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Geschrieben von 8283 am 23.02.2019, 23:07 Uhr

Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Liebes Forum,

Ich bin recht neu hier und schreibe meinen Beitrag gleich mal drauf los, weil ich sonst nicht mehr weiß, an wen ich mich wenden soll. Ich hoffe, dass sich jemand die Zeit nehmen wird, ihn zu lesen, da es sicherlich länger wird.

Seit der Geburt unseres Babys vor einem halben Jahr haben mein Partner und ich ständig Beziehungsprobleme. Eigentlich fingen die Probleme schon vor der Geburt an, wir stritten viel, ich fühlte mich unverstanden, wenig umsorgt und hatte das Gefühl, er interessiere sich gar nicht für das Baby, denn den Bauch hatte er fast nie gestreichelt. Aber wirklich schlimm ist es seit der Geburt.

Wir sind Ende 30/ Anfang 40, sind schon seit vielen Jahren ein Paar und hatten auch vorher schon mehrere Beziehungen.
Wir sind beide wahrscheinlich sehr eigensinnige Persönlichkeiten, wir haben auch wenige Freunde und verbringen die meiste Freizeit miteinander. Grundsätzlich würde ich meinen Partner als meinen besten Freund bezeichnen. Wir verstehen uns im Normalfall sehr gut, reden über alles und sind uns in Vielem sehr ähnlich. Wir haben zwar auch täglich Meinungsverschiedenheiten und diskutieren diese dann auch mal mehr, mal weniger laut, aber meist vertragen wir uns dann wieder.
Körperlich spielt sich bei uns leider nicht so viel ab, wobei das in erster Linie an mir liegt. Ich habe schon von Anfang an nicht so ganz mit seiner Art zu küssen und seiner für mich zu blümchenhaften Sexualität anfreunden können. Aber da ich schon einige auf körperlichen Dingen beruhende Beziehungen hatte, die sonst nicht funktionierten, akzeptierte ich diesen Mangel, da es zwischen uns ja emotional sehr gut passte.
Was ich ebenfalls sehr an ihm schätze, sind seine Fürsorglichkeit und seine Häuslichkeit. Er hat viel Positives an sich, aber es gibt eben auch Probleme.

Nun haben wir uns vor ca. 3 Jahren Eigentum geschaffen und sind letztes Jahr Eltern geworden, und seither läuft bei uns vieles nicht mehr so, wie ich es mir wünsche. Eigentlich gipfelt es so richtig seit der Geburt. Ich hatte einen ungeplanten Notkaiserschnitt, und es dauerte ziemlich lange, bis ich das alles psychisch verarbeitet hatte. Als ich am zweiten Tag nach der Geburt in Tränen aufgelöst im Krankenhausbett lag, kam von ihm nur ein Vorwurf, warum ich mich denn nicht freue, und dass es unmöglich wäre dem Baby gegenüber, seinen Geburtstag als so negativen Tag zu sehen. So zog sich das die folgenden Monate weiter. Ich hatte ein großes Bedürfnis, über meinen Kaiserschnitt immer wieder zu reden, ich wollte die Ursache finden (natürlich geht das nur sehr begrenzt, aber ich musste halt grübeln), doch sobald ich damit anfing, erntete ich von ihm nur Unverständnis und Vorwürfe. Er war teils richtig laut und unterstellte mir, dass ich mich nicht über die Geburt unseres Kindes freuen würde, was absoluter Blödsinn war, ich liebe unser Baby über alles (was denn auch sonst?!?). Bisher war er immer da gewesen für meine Probleme, hatte mir zugehört, war mein bester Freund. Doch plötzlich reagierte er nur noch verbal aggressiv. Das endete dann damit, dass er mir boshaft Dinge an den Kopf warf - Ich wäre überfordert, ich sitze eh nur zu Hause faul rum und ich wäre psychisch krank.

Meist liefen diese Streitereien so ab, dass ich irgendwann sagte, wenn er mich so behandelt, dann werde ich früher oder später gehen, und eines Tages meinte ich, ich würde zu meiner Mutter fahren. Er meinte, "Wenn du glaubst, dass du mir das Kind wegnehmen kannst, dann werde ich dir attestieren lassen, dass du psychisch krank bist und dann wird dir das Kind weggenommen".

