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Geschrieben von Diamond23 am 13.07.2020, 14:28 Uhr

Trotzphase, Trennungsangst, Überforderung bei 3 Jährigem

Ich bin Mama von zwei ganz tollen Jungs, der Große ist beinahe 3 Jahre alt, der Kleine nun 12 Wochen.
Der Große ist sehr temperamentvoll und gleichzeitig ziemlich sensibel. Ausserdem sehr pedantisch und manchmal beinahe zwanghaft. Ich liebe ihn über alles, komme aber so oft an meine Grenzen derzeit
Er steckt mitten in der Trotzphase und es reicht irgendeine Banalität (ich schiebe seinen Stuhl vom Tisch weg, der Schlafsackreisverschluss wird zu langsam oder schnell geöffnet, ich möchte auf die Toilette gehen, er möchte keine Händewaschen etc) diese Liste liese sich endlos fortsetzen. Er schreit dann, weint und brüllt und man kommt kaum an ihn ran. Nach ca 20-30 min beruhigt er sich dann wieder, leider oft nir mit Schnuller (vor der Trotzphase gabs den nur noch nachts ).
Wenn ich die Situation halbwegs nachvollziehen kann bleibe ich meist auch ruhig, aber wenn er weint und schreit, weil ich auf die Toilette muss nervt das einfach nur. Im übrigen erkläre ich ruhig, wo ich hingehe, frage ob er mitmöchte und lasse die Tür offen- es hilft alles nichts. Manchnal werde ich dann auch laut und es tut mir so leid
Ich weiss, dass es eine schwierige Zeit für ihn ist mit vielen Veränderungen; plötzlich ist da der kleine Bruder, der leider kaum schläft tagsüber und wenn dann beinahe ausschließlich auf meinem Arm. Hat er dann endlich in den Schlaf gefunden schreckt er bald von selbst wieder hoch oder der Große weckt ihn unabsichtlich. Im Kinderwagen und Tragetuch ist es leider ähnlich, also bin ich auch auf dem Spielplatz nur mit Baby auf dem Arm unterwegs... klar lege ich das Baby mal auf die Seite um mit dem Großen zu kuscheln oder zu spielen, aber er kommt dabei viel zu kurz. Er kann toll alleine spielen aber natürlich nicht den ganzen Tag. Ich weiss einfach nicht, wie ich meinen Söhnen gleichzeitig gerecht werden kann hat jemand Tipps? Am We und abends wollten wir eine Mamazeit einrichten, aber da will er NUR Papa- ich darf ihn dann teilweise nichtmal ansprechen oder ihm helfen etc. Das gibt sofort nen neuen Wutanfall...
Dazu muss ich sagen, dass ich schon 2 stationäre Aufenthalte im Kh mit dem Baby hinter mir habe, woran der Große sehr zu knabbern hat

Unter der Woche geht er an 3 Tagen zur Tagesmutter. Dort ist er seit 2 Jahren und ist immer gerne hingegangen. Dann kam die lange Coronapause und seitdem wirds immer schlimmer. Er sagt, er möchte nicht dorthin. Anfangs konnte ich ihn noch locken mit der Aussicht auf die schönen Aktivitäten, dann nam er ein Kuscheltier als Freund mit.
Aber es wird immer schlimmer- heute musste ich ihn ins Haus tragen, er hat sich 20 min wie ein Ertrinkender an micj geklammert, geweint und war so verzweifelt mit Argumenten war nichts zu erreichen, so dass ich ihn am Ende liebevoll aber bestimmt dort gelassen habe und gegangen bin. Im Auto musste ich erstmal selbst weinen ich sehe seine Not, weiss aber nicht, was die richtige Herangehensweise ist soll ich ihn zu seinem "Glück" zwingen? Es wäre für ins beide eine win-win Situation. Er hat Abwechslung und eine schöne Zeit, ich mal eim bisschen exklusiv Zeit fürs Baby und die Chance, wenigstens etwas im Haushalt zu erledigen. Hier läuft er leider doch oft nebenher Muss er da durch? Ist es ein falcshes Signal, ihn nicht mehr zu bringen?
In 10 Wochen beginnt die Eingewöhnung im Kindergarten - hoffentlich wirds da besser
Ein bis zweimal in der Woche darf er für nen halben Tag zum Opa. Das ist erst seit kurzem etabliert, da gibts nie Tränen.

