Geschrieben von DieMari am 13.11.2010, 14:35 Uhr |
Nochmal wegen Therapie...
Hallo zusammen!
Ich hatte doch am Freitag den Termin bei der Psychiaterin. Sie hat bei mir eine Depression festgestellt und mich auch bestärkt, eine Therapie zu machen, allerdings nicht bei ihr, sondern bei einem ihrer Kollegen.
Womit ich gar nicht gerechnet hatte war, dass sie mir ein Antidepressivum verschrieben hat. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, ohne Medikamente auszukommen. Sie sagte aber, dass es gut verträglich sei und mir wirklich helfen würde. Und nachdem es mir dann prompt gestern abend auch wieder sehr schlecht ging, habe ich heute morgen die erste Tablette genommen. Ich hoffe so sehr, dass es hilft!
Und ich werde meinem Partner nichts davon erzählen, es ist schon schlimm genug, dass ich manchmal so klammer, das würde ihn total verschrecken, wenn ich ihm das jetzt auch noch erzählen würde. In ein paar Monaten vielleicht, wenn es gut läuft.
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von vallie am 13.11.2010, 14:54 Uhr
abgesehen davon, daß ich wenig von so einer schnelldiagnose mit anschließender schnellmedikation halte, ad´s helfen erst nach einer ganzen weile und müssen bei echten depressionen auch mehrfach um- und eingestellt werden.
du hast viel erlebt, mußt viel verarbeiten, als küchenpsychologin würde ich sagen:
eine therapie reicht.
aber das ist nur meine ganz persönliche meinung.
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von Minimonster am 13.11.2010, 15:03 Uhr
Ein Antidepressivum kann/soll nicht unbedingt (nur) stimmungsaufhellend wirken, sondern - wenn ich es recht weiß, Fachfrau bin ich auch nicht - eher stabilisierend wirken. Insofern kann ich die Verschreibung der Ärztin verstehen und finde es auch nicht "zu viel".
Ich habe nach langem Zaudern auch mal AD genommen und die haben mir geholfen. Nicht sofort, die Wirkung setzte nach ca. drei Wochen merkbar ein, die Nebenwirkungen waren nur anfänglich und gering, aber als Ergänzung zur Therapie halte ich so etwas inzwischen für absolut okay, gerade wenn man weiterhin den Alltag "wuppen" muss und die Therapie auch nur ein Punkt im Alltagstrubel (Arbeit, Familie...) ist.
Ich habe deine "Vorgeschichte" nicht wirklich im Kopf, drücke dir aber auf jeden Fall die Daumen, dass dir Therapie und AD helfen und es bei dir aufwärts (neulich las ich hier "glückwärts" :-)) geht.
Alles, alles Gute!
LG, M:
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von mf4 am 13.11.2010, 15:12 Uhr
In einer Sitzung wurde dir eine psychische Krankheit diagnostiziert und Psychopharmaka verordnet? Finde ich aber heftig schnell.
Bin ich da falsch informiert oder wäre nicht erst mal eine Analyse VOR der Therapie fällig?
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von DieMari am 13.11.2010, 15:15 Uhr
Ich nehme jetzt auch erst mal eine recht niedrige Dosis und muss dann natürlich noch mal zur Psychiaterin, um gemeinsam zu schauen, wie ich das Ganze vertrage und ob es auch überhaupt hilft. Ich weiß natürlich auch, dass es einige Wochen dauert, bis das überhaupt wirkt. Aber ich bin halt voller Hoffnung, dass es in Verbindung mit der Therapie erfolgreich sein wird und es mir endlich wieder etwas besser geht und ich wieder zurechtkomme
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von vallie am 13.11.2010, 15:17 Uhr
ich wußte nicht, daß du schwer zurechtkommst...????
deine größte hier geschilderte sorge drehte sich um den mann mit dem du seit ein paar wochen zusammen bist....
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von DieMari am 13.11.2010, 15:18 Uhr
Du hast recht, ICH war falsch informiert. Ich dachte, das würde quasi gleich los gehen mit der Therapie, aber das war die Analyse vor der Therapie. Deshalb macht das auch nicht sie selbst, sondern ein anderer Therapeut, sie ist nur für die Analysen und Medikationen zuständig...
