Geschrieben von Kleinkind-Mama am 21.06.2004, 19:55 Uhr |
Ängste einer Mutter
Hallo,
wer von Euch hat auch manchmal Angst, er könnte so krank sein, daß das Kind ohne ihn aufwachsen muß?
Da im entfernteren Bekanntenkreis Leute an Krebs erkrankt und eine junge Mutter daran gestorben ist, habe ich momentan ständig Panik, daß es auch mir passieren kann. Jedes Kopfziehen oder so wird ängstlich gespürt. Es geht übrigens nicht um die Angst um mich sondern nur um die Überlegung, daß meine Süße dann ohne mich groß werden müßte. Psychiater oder Intuition zum Arzt zu gehen? Manchmal bin ich echt am Zweifeln...
Kennt das jemand von Euch?
Danke fürs Lesen
Kleinkind-Mama
Re: Ängste einer Mutter
Antwort von manuelliebling2 am 21.06.2004, 20:36 Uhr
Hallo!
Zweifle nicht an Dir - wenn du einen Psychiater brauchst, dann brauch ich auch einen. Mir geht es nämlich ähnlich wie Dir. Ich habe genauso ähnliche Gedanken und auch einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis - jedoch hat(te) die junge Frau Krebs aber keine Kinder. Trotzdem denke ich, daß es ja nicht immer nur die anderen erwischen muß, sondern auch einmal einem selber betreffen könnten. Ich lass daher auch alle möglichen Vorsorgeuntersuchungen machen usw. usw.
Jedoch denke ich nicht ständig daran, aber ab und zu kommt mir so ein GEdanke wieder in den Kopf.
Ich glaube, das geht wohl vielen so und vielleicht ist das auch ganz normal und der normale 'Mutterinstinkt' daß man nunmal lange für sein Kind da sein will...
Re: Ängste einer Mutter
Antwort von Michi72 am 21.06.2004, 21:51 Uhr
Mach dir bloss keinen Kopf, ich schätze mal, das erlebt jeder.
bei mir war es allerdings so:
Ich habe 2001 erfahren, das bei mir Verdacht auf gebärmutterhalskrebs besteht.Zu diesem Zeitpunkt war ich 29 Jahre alt und hatte zu diesem Zeitpunkt schon 3 Kinder in alter von 11, 9 und 3 Jahren.
Da schwirrt einem auch so einiges durch den Kopf.
Nach einigen Untersuchungen und einer OP und viel kämpfen war zwar alles wieder in Ordnung, aber es hieß , das ich zu 60 % keine Kinder mehr bekommen kann.Na ja, das keine Kinder mehr bekommen heißt jetzt Fabienne und ist 14 Monate alt :o)
Es war aber auch eine Risikoschwangerschaft, aber wer einmal kämpft, kämpft auch ein zweites mal!
Re: Ängste einer Mutter @Michi
Antwort von Kleinkind-Mama am 21.06.2004, 22:00 Uhr
hallo,
erst mal herzlichen glückwunsch zu fabienne.
hast du nach dem krebs jetzt noch mehr zukunftsangst oder schaffst du es, die gedanken zu verdrängen?
danke für deine antwort
kleinkind-mama
Re: Ängste einer Mutter
Antwort von moppelmaus am 22.06.2004, 7:58 Uhr
Ich kenne diese Angst auch.Besonders um meinen Mann habe ich dann Angst,weil er eh kaum zum Arzt geht.
LG Andrea
Re: Ängste einer Mutter @Michi
Antwort von Michi72 am 22.06.2004, 8:40 Uhr
Heute habe ich da weniger angst.Ich muss aber dazu sagen, das ich einen FA habe, zu dem ich bei jedem kleinen wehwehchen hinkommen kann.Er hat mich in der letzten Schwangerschaft super betreut.Er hat sich sehr viel Zeit für mich genommen.Hätte ich mir in der Zeit zu viel Gedanken darum gemacht, ob die Gebärmutter und/oder der Muttermund das Baby bis zum Schluß "trägt", hätte es wahrscheinlich nicht geklappt.
Das zweite mal hatten wir dann alle angst, als die kleine 6 Wochen alt war.Da hatte sie plötzlich eine kleine Schwellung am Rücken.Sie wurde dann umgehendst mit Verdacht auf einen Tumor im Rücken in die Kinderklinik eingeliefert. Es war zum Glück nur ein Lipom(Fettgewebe).
Aber nach solchen Erfahrungen, nimmt man auch kleinere Dinge viel wahrer.