Ich bin so unsicher, wie ich mich verhalten soll. Ich weiss, er möchte bei mir sein, aber ich kann ihm derzeit nicht bieten was er will
Wie seht ihr das alles?
Er kommt uns oft so gestresst vor, ist wahnsinnig dünnhäutig. Seit 2 Wochen hat er jetzt noch nen Tick (zuckt immer wieder mit dem Kopf und rollt die Augen). Zufall, dass das jetzt kommt? Manchmal habe ich das Gefühl, es ist ihm alles zuviel. Vll ist er doch hochsensibel? Er mag keine lauten Geräusche, keine großen Menschenmassen....Aber wie reduziere ich den Stresspegel für ihn? Wir haben sonst keine festen Termine.

Ich nach mir echt Sorgen um meinen Schatz, bin mir aber unsicher, ob ich nicht total übertreibe
Bitte helft mir mal mit eurer Sicht von aussen!

 
2 Antworten:

Re: Trotzphase, Trennungsangst, Überforderung bei 3 Jährigem

Antwort von die_ente_macht_nagnag am 13.07.2020, 21:20 Uhr

Ich habe auch eine Dreijährige zu Hause und kann versichern, dass diese Wutanfälle aus dem Nichts heraus nicht untypisch für das Alter sind. Bei uns kommen die oft, wenn gleichzeitig Müdigkeit im Spiel ist. Man kann da nicht viel machen, außer für das Kind da sein, bis es sich wieder beruhigt.

Wegen der Kita: Was sagt den die Tagesmutter? Lässt er sich von ihr beruhigen, wenn du weg bist? Hat er einen schönen Tag bei der Tagesmutter? Falls das der Fall ist, so ist das vielleicht nur der Trennungsmoment. Kinder haben feine Antennen, er wird deine Verunsicherung merken und das verstärkt seine Ablehnung. Kann vielleicht jemand anderes deinen Sohn morgens zur Tagesmutter bringen?

Du solltest aufhören ein schlechtes Gewissen zu haben, nur weil das Baby bei Aktivitäten dabei ist. Ich glaube nicht, dass das die älteren Kinder wirklich stört. Noch ist das Baby noch so klein, dass es von den großen Geschwistern nicht als Störung / Konkurrenz wahrgenommen wird. Er hat ja trotzdem deine Aufmerksamkeit, du kannst mit ihm spielen, ihm vorlesen, puzzeln, ...
Du kannst versuchen ihn einzubinden: er darf den Kinderwagen schieben, dem Baby den Schnuller bringen, ihm was erklären, stolz seinen Freunden zeigen, ...

Wegen dem Stresslevel: Lass Routine und Verlässlichkeit (wieder) einkehren. Die letzten Wochen waren nicht einfach: Lockdown, Corona-Hygiene-Konzepte, großer Bruder geworden, Großeltern vielleicht lange nicht gesehen, ... Geht viel raus, körperliche Bewegung ist gut gegen Stress.

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Re: Trotzphase, Trennungsangst, Überforderung bei 3 Jährigem

Antwort von Frolle am 13.07.2020, 22:25 Uhr

Oh I feel you!
Ich habe auch ein ganz besonders sensibles dreijähriges Kind. ZT hast du exakt meine Tochter beschrieben: Größere Menschenmengen sind blöd, Lärm ist schlimm, ...
Trotzanfälle bei den allerkleinsten Kleinigkeiten wie Stuhl verschieben oder so kennen wir auch (das ist aber typisch 3-jährige, nicht typisch sensible).

Meine Tochter geht zum Glück meistens gerne zur Tagespflege, aber ist an manchen Tagen auch „Drama-Queen“: Beim Abschied tut sie so, als müsste sie sterben - bin ich aus der Sichtweite, ist sofort alles gut und sie verlebt einen tollen Tag mit ihren Freunden.