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von DieMari am 13.11.2010, 15:25 Uhr
Es ist einfach so, dass es mir seit der Sache mit dem Baby und meinem Mann immer schlechter geht statt besser. Ich komme mit meinem ganzen Leben nicht mehr klar, weder beruflich noch privat. Dieser Mann ist momentan das einzig Positive, das ich habe, deshalb habe ich auch so Angst ihn zu verlieren und mache mir so viele Gedanken....
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von mf4 am 13.11.2010, 15:28 Uhr
Das ist äußerst bedenklich, dass dein ganzes Seelenheil davon abhängig ist, ob er bei dir bleibt... die Tabletten werden dich nicht retten, wen er gehen sollte.
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von vallie am 13.11.2010, 15:29 Uhr
na ja, du hast den boden unter den füßen verloren, du hast das baby verloren und dann hat sich dein mann getrennt.
vielleicht hättest du einer neuen beziehung mehr zeit geben sollen, anstatt dich gleich in eine zu stürzen. eine gesprächstherapie, wäre in meinen augen wichtiger gewesen und sinnvoller, als gleich zackzack depression und medikament zu "verordnen".
Re: Nochmal wegen Therapie...
Antwort von DieMari am 13.11.2010, 15:50 Uhr
Wenn ich ihn nicht hätte, ginge es mir auch nicht besser, es würde sich nur anders äußern.
Ich hatte bereits vor über 10 Jahren für einige Jahre mit Depressionen zu kämpfen, damals machte ich auch eine tiefenpsychologsche Therapie, welche ich allerdings nach ein paar Monaten abbrach, weil ich keinerlei Erfolge sah.
Dieses mal werde ich allerdings eine Verhaltenstherapie machen und da die Wartezeiten bei den Therapeuten recht lang sein können, empfahl mir die Psychaterin, schon mal mit den Tabletten anzufangen. Worüber ich ehrlichgesagt auch sehr froh bin, weil es mir momentan echt ziemlich schlecht geht.
an antidepressivas kommt man sehr leicht
Antwort von veralynn am 14.11.2010, 11:14 Uhr
ich wollte vor jahren mal einen adhs test machen lassen. habe in der unipsychiatrischen klinik angerufen und dieses vorhabe geässert. man bestellte mich hin, den test hatten sie aber nicht da. ich hab dann so einen fragebogen mit ca. 10 fragen ausgefüllt, 20 minuten mit einer polnischen assistenzärztin in gebrochen deutsch gesprochen und schon hatte ich ein rezept für antidepressivas in der hand und das nur, weil ich an dem tag einbisschen schräg drauf gewesen bin und ausserdem launisch, weil ich den test nicht machen konnte. hab dann noch ne fette rechnung gekriegt, die habe ich aber reklamiert und nicht bezahlt.
ich war damals seit 4 monaten erst mama und finde es nach wie vor unverantwortungslos, wie schnell bei mir eine depri diagnostiziert wurde. das ist schon über 7 jahre her, eine depression hatte ich nie.
aufpassen ist angesagt und ja es stimmt. antidpressivas fangen erst nach ca. 3 wochen an zu wirken. vorher machen sie einen nur schläfrig.
lg v. und alles gute
Re: an antidepressivas kommt man sehr leicht
Antwort von +emfut+ am 14.11.2010, 13:40 Uhr
Nun ja, das ist halt auch so eine Gratwanderung für die Arzt. Wenn wirklich eine Depression vorliegt, der Arzt aber erst mal drei Wochen Anamnese macht, und der Patient bringt sich in der Zeit um - dann wird der Arzt sich auch Vorwürfe anhören müssen. Dazu kommt, daß man halt nur die 5 probatorischen Stunden hat. Wenn man davon schon 3 mit der Anamnese verbrät, sind die schnell um.
Es gibt heutzutage Checklisten, die recht zuverlässig aussagen können, ob eine Depression vorliegt oder nicht. Dazu kommen die Erfahrungswerte des Arztes - zumindest eines entsprechend ausgebildeten. Bei einem Hausarzt wäre ich da auch deutlich skeptischer als bei einem Therapeuten/Neurologen/Psychologen/Psychiater.
