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Geschrieben von VerenaSch am 08.07.2018, 22:19 Uhr

Ehemann = der richtige?

Hallo ihr Lieben,
ich weiß, dass ich hier keine ultimative Lösung bekommen werde, aber ich muss mir einfach mal das ein oder andere von der Seele schreiben und vielleicht ging es der ein oder andere auch schon mal so und ihr könnt mir berichten, wie es bei euch weiter lief.

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich vor 5 Jahren den richtigen Mann geheiratet habe. Inzwischen sind wir in vielen Punkten so unterschiedlich und unsere Kommunikation miteinander besteht entweder aus alltäglichen Absprachen oder gegenseitigen Vorwürfen.

Einige Beispiele sind (ihr müsst nicht alle lesen, ist leider sehr lang geworden):

- Er schläft fast jeden Abend schon vor unserem Sohn. Diesen bringe ich um 8 Uhr ins Bett und bis er ca. 30 min später schläft, liegt mein Mann auch schon im Bett. Morgens ist immer schon einer aus dem Haus, bevor der andere mit dem Zwerg (bald 3) aufsteht und ihn in den Kindergarten bringt. Ich bin dann noch mind. 2 Stunden wach. Klar könnte ich dann in Ruhe den Haushalt machen, aber igendwie habe ich mir so meine Abende nicht vorgestellt.

- Wir gehen nur selten zusammen aus, obwohl meine Eltern immer als Babysitter da wären. Er möchte ihn aber nicht so oft "abschieben" (so sagt er es wörtlich). Dabei schläft der Zwerg vielleicht alle 6 Wochen mal bei meinen Eltern und würde selbst gern öfter dort schlafen. Inzwischen schläft er sogar manchmal ohne Anlass dort. Was dann abends passiert, könnt ihr oben lesen.

- Wenn wir denn mal zusammen aus gehen, beschäftigt er sich kaum mit mir. Aber nicht, weil er so viele kennt, sondern er tanz alleine oder steht fast alleine an der Theke. Wenn ich ihn frage, ob wir nicht mal zusammen tanzen wollen, tut ihm irgendwas weh oder er möchte erstmal was trinken oder oder oder...

Auch im Alltag zicken wir uns oft an. Wir machen uns gegenseitig Vorwürfe für Kleinigkeiten. (Gefühlt macht er mir mehr Vorwürfe, aber vielleicht sieht er es anders.) Ich halte Kontakt zu meinen alten Freunde via WhatsApp und lese online Zeitung usw, das ist ihm ein Dorn im Auge. Jedes Mal kommt von ihm ein doofer Kommentar. Ich bin insgesamt sehr technisch interessiert, er weniger. Ich habe schon früher Abends gern mal Wii gespielt. Er findet beispielsweise Wii Sports albern, man könnte ja auch in real auf den Tennisplatz gehen. Aber eben nicht Abends, wenn zu Hause der Zwerg schläft. Also spiele ich entweder alleine, oder aktuell gar nicht mehr. Wenn ich nach einer Alternative für gemeinsame Aktivitäten man Abend frage, kommt einfach nichts.

- Wir sind beide Fußball-Fans. Er hat nun vor ein paar Tagen mit einem etwas vorwurfsvollen Ton gesagt, dass er noch nie so wenig von einer WM mitbekommen hätte. Das geht mir ja nicht anders, aber wir haben ja jetzt andere Prioritäten im Leben und die späten Spiele habe ich fast alle gesehen, während er schon schlief. Er hat auch schonmal gesagt, wir würden ihm einfach nicht den Raum für seine Hobbys geben. Dabei könnte er sich jeden Abend verabreden und macht es nicht. Angeblich würde ich es alleine mit dem Zwerg nicht schaffen, aber das ist totaler Quatsch. Ich verbringe ja auch den ganzen Nachmittag mit ihm und mache das Mittag- und Abendessen. Aber die Schuldige ist gefunden.

- Eine Zeit lang habe ich mich daher auch sehr von meinen Freunden zurück gezogen, aber ich fühle mich mit nicht mal 30 einfach zu jung, um den Rest meines Lebens so zu leben. Daher gehe ich inzwischen auch mal allein aus. Natürlich hätte ich ihn lieber dabei. Glücklicherweise gibt es noch einige Singles in meinem Freundeskreis, sonst würde ich mich echt doof fühlen. Gleichzeitig findet er es aber doof, dass wir uns so wenig mit Freunden treffen und nur selten Besuch bekommen. Wenn ich ihm dann vorschlage etwas zu verabreden, tut sich aber auch nichts. In meinem alten Freundeskreis bin ich die erste und bisher einzige mit Kind. Viele Verabredungen sind also nicht unbedingt auf Kids abgestimmt oder langweilig für den Zwerg, obwohl ihn alle sehr mögen.

