zurück| Geschrieben von Hubertino am 20.10.2010, 8:52 Uhr |
Bin traurig
Hallo!
Ich bin total traurig. Mein Papa (55J) liegt seit mehr 2 Wochen im Kh. Vor einer Woche die Schockdiagnose:Tumor zwischen Lunge und Bronchien. Heute bekommt er die 1. Chemo.
Seit einer Woche bin ich fix und fertig, weiss nicht was ich noch denken soll. Und mein Mann hat nicht ein einziges tröstendes Wort für mich. Hat mich nihct in den Arm genommen, NICHTS.
Sogar am Krankenbett als mein Papa ES uns erzählte fing mein Mann an über sein scheiss SKY-TV zu reden.
Abends weine ich mich leise in den Schlaf. Heute gehts mir besonders schlecht. Ich denke: Was macht Papa jetzt, liegt er schon an der Infusion?
Ich schaffe heute nichts im Haushalt, bin seit 3 Uhr wach.
Heute morgen kam von meinem Mann kein "Guten Morgen" und kein "Bis heute nachmittag".
Mein Mann ist in letzter Zeit sowieso total komisch zu mir. Und zwischen uns läuft seit Monaten nichts mehr vernünftiges...
Habe acuh schon an Trennung gedacht... Aber jetzt ist mir nur eines wichtig: Das mein Papa wieder "gesund" wird...
Naja wollte mich mal heir ausheulen. (Habe ja sonst nichts besseres im Sinn)
Danke fürs lesen
LG Hubertino
Beitrag beantwortenRe: Bin traurig
Antwort von claudi700 am 20.10.2010, 9:50 Uhr
vielleicht kann dein mann mit dieser situation und diagnose nicht umgehen? du hast erwartungen an ihn, aber die musst du auch formulieren.
Re: Bin traurig
Antwort von mf4 am 20.10.2010, 9:58 Uhr
Männer können wirklich oft mit sowas nicht umgehen und da fehlen Worte und Gesten. Ich kann ja nicht einschätzen, ob dein Partner sonst auch eher unemotional ist. Ich kann Claudi nur zustimmen, sag ihm, dass du seine Schulter brauchst, den Halt, jemanden zum Ausweinen usw.
Deinem Papa wünsche ich, dass die Therapie anschlägt und er wieder ganz gesund wird.
lG mf4
Re: Bin traurig
Antwort von Hubertino am 20.10.2010, 10:43 Uhr
Mein Mann ist emotional eiskalt.
Er sagt, dass das Leben so halt ist. Er sieht das es mir schlecht geht, und wenn ich sage er soll mich mal drücken, meint er, dass sich auch niemand um ihn kümmert.
Wenn ich ihn mal frage wie es ihm geht, sagt er: Wie soll es mir gehen, bin kaputt von der arbeit....
Bla bla bla...
Es ist jetzt 10.45 und mein Papa ist mit der Infusion bestimmt schon fertig. Heute rufe ich ihn nicht an, werde heute Abend mit meiner Mama telen.
Re: Bin traurig
Antwort von Maus3152 am 20.10.2010, 10:53 Uhr
Ich denke eher,das dein Mann nichts negatives an sich ran lassen möchte,aus Angst,das es weh tun könnte.Vielleicht hat er es auch nie gelernt,das kann ich nicht beurteilen.Ich weiss wie du dich momentan fühlst.Mein Schwiegervater hat auch Lungenkrebs+ COPD.Seit letzter Woche liegt er auf Intensiv,ein Lungenflügel ist total kaputt,hat Wasser in der Lunge und zusätzlich auch noch ein Loch in der Lunge.Es wird wohl nicht mehr lange dauern :-(Zusätzlich hat meine Schwiegertante(nenn ich jetzt mal so)auch die Diangnose Lungenkrebs beidseitig bekommen:-(Es ist Sch***aber in einem hat dein Mann schon Recht...Es ist eben das Leben,es ist eben so...leider...:-(
LG
Nicole
Re: Bin traurig
Antwort von Patti1977 am 20.10.2010, 10:58 Uhr
Angst und machtlosigkeit. er sieht die grenze des eigenen möglichen. männer haben damit eher ein problem bei solchen dingen gefühle zu zeigen und decken es mit: so ist das leben, ab. erwarte nicht, was du nicht erwarten kannst. gehe mit jemanden ins gerede, der die gefühlswelt verstehen kann und verstehen will. es ist als wenn du mit einem farbenblinden über grün-rote streifenmuster reden willst.er schützt sich und seine welt damit. jeder hat seinen schutzmechanismus. der eine übers reden, der andere übers abblocken.
Re: Bin traurig
Antwort von Nurit am 20.10.2010, 11:08 Uhr
Du solltest Deine anscheinend sowieso schon desolate Ehe nicht als Zufluchtsort für Deinen Kummer sehen, sondern dann doch lieber mit Menschen über Deinen Kummer reden, die Dich auch trösten werden und können. Du verlierst jetzt wertvolle Energie damit, von Deinem Mann etwas zu erwarten, was Du eh nicht bekommen wirst. Das wird Dich noch mehr runterziehen.
Konzentriere Deine Kraft auf Deine Familie (Vater, Mutter etc..) und versucht Euch gegenseitig beizustehen, das gibt auch schon viel.
Ich finde es schlimm, dass ich das so hart schreiben muss, aber anders kannst Du es nicht schaffen; Du gehst sonst kaputt.
Alles Liebe und Gute; besonders für Deinen Vater.
LG,
K.
@ alle die geantwortet haben
Antwort von Hubertino am 21.10.2010, 7:48 Uhr
Danke für eure Beiträge.
Habe am Sonntag ein schönes Gespräch mit einer Freundin gehabt. Ihre Mutter ist vor drei Jahren an Brustkrebs erkrankt.
Aber jetzt liegt der Opa meines Mannes auch im KH. Gestern haben die Ärzte auch beim ihm eine Bronchiskopie gemacht und Proben entnommen.
Jetzt warten wir auch da auf die Diagnose. Mit der Lunge hat er auch schon seit Jahren Probleme.
Oh Mann so viel Mist auf einmal, das kenne ich nicht. Hatte noch nie einen Todesfall im engeren Familienkreis. Wurde bis jetzt immer verschont.
Bei meinem Mann ist es anders. Er hat schon soviel sterben sehen. Er hat mit 14 Jahren seine tote Uroma mit aus dem Haus getragen.
Die Chemo von meinem Vater wurde auf heute verschoben, da das "Medikament" gestern noch nicht da war. Kann es kaum erwarten, bis meine Mama anruft...
Hoffentlich bekommt es ihm nicht allzu schlecht.
Ich muss dazu sagen, dass ich die einzige Tochter bin, und mein Vater mir versucht hat alles zu ermöglichen. Ich habe ihm sehr sehr viel zu verdanken.
Werde morgen mal berichten wie der heutige Tag war.
Tut gut hier zu schreiben...
LG Hubertino
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