken wie Du.
Soviel zu meiner Ferndiagnose, die ja nur auf wenigen Basisinformationen beruht. Ich hoffe Dir damit nicht zu nahe getreten zu sein, wenn doch, dann war´s nicht meine Absicht.
Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute
LG Zwergenalarm