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Geschrieben von Zwerg1511 am 14.09.2012, 10:09 Uhr

Hol mich mal wieder jemand runter

Warum wird Eltern und insbesondere Müttern von schüchternen Kindern unterstellt, dass sie nicht loslassen können und deshalb die Kinder schüchtern sind.

Hintergrund:

Mein Sohn, knappe 3 Jahre, geht seit er 11 Monate ist 2-3 Tage die Woche zu einer Tagesmutter. Er war dort auch schon 5 Tage / Woche, als ich im Winter 2 Monate sehr krank war. Wir haben ihn sehr langsam dort eingewöhnt, da er ein eher schüchterenes Kind ist, das sich schwer in großen Gruppen tut. Er braucht einfach seine Zeit. Auch heute zieht er sich noch bei der Tagesmutter in ein anderes Zimmer zurück, wenn zu viel Trubel um ihn herum ist. Er geht gerne dorthin und es gibt ganz selten mal Tage, an denen er nicht möchte.

Jetzt steht der Wechsel von der Tagesmutter in den Kindergarten an. Wir haben ganz bewußt einen kleinen Kindergarten gesucht (40 Kinder), welcher die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell vollzieht. Es war zu erwarten, dass er nicht gleich alleine dort bleibt und so war ich am Mittwoch 1,5 Stunden und gestern 3 Stunden mit im Kindergarten. Ich war die einzige Mutter, die dabeigeblieben ist, aber mein Sohn wollte das so. Ich habe mir 6 Wochen Zeit genommen für die Eingewöhnung. d.h. in dieser Zeit kann ich von meinem Arbeitgeber aus jederzeit in den Kiga fahren wenn was ist oder sogar Überstunden abbauen.

Für die Erzieherinnen ist das in Ordnung und heute ist er jetzt sogar alleine geblieben. Ich hole ihn um 11.30 Uhr wieder ab. Er hat nicht geweint und mir gewunken.

Zum 1. September hat die Kigaleitung gewechselt. Gestern habe ich mich länger mit der neuen Leitung unterhalten und wir kamen auch darauf zu sprechen, dass mein Sohn eher schüchtern ist und länger Zeit braucht. Die neue Leitung meinte daraufhin, dass es in anderen Kindergärten nicht üblich wäre, dass Kinder so lange eingewöhnt werden würden. Sie hätten nur 1-2 Schnuppertage und würden dann alleine bleiben. Ich meinte darauf, dass wir bewußt einen Kindergarten ausgesucht hätten, der nach dem Berliner Modell eingewöhnt und dass ich mir die Zeit für meinen Sohn nehme.

Heute, kurz bevor ich gehen wollte, drückte mir die Leitung ein Gespräch rein, von wegen wie es denn laufen würde etc. etc. und meinte dann "Oft würden es halt auch die Kinder spüren, wenn die Mütter nicht loslassen können und wären deshalb so eingeschüchtert".

Warum kommt immer diese Leier, wenn Kinder schüchtern sind? Wir sprechen von einem Kind, das seit er 11 Monate ist, fremdbetreut wird. Ich köntte es ja verstehen, wenn ich nach 4 Wochen immer noch mit im Kindergarten bleiben müsste, aber nach 3 Tagen????

Oh Mann hoffentlich macht die neue Leitung nicht das tolle Konzept der Vorgängerin kaputt.

Musste mir jetzt einfach mal Luft machen.

 
10 Antworten:

Re: Hol mich mal wieder jemand runter

Antwort von Arwen2808 am 14.09.2012, 11:02 Uhr

Guten Morgen,
mein Sohn geht auch seit dem 01.08 in eine Kiga der das Berliner Modell anbietet.
Was ich auch als sehr positiv sehe.
Mein Sohn ist nun einer dieser Sorte, der mal gerne und mal weniger gerne dort hingeht!
Der Anfang lief bei uns so gut das wir die kurze Zeit als Eltern dort nicht bei unserem Sohn bleiben mussten.
Aber es ist nun mal nicht bei jedem Kind so und man muss sich einfach die Zeit nehmen die ein Kind braucht und ganz ehrlich da interessiert es mich auch nicht wie es in anderen Kigas läuft!
Lass Dich nicht verunsichern und wenn Du kein übereinkommen mit der neuen Leitung hast wende Dich an den Träger, denn auch die Leitung kann nicht einfach das Konzept des Trägers umstellen.
LG

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Re: Hol mich mal wieder jemand runter

Antwort von Susi0103 am 14.09.2012, 11:11 Uhr

An mir hätte die neue Leiterin ja ihre helle Freude, das kann ich garantieren ^^

Meine Kleine ist 3 Jahre und geht seit 5 Wochen in den Kiga.
Sie ist nicht schüchtern, braucht aber ÜBERALL (auch bei den Großeltern, die sie fast jedes WE sieht!) eine gewisse Zeit zum "Auftauen".

