Normal, sie möchte jetzt ihre Umwelt sehen und erkunden

Huhu,

ich musste beim Lesen ein bisschen schmunzeln. Vor allem über den Satz: „da es bisher so gut geklappt hat“. Weißt du, die Mäuse verändern sich so schnell, und rein gar nichts bleibt bei ihnen, wie es war. Ein Baby liegt noch ganz gern, weil es noch nicht so viel Interesse an der Außenwelt hat. Aber deine Tochter ist ein Kleinkind und kein Baby mehr. Ihre Welt vergrößert sich rasch, und sie will so viel wie möglich davon sehen.

In diesem Alter wollten meine Kinder schon lange nicht mehr liegen, sondern nur noch sitzen, um alles sehen zu können. Schon davor lagen sie wenn überhaupt nur noch auf dem Bauch, um herausschauen zu können aus dem Wagen (bei ganz flach geklapptem Verdeck).

Solche Veränderungen passieren ständig, und zwar, bis deine Tochter von zu Hause auszieht. Wir Eltern hinken den raschen Veränderungen unserer Kinder oft sehr hinterher, weil wir sie zu statisch sehen und gern hätten, dass für uns alles so bleibt, wie es ist.
Aber die Entwicklung lässt sich natürlich nicht aufhalten, und sie betrifft alle Bereiche: den Nachtschlaf, der jetzt oft kürzer wird, die Beschäftigung des Kindes am Tag, weil das Kind mehr Input und „Action“ braucht, die schrittweise Ablösung von uns, die jetzt schon anfängt, die Entstehung des eigenen Willens beim Kind, der Trotz und das Gegenhalten. Deine Tochter ist jetzt im sog. Selbstständigkeits-Alter, auch das wirst du im Alltag sicher schon merken.

Meistens sind unsere Kinder immer schon weiter, als wir es gern wahrhaben wollen. Man muss daher als Eltern während der gesamten Kindheit immer wieder „nachjustieren“ und das Kind immer dort abholen, wo es in seiner Entwicklung gerade steht. Es gibt kein Zurück, es geht immer nur vorwärts, und die Veränderung ist das einzig Konstante bei Kindern. Sie entwickeln sich rasant, und wir müssen Schritt halten.

LG