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Geschrieben von mel.t am 08.01.2009, 22:42 Uhr

Kind ignoriert uns nach längerer Abwesenheit

Hallo,

Wir haben ein Problem, daß uns ganz schön nachdenklich macht.
Und zwar ignoriert unsere Tochter (18 Monate alt) uns, wenn wir sie lange (mehrere Stunden) unter der Obhut der Großeltern oder auch in der Kita lassen.
Zur Vorgeschichte:
1 Jahr Elternzeit in dem ich mich (Mutter) ganzzeitlich um die Kleine gekümmert habe,
gestillt bis zum 9. Monat,
Kita ab dem 12. Monat, am Tag circa 9 Stunden, da ich wieder arbeiten mußte (langsames anpassen der Stundenzeit).
Ansonsten denke ich, daß wir uns gut um unsere Tochter kümmern, spielen viel, schauen Bücher, hören Musik und tanzen...
Sie war noch nie ein Kuschelkind. Trotzdem finden wir es bedenklich, daß sie sich zum Beispiel beim abholen aus der Kita gar nicht freut uns zu sehen, sie schaut mich zar kurz an, aber dann wendet sie sich anderen Dingen zu...
Normalerweise freuen sich die Kinder doch, wenn sie nach längerer Zeit ihre Eltern wiedersehen, oder?
Und bei den Großeltern ist es ganau dasselbe. Wenn wir sie da für mehr als zwei Stunden lassen, dann schaut sie uns beim abholen nicht mehr an, dreht den Kopf weg, will auf Omas Arm und spielt weiter mit ihren Spielsachen.
Woran kann das denn liegen? Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte. Ich bin schon ziemlich tarurig deswegen...

LG
Melanie

 
10 Antworten:

Das ist kein Ignorieren.

Antwort von nagchampa am 08.01.2009, 23:18 Uhr

Es ist völlig im Grünen Bereich, wenn die Kinder nur kurz aufschauen, ihr "Ding" zu ende machen um sich dann freudig den Eltern zuzuwenden. Das sofort in die Arme stürmen seh ich bei uns im KiGa recht selten. Die Kleinen können auch nicht sofort ihre Wünsche umstellen. Es wird schon registriert, dass Mama da ist und wahrscheinlich viel leichter gespielt. Aber die Kleinen haben eben auch schon "Pläne", die sie erst einmal umsetzen.

Wenn du verstehst, dass sie schon eine Zeit morgens braucht um zu "verkraften", dass sie jetzt wo anderers ist, auch wenn sie sich wohl fühlt. Sie steht dann unter Spannung, auch wenn man sie nicht unmittelbar sieht. Sie ist erleichtert, wenn du wieder kommst. Die Spannung fällt ab, und diese Gefühle müssen erst mal geordnet werden. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Es gibt Kinder, die weinen sogar, wenn die Mama wiederkommt. Da weinen sie, weil die Spannung abfällt, quasi vor Erleichterung. Es ist kein Zeichen von guter Beziehung, wenn ein Kind sofort zu Mama gerannt kommt, wenn sie urplötzlich und unvermittelt auftaucht.
Ich sehe das übrigens hauptsächlich von "größeren" (ab 2) Kindern, dass sie in Mamas Arme gerannt kommen. Meine Tochter macht das auch erst seit einigen Wochen (ist knapp 2,5), dass sie auf mich zu gerannt kommt sobald sie mich sieht. Vorher hat sie eben noch ihr Spiel beendet und kam dann erst. Ich hab mich dann hin gesetzt und ihr zugeschaut.

Sie braucht Zeit zum Umstellen.

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Re: Das ist kein Ignorieren.

Antwort von lavilja am 08.01.2009, 23:59 Uhr

also ich hab sogar 2 dieser seltener gattung, die in der kita auf mich zu rennen ;) aber das mal bei seite ...

ich denke nicht dass es bedenklich ist wie deine tochter reagiert...

bei mir wars anfangs genau umgekehrt... als ich mein sohn die ersten male gebracht hat hat er nie geweint... der hat nicht nciht mal tschüss gesagt und spazierte einfach weg... ich dachte mir dann auch, dass das doch nicht normal ist, dass er überhaupt nicht traurig ist dass ich weggeh... dabei ist das genau ein gutes zeichen - er braucht nicht weinen, weil er weiss dass ich wieder komme - also ein zeichen von gutem vertrauen (was natürlich nicht heisst, dass die weinenden kinder kein vertrauen hätten ;))

bei meiner kleinen gings genau so gut... ich zieh die beiden aus, und muss noch fast um ein tschüss betteln :) die sind gleich weg...