Ich blieb fast 3 Wochen komplett - 4 Std täglich - mit ihr dort. Auch jetzt noch braucht sie morgens oft noch 30-60 Minuten, ehe sie mich gehen lässt. Weinend dort lassen tue ich sie nicht. Entweder lässt sie mich freiwillig gehen, oder ich bleibe.

Sieht danach aus, dass ICH nicht loslassen kann, das weiß ich. Ist aber nicht so. Bei der Großen war ich nur 2 Tage mit dort, dann nie wieder. Die Kids sind einfach völlig verschieden. Die Große war immer schon so, dass sie schnell Vertrauen fasste und mit neuen Situationen 0 Probleme hatte, die Kleine war immer zurückhaltender, immer schon vorsichtiger.

Lass Dich nicht ärgern.
Auch Erzieherinnen und/oder Leiterinnen von Kigä haben nicht immer die Weisheit mit Löffeln gefressen. Die Zeiten ändern sich leider nur langsam. Noch vor 20 Jahren wäre KEIN MENSCH auf die Idee gekommen, Kinder NICHT schreiend im Kiga abzugeben...

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Re: Hol mich mal wieder jemand runter

Antwort von cosma am 14.09.2012, 12:29 Uhr

Huhu,

Das ist wirklich völliger Blödsinn und total überholt !
Kinder gehen starke Bindungen ein, wie übrigens alle Säugetiere.
Es ist kein natürlicher Zustand für sie von der Vezugsperson getrennt zu sein und kostet vorallem Zeit, eine gute Bindung zur Ersatzperson aufzubauen.

Je nach Charkter gelingt das schnell oder langsam, aber das liegt dann nicht an DIR , auch wenn so tolle Erzieherinnen einem sowas einreden wollen.

Wirkliche Trennungsproblematiken wo das Kind nicht loslassen kann weil es sich um die Mutter sorgt oder ein traumat. erlebnis hatte usw sind seeeehr selten, dass Kinder eine langsame Eingewöhnung brauchen aber ganz normal.

Siehe dr posthlg

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....weil es die einfachste Erklärung

Antwort von Wunderkind1980 am 14.09.2012, 12:45 Uhr

für die "Kloppies" ist- grad Erzieher sollten es auch wissen, oder?

Ärgere Dich nicht

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Re: Hol mich mal wieder jemand runter

Antwort von Sunflowergirl am 14.09.2012, 14:00 Uhr

Hallo,

ich bin selbst Erzieherin und habe 10 Jahre in Kitas gearbeitet. Ich kannte es auch nicht anders, als das man ein paar Schnuppernachmittage (wenn überhaupt) hatte, dann mußten die Kinder nach 1-2 Tagen halt alleine bleiben, man nahm das schreiende Kind der Mutter aus dem Arm, sagte"Gehen Sie schnell, der Kleine beruhigt sich gleich wohl."

Nach einer Viertelstunde riefen die Mütter dann an und man konnte ihnen sagen: "Alles ok, der Kleine spielt schon wieder auf dem Bauteppich und weint nicht mehr!" (nach dem Motto: Alles nur Schauspielerei).

Unglaublich im Nachhinein, dass man sich dabei wirklich nichts dachte! Man hatte es halt so gelernt, die Kinder hören nach ein paar Minuten auf zu weinen, dann konnte es wohl ja auch so schlimm nicht sein. Ok, ich war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht selbst Mama.

Gott sei Dank bin ich nun eines besseren belehrt worden. Meine Kleine ist jetzt auch 3. In den letzten Jahren haeb ich viel zur Bindungstheorie gelesen, viel bei Dr. Posth hier im Forum gelesen und habe meine Einstellung grundlegend geändert. Welch ein Segen, dass es RuB gibt!!!
Nun weiß ich, wie schädlich es für die seelische Entwicklung der Kleinen ist, wenn man die harte Ablösung im Kiga (sprich weinend da lassen) ist!
Es ist kein pädagogischer Erfolg der Erzieherinnen. Schreien lassen ist für mich eine Bankrott-Erkärung , wenn es sonst "zu lange" dauern würde mit dem kind. Und keine Erzieherin hat gerne wochenlang Muttis, die einem auf die Finger gucken, in der Gruppe sitzen! Weiß ich ja selbst...

Trotzdem würde ich es jetzt anders machen und immer die sanfte Eingewöhnung durchziehen. Ganz individuell...