- Auch im Haushalt hat er früher mehr gemacht, inzwischen bleibt fast alles an mir hängen. Ich sei ja den ganzen Tag zu Hause. Dabei arbeite ich auch 20 Stunden und übernehme alle Arzt- und Therapietermine mit dem Zwerg. Zusätzlich versuche ich dem Zwerg durch Verabredungen einen kleinen Freundeskreis aufzubauen. Von den ganzen Tag zu Hause sein, kann also keine Rede sein. Zusätzlich erwartet er, dass ich auch jeden Tag mit dem Zwerg raus gehe. Das mache ich auch gerne und viel, aber dann bleibt eben auch mal was im Haushalt liegen. Ich kann mich ja auch nicht zerteilen. Ich fühle mich manchmal wie fremdgesteuert oder in einem Hamsterrad.

- Wir haben zusammen ein Haus gebaut und sind vor 3,5 Jahren eingezogen.
Inzwischen ist auch der Garten und so alles fertig. Unser Sohn kam nach problemloser Schwangerschaft etwas früh und mit einigen Schwierigkeiten zu Welt. Er war einige Zeit auf der NeoInt und seit der Entlassung gehen wir 1-3 mal wöchentlich zu Physio- und/oder Ergotherapie. Das hat natürlich alles an unseren Kräften gezehrt, aber inzwischen haben wir uns eigentlich gefangen. Außerdem übernehme ich ja fast alle Thermine. Er muss höchstens Mal ein Rezept beim Kinderarzt abholen, was ich vorher bestelle und wenn dort etwas nicht passt, fällt es ihm nicht auf und ich fahre los, um das zu klären.

- Ich habe mir immer mehrere Kinder gewünscht. Er möchte nun kein weiteres mehr. In seinen Augen sind wir mit dem Zwerg überfordert, ich sehe das gar nicht so. Ich übernahme, wie oben schon geschrieben, fast alle Termine und er macht tolle kleine Ausflüge mit dem Zwerg mit. Aber ohne Druck oder Zwang. Er liebt den Zwerg und ist ein toller Papa und hat sehr viel Spaß an diesen Ausflügen. Ich verstehe diese Ansicht einfach nicht. Er ist ein Kind und darf auch mal trotzen oder schlecht drauf sein. In seinen Augen sind das Anzeichen für unser Versagen als Eltern.

- Wenn ich ihn frage was los ist, weiß er angeblich nicht, was ich meine. Die letzten Jahre hätten ihn einfach etwas mitgenommen. Die schwierige Zeit nach der Geburt, alle unsere Großeltern sind gestorben, seine Mutter zeigt kein Interesse am Enkel usw. Aber das kommt ja in den besten Familie vor und ist einfach Teil des Lebens. Seine Oma war schon über 90, das ist ein tolles Alter. Für so viele gemeinsame Jahre sollte man in meinen Augen einfach dankbar sein, er hadert.

- Früher sind wir viel gereist. Mit dem Zwerg durften wir zunächst nicht fliegen und haben Urlaub in Deutschland gemacht. Dieses Jahr konnte ich ihn gerade noch von einer Woche Sommerurlaub überzeugen. Ich wäre gern 2 Wochen los, aber das hat er abgelehnt. Dabei hat er auch damit nicht viel Arbeit, weil ich mich um alles kümmere. Ansonsten wäre der Urlaub vermutlich dieses Jahr ausgefallen.

Der ein oder andere könnte jetzt auf die Idee kommen, dass mein Mann vielleicht Burn out hat oder depressiv ist, aber das ist es nicht. Er hat Spass am Job und bei unseren Ausflügen. Das ist es nicht.

Alles in Allem habe ich mir so mein Leben nicht vorgestellt, aber alle Vorschläge werden abgewehrt. Keine Lust, blöde Idee, keine Zeit... Ich bin wirklich ratlos. Von Liebe oder Zärtlichkeit ist im Alltag keine Spur mehr, teilweise fehlt sogar der gegenseitige Respekt füreinander. Ich darf vor dem Zwerg aber auch nichts kritisches sagen, er möchte es klären, wenn der Kleine schläft (ist ja auch richtig, aber manchmal könnte ich einfach platzen), aber dann schläft er ja auch und wenn ich ihn wecke, dann ist er sauer und es kommt kein konstruktives Gespräch zustande. Trotz allem habe ich ihn ja geheiratet, weil ich ihn Liebe und daran hat sich auch nichts geändert. Trotzdem frage ich mich, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, oder ob ich nicht mit einem anderen Mann glücklicher wäre. Aktuell gibt es da keinen, aber wenn man als Single wieder aktiver ist, würde sich sicherlich auch das ein oder andere ergeben. Ich bleibe also nicht bei meinem Mann, nur um nicht alleine zu sein.

Ich bin ja sicher nicht die einzige, die irgendwann mal an diesem Punkt war. Wir ging es bei euch weiter? Was habt ihr gemacht, um die Beziehung wieder zu beleben?

Vielen Dank schonmal an alle, die sich durch meinen langen Roman gekämpft haben und sich evtl. die Zeit nehmen, mir zu antworten.

 
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