Im übrigen ist Antidepressiva schon der Plural und braucht kein zusätzliches "s", der Singular ist Antidepressivum *klugscheiß*.
Gruß,
Elisabeth.
Re: an antidepressivas kommt man sehr leicht
Antwort von DieMari am 14.11.2010, 13:57 Uhr
Eben. Und ich war ja bei einer bei uns sehr angesehenen Psychaterin. Sie hat mir viele Fragen gestellt und ich hatte den Eindruck, genau die Richtigen. Zumindest konnte sie sich wohl recht schnell ein erstes Bild von mir machen.
Und da ich momentan einfach den Eindruck habe, ohne Hilfe (egal ob in Form einer Therapie oder durch Medikamente) nicht mehr zurecht zu kommen, bin ich sehr froh, dass ich diese Möglichkeit habe.
Re: an antidepressivas kommt man sehr leicht
Antwort von +emfut+ am 14.11.2010, 14:02 Uhr
Im Idealfall sind die Medikamente eine Krücke, die Dir so lange hilft, Dein Leben zumindest erträglich auf die Reihe zu bekommen, bis die Wirkung der Therapie greift.
Auch wenn Medikamente erst nach einer Weile helfen - die Wirkung einer Therapie braucht noch länger. Da ist es doch Quatsch, aus reiner Medikamentenangst noch weiter zu leiden, wenn man es nicht muß. Zumal die Therapie leichter anschlagen kann, wenn man den Alltag - dank Medis - auf einem erträglichen Level halten kann und sich deswegen besser ans "Eingemachte" machen kann.
Re: an antidepressivas kommt man sehr leicht
Antwort von DieMari am 14.11.2010, 14:29 Uhr
Ja, genau so sehe ich das auch
hab ja auch nur von meiner erfahrung berichtet
Antwort von veralynn am 14.11.2010, 15:14 Uhr
weil "diemari" ja nicht mit einer verschreibung eines antidepressivums gerechnet hat und weil sie geschrieben hat, sie sei nur einmal da gewesen. bei uns in der schweiz läuft das anders, wenn ich das jetzt richtig verstanden hab. wir können so oft zum psychiater wie wir wollen, die krankenkasse bezahlt es, nicht aber einen psychologen.
ich bin noch immer der ansicht, dass man zu leicht an solche medis kommt. steckt ja auch ne riesen industrie und ne geldmacherei dahinter.
und das es eigentlich ohne s geschrieben wird, fiel mir nach dem abschicken meines postings auch gleich auf. auf schweizerdeutsch sagt man ein "s" dazu, obwohl es falsch ist. aber wir schweizer machen eh viele deutschfehler. war ein flüchtigkeitsfehler meinerseits. die ich im übrigen oft mache (wie bestimmt schon aufgefallen ist), könnte auch ein hinweis auf adhs sein (einer von vielen). das nur am rande............
@diemari
wenn du meinst, das medi nehmen zu müssen, dann nimm es. ich finds halt noch immer recht vorschnell nach nur einer sitzung, kenne aber den hintergrund nicht und bin auch nicht ausgebildet. wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es viele leute gibt, die antidepressiva nehmen, ohne dass vorgängig eine sorgfältige diagnose gestellt wurde und das finde ich bedenklich.
lg v.
Re: hab ja auch nur von meiner erfahrung berichtet
Antwort von mymelchen am 14.11.2010, 16:35 Uhr
mein therapeut sagte dienstag es ist sehr viel sinnvoller (relativ) stabil eine therapie anzufangen als wenn man labil ist, weil es ja doch einiges aufwühlt was manchmal schwer zu verarbeiten ist.
Kleine heimlichkeiten
Wie gehts nur weiter....
Darf ich erzählen?
Was soll ich bloß machen:(?!
Wisst Ihr das o. könnt mal Eure Männer fragen?
Weiss nicht, wie ich mich verhalten soll...
Dem Partner von der Therapie erzählen?
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