Kurz vor Weihnachten hat sich dieses Verhalten gebessert, und ich dachte, er war wohl beruflich sehr gestresst, die neue Rolle als Vater war auch für ihn schwierig, und da ich sehr lange brauchte, um mich von der Operation zu erholen, war es auch für ihn schwierig, da auch der Haushalt an ihm hängen blieb. Ich vergab und vergaß also unsere schlimmen Streitereien.

Doch heute Nachmittag bei einem Spaziergang explodierte er wegen einer Lappalie und warf mir Dinge an den Kopf. Ich wehrte mich, er schimpfte weiter und ich war dann irgendwann so beleidigt, dass ich sagte, es reiche mir. Wenn er mich weiter so beschimpft, dann werde ich wirklich gehen und ihn verlassen. Daraufhin kamen wieder die Worte, dass er nicht akzeptieren würde, wenn ich ihm das Kind wegnehme und dass er mir eine psychische Störung attestieren lasse. Als der Streit etwas verraucht war, und wir zu Hause nochmals diskutierten, wiederholte er dies nochmals. Ich fragte ihn, ob er mich wirklich damit erpressen wolle, und er sagte, ich solle das nicht so ernst nehmen.

Tatsache ist, ich nehme das ernst, denn ich fühle mich schön langsam wirklich in einer sehr ungesunden Beziehung, in der einer den anderen psychisch erpresst. Ja, es ist auch eine Erpressung, wenn ich drohe, ihn zu verlassen. Aber bei mir ist das eigentlich keine Drohung, sondern ich würde das mittlerweile gern durchziehen, wenn da nicht das Haus und das Baby wären.

Wobei da schon noch Gefühle sind...

Wie würdet ihr die Situation bewerten, ist das der normale Wahnsinn nach der Geburt eines Kindes, oder ist der Wahnsinn hier doch etwas gravierender? Habt ihr Tips, was ich tun kann, damit meine Beziehung sich wieder erholt?

 
21 Antworten:

Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Linda761 am 24.02.2019, 7:21 Uhr

Ihr solltet Euch dringend externe Hilfe suchen. Geht zu einem Paartherapeuten.

Außerdem wäre es für Dich sicherlich gut, Dir zusätzlich jemanden für Dich allein zu suchen, mit dem Du über die Geburt und Deine Gefühlslage danach reden kannst.

Wie Dein Partner Dich behandelt, ist respektlos. Und das zerstört auf Dauer eine Beziehung.

Du selbst kannst da nicht viel tun wenn er nicht mitspielt. Du kannst ihm möglichst ruhig sagen, wie sehr Dich sein Verhalten verletzt. Am besten ohne ihm dabei Vorwürfe zu machen.

Wenn Ihr über Trennung sprecht, solltest Du ihm versichern, dass Du ihm das Kind nicht nehmen möchtest und für alle möglichen Betreuungsmodelle offen bist. Ihm aber auch deutlich machen, dass Deine Trennungsgedanken keine Erpressung sind, sondern wie schlimm es für Dich ist, dass er Deine Gefühle nicht akzeptiert, sondern Dir Vorwürfe daraus strickt. Das ist eine Sache, die einfach gar nicht geht. Niemals sollte man dem Partner seine Gefühle absprechen.

Aber Deine Schilderung klingt so heftig, dass Ihr das vermutlich ohne fremde Hilfe nicht schafft.

Alles Gute!

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von sun1024 am 24.02.2019, 9:22 Uhr

Puh, ich denke auch, ich würde mir Hilfe von außen suchen.

Eure Streits sind ja in keiner Weise konstruktiv. Ich habe mit meinem Partner natürlich auch schon gestritten im Laufe der Jahre, aber nie hätte ich mit Trennung gedroht. Trennung ist etwas, über das man im Laufe der Zeit nachdenkt, nichts, was man im akuten Streit an den Kopf wirft, finde ich.
Seine Reaktion darauf geht natürlich auch gar nicht.

Sind es denn immer gleiche Themen, über die ihr streitet, oder sind es eher Kleinigkeiten, die sich hochschaukeln?

LG sun

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Felica am 24.02.2019, 12:12 Uhr

Sucht euch Hilfe.