In dem Kiga, in dem meine Tochter jetzt 3 Wochen lang war, befürworteten sie leider die harte Ablösung. Tja, deswegen habe ich sie abgemeldet. Es ging wirklich gar nicht.

Sie ist eben auch sehr schüchtern u.baut nicht schnell Vertrauen auf. Tja, natürlich bin ich die Glucke, die daran Schuld ist.
Ich kann dich soo gut verstehen. Nur weil man ein zurückhaltendes Kind hat, ist man selbst die Glucke, die nicht loslassen kann. Die Kommentare kenne ich. Kaum vorstellbar für einige, dass es tatsächlich verschiedene Charaktere gibt!!

Naja, lass dich nicht verunsichern und stelle Deine auf Durchzug!!
Schönes WE!

LG Sunny

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Zu diesem Thema hat es in den letzten Wochen eine Anfrage bei Dr Posth gegeben.

Antwort von Lauch1 am 14.09.2012, 16:35 Uhr

Und zwar von einer Mutter, die zuvor von Dr Busse auch Vorhaltungen bekam. Ich finde nur leider den Link nicht. Vielleicht ist jemand von euch geschickter.
LG

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http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Seelischer-Schaden_48920.htm

Antwort von Lauch1 am 14.09.2012, 16:38 Uhr

.

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Da sieht man mal wieder

Antwort von Susi0103 am 14.09.2012, 19:16 Uhr

dass man zum KiA nur mit Dingen geht, die den Körper betreffen, vom Rest (Seele u.ä.) haben die meisten leider überhaupt keine Ahnung, hauen aber mit "Tipps" um sich und alle glauben ihnen, weil sie ja Ärzte sind...

Sorry, unqualifizierter Kommentar, aber musste raus ^^

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Re: Da sieht man mal wieder

Antwort von MaSchie28 am 14.09.2012, 23:02 Uhr

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Re: So nen Quatsch - jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus

Antwort von Badefrosch am 15.09.2012, 8:12 Uhr

Meiner ist bei der Tagesmutter gewesen, seit er 6 Monate alt gewesen ist, immer nach Bedarf, mal halbe Tage, mal volle Tage, irgendwann auch die ganze Woche, je nach Joblage.

Ok meiner ist noch entwicklungsverzögert. Deswegen habe ich mich für einen Integrationskindergarten mit 15 Kindern in einer Gruppe entschieden.

Hier gab es im Juli einen Schnuppervormittag und dann im September hat man sich nach dem Rhytmus der Kinder gerichtet.

Meiner war erstaunlich schnell eingewöhnt außerdem haben sie gesagt, dass nach ca. 6 bis 8 Wochen nochmal ein Rückfall kommt, wenn sie Ihren Platz gefunden haben im Kindergarten, war auch so.

Erster Tag bei uns war bis 11 Uhr, zweiter Tag bis 12 Uhr, dritter Tag bis 13 Uhr inkl. Mittagessen, viertag Tag bis 14 Uhr, fünfter Tag bis 15 Uhr.
Am ersten Tag war ich voll dabei, am zweiten Tag nach dem Morgenkreis ins Eltercafe rauf, bei Bedarf konnten mich die Erzieher holen, war nicht nichtwendig um 10 Uhr bin ich nach Hause, musste halt dann telefonisch erreichbar sein. Ab dem dritten Tag ist meiner problemlos alleine geblieben.

Wir haben in der Anfangszeit darauf geachtet, dass er nicht länger wie bis 14 Uhr ist so die ersten 4 Wochen, dann gesteigert bis 16 Uhr, dann kam der Rückfall, da haben wir ihn aufgefangen und einfach wieder etwas früher geholt. Er hat schnell gemerkt, dass wir auf seine Wünsche eingehen. Ab Mitte November dann die Wendung. Er ging dann von 7:30 Uhr bis 16 Uhr ohne Problem, wußte dass er geholt wird und dass auf uns Verlass ist. Er wollte genaugenommen gar nicht mehr nach Hause. Und der noch dazukommende positive Nebeneffekt war, er war auf Schlag dann auch Nachts trocken, tagsüber war er es 2 Wochen vor Kigabeginn.

Er hat sich auf 2 Erzieherinnen fixiert, darum hatte ich nun im 2. Jahr mit Problemen gerechnet, da diese beiden in Elternzeit + Ausland gingen. Doch nein, er hat die neuen problemlos akzeptiert, ok, der KiGa hat es gut gelöst, indem eine neue dazukam und die zweite aus einer anderen Gruppe abgezogen wurde und er sie somit aus den Gartenaktivitäten hatte.

Junior hat Freunde, fühlt sich wohl und alles ist in bester Ordnung.


Wenn du das Gefühl hast, dass er dich braucht, dann sei für ihn da und fang ihn auf.

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