War bei uns ähnlich...

Hallo,

die Sprachentwicklung läuft meist nicht stetig, sondern in großen Schüben mit langen Pausen dazwischen. Bei uns war es auch so, dass meine Tochter bis sie etwa 24 Monate alt war, am liebsten nur auf die Dinge gezeigt hat und "Eh-eh" gerufen hat, wenn sie etwas wollte. Sie konnte ein paar Wörter, aber nur sehr wenige.

Wenig später kam dann ein richtiger Schub, und es war sehr erstaunlich zu sehen, wie sie plötzlich täglich mehr Wörter konnte - und das über viele Wochen hinweg mit einem Riesentempo. Mit drei war sie dann sprachlich fitter als viele andere Kinder und fing an, schwierigere grammatische Konstruktionen zu bilden (Nebensätze). Ein halbes bis ein Jahr später beherrschte sie schon den Konjunktiv (hätte, würde etc.).

Heute ist sie sechs und den meisten Gleichaltrigen in der Sprachentwicklung deutlich voraus. Dafür malt sie noch nicht so toll, aber das ist egal, jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen.

Gerade in der Sprachentwicklung heißt es also überhaupt rein gar nix, wenn ein Kind anderen zuerst um einige Monate hinterher hinkt.

Bevor Du zum Logopäden rennst, kannst Du die Sprachenwicklung Deines Sohnes erstmal noch selbst fördern: Lies ihm täglich abends vor dem Schlafengehen vor. Nichts vergrößert den Wortschatz und fördert das Sprachverständnis mehr, als viel, viel Vorlesen. Gleichzeitig sollte man aufs Fernsehen weitgehend verzichten. Zuviel Fernsehen (mehr als 30 Minuten täglich) verzögert nachweislich bei Vorschulkindern die Sprachentwicklung!

Erst, wenn sich jetzt noch längere Zeit kaum Fortschritt zeigt (was ich nicht glaube), fände ich eine ausführlichere Diagnostik sinnvoll.

Liebe Grüße,

Bonnie-B