Für mich hört sich das auch an als wenn ihr auf beiden Seiten völlig falsche Vorstellungen von der Rolle als Eltern habt. Gerade die Schilderungen von Dir scheinen eher das Bild der Märchenstunde zu entsprechen und haben wenig mit dem zu tun wie Elternschaft wirklich aussieht. Davon ab bezweifel ich das du mit diesem Bild wirklich schon die Geburt verarbeitet hast, etwas was im Unterbewusstsein sicherlich eine Rolle spielen wird. Dein Freund dagegen hat auch seine Probleme damit umzugehen. Wir Frauen haben die Schwangerschaft um ums auf die Rolle als Mutter vorzubereiten, bei den Männern beginnt das fast immer erst dann wenn die Kinder wirklich da sind. er musste also seine Rolle finden, gleichzeitig noch Stress wegen Arbeit, finanzielle Sorgen wenn ihr gerade erst ein haus gekauft habt und sollte zudem noch der Bilderbuch-Papa und -Mann für dich sein. Das überfordert viele Männer.

Ein Kind ist gerade im ersten Lebensjahr oft eine besonderen Zerreißprobe für eine Beziehung. Bei euch kommt das Haus noch dazu. Verdammt scheiß Kombi.

Ich sehe es übrigens nicht als Respektlosigkeit deines Freundes, sondern als Hilfeschrei. es obliegt jetzt an euch beiden daran zu arbeiten und das solltet ihr mit Hilfe machen die sich da auskennt. Ansonsten dürfte die Beziehung so wenig Chancen haben wenn ihr euch nicht beide entsprechend drauf einlasst.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Felica am 24.02.2019, 12:17 Uhr

Ach ja, Drohungen wie Kind wegnehmen und Trennung sind ein NoGo. genau wie das man dann jemanden einen psychische Störung andichtet, wobei er da sogar mit recht haben könnte. Den dein verhalten wegen eines Kaiserschnitts ist nicht normal gewesen. Inwieweit das schon einer Störung entspricht, müsste jemand vom Fach entscheiden. Würde aber weniger eine Rolle spielen, deshalb wird einem das Kind nicht weggenommen. Für deine Drohung mit dem Kind dagegen könnte er durchaus Nutzen ziehen. Erpressungen, egal ob du sie meinst oder nicht, sind das absolute Gift und kein normaler, erwachsener Mensch sollte sich dazu herablassen.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von uriah am 24.02.2019, 18:45 Uhr

Ihr habt für eine Elternrolle schon ein eher fortgeschrittenes Alter mit Ende 30 Anfang 40. Aber das was du schilderst, klingt für meine Ohren eher unreif. Besonders die Sätze über seine Sexualiät und die Art zu küssen. Immerhin hast du ihn als Vater deines Kindes ausgesucht, daher sollte man eigentlich meinen, du hast das so akzeptiert wie es ist. Dann würde ich es auch nicht weiter erwähnen. Nicht weiter abwägen, was passt und was weniger passt. Die Entscheidung hast du doch längst getroffen. Den Mann kannst du nicht wieder ablegen wie ein gebrauchtes Paar Socken. Aber so hört sich dein Text an.

Dann deine Erwartungshaltung: fühlte mich unverstanden, wenig umsorgt.....

Männer brauchen klare Ansprachen. Sag ihm an der Stelle, was konkret du brauchst. Wenn er es liefern kann, gut. Wenn nicht, dann musst du dich eben damit abfinden.

Als Gesprächspartner zur Verarbeitung deines Kaiserschnitt Traumas war er womöglich nicht geeignet. Da hätte ich eher eine Hebamme an deiner Seite empfohlen. Oder wenigstens eine Frau, die das auch schon erlebt hat.

Die Art wie ihr kommuniziert und euch dabei noch erpresst, ist schon kritisch bis stark destruktiv. Ihr habt jetzt gemeinsame Verantwortung für ein Kind. Da sollte es in eurem beiderseitigen Interesse liegen, zu reifen, Verantwortung zu übernehmen und einen anderen, konstruktiven Kommunikationsstil mit Wertschätzung zu entwickeln. Dafür braucht ihr sicher professionelle Hilfe von einer Paarberatung. Sucht euch die bitte, bevor eure Familie ganz den Bach runter geht.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Monroe am 24.02.2019, 20:10 Uhr

ie verhältst du dich denn,? Er sagt du wärst faul und überfordert. Irgrndwie muss es ja dazu kommen, dass er das sagt.
Wie kommt es, dass er dir eine psychische Stòrung vorhält? Liegt das allein am Kaiserschnitt und deinem Umgang damit?

