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Geschrieben von JuniMama am 10.08.2010, 20:15 Uhr

Brauche euren Rat! Ärger mit Mann wg Kindererziehung

Hallo!
Unser Sohn ist 5 Jahre alt. Momentan hat er eine Phase, wo er zeitweise überhaupt nicht hört was man ihm sagt. Er bockt, sagt "NEIN das mach ich nicht, ich muss nicht das machen was du sagst" usw.
Ich erkläre ihm dann, warum ich dies und jenes möchte und warum er dies und jenes NICHT oder DOCH machen soll.
Es ist echt anstrengend zur Zeit. Weiß nicht genau, wie ich das alles beschreiben soll.
Mein Mann ist beruflich viel unterwegs. Er meinte nun gestern zu mir, unser Sohn würde ja absolut nicht mehr auf mich hören, er würde mir auf der Nase rum tanzen usw usw. Mein Mann versteht nicht, warum ich auch mal mit unserem Sohn diskutiere und ihm erkläre WARUM es so ist. Er meint, der kleine müsse direkt machen was man sagt usw. Und wenn er das nicht tut, dann hat es sofort Konsequenzen ohne ihm irgendwas zu erklären. Aber das finde ich nicht richtig. Klar kommt es auf die Situation drauf an, aber im Grunde genommen finde ich es besser mit dem Kind zu kommunizieren und ihm zu erklären und auch mit entscheiden zu lassen.
Ich hoffe ihr wißt wie ich das meine.
Mein Mann sagte dann im Streit gestern noch "das hast du schon vor 3 Jahren versaubeutelt das er nicht hört, da fing das nämlich schon an"!
Das tat ziemlich weh zu hören...
Von Trotzphase usw will er nix hören, er meint ich würde mich dahinter verstecken und sowas als Ausrede nutzen.
Ich habe ihm gesagt, er solle sich mal mit der Entwicklung eines Kindes beschäftigen, aber er meint ja sowas braucht er nicht. Ich sagte noch, wenn unser Sohn immer nur direkt das machen würde was wir sagen, und nicht auch mal versucht seinen Willen durch zu setzen, dann wäre er "nicht normal" (oder so ähnlich ausgedrückt)
Sorry fürs ausheulen.

 
4 Antworten:

da macht es sich jemand einfach

Antwort von Suki am 10.08.2010, 20:37 Uhr

du bist also schuld und vor 3jahren hättest du schon durchgreifen müssen.
das ist ja mal interessant. wo war denn der papa die letzten 3jahre? er wird ja nicht nur am arbeiten gewesen sein.

ich halte mich für ziemlich konsequent. ich erkläre einmal, gerne auch ein zweites mal und dann langt es mir aber auch hin. das bezieht sich auf dinge die sein müssen. (zähne putzen, umziehen usw). da diskutiere ich nicht rum. das muss so.
ich bin aber auch bereit, kompromisse einzugehen. wenn mein sohn (7) keine lust hat den tisch zudecken. dann räumt er nach dem essen eben ab oder hilft am gleichen tag eben abends den tisch zu decken. oder er bringt den müss raus oder sonst irgendwas. das kann er sich aussuchen.
knallharte konsequenzen ohne erklärungen klingen für mich nach erziehung eines hundes. es geht hier um euren sohn und der soll bestimmt nicht abgerichtet werden oder zum ja-sager mutieren.
natürlich ist es anstrengend in solchen phasen. es sind eben kinder und keine roboter. vielleicht vermisst dein sohn auch seinen papa und äußert seinen unmut durch widerstand. kann dein mann mehr zeit für ihn einrichten?

lg suki

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Re: da macht es sich jemand einfach

Antwort von Bubbles am 10.08.2010, 21:08 Uhr

Ich hab auch das gleiche wie suki gedacht: Ja, wo war ER denn in den letzten Jahren?

Ich kenne die Problematik eines vielreisenden Papas, und das ist manchmal wirklich schwer für die Kinder. Und auch für uns Mütter, auf denen quasi die ganze Verantwortung lastet.