ich denke bei deiner tochter ist es das gleiche aber halt in der anderen situation - wieso sollte sie hysterisch in deine arme stürzen - natürlich kommst du wieder, davon ist sie ausgegangen und somit ist sie auch nicht freudig überrascht... also auch eher von der seite mit grossem vertrauen...

es gibt ja sogar kinder die weinen, wenn sie irgendwo abgeholt werden, und auch mein söhnchen hat mich letztes mal mit offenen armen begrüsst und wollte dann aber gar nicht mitgehn... aber auch das hat nix damit zu tun, dass mama blöd ist, sondern dass sie rausgerissen werden... weil ich grad nen kiA termin hatte, und der grad neben an ist, bin ich mit der kleinen rübergehuscht und hab den grossen nach ner halben stunde geholt - dann wars ok - er wollte einfach noch was fertig machen...

alle kinder reagieren anders, obs beim bringen oder beim holen ist - hat aber meistens nichts damit zu tun dass das eine mama mehr liebt als das andere :)

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nachtrag

Antwort von lavilja am 09.01.2009, 0:02 Uhr

also mit den kindern die weinen wenn sie abgeholt werden, mein ich die die weinen weil sie jetzt nicht mitgehn wollen.... :) nicht die die im anderen posting beschrieben werden, die vor erleiterung weinen... so ein grosser unterschied und dennoch sind beide verhaltensweise normal...

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Re: Kluge Fachleute deuten das ganz anders!

Antwort von Bonniebee am 09.01.2009, 13:53 Uhr

Hallo,

Kinder im Alter Eurer Tochter sind noch sehr trennungsempfindlich. Auch wenn es nicht anders geht und es für Dich beruflich nötig und das Beste ist: Deine Kleine will momentan noch nicht wirklich weg von Dir sein. Neun Stunden sind ja auch sehr lang und wirklich viel für so ein kleines Kind. Das ist mehr, als viele Erwachsene außer Haus sind. Dass sie Dich anfangs ignoriert, wenn Du kommst, ist nach Auffassung kluger Kinderpsychologen ein Audruck der Kränkung. Dieses Verhalten ist typisch und gar nicht selten. Das Kind verhält sich nicht bewusst so, das kommt einfach ganz von selbst. Es ist enttäuscht, so lange von den Eltern "allein" gelassen worden zu sein, und zeigt das auch. Kinder verstellen sich eben nicht.

Wenn Ihr die Betreuungsdauer wirklich nicht verkürzen könnt, müsst Ihr wohl in Kauf nehmen, dass sie zumindest für Euer Kind nicht optimal ist. Und Ihr solche Dinge, wie ihr momentanes Verhalten, in Kauf nehmen müsst. Ich würde, sobald sie wieder auf Euch reagiert, jedes Mal kurz erklären, warum Ihr jetzt erst kommen können, dass Ihr wisst, dass das nicht so schön für sie ist etc. Auch wenn Ihr das schon oft erklärt habt, kann es sein, dass es dennoch immer wieder sein muss. Kinder beziehen alle Ereignisse in der Welt ja nur auf sich selbst. Eure Kleine versteht daher noch nicht wirklich, dass es nicht an ihr liegt, dass sie so spät abgeholt wird, und dass auch Ihr das nicht wirklich wollt oder gut findet.

Grüßle,

BB

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Re: Kluge Fachleute deuten das ganz anders!

Antwort von josefbär am 09.01.2009, 15:45 Uhr

Hallo, also ehrlich gesagt, halte ich nicht viel von deinen psychologischen Erklärungen, sorry Bonniebee. Das hat mir Herr Dr. Posth mal geantwortet auf genau die Frage nach dem Ignorieren beim Anbholen:
"Da nun der Säugling noch nicht spürt, wie lange die Mutter fort gewesen ist, und er sich bei der Ersatzbezugspersonen wohlfühlt, ist die Rückkehr der Mutter für ihn auch kein besonderer Akt. Das müssen Sie auch gegen Ihre mütterlichen Gefühle so akzeptieren. Aber das ist ja auch die Grundlage für das funktionieren des Prinzips. Aber Sie bleiben sicher weiterhin Nummer eins bei Ihrem Sohn!" (Zitat)
Liebe Grüße

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Re: @josefbär: Aber hier geht es doch NICHT um einen Säugling!