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 3wildehühner am 25.02.2019, 0:42 Uhr

Eure Beziehung scheint noch nie gut gewesen zu sein.

Du magst seine Art zu küssen nicht und auch den Sex nicht.

Ihr habt immer schon täglich gestritten.

Dann wurdest du schwanger.

Du fühltest dich unverstanden und er musste erst einmal in die Vaterrolle hineinwachsen.

Ihr habt eure Freunde vernachlässigt und euch vorgegaukelt, dass ihr beide beste Freude seid. Das mag sogar eurem Gefühl entsprechen, auch wenn ständige Streitigkeiten dagegen sprechen.
Aber bei Konflikten innerhalb eurer Paarbeziehung funktioniert dieses Konzept nicht- dafür benötigt ihr zusätzlich Freunde, bei denen ihr eure Gefühle herauslassen könnt.

Es gibt Themen, die kann der Partner nicht nachvollziehen bzw. da braucht es einen Außenstehenden - wie z.B. deine psychischen Probleme aufgrund deines Kaiserschnittes.
Und auch seine Überforderung, weil seine Frau nach der Geburt des Kindes sowohl physisch als auch psychisch sehr angeschlagen ist und er neben dem Druck, Geld verdienen zu müssen für Frau, Kind und Eigenheim auch noch den Haushalt wuppen soll.

Ihr habt beide eine unrealistische Vorstellung von Beziehung und eine viel zu hohe Erwartungshaltung.

Dazu kommen beiderseitige psychische Erpressungsversuche.

Das hast du ja selber erkannt.

Wenn ihr euch wirklich liebt, dann könnte euch eine EheBeratung weiterhelfen.
Ganz wichtig wären aber such Einzelgespräche ohne Partner.
Und dann solltet ihr euch öfter mit euren Freunden treffen oder neue Bekanntschaften knüpfen.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von kirshinka am 25.02.2019, 12:04 Uhr

Du kannst nicht einfach mit dem Kind ausziehen. Du schon - aber bei gemeinsamem Sorgerecht darfst du das Baby nicht einfach mitnehmen.
Dagegen kann der KV Einspruch erheben und dann wird ums ABR und uns Sorgerecht vor Gericht entschieden.

Und ansonsten müsst ihr reden. Miteinander.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Lillimax am 26.02.2019, 12:55 Uhr

Huhu,

es ist zwar normal, dass man im ersten Jahr nach der Geburt des Babys viel Streit hat. Denn der gesamte Alltag ändert sich, nichts bleibt, wie es war. Beide sind übermüdet, alle Aufgaben müssen neu diskutiert werden, das hat bei uns auch ziemlichen Beziehungsstress gegeben. Es hat bei uns sicher ein Jahr gedauert, bis keiner mehr das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen. Trotzdem: Niemals hat mein Mann mich beschimpft.

Zunächst mal sachlich: KEIN Fachmann wird Dir irgendeine psychische Störung attestieren, nur weil Du eine leichte, normale Wochenbett-Depression hast, die u. a. durch den unverarbeiteten Kaiserschnitt (und die mangelnde Unterstützung Deines Freundes) hervorgerufen wurde. Es ist normal, mit einem KS sehr zu hadern. Ich selbst habe ein Jahr gebraucht, um meinen ungewollten KS zu verkraften. Jeder Gyn weiß, dass dies häufig so ist. Hab' überhaupt keine Sorge, was Dein Partner labert, ist kompletter Quatsch. Das hat mit einer psychischen Erkrankung null zu tun.

Dein Freund hat Angst, dass Du gehst und will das verhindern, indem er Dir ebenfalls Angst macht. Ihr solltet beide mit den Drohungen aufhören. Drohe ihm nicht immer wieder, dass Du gehen wirst. Sondern bestehe darauf, dass er niemals abwertend oder respektlos mit Dir spricht. Wenn es gar nicht mehr geht mit ihm, dann verlasse ihn - aber ohne das vorher x-mal anzudrohen. Drohungen ändern nichts, weder bei ihm, noch bei Dir.