Liebe Grüsse
Michi
Re: *Finger hebt*
Antwort von Loean am 22.06.2004, 9:23 Uhr
Hallo,
ich kenne beide Seiten.
Mein Vater ist an einem Gehirntumor gestorben als ich noch nicht ganz 7 Jahre alt war.
Heute habe ich selber ein Kind von 5,5 Jahren und denke manchmal darüber nach, wie traurig wohl mein Vater gewesen sein muss, wie er festgestellt hat, dass er uns verlassen muss.
Mutter- bwz. Vatersein geht nur gut, wenn wir uns erlauben unsere Herzen für die Liebe zu öffnen. Und das geht nicht selektiv - entweder ist es auf oder nicht. Du bist ganz normal und emfindsam. Freue Dich darüber, dass das Leben Dich so tief berühren darf. Das ist ein grosses Geschenk und hilft Dir und auch allen anderen, die Kostbarkeit unserer Gegenwart und die Gnade des Lebens zu würdigen und zu spüren.
Liebe Grüsse
Loean
Re: *Finger hebt*
Antwort von drahtseil am 22.06.2004, 14:37 Uhr
Hallo, es geht doch nicht darum, daß Ihr ständig zum Arzt rennt. Ihr könnt morgens auf die Straße gehen und überfahren werden. Für mich ist viel wichtiger, daß geklärt ist, was aus meinen Kindern wird, wenn ich und im schlimmsten Fall auch mein Mann nicht mehr da sind. Wer soll die Verantwortung für Eure Kinder übernehmen, wo wollt Ihr sie großwerden lassen? Man soll das alles sogar schriftlich fixieren, aber ich hab das auch noch nicht gemacht. Hab irgendwie das Gefühl, als würde man da was heraufbeschwören, was natürlich absoluter Quatsch ist. VG chris
Re: *Finger hebt*
Antwort von Michi72 am 22.06.2004, 15:27 Uhr
hier renn bestimmt keiner bei jedem bischen zum Arzt!Außer zu den üblichen Vorsorgeuntersuchungen.Ich mache sie jeden falls alle 6 Monate bei meinem FA.Und glaube mir, Gebärmutterhalskrebs merkst du nicht an Schmerzen oder so!Wir haben zwar auch geklärt, wo die Kids im Notfall mal leben sollen, aber man darf ja wenigstens mal drüber nach denken, was wäre wenn ,oder?Was nutzt einem wenn man weiß wo die Kids im Notfall leben.Weiß man 100%tig das es den Kindern dort wirklich gut geht?Wird sich richtig um die Kinder gekümmert, um ihnen genau zu erklären, was mit den Eltern passiert ist?
Das ist garnicht einfach!
Ein Arbeitskolle meines Mannes hat gerade sich die selbe Frage gestellt.Sein Schwager ist in Italien mit dem Auto schwer verunglückt.In dem Auto waren noch die Ehefrau und 2 kleine Kinder.Der Mann und die Tochter waren sofort tot, die Mutter schwer verletzt und der kleine Sohn liegt immer noch im Koma.Ob der kleine Überlebt ist noch fraglich.Die Ehefrau ist nervlich am ende und sie ist der festen Meinung, das es ihr lieber wäre, wenn sie statt ihrer Kinder gestorben wäre.Ich denke mal, das man nie sicher sein kann, was passiert, aber ich wünsche mir, das der Krebs nie wieder kommt und ich meinen Kids noch lange ihre Mama sein kann.
Re: *Finger hebt*
Antwort von drahtseil am 22.06.2004, 17:28 Uhr
Hallo, das sollte auch kein Angriff sein, ich hab ja von keinem behauptet, daß er wegen jedem Wehwehchen zum Arzt geht. Die Vorsorge vom FA laß ich klar auch machen. Aber trotzdem ist es doch so, daß keiner von uns weiß, wann die Uhr abgelaufen ist. Da nützen alle Ängste nichts. Klar denkt bestimmt jeder mal darüber nach, was wäre wenn... Aber ich kann von mir jetzt nicht behaupten, Angst zu haben. Das steht nun mal alles nicht in unserer Hand. Ich bin christlich erzogen und habe von daher vielleicht auch eine andere Einstellung. Weshalb ich dem Tod sicherlich auch nicht gerade freudig entgegensehe. Ich bin trotzdem der Meinung, daß jedem menschen eine bestimmte Zeit zusteht. Warum einer früh gehen muß und andere mit großen Schmerzen viele Jahre alt werden, warum der eine seine Krankheit besiegt und der andere sterben muß... darauf kann auch ich keine Antwort sagen. Vg chris