Antwort von Mijou am 09.01.2009, 18:09 Uhr

Hallo,

Dr. Posth hat sicher auch recht, denn in seinem Beitrag ging es ja offenbar um einen Säugling, also ein sehr kleines Baby. Ein Kleinkind von anderthalb Jahren hat mit einem Säugling so gut wie nichts gemeinsam. Es hat zwar noch wenig Zeitgefühl, aber es ist eine Riesen-Aufgabe für ein Kleinkind, neun (!) Stunden woanders und ohne die Mama untergebracht zu sein. Ich weiß nicht, ob Du selbst Kinder hast. Wenn ja, hast Du sicher selbst schon gemerkt, dass es einem Kind von anderthalb Jahren keineswegs auch nur ein klitzekleines Bisschen egal ist, wie lange es fremdbetreut wird - ganz im Gegenteil.

Ich finde Bonniebees Beitrag total gut, man versteht das "seltsame" Verhalten des Kindes doch gleich viel besser. Und ich finde auch nicht, dass Kindheitsforscher automatisch dümmere Menschen sind als wir Mütter (die wir ja alles angeblich schon angeborenerweise wissen, ha-ha) - sondern dass ihre Beobachtungen und Erklärungen oft sehr interessant und hilfreich sind, vor allem beim Verstehen des eigenen Kindes. Du siehst das ja offenbar ähnlich, sonst würdest Du nicht Dr. Posth - Kinderarzt und Kinderpsychologe - zitieren, eh?

Liebe Gr.,
Mim

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@ Mijou: Aber es geht hier um das gleiche Verhalten bei einem Kleinkind

Antwort von josefbär am 09.01.2009, 19:20 Uhr

Hallo Mijou,
ich kann dir nur zustimmen, dass einem Kleinkind die Fremdbetreuung nicht egal ist (das ist sie aber auch einem Säugling nicht!), aber wenn das Kind eine Ersatzbezugsperson gefunden hat, ist es sicher auch mit dieser fremdbetreuenden Person zufrieden und nimmt nicht automatisch Schaden! Und es scheint mir doch etwas unprofessionell, aus dem Verhalten des Kindes zu schließen, dass es mit der Situaion nicht zurecht kommt! Wo steht denn das? (Wenn schon Kinderpsychologie, dann doch fundiert). Ich halte das "Ignorieren" der Mutter beim Abholen in diesem Alter für relativ normal, denn das Kind muss ich ja erst wieder "umgewöhnen" von der Fremdbetreuerin an die Mutter. Unsere Diskussion zeigt jedenfalls, dass man die Frage wirklich mal Herrn Posth stellen könnte. Übrigens habe ich selbst einen eineinhalbjährigen Sohn.
Viele Grüße

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Re: Kind ignoriert uns nach längerer Abwesenheit

Antwort von BiggiMael am 10.01.2009, 0:31 Uhr

Hi,
meiner geht in die Krippe, seitdem er ca. 10 Monate ist. War bei uns ein blöder Zeitpunkt, da war gerade Fremdeln.
Da hat er beim Dalassen geweint, und sich beim Abholen gefreut.

Er ist jetzt 2 1/2 und jetzt ist es umgekehrt. Er freut sich beim Dalassen und will nicht heim, wenn er gehen soll.

Dazwischen war es auch mal so, wie ich es mir vorgestellt hatte :-), weint nicht beim Abgeben, und freut sich beim Nachhausegehen. Aber zwischendurch ist immer mal wieder was anderes.

Ich habe mir noch nie so richtig was dabei gedacht. Meinem Kind geht es ganz prima, er liebt seine Krippe (ist das ein Problem?) obwohl das eine ziemliche Umstellung war bei der Eingewöhnung, darf man nicht unterschätzen, aber habt ihr ja hinter Euch.

Deiner Tochter geht es gut! Und dir?

Kein Kuschelkind? Ja, da scheint es ja viele zu geben:-) Meiner hat schon immer gerne gekuschelt.