An manchen Tagen ist unsere Tochter auch sehr anhänglich und weinerlich. Bei uns hat das mit Müdigkeit, Aa-Stau (sie will es nicht rauslassen!!!) und Überlastung durch zu viel Action zu tun. Wobei „zu viel Action“ eigentlich nur sehr wenig Action ist, aber so ist eben ihr Maßstab...
Wenn es sehr schlimm ist, machen wir tatsächlich manchmal eine Art „Reset“: Ein paar Tage ganz ruhig angehen, keine Termine, keine großen Vorschriften, Kind darf sich was wünschen, ... Das hilft manchmal Wunder, danach ist sie oft wieder bereit, zur Tagespflege zu gehen oder so. Geht allerdings nur, wenn mein Mann da ist oder die Oma kommt (alleine schaffe ich das auch nicht mit 2 Kids).
Man muss aber natürlich bei den so besonders sensiblen Kindern auch darauf achten, dass man sie nicht ZU SEHR schont und in Watte packt. Ein bisschen müssen sie glaube ich gefordert werden, um sich an das wahre Leben zu gewöhnen. Die Eingewöhnung in der Kita kommt ja bald und das wird sicherlich hart. Unsere Tochter jedenfalls wird sich ziemlich umgucken, dass da nicht mehr 5, sondern 22 Kinder sind...
Unsere Tochter nutzt übrigens oft „MickeyMäuse“, also Kinder-Gehörschutz. Manchmal ist es ihr schon zu viel, wenn mein Mann und ich uns leise am Frühstückstisch unterhalten... Dann helfen die Dinger. Das reduziert ja auch Stress. Wir nehmen sie auch oft mit, wenn wir unterwegs sind und in ihren Kindergartenrucksack kommen sie später auch...

Könnt ihr nicht am Wochenende alle zusammen was machen? Also zusammen wegfahren, raus aus dem Alltag, so dass dein Sohn gar nicht auf die Idee kommt, nur mit Papa spielen zu wollen und dich abzuschieben? Damit du mal ein bisschen schöne Zeit mit ihm verbringen kannst, der Papa das Baby hält...
Ablehnung bedeutet bei meiner Tochter meistens Schrei nach Liebe... Vor allem, wenn unser Baby (5,5 Monate) mal „zu viel“ Aufmerksamkeit braucht, wird es unserer Tochter manchmal alles zu bunt...
Und was ganz wichtig ist: Immer wird sagen: Ich hab dich lieb, ich mag dich, du bist gut, wie du bist, ...

Ich finde insgesamt nicht, dass du übertreibst. Ihr habt eine schwierige Phase und du machst dir sinnvolle Gedanken, wie es nur eine Liebende Mutter tut. Wenn du glaubst, dass es alles zu viel für ihn ist und dieser Tick ein Zeichen von Überforderung ist, dann ist das sicherlich gut möglich. Der kleine Bruder ist ja auch erst seit 3 Monaten da, die stationären Aufenthalte... Das ist natürlich alles Stress und Umstellung für deinen Sohn. Und sensible Kinder können oft nicht so mit Umstellungen... Gib ihm Zeit!
Ob er hochsensibel ist oder „nur“ sensibel, ist momentan eigentlich erstmal egal, finde ich. Fordere ihn immer etwas heraus, aber wenn er überfordert wirkt, dann schalte einen Gang runter...
Ach ja, und wenn ihr mal nicht zur Tagesmutter geht: Ich würde einfach sagen: „Heute machen wir mal was Schönes zusammen!“ statt als Reaktion auf seinen Ich-will-nicht-Anfall zu sagen „Nagut, dann bleibst du heute zu Hause.“ Verstehst du? Macht einen Unterschied...
Vielleicht kannst du aus meiner wirren, völlig unstrukturierten Antwort (bin ziemlich müde) irgendwas sinnvolles für dich rausziehen?
Alles Gute!!

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