Was Eure Beziehung generell angeht: Männer, die Drohungen wie die mit dem Kindesentzug ausstoßen, um eine Frau zu halten, haben natürlich ein echtes Problem. Es ist eine Form von Gewalt, und hat mit Liebe nichts zu tun. Liebe ist freiwillig, sie wird immer nur geschenkt, und nicht erzwungen. Von daher ist seine Drohung natürlich schon ein anderes Kaliber als Deine.

Die gesunde Reaktion eines Mannes wäre, dass er sich um Eure Liebe bemüht. Dein Partner aber kann nicht erkennen, dass er sich falsch verhält, wenn er Dich abwertet. Sondern er will den schwarzen Peter Dir zuschieben. Das ist eine kindliche Reaktion auf sein eigenes Fehlverhalten. Nicht ER macht etwas falsch, Andere sind Schuld.

Ich muss sagen, das klingt alles nicht gut. Ich glaube, dass Eure Liebe bald enden wird, wenn Ihr Euch nicht helfen lasst. Schon jetzt sind zu viel Abwertung, verbale Gewalt, Verachtung und Erpressung im Spiel. Ich denke da mindestens an einen Paarberatung, besser wäre sogar eine Paar-Therapie. Die Beratung (nur wenige Termine) wäre aber sicher ein erster Schritt, um die Hemmschwelle für Deinen Partner zu senken. Paarberatung gibt's (meist kostenlos) bei der Caritas und der Diakonie. Eine Therapie natürlich bei einem Paartherapeuten.

Wenn er nicht zur Beratung bereit ist, wirst Du vielleicht eines Tages wirklich gehen müssen. Kündige das aber nicht immer wieder an - auch Du solltest Deinen Partner nicht zu erpressen versuchen. Sondern kläre mit Dir selbst, wann Du es ernst meinst, und mach' es dann auch. Bereite Dich gut vor (Rechtsberatung bei Anwalt für Familienrecht, Kopieren wichtiger Unterlagen, Erkundigung zu Übergangswohnung, z. B. bei einer Wohnungsbaugesellschaft, hier werden Alleinerziehende begünstigt usw.), ohne dass Dein Mann das schon mitbekommt. Sei gut vorbereitet, das nimmt auch Angst und gibt ein sicheres Gefühl.

LG

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von staubwedel am 28.02.2019, 12:51 Uhr

Also erst mal..
Ein ungeplanter Not kaiserschnitt kommt sehr oft vor
Und
ES IST NICHT DEINE SCHULD.

DAS IST MEGA WICHTIG DASS DU DAS VERINNERLICHEN TUST..

..
Dein Kind ist gesund..

Freue dich daran


Sucht euch eine Beratung auf..

..
Aber ihr müsst es beide wollen..


Auch für euer Kind!!

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Samira6 am 01.03.2019, 0:58 Uhr

Also, ehrlich gesagt, wenn ich meinem Mann ein halbes Jahr lang damit in den Ohren liegen würde, dass ich mit etwas nicht klar komme, was sich nicht mehr ändern lässt, dann würde er auch ausflippen.
Ich glaube auch nicht, dass du psychisch krank bist. Aber irgendetwas musst du unternehmen, damit Du lernst, den Notkaiserschnitt zu akzeptieren und in dein Leben zu integrieren. Dabei könnte vielleicht doch ein Psychotherapeut behilflich sein.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 8283 am 02.03.2019, 0:24 Uhr

Liebe Antwortende,

Vielen lieben Dank für die vielen Ratschläge und die kritischen Denkanstöße.

Es stimmt natürlich, dass ich auch meinen Teil zu den Streitigkeiten beitrage, das ist ja selbstverständlich, dass immer zwei dazu gehören, und ich dachte, dass das nicht weiter erwähnt werden muss. Ich bin aufbrausend, und er geht dann sofort in den Gegenangriff über. Wir streiten meist über Kleinigkeiten, bzw. über Befindlichkeiten. Z.B. ich bin tollpatschig, mir fällt etwas runter, und er schreit mich deswegen an. Oder mir fällt auf, dass er irgendwas zum x-ten Mal vergessen hat, und ich keife ihn daraufhin an.