Sie weiß 100 % wer Mama und Papa sind, mach dir mal nix aus dem Abholen.

Sie sind eben, wie sie sind. Mein Standard-Tip für viele Situationen (auch Kuscheldefizit der Mama):
Schmeiß dich aufs Bett mit ihr und mach ein bisschen Gymnastik (Beine hoch, Arme wedeln etc was dir so einfällt)... Da kann sie ja dann mitmachen (oder auch nicht)... Fliegerspielchen und Hoppe-Hoppe-Reiter, Kitzeln.... Bestimmt gefällt ihr was davon, und das artet dann direkt in Kuscheln aus.

Und freu` dich, daß sie sich da wohl fühlt.
Und wegen der Mutter Kind Bindung: mach dir mal da keine Gedanken wegen der Krippe, wenn sie ok ist, ist sie ok.

Ciao Biggi

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Re: Kind ignoriert uns nach längerer Abwesenheit

Antwort von mel.t am 10.01.2009, 13:24 Uhr

Danke an alle für die zahlreichen Kommentare.

Jetzt bin ich schon ein wenig beruhigter...

Es ist auf jeden Fall so, daß meine Tochter gern bei den Großeltern ist und sie geht auch sehr gern in die Kita. Das merken wir daran, daß sie beim hinbringen immer sofort zu spielen anfängt und wir uns zum verabschieden regelrecht aufdrängen müssen. :-)

Zu Hause nehmen wir uns auch viel Zeit (man hat ja so schon viel zu wenig vom Kind, wenn man arbeiten muß). Beim herumtoben geht sie schon auf Körperkontakt, aber sie kuschelt eben nicht, sondern hopst auf uns herum oder macht Bauchpuster usw.
Richtig in den Arm genommen werden will sie nur kurz vorm Einschlafen und wenn sie sich weh getan hat. Und dann aber auch nur kurz, naja, wie schon gesagt, mit kuscheln konnte sie noch nie viel anfangen.

Insgesamt ist sie aber ein fröhliches Kind, quengelt nie ohne Grund (Hunger, Durst) und ist sehr pflegeleicht. Na, mal sehen, vielleicht gibt sich die Sache ja auch noch, wenn sie älter wird.

Für wissenschaftliche Betrachtungen bin ich auch immer offen. Man kann sich schon meistens etwas daraus entnehmen und versuchen etwas besser zu machen.
Mit anderen Muttis, deren Kinder in dem selben Alter sind, habe ich auch schon gesprochen. Deren Kinder verhalten sich allesamt anders. Deswegen auch hier meine Frage im Forum an andere Eltern...

LG Melanie

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Re: Kind ignoriert uns nach längerer Abwesenheit

Antwort von Mondreise am 10.01.2009, 23:35 Uhr

Hi, ich bin die BiggiMael von gestern :-) Ab heute unter neuem Namen (wenn ich es nicht vergesse)

Gedanken würde ich mir da jetzt echt nur dann machen, wenn sie bei den Großeltern oder in der Krippe ein Kuschelkind ist.
Bei uns steigen die Kleinen auch bei den Erzieherinnen auf den Schoß und Kuscheln, wenn sie denn Kuschelkinder sind. Wenn nicht, dann nicht. (meiner macht das auch) Wir haben da ein Kind, der kommt mittlerweile sogar zu mir und umarmt mich, wenn ich meinen Kleinen abhole.

Meiner ist mal bei einem Ausflug mit der Krippe auf dem Schoß der Erzieherin eingeschlafen, obwohl ich dabei war und er vorher auf meinem Schoß gekuschelt hat.

Ich habe damit kein Problem, ich finde das eher schön, wenn Kind enge Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen außer Mama und Papa hat.

Ja, und wenn man arbeitet, hat man weniger vom Kind, und Kind auch weniger von der Mama. Aber ich glaube, man muß gar nicht versuchen, das irgendwie wieder reinzuholen. (aber vielleicht mache ich das auch manchmal)
Wenn man sieht, daß es dem Kind gut geht, dann paßt auch alles.

Wenn dich die wissenschaftlichen Abhandlungen interessieren, es gibt welche zur Krippenforschung. Such mal in Google und mach dir ein Bild.

Ciao Biggi

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