Langer Text… toxische Ehe

Hallo du,

nein, du bist nicht verrückt. Ich habe eine Ehesituation, die nicht ganz so gravierend war wie das, was du beschreibst, aber immer noch schlimm genug, im letzten Jahr beendet, weil ich nicht mehr konnte und unser gemeinsames Kind über die Jahre in dieser Situation eine Erkrankung entwickelt hat, die mir quasi ins Gesicht geschleudert hat, dass man so eine Beziehung nie, nie, nie so kompensieren kann, dass es spurlos oder auch nur glimpflich an den Kindern oder einem selbst vorbeigeht. Mehr gern per PN.

Ich bin jetzt seit gut drei Monaten räumlich getrennt, und es geht mir um ein Vielfaches besser mit der Trennung, aber bei mir selbst kommt natürlich auch immer wieder Fassungslosigkeit darüber hoch, wieso ich es mir selbst und meinen Kindern so lange versagt habe, ein entspanntes Leben ohne ständige Vorwürfe, Egoismus, Geiz und Kontrollwahn zu gönnen. Niemand muss eine Beziehung "aushalten", die so schief läuft.

Für mich war das gleichzeitig ein Sprung in eine finanziell deutlich wenig abgesicherte Situation, aber das ist es mir wert. Verhungern und auf der Straße landen werde ich sicher nicht. Und unser gemeinsames Kind lernt jetzt gerade wieder Stück für Stück, durchzuschnaufen und zu sich selbst zu finden.

Überlege dir in aller Ruhe, wie du eine Trennung durchziehen willst, lass dich vom Anwalt beraten, und dann geh. Man liest aus deinem Text heraus, dass du längst weißt, dass du nicht bleiben solltest, und eigentlich nur noch der letzte Schritt fehlt, weil es dir niemand von außen bestätigt. Wenn dir gerade das fehlt, dann rede mit Freundinnen darüber, wie es ist. Oder such dir eine Trennungsberatung.