Unrealistisch...

Huhu,

es stört mich zwar auch, wenn uns Leute mit krankem, zum Beispiel stark hustendem Kind besuchen oder erzählen, dass gerade die halbe Familie eine Darmgrippe hat. Es ist aber einfach unrealistisch, von allen zu verlangen, dass sie einen dann meiden. Schon im Kiga geht ja immer irgendein Virus um, und wenn es nur ein paar Kinder sind, die eine verrotzte Nase haben oder einen abklingenden Darminfekt. Wollte man sein Kind zum Beispiel davon fernhalten, dürfte man es absolut nie in den Kiga schicken. Selbst wenn mal alle Kinder einer Gruppe gesund sind, kleben manche Erreger noch ewig an Gegenständen (z. B. Staphylokokken, häufige Eitererreger mit einer Lebensdauer von mehreren Monaten!).

Da man dies alles nicht ändern kann, finde ich, man sollte es gelassen sehen. Meine Kinder spielen zum Beispiel täglich mit den Kindern unserer Nachbarschaft. Es sind insgesamt acht oder neun. Und die spielen manchmal auch draußen, wenn sie morgens nicht in der Schule waren. Weil sie vielleicht einen Infekt haben, der nicht so arg schlimm ist. Ich müsste meinen Kindern dann ständig verbieten rauszugehen, sobald ich das mitbekomme, aber auch das ist nicht realistisch.

Im übrigen stärken häufigere Infekte ja beruhigenderweise das Immunsystem der Kleinen. Je mehr Infekte in den ersten sechs Lebensjahren (in dieser Zeit entwickelt sich das Immunsystem), desto fitter auf Dauer die Abwehr. Und desto geringer das Allergierisiko (eine unterforderte Abwehr gilt ja als ein MItauslöser hierfür). Das ist ein schwacher Trost, aber immerhin, gell.

Deshalb bleibe ich entspannt, denn man kann den allgegenwärtigen Erregern eh nicht dauerhaft entgehen - das hat nicht mal Michael Jackson mit seiner Gesichtsmaske geschafft...