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Geschrieben von sunnydani am 27.11.2021, 11:39 Uhr

Tipps für extreme trotzphase

Das ist absolut normal in diesem Alter. Die Kinder entdecken so richtig ihr eigenes Ich und ihren eigenen Willen. Die einen sind dabei fordernder und hartnäckiger und die anderen lassen sich leichter führen.
Es ist anstrengend und fordernd, aber man muss da durch.
Das Wichtigste ist selbst ruhig zu bleiben und eine gewisse Konsequenz zu haben. Dem Kind auch zu vermitteln, dass es in Ordnung ist, wenn es wütend ist, weil es etwas nicht haben oder machen darf, aber dass es eben dennoch nicht geht und dass es lernen kann, mit der Wut umzugehen.
Ich habe viel die Gefühle benannt, also gesagt: "Jetzt bist du aber so richtig wütend. Ich weiß, dass es schlimm für dich ist, dass du das jetzt nicht darfst, aber es geht jetzt nun mal nicht anders."
Irgendwann konnte mein Großer dann selber verbal ausdrücken, welches Gefühl er hatte und musste nicht mehr jedes Mal ausflippen. Aber das hat lange Zeit gedauert, man muss dabei geduldig dran bleiben, auch wenn es nicht gleich klappt.

Als erstes einmal würde ich logische Konsequenzen durchsetzen. Also nicht Spielzeug einen Tag weg, das ist viel zu lange für so ein kleines Kind, das versteht es auch nicht, wieso das ist und fühlt sich dadurch nur bestraft.
Eine logische Konsequenz ist die natürliche Folge von etwas, die somit auch verständlich ist. Wenn z.Bsp. ein Spielzeug geworfen wird, dann ist die logische Konsequenz daraus, dass dieses Spielzeug für kurze Zeit weggenommen wird.
Wenn das Essen auf den Boden geworfen wird, ist die logische Konsequenz, dass das Essen beendet ist und weggeräumt wird und es erst zur nächsten Mahlzeit wieder etwas zu essen gibt.
Wenn auf der Straße davon gelaufen wird, ist die logische Konsequenz daraus, dass das Kind an die Hand oder in den Kinderwagen muss.
Fernsehverbot zu geben, weil Kind schreit oder frech ist, ist keine logische Konsequenz und somit für das Kind auch nicht zu verstehen.
Ich würde Fernsehen in diesem Alter generell noch einschränken, aber als Verbot für ein unerwünschtes Verhalten würde ich es niemals einsetzen.

Wenn euer Kind frech zu euch ist, dann kannst du aus der Situation gehen und sagen, ich will nicht, dass du so mit mir sprichst. Das heißt, du gehst vom Kind weg und zeigst ihm damit, dass du diesem Verhalten keine Aufmerksamkeit schenkst. Du kannst dich auch einer anderen neutralen Tätigkeit, wie Wäsche machen, Geschirrspüler einräumen, etc. zuwenden, um dem Kind mit seinem unerwünschten Verhalten keine Aufmerksamkeit zu schenken.

Mein Großer hatte auch sehr häufige, sehr starke Wutanfälle. Ich habe ihn toben lassen, habe es ausgehalten, habe ihm aber gezeigt, dass trotz Wut nichts geworfen, zerstört und niemand geschlagen oder getreten werden darf. Das hab ich ihm immer wieder gesagt.
Er hat ein Wutkissen bekommen, in das er hineinschlagen durfte, er hat einen Boxsack, aber auf mich oder andere Menschen darf nicht geschlagen werden und das hab ich sofort unterbunden.
Wir haben in ruhigen Momenten sehr häufig die Geschichte vom kleinen Wutmonster gelesen und wenn sich ein Wutanfall angebahnt hat, hab ich auch oft angefangen das Lied der Geschichte zu singen und das Wutmonster zu suchen bzw. habe versucht es zu vertreiben. Manchmal hat das geholfen, manchmal nicht.

Es hilft auch oft, wenn man den Kindern zeigt, dass man sie ernst nimmt und dass sie gebraucht werden. Ich habe den Kindern viel im Haushalt helfen lassen, sie viel alleine machen lassen, auch wenn es ewig gedauert hat und ich habe sie im kleinen Rahmen auch ihre Entscheidungen treffen lassen. Zwischen zwei Dingen auswählen z.Bsp. willst du den blauen oder den grünen Becher, willst du Karotten oder Gurken zum Abendbrot. Lässt man sie zu viel entscheiden, überfordert sie das, aber im kleinen Rahmen haben sie das Gefühl, dass sie selber entscheiden dürfen und das kann auch oft schon viel ausmachen und sie fühlen sich ernst genommen und wichtig.

Aber alles in allem ist es einfach eine sehr schwere Zeit, durch die man durchmuss. Wenn du selber merkst, du wirst wütend, dann geh aus der Situation, vor die Tür oder irgendwohin, hole tief Luft, zähle bis 10 und versuche dich selber wieder zu beruhigen. Je ruhiger man selber bleibt, desto besser ist es, denn sonst schaukelt sich das alles hoch und die Kinder sollen doch immerhin von uns lernen, wie man seine Gefühle kontrollieren kann.
Es ist aber eine Übungssache und ich denke jede Mutter hat ihr Kind schon mal angebrüllt. Wichtig ist nur, dass man sich dessen bewusst ist und an sich arbeitet, dass es nicht zur Tagesordnung übergeht und dann ständig und immer gebrüllt wird.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

 
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