Zuerst was zum Verhalten Deines Sohnes: Das ist normal, und gut so, wenn auch anstrengend. Wir stecken auch gerade in dieser Phase. Er muss sich abgrenzen von euch, seinen eigenen Willen und seine Meinung haben, das ist ganz, ganz wichtig. Natürlich gibt es Situationen, in denen es keine Kompromisse und Diskussionen gibt (zum Beispiel im Straßenverkehr...), und manchmal ist man auch einfach zu geschafft, um stundenlang zu erklären, warum gerade jetzt die Schuhe angezogen werden sollen und die Lego-Burg eben mal stehen gelassen werden soll. "Weil ich das möchte" ist übrigens eine durchaus legitime Begründung, wenn man darauf gefasst ist, mit dem darauf folgenden "Ich möchte das nicht" umzugehen.
Ich halte mich selbst für ziemlich konsequent (manchmal sogar zu sehr), aber ich beführworte Erklärungen und auch Kompromisse. Gelegentlich lasse ich mich auch von guten Argumenten oder pfiffig eingesetztem Charme umstimmen. Das ist okay, wenn man in den wirklich wichtigen Dingen eine klare Linie fährt.

Nun zum Verhalten Deines Mannes: Das ist nicht okay. Du solltest ihm aber trotzdem vermitteln, dass Du seinen Beitrag ernst nimmst, denn sicher wurmt es ihn auch, dass er nicht so oft da ist und so mitwirken kann in der Erziehung, wie er gerne würde. Vielleicht könnt ihr euch zu einem Gespräch zusammensetzen, in dem ihr auch ein paar Dinge aufschreibt, die euch besonders wichtig sind. Dann kannst Du Deinen Standpunkt in Ruhe darlegen und mal schauen, ob er vielleicht nicht doch das eine oder andere Nützliche beizutragen hat. Wenn nicht, kannst Du immer noch den Spieß umdrehen und Dich auf Deinen Status als quasi Alleinerziehende berufen: Mehr Pflichten, mehr Rechte.

Ich hoffe, ihr kriegt das irgendwie hin!

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Nachtrag:

Antwort von Bubbles am 11.08.2010, 10:36 Uhr

(Hoffentlich nicht doppelt, aber mein Computer hat grad meinen Eintrag gefressen)

Was mir heute Nacht noch eingefallen ist: Ein Kind, das es verinnerlicht hat, immer ohne Widerspruch das zu tun, was Erwachsene von ihm verlangen, ist besonders anfällig für Missbrauch. Vielleicht rüttelt das Deinen Mann ein bisschen wach!

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Re: Will er einen Hund oder ein Kind...?

Antwort von Bonnie am 11.08.2010, 15:52 Uhr

Hallo,

ich glaube, so reden viele Väter. Dann kann man erklären, dass ein Kind kein Schäferhund ist. Ein Hund sollte aufs Wort gehorchen, ein Kind muss dies nicht. Im Gegenteil: Mit einem Kind, das aufs Wort hören würde, würde etwas nicht stimmen. Es hätte einen gebrochenen Willen und ganz sicher Gewalterfahrungen gemacht. Bei Kindern, die "immer machen, was die Eltern sagen", werden Kinderpsychologen ganz hellhörig und ängstlich - denn hier stimmt etwas nicht.

Ein Kind muss im Vorschulalter versuchen, seinen eigenen Willen durchzusetzen, das ist anstrengend, gehört aber zur Entwicklung dazu. Wenn Dein Mann mit der Kritik gar nicht aufhört, macht doch einfach mal einen gemeinsamen Termin beim Kinderarzt aus. Hier kann man sich von fachlicher Seite mal beraten lassen dazu, was bei Kindern entwicklungsgemäß ist und was nicht. Das würde Deinen Mann sicher mehr beruhigen als nur Deine Aussagen, gell. Auf einen Arzt hört er sicher mehr als "nur" auf seine Frau.

LG

Bonnie

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