Ich hatte in meiner ersten Nachricht nicht erwähnt, dass wir bereits in der Schwangerschaft bei einem Paartherapeuten waren. Dort sahen wir auch ein, dass unser Problem unsere Streitkultur ist, dass wir sehr unterschiedlich reagieren. Ein paar Dinge hatten sich daraufhin kurzfristig geändert, wurden dann aber wieder vergessen. Nun will er nicht mehr weiter zur Therapie gehen ("kostet nur Geld"). Ich habe ihn in den letzten Tagen mehrmals darauf angesprochen, doch er blockt und bockt.
Ich möchte ihn nun noch ein letztes Mal dazu einladen. Er ist ein guter Vater, und er ist auch ein guter Partner abseits von unseren Streitereien. Doch so kann es nicht weitergehen, da habt ihr Recht.

Ich fühle mich etwas gekränkt durch bestimmte Meldungen, ich wäre nicht normal oder psychisch krank, da ich meinen Kaiserschnitt so lange nicht akzeptieren konnte. Ich habe mittlerweile meinen Frieden damit gefunden, aber die ersten 3-4 Monate waren schwierig. Und das ist definitiv im normalen Rahmen. Ich hatte mit meiner Hebamme viel darüber gesprochen, und ich war auch bei einer psychologischen Beratung. Ich habe mir Hilfe gesucht.
Warum er auf die Idee kommt, mir eine psychische Störung anzudichten? Wohl, weil es Zeiten in meinem Leben, während unserer Beziehung, gab, in denen ich etwas labil war, da ich im Job und im Studium an meine Grenzen kam. Er hörte sich immer gern meine Probleme an, für einen Mann war er sehr sensibel, sodass er mein Inneres sehr genau kannte. Er hat mir im Streit immer mal wieder gesagt, ich wäre "psychisch gestört" und ich ging daraufhin sogar für ein paar Monate zur Psychotherapeutin, welche keine psychische Erkrankung bei mir feststellen konnte. Zu dem Zeitpunkt war ich lediglich überarbeitet, denn ich hatte einen sehr verantwortungsvollen All-in-Vollzeitjob und ein anspruchsvolles Studium nebeneinander.

Ich hoffe, dass er einwilligt, doch nochmals mit professioneller Hilfe an unserer Beziehung zu arbeiten. Auch, wenn es teuer kommt. Doch eine Trennung würde ja noch sehr viel teurer kommen.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 8283 am 02.03.2019, 0:28 Uhr

Rein aus Interesse, hattest du auch schon einen ungeplanten Kaiserschnitt?
Dass man sich in dieser Situation erst einmal ein paar Wochen oder Monate erholen muss, ist vollkommen normal. Ich habe mir auch Hilfe gesucht und werde sie auch weiterhin suchen, sofern nötig.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 8283 am 02.03.2019, 0:30 Uhr

"Wenn Ihr über Trennung sprecht, solltest Du ihm versichern, dass Du ihm das Kind nicht nehmen möchtest und für alle möglichen Betreuungsmodelle offen bist. Ihm aber auch deutlich machen, dass Deine Trennungsgedanken keine Erpressung sind, sondern wie schlimm es für Dich ist, dass er Deine Gefühle nicht akzeptiert, sondern Dir Vorwürfe daraus strickt. Das ist eine Sache, die einfach gar nicht geht. Niemals sollte man dem Partner seine Gefühle absprechen."

Danke, das ist eine sehr gute Zusammenfassung, und ein sehr guter Ratschlag. So werde ich es mit ihm nochmals ansprechen!

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 8283 am 02.03.2019, 0:31 Uhr

Es sind eher Kleinigkeiten...

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 8283 am 02.03.2019, 0:33 Uhr

Inwiefern bist du der Meinung, dass mein Verhalten bzgl. des Kaiserschnitts nicht normal war?

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von 8283 am 02.03.2019, 0:49 Uhr

Danke für deinen sehr hilfreichen Beitrag!
Du hast es so schön formuliert - Er will mir den schwarzen Peter zuschieben. Das macht mich so rasend, das ist der Grund für viele unserer Streitigkeiten (meist wegen Kleinigkeiten, doch es artet dann immer aus).

