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Geschrieben von Linchen21 am 21.02.2022, 12:18 Uhr

Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Hallo zusammen,

unsere Tochter ist jetzt 1 Jahr alt. Mein Mann arbeitet voll, ich bin 2 Jahre in elternzeit.
Ich habe leider von Geburt an stets das Gefühl, alles alleine bewältigen zu müssen. Nicht, weil mein Mann nicht helfen will. Aber meine Mutter hat damals alles alleine gemacht und irgendwie hat es sich in mir festgesetzt, dass auch ich alles alleine machen muss. Bzw dass ich stets funktionieren und da sein muss.
Immer, wenn mein Mann sich mal um die Kleine kümmert, habe ich ein schlechtes Gewissen, bin unruhig. Danach bedanke ich mich mehrfach bei ihm… das fühlt sich aber nicht gut an. Es ist ja auch seine Tochter.
Und ich fühle mich, als würde ich ihm neben seiner Arbeit noch mehr Arbeit machen.
Kennt das jemand von euch?
Ich kann so auch echt nie abschalten…ätzend. Muss mir das grade mal dringend von der Seele reden und würde mich über Tipps super freuen!

 
7 Antworten:

Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Pamo am 21.02.2022, 12:23 Uhr

Dein überschwänglicher Dank ist tatsächlich nicht nur unpassend, sondern auch destruktiv. Du tötest damit seine intrinsische Motivation, sich mit seinem Kind zu beschäftigen.

Tu in der Zeit etwas für dich, arbeiten und Geld verdienen oder Sport oder ein sonstiges Hobby. Du bist doch mehr als nur eine Mutter?

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Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Fleurdelys am 21.02.2022, 12:49 Uhr

Geh mal in dich und frage dich, woher dieses Gefühl kommt. Hat es etwas mit deinem Mann oder eurer Beziehung zu tun oder ist es eher ein Gefühl, das in der Vergangenheit begründet liegt?
Wenn man ein Kind bekommen hat, hat man einfach insgesamt mehr Arbeit und Stress und weniger Zeit für sich als vorher. Das ist eben so und ihr wolltet das sicher beide - wieso solltest du dann ein schlechtes Gewissen haben?
Ein Kind 24/7 zu betreuen entspricht etwa 2,5 Vollzeitjobs, plus Bereitschaftsdienst. Du arbeitest also mindestens genauso viel wie dein Mann, auch wenn es einem selbst vielleicht manchmal nicht so erscheint.

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Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Samira6 am 21.02.2022, 16:58 Uhr

Ich weiß, es ist schwer, sich von solchen Gedanken Mustern zu lösen, die einem die Eltern mitgegeben haben. Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass ich die Gefühle meiner Mutter zu meinen eigenen gemacht habe. Davon muss man sich lösen und muss seine eigenen Entscheidungen treffen. Es ist euer gemeinsames Kind und es ist selbstverständlich, dass dein Mann sich um das Kind und auch um den Haushalt kümmert. Natürlich machst du zur Zeit mehr für das Kind und für den Haushalt, weil du ja zu Hause bist. Aber ganz grundsätzlich geht das euch beide an und ihr müsst euch beide darum kümmern.

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Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Hurch am 21.02.2022, 19:30 Uhr

Ein paar Gedanken dazu, bzw Blickwinkel für dich, und Fragen, die du vielleicht für dich selbst beantworten möchtest:

Denke nicht wieviel macht wer, sondern wer hat wieviel Zeit für sich?
Diese kann und sollte sich halbwegs in der Waage halten, dabei ist die Aufgabenverteilung egal, Arbeit und Kinderbetreuung sind gleichwertig.

Bestimmt findet es dein Mann oft traurig, wieviel er mit eurem Kind versäumt, weil er halt nunmal voll arbeiten muss. Gönn ihm die exklusive Zeit mit seinem Kind und gib ihnen die Chance, eine gute Beziehung aufzubauen.
Was bereuen die meisten Menschen im Alter? Zu viel gearbeitet zu haben und zu wenig für die Kinder da gewesen zu sein, als diese klein waren. Tu deinem Mann das nicht an.

Auch dein Kind hat ein Recht auf Exklusivzeit mit dem Papa!

Hast du eigentlich auch ein schlechtes Gewissen, wenn die kleine mal bei Oma oder wem auch immer ist, oder nur bei deinem Mann? Kannst du dich bei anderen darüber freuen, wie sie sich über dein Kind freuen?

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Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Lelo317 am 21.02.2022, 20:18 Uhr

Bei mir war das ähnlich, der Mann sah das aber ähnlich. Wir sind nach 8 Jahren mit Kind jetzt getrennt, und ich habe meine Würde und Selbstachtung zurück.
Arbeite also lieber daran, falls du mit deinem Mann alt werden willst…

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Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Hase67 am 21.02.2022, 22:08 Uhr

Ich versuche gerade, die Überschrift deines Postings mit dem Inhalt zusammenzubekommen. Es ist ja nicht so wahnsinnig selten, dass sich Frauen in einer Beziehung mit klarer Rollenverteilung zu 100 Prozent fürs Kind zuständig fühlen. Aber bei dir klingt das nach mehr. Ein bisschen so, als müsstest du deinem Mann alles abnehmen, um nicht unnütz oder anstrengend zu sein. Woher kommt denn diese Unterwürfigkeit? Hat dir deine Mutter, die sich um alles gekümmert hat, unterschwellig Vorwürfe gemacht, dass sie wegen dir Dinge verpasst hat? Musstest du ein "liebes", angepasstes Kind sein? So richtig zeitgemäß und einer Partnerschaft auf Augenhöhe angemessen finde ich das nicht, aber wenn du jetzt noch zusätzlich anfängst, dich dafür schlecht zu fühlen, dass du dich so verhältst, ist auch nichts gewonnen. Gibt es denn auch Großeltern oder andere Verwandte, die sich mal um das Kind kümmern? Sodass du auch mal was anderes sein kannst als nur Mama?

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Re: Immer das Gefühl, dem Mann eine Last zu sein

Antwort von Bonnie am 22.02.2022, 7:58 Uhr

Huhu,

es wurde schon viel Gutes dazu gesagt, ich wollte noch ergänzen, dass dies ein Selbstwertproblem ist. Du glaubst unbewusst, es nicht zu verdienen, dass man(n) Dich entlastet und nett zu Dir ist. Das bremst auf Dauer nicht nur seine Motivation, ein engagierter Papa zu sein. Sondern vor allem sorgt es dafür, dass Du keine Beziehung auf echter Augenhöhe führen kannst.

Ich weiß, man kann solche Reflexe und seit der Kindheit eingeschliffenen Verhaltensmuster nicht von heute auf morgen abstellen, aber man kann sie loswerden, wenn man es schlicht und ergreifend übt. Nur durch Training und durch eine Verhaltensänderung lernt auch das Gehirn um. Einsicht allein reicht nicht.

Trau Dich generell, in Eurer Ehe ein bisschen anspruchsvoll zu sein. Es gibt das Sprichwort: „Die zickigsten Frauen haben die nettesten Männer.“ Da ist etwas dran. Die allzulieben Hausputtel dagegen machen sich selbst klein, was für einen Mann auf Dauer nicht sooo reizvoll ist. Gut passt hier auch der bekannte Buchtitel: „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überallhin.“

LG

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