Ja, wir dürfen nicht mehr abwertend miteinander sprechen, wir müssen wertschätzend miteinander umgehen. Vielleicht sollte ich das nochmals als gemeinsames Credo formulieren und ihm unterbreiten.

Deinen Ratschlag, mich für den Fall der Fälle vorzubereiten, habe ich bereits begonnen, in die Tat umzusetzen. Im Falle einer Trennung würde ich versuchen, fürs Erste bei den Eltern unterzukommen. Ich bin gerade dabei, diese Beziehung wieder zu vertiefen. Da ich im Prinzip den ganzen Hauskauf und unsere Finanzen manage, habe ich gottseidank alle Unterlagen parat. Ich hoffe allerdings, dass es nicht dazu kommt, sondern dass die guten Tage wieder Einzug halten werden.

Vielleicht wäre es am sinnvollsten, wenn er wieder mehr die häuslichen Rollen übernimmt, und ich arbeiten gehe/ Karriere mache. So waren unsere Rollen noch vor ein paar Jahren aufgeteilt, und so funktionierte unsere Beziehung.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von uriah am 02.03.2019, 10:17 Uhr

Ihr wißt also bereits, dass ihr eine destruktive Kommunikation, insbesondere Streitkultur habt. Zudem fällt mir noch auf, dass du offensichtlich schwer deine Grenzen vorher einschätzen kannst und dazu neigst, dich hoffnungslos zu überfordern. Was natürlich auf Kosten der Beziehung gehen muss. Denn wer mit Arbeit völlig überlastet ist, hat noch weniger Nerven auf den Partner geduldig einzugehen und noch höhere Erwartungen an den anderen.

Wenn er jetzt erst mal nicht einwilligt, die Paartherapie fortzusetzen, dann kannst du auch ganz alleine dran weiterarbeiten. Das hätte zudem den Vorteil, dass euer Baby in der Zeit betreut ist (durch ihn). Wenn einer sich ändert, dann ändert sich immer auch das Ganze. Hörst du damit auf, aufbrausend zu sein, zu keifen, und wirst deinerseits achtsamer, dann ändert sich auch eure Beziehung zum Guten. Ganz automatisch. Eigentlich müßt ihr ja nur die Dinge aus der bisherigen Paartherapie, die ihr schon gelernt hattet, reaktivieren. Es gibt da auch eine ganze Reihe guter Bücher zum Thema. Man könnte man eines gemeinsam lesen.

Es ist also keine Ausrede mehr, wenn der andere nicht jetzt sofort mitzieht. Geh du mit gutem Beispiel voran, schließlich hast du auch eine ganze Menge zu den Problemen in der Beziehung beigetragen.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von uriah am 02.03.2019, 10:22 Uhr

Er wäre schön dumm, wenn er die Rolle im Haushalt übernimmt und dir die Karriere überläßt. Du sammelst Rentenpunkte und gehst du Karriereleiter hoch, während er beides verpasst. Im Fall der Trennung - ihr scheint ja nicht verheiratet zu sein - hätte er das Nachsehen.
So was ist nur fair, wenn man verheiratet ist. Dann werden wenigstens die Rentenansprüche fair geteilt.

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von pauline-maus am 02.03.2019, 11:25 Uhr

ich hatte sogar einen geplanten und nach 2 wochen ging es mir körperlich wieder super. menthal hatte ich null probleme damit, warum auch?
sicher gibt es frauen , die darunter leiden icht natürlich entbunden zu haben aberso einen bohei darum zu machen , das verstehe ich nicht...irgendwann ist dann auch mal wieder gut, da es eh nicht zu ändern ist
ich glaube ich hätte da als mann auch keine geduld mehr

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Re: Partnerschaftsprobleme nach Geburt

Antwort von Monroe am 02.03.2019, 12:08 Uhr

Wenn du doch aber weißt, waa bei DIR der Fehler ist, könntest du daran doch schon mal arbeiten. Dafür brauchts du keine Paartherapie. Das kannst du zumindest schon ändern und schauen,;wie sich dadurch schon vieles verändert

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